
Chanelle
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Chanelle
Top Rezension
30
In der Liga der ganz großen Klassiker anzusiedeln!
Dank gebührt dem Parfumo, der mir durch ein großzügiges Geschenk ermöglicht hat, den Fehler, den ich letzten Juni in Paris gemacht habe, wieder auszubügeln: Wie schon mein Vorredner habe ich versäumt, mich näher mit Ne m'Oubliez Pas zu befassen, und aufgrund seiner Exklusivität hatte ich seitdem nicht die Chance dazu. Aber seit gestern sehe ich ein, daß das eine kaum wiedergutzumachende Unterlassungssünde war:
Ne m'Oubliez Pas ist absolut großartig!
Im momentan so angesagten (durch die Lancierung von Mon Guerlain) Quadrilobe Flacon ist er schon optisch eine klassische Schönheit, der Name lehnt sich an die frühen Guerlain-Düfte (Mouchoir de Monsieur, Voilà Pourquoi J'Aimais Rosine, etc...) an, die den Aufstieg dieser Marke an die Spitze mitverantwortet haben.
Es heißt, der Duft soll eine Hommage an die ersten Guerlain-Lippenstifte sein, die pudrig und dennoch sinnlich geduftet haben sollen. Anfänglich roch ich keinerlei Hinweise darauf und suchte den Zusammenhang im Duft vergebens. Aber die wahre Größe dieses Duftes ist wie so oft mehr als die Summe seiner Teile, als das Zusammenwirken der Duftnoten.
Thierry Wasser hat mit diesem Duft etwas geschaffen, was in der heutigen Zeit schwer zu finden ist:
Ein Parfum, das so riecht, als wäre es vor 70 Jahren entstanden, und welches dennoch nicht altmodisch, zu schwer oder gar madamig riecht. Erstaunlich ist, daß ich auch keinen Bezug zu anderen neueren Guerlain-Düften feststellen kann, obwohl es zwischen manchen der in den letzten Jahren entstandenen Parallelen oder Ähnlichkeiten (abgesehen von Guerlinade oder Musquinade) gibt, die nicht von der Hand zu weisen waren.
Ne m'Oubliez Pas nimmt einen Sonderstatus ein.
Trotz seiner Jugend wirkt er, als hätte er eine alte Seele. Schön, leicht dramatisch, introvertiert.
Die frühe Entwicklung des Duftes auf der Haut (ich scheue mich in diesem Zusammenhang von Kopfnote zu reden, da schon diese erste halbe Stunde soviel zu bieten hat) ist eine kleine Sensation:
Würzige, fast schon gewürzhafte Noten verbinden sich mit einer Vielzahl von Rosen und einer süßen Pflaumennote zu einem warmen, dunklen Duftschleier.
Das Sahnestück des Duftes ist eine Sillage, die an die alten trendsetzenden Klassiker erinnert, ohne dem Duft eine eindeutige Zuordnung geben zu können. Definitiv kein Gourmand, kein Orientale, kein Oud, dennoch eher dunkel, evtl. leichte Chypre-Anleihen durch eine samtige Moosigkeit in der Basis.
Dennoch erlebt Ne m'Oubliez Pas eine weitere Wandlung, hin zum Pudrigeren. Die leicht süßen Früchte, die erblühten Rosen hinter sich lassend, erscheint er weicher, schüchterner, aber auch weiblicher, je länger man ihm Zeit gibt. Dieses wunderbare Parfum legt sich nicht einfach schlafen, sondern schwebt sanft davon, auf einer (aah, jetzt!!!) Lippenstift-Puderwolke.
Fazit: Zu gut, um nur in einem einzigen Geschäft auf der Welt zu stehen. Seinen Preis absolut wert. Parfumkunst. Chapeau, Monsieur Wasser!
Ne m'Oubliez Pas ist absolut großartig!
Im momentan so angesagten (durch die Lancierung von Mon Guerlain) Quadrilobe Flacon ist er schon optisch eine klassische Schönheit, der Name lehnt sich an die frühen Guerlain-Düfte (Mouchoir de Monsieur, Voilà Pourquoi J'Aimais Rosine, etc...) an, die den Aufstieg dieser Marke an die Spitze mitverantwortet haben.
Es heißt, der Duft soll eine Hommage an die ersten Guerlain-Lippenstifte sein, die pudrig und dennoch sinnlich geduftet haben sollen. Anfänglich roch ich keinerlei Hinweise darauf und suchte den Zusammenhang im Duft vergebens. Aber die wahre Größe dieses Duftes ist wie so oft mehr als die Summe seiner Teile, als das Zusammenwirken der Duftnoten.
Thierry Wasser hat mit diesem Duft etwas geschaffen, was in der heutigen Zeit schwer zu finden ist:
Ein Parfum, das so riecht, als wäre es vor 70 Jahren entstanden, und welches dennoch nicht altmodisch, zu schwer oder gar madamig riecht. Erstaunlich ist, daß ich auch keinen Bezug zu anderen neueren Guerlain-Düften feststellen kann, obwohl es zwischen manchen der in den letzten Jahren entstandenen Parallelen oder Ähnlichkeiten (abgesehen von Guerlinade oder Musquinade) gibt, die nicht von der Hand zu weisen waren.
Ne m'Oubliez Pas nimmt einen Sonderstatus ein.
Trotz seiner Jugend wirkt er, als hätte er eine alte Seele. Schön, leicht dramatisch, introvertiert.
Die frühe Entwicklung des Duftes auf der Haut (ich scheue mich in diesem Zusammenhang von Kopfnote zu reden, da schon diese erste halbe Stunde soviel zu bieten hat) ist eine kleine Sensation:
Würzige, fast schon gewürzhafte Noten verbinden sich mit einer Vielzahl von Rosen und einer süßen Pflaumennote zu einem warmen, dunklen Duftschleier.
Das Sahnestück des Duftes ist eine Sillage, die an die alten trendsetzenden Klassiker erinnert, ohne dem Duft eine eindeutige Zuordnung geben zu können. Definitiv kein Gourmand, kein Orientale, kein Oud, dennoch eher dunkel, evtl. leichte Chypre-Anleihen durch eine samtige Moosigkeit in der Basis.
Dennoch erlebt Ne m'Oubliez Pas eine weitere Wandlung, hin zum Pudrigeren. Die leicht süßen Früchte, die erblühten Rosen hinter sich lassend, erscheint er weicher, schüchterner, aber auch weiblicher, je länger man ihm Zeit gibt. Dieses wunderbare Parfum legt sich nicht einfach schlafen, sondern schwebt sanft davon, auf einer (aah, jetzt!!!) Lippenstift-Puderwolke.
Fazit: Zu gut, um nur in einem einzigen Geschäft auf der Welt zu stehen. Seinen Preis absolut wert. Parfumkunst. Chapeau, Monsieur Wasser!
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Kopfnote
Pflaume
Kardamom
Herznote
Gartennelke
Immortelle
Zimt
Rose
Basisnote
Vanille
Amber
Patchouli
Moos








MiriamHa
Yatagan
Sniffsniff
JU1993
Milovely








































