Dufteanders

Ich hatte mir ein Pröbchen dieses Duftes bestellt, da in jeder Stufe der Duftpyramide Ambra enthalten sein sollte. Leider hatte ich mir den Duft anders vorgestellt, als er sich mir letztendlich offenbarte.
Dieser Ambraduft startet zunächst sehr alkoholisch, sodass ich beim ersten Kontakt hätte schwören können, dass Rum enthalten sei. Dies ist jedoch nicht der Fall.
Ob das nun etwas damit zu tun haben könnte, dass bei der Herstellung des Duftstoffes der Ambra-Brocken zerkleinert, zermahlen und mit Alkohol versetzt wurde und dies hier dargestellt werden sollte, vermag ich nicht zu beurteilen.
Der Duft bleibt lange derart stark. Nach ca. 2 Stunden gesellt sich der Zimt hinzu. Nun erinnert mich der Duft eher an einen würzigen Likör.
Leider ändert sich im Verlauf für mich nicht viel daran. Ich denke, dem Duft fehlt eine ausgleichende Komponente. Beziehungsweise gelingt es der – wohl zu diesem Zweck hinzugefügten – Vanille nicht, die Alkoholnote in ihre Schranken zu weisen.
Eine Sillage scheint vorhanden, allerdings wurde diese von meiner Umgebung auch als stark alkoholisch wahrgenommen. Einige sagten sogar, es brenne ihnen in der Nase…
Ich muss den Duft für mich leider als unangenehm einstufen und mir fällt auch keine nette, veranschaulichende Geschichte dazu ein. Auch zum Reimen ist mir nicht zumute, das erspart mir Arbeit. Das halte ich dem Duft zugute.
Zur Projektion ist zu sagen, dass der Duft etwa in 10-15 cm von der Haut entfern noch gut wahrnehmbar ist.
Auf meinem Handgelenk hielt der Duft gute 5 Stunden, auf meinem Schal dürften es so 8 Stunden gewesen sein. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist in Ordnung.
Ich denke, wer alkoholische Düfte mag, der wird diesen wohl mögen. Für mich war es eindeutig zu viel. Aber dies mag auch eine Sache der Gewohnheit sein.

Ich muss Eingangs wohl erwähnen, dass ich den Duft schon zuvor getestet und nur ein Statement verfasst hatte. Damals konnte ich so gut wie nichts wahrnehmen und wollte dem Duft nun eine zweite Chance geben.
Ich möchte ehrlich sein. Bei diesem Namen und aufgrund des leuchtend roten Flakons habe ich einen Duft erwartet, der zu schreien schein: „Voilá! Seht her, hier bin Ich!“.
Doch dies ist nicht der Fall. Ganz im Gegenteil. Der Duft ist zurückhaltend und zart, fast durchlässig.
Ein Haarspray-Puder-Lippenstift-Duft. Hier steht allerdings klar der Lippenstift im Vordergrund. Jedoch hat der Lippenstift-Akkord einen leichten Theaterschminke-Touch. Doch ich finde, dass das einen gewissen Reiz ausmacht.
Die Kopfnote hat daneben noch einen Spritzer Säure, die hier aber ganz klar eine Nebenrolle spielt.
Im Verlauf ist das Einzige, was ich an Veränderung wahrnehmen kann, dass sich die Iris aus der Basisnote leise dazugesellt, um die Vorstellung nicht zu unterbrechen.
Doch für mehr Wandel bliebe auch keine Zeit, da die Vorstellung nicht länger als 2 Stunden andauert. Die Haltbarkeit lässt somit stark zu wünschen übrig. Auch zur Sillage und Projektion wäre jedes Wort zu viel. Ein Duft wie ein Phantom. Oder sollte man Phantömchen sagen? Ein schlankes, kümmerliches Phantömchen. Man nimmt wahr, dass etwas geschieht. Man weiß nicht, wie einem geschieht. Und ehe man sich Gedanken dazu machen kann, ist es blitzschnell vorbei. War da was?!
Was das Preis-Leistungs-Verhältnis angeht, ist es so unterirdisch, wie die Katakomben unter dem Theater, die unser Phantömchen wahrscheinlich sein Heim nennt.
Ich für meinen Teil brauche auch keine Zugabe!

Jede Silbe deines Namens lässt Stil und Eleganz erwarten.
Dein Gewand lockte mich verheißungsvoll heran.
Als ich dich fast schon zärtlich von deiner Hülle befreit,
war ich für Dich noch nicht bereit.
Ich ließ meinen Blick bewundernd über dein elegantes Antlitz schweifen.
Zunächst bin ich – Oh Freude schöner Götterfunke – in deiner rosa Pracht versunken.
All meine Sinne hast Du entzückt,
sie spielen in deiner Gegenwart verrückt.
Deine Optik hat mich sofort überzeugt
und jeglicher Skepsis vorgebäugt.
Es war deine außergewöhnliche Haptik die zunächst meinen Tastsinn berührte, und mich in eine andere Welt entführte.
Dein Flacon weckte die Assoziation eines rosa Faltenrockes,
der geschmeidig im Wind flattert.
In diesem Moment konnte ich schon erahnen,
Du würdest Dir deinen Weg in meine Sammlung bahnen.
Als ich vom Flakon die Kappe gelöst,
hatte ich bereits eine Idee deines Aromas entblößt.
Wie deine Namensgeberin bist Du kühl und doch anschmiegsam und zart,
Du hast ganz einfach eine unvergleichlich nostalgische Art.
Deine Kopfnote umschmeichelt meine Nase und raubt mir die Sinne,
sobald ich zu sprühen beginne.
Heliotrop und Jasmin verschmelzen mit einem Hauch aus Pfeffer und Vanille in Perfektion,
doch ein bisschen eigen bist du schon.
Rosa Schokolinsen mit einem Hauch Blei,
doch deine Herznote fliegt geradezu an mir vorbei.
Dennoch löst Du in meinem Kopf ein olfaktorisches Feuerwerk aus,
Ich fühle mich beschwingt und halte es kaum aus.
Jeden meiner Sinne berührst Du auf deine ganz eigene Art.
Leider sind deine Projektion und deine Sillage eine schier unfassbare Blamage.
Deine Basis kann keine Basis für unsere Beziehung sein,
denn sie ist schlicht zu fein. Erlischt nahezu wie eine Sternschnuppe mit Lichtgeschwindigkeit
und hinterlässt mich in Nachdenklichkeit.
Dann bist Du kaum noch für mich wahrzunehmen,
ich wünschte Du wärest bereit mir mehr zu geben.
Hätte ich von deiner mangelnden Verlässlichkeit gewusst, hätte ich mir das Leid erspart.
Das Leid dich zu vermissen,
oder wieder nachsprühen zu müssen.
Mein Herz wird schwer. Denn nach nicht einmal 2 Stunden bist Du schon verschwunden.
Du merkst, ich schätze Dich ganz ungeheuer,
doch vielleicht ist der Preis für deine Gesellschaft zu teuer.
Du lässt mich mit gemischten Gefühlen zurück,
was soll ich nur halten, von diesem allzu kurzen Glück.

Ich hatte mir ein Pröbchen dieses Duftes bestellt, da Patschuli oft in Basisnoten der verschiedensten Duftkompositionen zu finden ist, ich jedoch von dieser Duftnote an sich keine Vorstellung hatte. Und ich muss zugeben, dass ich das Düftchen beim ersten Test unausstehlich fand und beschloss, dass es nichts für mich ist.
Aber wie das arme Ding da so lange Zeit unbeachtet in meinem Bad vereinsamt war, fiel es mir bei Aufräumen wieder in die Hand.
So dachte ich mir, dass doch schließlich jede/r/s eine zweite Chance verdient hat. Und einmal ist kein Mal, oder…
Ich muss ehrlich zugeben, dass ich den Duft nun um einiges besser „riechen konnte“.
Zu Beginn nehme ich den Duft sehr würzig und leicht sakral wahr, obwohl kein Weihrauch enthalten ist. Im Verlauf tritt dann zusehends eine tiefe Süße zum Vorschein, die dann immer mehr ins erdige abdriftet. Nach ca. 3 Stunden entsteht ein sehr ausgeglichener erdig-süßer Duft, den ich nun sogar als angenehm empfinde.
Von den Blumennoten, die enthalten sein sollen, kann ich jedoch keine ausmachen.
Lobend zu erwähnen sei, dass eine leichte Sillage wahrzunehmen ist. Die Projektion liegt im Mittelfeld. Der Duft hielt auf meiner Haut ca. 4 Stunden, bis ich ihn zwar noch wahrnehmen konnte, aber dann auch nur den Erdakkord. An der Kleidung konnte ich sowohl die Süße, als auch den Erdakkord noch am Abend wahrnehmen.
Somit ist das Preis-Leistungs-Verhältnis gerade so vertretbar.

Obwohl wir beide bereits seit über 30 Jahren auf Gottes schöner Erde wandeln, sind wir uns erst vor Kurzem begegnet. Und doch verbindet uns schon so viel mehr, als nur das Geburtsjahr.
Du bist immer für mich da. Du spendest Trost, wenn es mir mal nicht so gut geht. An kalten Tagen wärmst Du mich. Deine Gesellschaft gibt mir Selbstvertrauen und Zuversicht.
Wir teilen all unsere
Es wurde längst Zeit für ein paar Worte des Dankes.
Darum möchte ich Dir heute sagen, was mir besonders gut an Dir gefällt.
Diese ausgewogene Komposition aus Orangenöl, Gewürzen und Vanille, die nur Du dein Eigen nennst, ohne laut und aufdringlich zu sein. Nein, Du bist sanft, süß und schmeichelst meiner Seele.
Deshalb ist es umso schöner, dass Du mich den ganzen Tag hindurch begleitest.
Ich danke Dir, mein olfaktorischer Seelenverwandter!