DeWitt
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Grasgrüner Zaubersud
Ein trocken-verstaubter und dennoch grasgrün-verharzter Zaubersud. Ein unerwarteter Komplimente-Fänger. Ein Balsam für die wintervernarbte Seele, ein kantiger Sommergeist.
Okay, man kann es auch übertreiben, ich weiß. Aber Cowboy Grass ist für mich all das. Er hat nicht die beste Sillage, er projiziert vielleicht einen guten Meter, und bleibt nicht länger als ein Revolverheld in Dodge. Aber die Komposition, die so herrlich unausgewogen ist und jeden Tag in eine andere Richtung taumelt, ist mir unfassbar ans Herz gewachsen. Ich rieche in diesem Parfüm Weite, aber auch Geschlossenheit, Natur, aber auch Medizin.
CG funktioniert für mich im Winter wie im Sommer und dazwischen sowieso. Er versucht nicht, zu schmeicheln, sondern macht immer genau das, was er gerade will. Nicht fürs Büro geeignet, aber ich hab ihn trotzdem dort getragen. Manche Sachen muss man einfach machen. Man ist ja Cowboy.
Okay, man kann es auch übertreiben, ich weiß. Aber Cowboy Grass ist für mich all das. Er hat nicht die beste Sillage, er projiziert vielleicht einen guten Meter, und bleibt nicht länger als ein Revolverheld in Dodge. Aber die Komposition, die so herrlich unausgewogen ist und jeden Tag in eine andere Richtung taumelt, ist mir unfassbar ans Herz gewachsen. Ich rieche in diesem Parfüm Weite, aber auch Geschlossenheit, Natur, aber auch Medizin.
CG funktioniert für mich im Winter wie im Sommer und dazwischen sowieso. Er versucht nicht, zu schmeicheln, sondern macht immer genau das, was er gerade will. Nicht fürs Büro geeignet, aber ich hab ihn trotzdem dort getragen. Manche Sachen muss man einfach machen. Man ist ja Cowboy.
1 Antwort
Homers Duft
Nein, nicht das gelbe Ungeheuer aus dem Fernsehen. Wobei, vielleicht hat der den Duft in den Neunzigern auch mal getragen.
Aber der Grieche (insofern es denn nur einer war). Der griechische Schreiber Homer beschrieb das Meer in seinen Epen gerne als "grün". Kannte der damals schon Cool Water? Oder lag es daran, dass es im Altgriechischen kein Wort für "blau" gegeben hat?
Wie dem auch sei. Ein grünes Meer ist das, was man bekommt, wenn man sich an einem warmen Sommertag die ersten Tropfen von Davidoffs "Cool Water" auf die Haut sprüht. Ein krautiger Aquat, ein tiefes Blau, ein Tauchgang an dessen Ende ein paar Algen im Gesicht kleben.
Oder, wer es etwas griffiger mag:
Dunkelblaue Jeans, schwarzes T-shirt, etwas Schmuck, eine Sonnenbrille, zwei Spritzer CW, und fertig ist das urbane Sommerfit für die Liebhaber:innen von Neunzigerjahre-Ästhetik.
Manch einem ist er zu eindimensional, manch einem zu synthetisch. Ich verstehe beide Sichtweisen. Für mich ist er in seiner Geradlinigkeit perfekt. Kernig, einfach da, immer fresh, trotzdem unaufdringlich und erinnert leise an den nahenden sowie alle vergangenen Sommer.
Alles in allem ein Duft, der es immer und immer wieder in meine Sammlung schaffen wird. Aktuell layere ich ihn gerne mit "Verveine" von L'Occitane en Provence.
Aber der Grieche (insofern es denn nur einer war). Der griechische Schreiber Homer beschrieb das Meer in seinen Epen gerne als "grün". Kannte der damals schon Cool Water? Oder lag es daran, dass es im Altgriechischen kein Wort für "blau" gegeben hat?
Wie dem auch sei. Ein grünes Meer ist das, was man bekommt, wenn man sich an einem warmen Sommertag die ersten Tropfen von Davidoffs "Cool Water" auf die Haut sprüht. Ein krautiger Aquat, ein tiefes Blau, ein Tauchgang an dessen Ende ein paar Algen im Gesicht kleben.
Oder, wer es etwas griffiger mag:
Dunkelblaue Jeans, schwarzes T-shirt, etwas Schmuck, eine Sonnenbrille, zwei Spritzer CW, und fertig ist das urbane Sommerfit für die Liebhaber:innen von Neunzigerjahre-Ästhetik.
Manch einem ist er zu eindimensional, manch einem zu synthetisch. Ich verstehe beide Sichtweisen. Für mich ist er in seiner Geradlinigkeit perfekt. Kernig, einfach da, immer fresh, trotzdem unaufdringlich und erinnert leise an den nahenden sowie alle vergangenen Sommer.
Alles in allem ein Duft, der es immer und immer wieder in meine Sammlung schaffen wird. Aktuell layere ich ihn gerne mit "Verveine" von L'Occitane en Provence.
1 Antwort
Die unmandarinige Mandarine
Ein sehr angenehmer, frischer, feingeistiger Duft.
Für mich als großen Fan von Mandarinen-Düften (think Mandarino von Laboratorio Olfattivo) leider mit zu, zu schwacher Mandarine. Die geringe Sillage zusammen der kurzen Haltbarkeit machen diesen vom Konzept her traumhaften Duft leider zu einer zweiten oder gar dritten Wahl.
Für mich als großen Fan von Mandarinen-Düften (think Mandarino von Laboratorio Olfattivo) leider mit zu, zu schwacher Mandarine. Die geringe Sillage zusammen der kurzen Haltbarkeit machen diesen vom Konzept her traumhaften Duft leider zu einer zweiten oder gar dritten Wahl.
Großartig und unpraktisch
First things first:
Der Duft an sich ist über jeden Zweifel erhaben. Die Komposition ist einfach himmlisch und löst in meinem Kopf eine Bilderflut aus. Ich sehe das Antike Griechenland, ich sehe Milch mit Honig, ich sehe Schäfchenwolken über einer saftigen Wiese.
Aber:
Der Duft ist absolut nicht zum Tragen geeignet. Ein Denkmal für die Parfümeurkunst, ja. Aber in jeder Hinsicht unpraktisch.
Was meine ich damit?
Es fängt damit an, dass schon ein einzelner Sprühstoß reicht, damit Naxos einem stundenlang in einer dicken Wolke um die Nase schwebt. Ich habe eben vor dieser Rezension nochmal am Deckel (!) der Probeabfüllung gerochen und ich rieche ihn immer noch total stark.
Selbst die vorsichtige Variante, bei der ich einmal aufs Handgelenk sprühe und das Gelenk dann kurz am Haaransatz im Nacken reibe, ist einfach too much.
Und so eine Aufdringlichkeit kombiniert mit solch schweren, süßen Noten ist leider absolut nicht praktisch und passt, finde ich, zu nahezu keinem Anlass.
Fazit: Großartiger Duft, unpraktische Über-Performance.
Ich freue mich über Empfehlungen für ähnliche, aber dezentere Düfte!
Der Duft an sich ist über jeden Zweifel erhaben. Die Komposition ist einfach himmlisch und löst in meinem Kopf eine Bilderflut aus. Ich sehe das Antike Griechenland, ich sehe Milch mit Honig, ich sehe Schäfchenwolken über einer saftigen Wiese.
Aber:
Der Duft ist absolut nicht zum Tragen geeignet. Ein Denkmal für die Parfümeurkunst, ja. Aber in jeder Hinsicht unpraktisch.
Was meine ich damit?
Es fängt damit an, dass schon ein einzelner Sprühstoß reicht, damit Naxos einem stundenlang in einer dicken Wolke um die Nase schwebt. Ich habe eben vor dieser Rezension nochmal am Deckel (!) der Probeabfüllung gerochen und ich rieche ihn immer noch total stark.
Selbst die vorsichtige Variante, bei der ich einmal aufs Handgelenk sprühe und das Gelenk dann kurz am Haaransatz im Nacken reibe, ist einfach too much.
Und so eine Aufdringlichkeit kombiniert mit solch schweren, süßen Noten ist leider absolut nicht praktisch und passt, finde ich, zu nahezu keinem Anlass.
Fazit: Großartiger Duft, unpraktische Über-Performance.
Ich freue mich über Empfehlungen für ähnliche, aber dezentere Düfte!
2 Antworten
Kompromisslobst
Kompromisslos obstig.
Steigt mit einer kräftigen synthetischen Birne ein, die sich im Verlauf neben cremigen und vanilligen Noten einfügt.
Der Duft hält gefühlt ewig und macht sich immer mal wieder angenehm bemerkbar.
Der Flakon wäre eine glatte 10, wenn da nicht dieser billige Deckel mit den Strasssteinchen wäre.
Kann den Vergleich zu Erba Pura absolut nachvollziehen, auch wenn das Produkt von XerJoff vielleicht etwas ausbalancierter ist.
Alles in allem ein toller Duft und für den Preis echt ein absolutes Brett. Defintiv gut geeignet für warmes Wetter und Freizeit.
Steigt mit einer kräftigen synthetischen Birne ein, die sich im Verlauf neben cremigen und vanilligen Noten einfügt.
Der Duft hält gefühlt ewig und macht sich immer mal wieder angenehm bemerkbar.
Der Flakon wäre eine glatte 10, wenn da nicht dieser billige Deckel mit den Strasssteinchen wäre.
Kann den Vergleich zu Erba Pura absolut nachvollziehen, auch wenn das Produkt von XerJoff vielleicht etwas ausbalancierter ist.
Alles in allem ein toller Duft und für den Preis echt ein absolutes Brett. Defintiv gut geeignet für warmes Wetter und Freizeit.




