Dunst030
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Aquaman hätte geweint
Nachdem ich vom Homme EdP echt überwältigt war und diesen immer noch als eine der radikalsten Interpretationen aquatischer Düfte feiere, hatte ich an den Marine hohe Erwartungen. Eine frischere, leichtere, weniger polarisierende Variante der DNA mit vergleichbarer Sillage und Haltbarkeit, so mein Wunsch.
Naja, wie das so ist mit Wünschen...
Wenn man eine blumige, liquide Cremigkeit als "frischer, leichter, weniger polarisierend" einordnen möchte, dann hat sich dieser zumindest erfüllt. Das Ylang-Ylang verleiht dem Duft einen bodylotionesquen Charakter, der im besten Sinne als gefällig bezeichnet werden kann. Vielleicht ein Tick zu gewöhnlich in seiner Außergewöhnlichkeit, dennoch dem Grunde nach DER Duft für einen entspannten Tag am Strand, an dem man mit offenen Hemd spazieren geht.
Kann man machen, kriegt nur niemand mit. Denn echte Power hat der Marine nicht. Schon auf dem Teststreifen war das Papier die prägnanteste Note. Gekauft hab ich den Duft vermutlich vor allem aus Fanboy-Motiven. Auf meiner Haut ist nach dem frischen Auftakt der Zauber schnell verflogen. Egal, ob ich sissyspraye oder mich komplett ersäufe in dem Zeug, nach relativ kurzer Zeit nehmen es auch andere nur noch hautnah bzw. gar nicht wahr.
Man kann es positiv deuten, dass der Marine einen eher unauffälligen Eindruck hinterlässt. Belästigt fühlt sich durch den Duft sicher niemand. Jubelarien löst er allerdings auch nicht aus. Ich würde den Marine sehr gerne viel lieber mögen, da ich einige Kenzo-Kreationen grundsätzlich echt spannend finde. Hier bin ich leider unterwältigt. Wenn ich eine Referenz zu meiner EdP-Rezension herstellen wollte, dann ist das hier wohl der Duft für den blonden Comic-Aquaman mit dem orange-grünen Outfit.
Ich habe den Duft meinem Neffen geschenkt und ihm erzählt, dass es sich um einen sehr angenehmen, hochwertigen und außergewöhnlichen Designerduft mit nischigem Charakter handelt, den er auch im Hochsommer nicht oversprayen kann.
**
Edit/Update: bei meinem Neffen performt der Duft tatsächlich im Beast Mode. Hält super lang an und ist deutlich wahrnehmbar. Immer wieder spannend, welchen Einfluss die Hautchemie auf die Entfaltung eines Duftes hat. Insbesondere das EdP auf meiner Haut ja grandios abliefert. Wie dem auch sei, der junge Mann ist zufrieden. Und ich auch.
Naja, wie das so ist mit Wünschen...
Wenn man eine blumige, liquide Cremigkeit als "frischer, leichter, weniger polarisierend" einordnen möchte, dann hat sich dieser zumindest erfüllt. Das Ylang-Ylang verleiht dem Duft einen bodylotionesquen Charakter, der im besten Sinne als gefällig bezeichnet werden kann. Vielleicht ein Tick zu gewöhnlich in seiner Außergewöhnlichkeit, dennoch dem Grunde nach DER Duft für einen entspannten Tag am Strand, an dem man mit offenen Hemd spazieren geht.
Kann man machen, kriegt nur niemand mit. Denn echte Power hat der Marine nicht. Schon auf dem Teststreifen war das Papier die prägnanteste Note. Gekauft hab ich den Duft vermutlich vor allem aus Fanboy-Motiven. Auf meiner Haut ist nach dem frischen Auftakt der Zauber schnell verflogen. Egal, ob ich sissyspraye oder mich komplett ersäufe in dem Zeug, nach relativ kurzer Zeit nehmen es auch andere nur noch hautnah bzw. gar nicht wahr.
Man kann es positiv deuten, dass der Marine einen eher unauffälligen Eindruck hinterlässt. Belästigt fühlt sich durch den Duft sicher niemand. Jubelarien löst er allerdings auch nicht aus. Ich würde den Marine sehr gerne viel lieber mögen, da ich einige Kenzo-Kreationen grundsätzlich echt spannend finde. Hier bin ich leider unterwältigt. Wenn ich eine Referenz zu meiner EdP-Rezension herstellen wollte, dann ist das hier wohl der Duft für den blonden Comic-Aquaman mit dem orange-grünen Outfit.
Ich habe den Duft meinem Neffen geschenkt und ihm erzählt, dass es sich um einen sehr angenehmen, hochwertigen und außergewöhnlichen Designerduft mit nischigem Charakter handelt, den er auch im Hochsommer nicht oversprayen kann.
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Edit/Update: bei meinem Neffen performt der Duft tatsächlich im Beast Mode. Hält super lang an und ist deutlich wahrnehmbar. Immer wieder spannend, welchen Einfluss die Hautchemie auf die Entfaltung eines Duftes hat. Insbesondere das EdP auf meiner Haut ja grandios abliefert. Wie dem auch sei, der junge Mann ist zufrieden. Und ich auch.
Aquaman would wear this!
Ich meine natürlich nicht den blonden Lappen-Aquaman aus den Comics meiner Kindheit, sondern den Actionfilm-Aquaman, der aussieht wie Jason Momoa. Ein Duft mit der robusten Ausstrahlung ozeanischer Würze und einer Power, dass er sogar unter Wasser projiziert und selbst nach einem mehrstündigen Tauchgang noch zu riechen ist.
Der Auftakt ist echt mächtig und rustikal. Es fühlt sich für mich so an, als packte dich der Duft kurz am Kragen und schaut dir tief in die Augen, um zu fragen: "Bist du stark genug für dieses Aroma?". Entweder guckt man verschüchtert weg und greift mit Pipi in den Augen schnell zu AdG oder D&G LBEI.
Oder hält dem Blick stand und wird belohnt mit einem respektvollen Nicken und einem eleganten und stabilen Duftverlauf mit prägnanter Patchoulinote. Das angegebene Leder nehme ich als sehr weich und eher subtil wahr. Irgendeine angedeutete Frucht bilde ich mir auch ein, aber nichts Zitrisches.
Die bereits angesprochene Haltbarkeit ist wirklich bemerkenswert. Easy zehn bis zwölf Stunden, mit in den ersten Stunden heftiger Projektion und Sillage. Mehr als zwei bis drei Sprüher sind kaum nötig. Auf Kleidung hält der Duft gefühlt ewig. Der Flakon, naja...ich sag's mal so: man sollte die Flasche lieber nicht am Deckel anheben. Die Designidee als solche ist natürlich passend und nachvollziehbar. Hat aber einen leicht brunobananigen Touch...no offense.
Grundsätzlich ist der Kenzo mindestens im Kontext aquatischer Designerdüfte eine (Achtung, Wortspiel:) erfrischende Abwechslung. Meine Assoziation ist hier weniger das Mittelmeer mit feinem Sandstrand, sondern eher eine zerklüftete Bucht im südostasiatischen Pazifik. Durch die Power und Würze ganzjährig tags wie nachts tragbar. Passt casual zum Shirt genauso wie zu formellen Anlässen mit Sakko. Auf mich wirkt er extrem vielseitig, maskulin, sexy, sehr gediegen, aber auch polarisierend. Definitiv outstanding!
Der Auftakt ist echt mächtig und rustikal. Es fühlt sich für mich so an, als packte dich der Duft kurz am Kragen und schaut dir tief in die Augen, um zu fragen: "Bist du stark genug für dieses Aroma?". Entweder guckt man verschüchtert weg und greift mit Pipi in den Augen schnell zu AdG oder D&G LBEI.
Oder hält dem Blick stand und wird belohnt mit einem respektvollen Nicken und einem eleganten und stabilen Duftverlauf mit prägnanter Patchoulinote. Das angegebene Leder nehme ich als sehr weich und eher subtil wahr. Irgendeine angedeutete Frucht bilde ich mir auch ein, aber nichts Zitrisches.
Die bereits angesprochene Haltbarkeit ist wirklich bemerkenswert. Easy zehn bis zwölf Stunden, mit in den ersten Stunden heftiger Projektion und Sillage. Mehr als zwei bis drei Sprüher sind kaum nötig. Auf Kleidung hält der Duft gefühlt ewig. Der Flakon, naja...ich sag's mal so: man sollte die Flasche lieber nicht am Deckel anheben. Die Designidee als solche ist natürlich passend und nachvollziehbar. Hat aber einen leicht brunobananigen Touch...no offense.
Grundsätzlich ist der Kenzo mindestens im Kontext aquatischer Designerdüfte eine (Achtung, Wortspiel:) erfrischende Abwechslung. Meine Assoziation ist hier weniger das Mittelmeer mit feinem Sandstrand, sondern eher eine zerklüftete Bucht im südostasiatischen Pazifik. Durch die Power und Würze ganzjährig tags wie nachts tragbar. Passt casual zum Shirt genauso wie zu formellen Anlässen mit Sakko. Auf mich wirkt er extrem vielseitig, maskulin, sexy, sehr gediegen, aber auch polarisierend. Definitiv outstanding!
1 Antwort
Bored in Roma
Verdammt, weshalb habe ich mir bloß diesen Duft zugelegt?!
Ich habe genug Süßkram, genug Vanille, Lavendel, Frucht und Frische. Ja, auch genug Synthetik. Unnötiger Kauf. Warum also?
In erster Linie sicher wegen dieser straight-in-your-face-Bubblegum-Süße, kombiniert mit kühlem Lavendel, frischer undefinierbarer (Beeren-(?)) Frucht und den Aroma Chemicals, die einem eine lange Nase drehen. Vielleicht hat ihn auch das Fehlen bestimmter Noten wie beispielsweise Iris interessant gemacht. Zwar hat der UBIRI auch etwas leicht Pudriges, aber ohne diesen Schminketouch.
Vor allem jedoch fehlt ihm ausgeprägte Würze. Die Prise Muskat ertrinkt im Lavendel-Vanille-Meer, Ingwer wird bestenfalls angedeutet. Diese passiv-aggressive Zurückhaltung macht den Duft extrem zugänglich, er geht voller Mr. Nice Guy-Modus: charmant, gepflegt, attraktiv, lächelt die ganze Zeit und schmeichelt ausdauernd vor sich hin. Sehr gefällig, sehr clean, mild offensiv, anhänglich. Alles aber eher mit Friend Zone-Vibes, weniger ONS.
Nach mehrmaligem Tragen stelle ich fest, dass mich das ein wenig gelangweilt zurücklässt. Abgesehen davon, dass ich sicher mindestens 20 Jahre über der mutmaßlich angepeilten Zielgruppe liege: mir fehlt bei der von dem Duft erzählten, grundsätzlich ja unterhaltsamen Geschichte irgendwie die Pointe. Keine Ecken oder Kanten, gnadenlos rundgelutscht für maximalen Mass-Appeal.
Nach meiner Einschätzung ist der Uomo BIR Intense ein lieblicher, gerade noch maskuliner Duft, dem ein bisschen mehr Würze gut getan hätte. So bleibt er ein Milchbubi, dem einfach kein richtiger Bart wachsen möchte. Für alle, die ein gutes, preislich akzeptables Einsteiger-EdP mit freundlichem Charakter und starker Performance für verschiedene Anlässe und Gelegenheiten suchen, ist er eine sichere Wahl.
Ich habe genug Süßkram, genug Vanille, Lavendel, Frucht und Frische. Ja, auch genug Synthetik. Unnötiger Kauf. Warum also?
In erster Linie sicher wegen dieser straight-in-your-face-Bubblegum-Süße, kombiniert mit kühlem Lavendel, frischer undefinierbarer (Beeren-(?)) Frucht und den Aroma Chemicals, die einem eine lange Nase drehen. Vielleicht hat ihn auch das Fehlen bestimmter Noten wie beispielsweise Iris interessant gemacht. Zwar hat der UBIRI auch etwas leicht Pudriges, aber ohne diesen Schminketouch.
Vor allem jedoch fehlt ihm ausgeprägte Würze. Die Prise Muskat ertrinkt im Lavendel-Vanille-Meer, Ingwer wird bestenfalls angedeutet. Diese passiv-aggressive Zurückhaltung macht den Duft extrem zugänglich, er geht voller Mr. Nice Guy-Modus: charmant, gepflegt, attraktiv, lächelt die ganze Zeit und schmeichelt ausdauernd vor sich hin. Sehr gefällig, sehr clean, mild offensiv, anhänglich. Alles aber eher mit Friend Zone-Vibes, weniger ONS.
Nach mehrmaligem Tragen stelle ich fest, dass mich das ein wenig gelangweilt zurücklässt. Abgesehen davon, dass ich sicher mindestens 20 Jahre über der mutmaßlich angepeilten Zielgruppe liege: mir fehlt bei der von dem Duft erzählten, grundsätzlich ja unterhaltsamen Geschichte irgendwie die Pointe. Keine Ecken oder Kanten, gnadenlos rundgelutscht für maximalen Mass-Appeal.
Nach meiner Einschätzung ist der Uomo BIR Intense ein lieblicher, gerade noch maskuliner Duft, dem ein bisschen mehr Würze gut getan hätte. So bleibt er ein Milchbubi, dem einfach kein richtiger Bart wachsen möchte. Für alle, die ein gutes, preislich akzeptables Einsteiger-EdP mit freundlichem Charakter und starker Performance für verschiedene Anlässe und Gelegenheiten suchen, ist er eine sichere Wahl.
Zara doesn't give a f***
Zara hat echt Humor. Oder zeigt der Industrie den Stinkefinger. Oder lässt Schülerpraktikanten die Endkontrolle seiner Produkte erledigen. Aber wahrscheinlich können sie es sich einfach leisten bzw. ist es ihnen schnurzpiepegal.
Da kauft man sich einen der besten Parfumeure ein und schreibt seinen Namen falsch auf den Flakon (zugegebenermaßen bei den neuen nicht mehr). Oder buchstabiert Namen der Düfte bestenfalls maximal kreativ ("Royal Fressia" - wer kennt sie nicht, die blühenden Fressien). Oder bringt die Anordnung der Wörter durcheinander (außer der Duft heißt neuerdings wirklich "Red Zara Temptation"). Würde mich bei der Masse an Düften, die Zara im schlechtesten Sinne von Fast Fashion auf den Markt wirft, nicht wundern, wenn die Qualitätskontrolle auch Alberto Gorillas durchwinkte.
Dabei sind viele der neueren Duftkreationen von Zara tatsächlich erstaunlich gut gelungen. Wie bei allem anderen saugen sie die Trends auf, kopieren sie schnell und rotzen sie billig auf den Markt. Gut natürlich für Menschen mit schmalem Geldbeutel. Insbesondere wenn man nicht billig riechen möchte.
Denn auch "Sand Desert..." duftet wirklich gut. Anfangs noch leicht (weih-)rauchig wird er schnell süß-gourmandig, zimtig-vanillig mit leckerer Entwicklung zum Schokoladigem. Die Orangennote blitzt auf meiner Haut nur leicht auf, es bleibt im Wesentlichen die Vanille mit milder Würze. Für einen Zaraduft ist die Haltbarkeit wirklich okay, so 5-6 Stunden nehme ich ihn gut wahr, wobei er nicht aufdringlich projiziert. Für ein EdP jedoch bestenfalls mittelmäßig. Für Herbst/Winter ist es ein echt angenehmer Duft, sowohl casual als auch abends.
Wie bei Zara leider fast immer üblich ist der katastrophale Sprüher. Miese Plastikqualität, die auch mal gern den Geist aufgibt und gerade noch so brauchbar vernebelt. Aber bei dem Discountpreis müssen eben Abstriche gemacht werden.
Da kauft man sich einen der besten Parfumeure ein und schreibt seinen Namen falsch auf den Flakon (zugegebenermaßen bei den neuen nicht mehr). Oder buchstabiert Namen der Düfte bestenfalls maximal kreativ ("Royal Fressia" - wer kennt sie nicht, die blühenden Fressien). Oder bringt die Anordnung der Wörter durcheinander (außer der Duft heißt neuerdings wirklich "Red Zara Temptation"). Würde mich bei der Masse an Düften, die Zara im schlechtesten Sinne von Fast Fashion auf den Markt wirft, nicht wundern, wenn die Qualitätskontrolle auch Alberto Gorillas durchwinkte.
Dabei sind viele der neueren Duftkreationen von Zara tatsächlich erstaunlich gut gelungen. Wie bei allem anderen saugen sie die Trends auf, kopieren sie schnell und rotzen sie billig auf den Markt. Gut natürlich für Menschen mit schmalem Geldbeutel. Insbesondere wenn man nicht billig riechen möchte.
Denn auch "Sand Desert..." duftet wirklich gut. Anfangs noch leicht (weih-)rauchig wird er schnell süß-gourmandig, zimtig-vanillig mit leckerer Entwicklung zum Schokoladigem. Die Orangennote blitzt auf meiner Haut nur leicht auf, es bleibt im Wesentlichen die Vanille mit milder Würze. Für einen Zaraduft ist die Haltbarkeit wirklich okay, so 5-6 Stunden nehme ich ihn gut wahr, wobei er nicht aufdringlich projiziert. Für ein EdP jedoch bestenfalls mittelmäßig. Für Herbst/Winter ist es ein echt angenehmer Duft, sowohl casual als auch abends.
Wie bei Zara leider fast immer üblich ist der katastrophale Sprüher. Miese Plastikqualität, die auch mal gern den Geist aufgibt und gerade noch so brauchbar vernebelt. Aber bei dem Discountpreis müssen eben Abstriche gemacht werden.
10 Antworten
Year of the Elixir
Das originale Boss Bottled EdT war für viele Jahre mein Signaturduft. Okay, es war mein einziger Duft. Der mir ursprünglich mal geschenkt wurde. Und Signaturduft war kein Bestandteil meines Wortschatzes. Nachdem ich angefangen hatte, mich mit dem Thema Düfte zu beschäftigen und so etwas wie eine Sammlung anzulegen, stand für mich fest, dass ein Boss Bottled egal in welcher Variation keinen Weg mehr in meinen Haushalt finden würde.
Spoileralarm: das Elixir hat es geschafft. Zwar folgt Boss hier auch nur dem Trend, einen bekannten und erfolgreichen Duft auf das maximal entfernte Wesentliche zu reduzieren, kräftig mit der Holzharzwürzrauch-Keule zu arbeiten, um lang anhaltende, raumfüllende Monster zu erschaffen, die für die einen grandiose Meisterwerke der Parfumkunst sind, für andere übergriffige Kopfschmerzauslöser. Gut, dazwischen gibt es sicher noch Differenzierungen. Dennoch sind die ganzen Elixir-Flanker von Dior, JPG, Paco usw. ja durchaus polarisierend. Sei es aufgrund des kräftigen Charakters oder einfach, weil sie mit dem ursprünglichen Duft bisweilen nicht mehr allzu viel gemein haben.
Letzteres empfinde ich beim Bottled Elixir. Nicht nur wegen des Verzichts auf Apfel (oder sonstige Fruchtnoten), auch sonst erkenne ich keine Verwandtschaft zum OG Bottled. Macht aber nix, im Gegenteil, ich wollte mir ja gar kein Bottled mehr kaufen :D
Zum Duft selber: der erste Eindruck auf dem Teststreifen war gräßlich! Irgendwie medizinisch, wie was zum Einreiben, aggressiv und unangenehm, uuh, weg damit. Parallel das Le Mâle-Elixir auf einer anderen Pappe, dies deutlich gefälliger. Dann aber, zum Vergleich nochmal am Boss-Streifen geschnuppert, hatte sich der Duft verändert. In ein warm-würziges Raucharoma mit weichem Holz, das sich im besten Fall als anschmiegsam beschreiben ließ.
Der anschließende Test auf der Haut bestätigte diese Entwicklung, nur ohne diesen alkoholisch-medizinischen Auftakt. Somit zog an diesem Tag das Mâle Elixir den Kürzeren, und die Bottled-Bottle wanderte zum echt korrekten Sale-Preis in meine Tasche. Spannend zudem, dass sich der Duft im weiteren Verlauf in eine vanillige Cremigkeit entwickelt.
Ich empfinde das Bottled Elixir als kraftvollen, dunklen, sehr maskulinen würzigen Duft mit weichem, im Verlauf immer zugänglicheren Charakter. Perfekt für den kühler werdenden Herbst, auf jeden Fall passend im Winter, bestimmt bis in den noch kühlen Frühling gut tragbar. Der Duft ist auf meiner Haut locker 8 Std. deutlich wahrnehmbar, auf der Kleidung noch wesentlich länger. Wobei ich Projektion und Sillage als gut, aber nicht aufdringlich wahrnehme. Daher meiner Meinung nach durchaus als Signatur und sogar als Duft am Arbeitsplatz geeignet. Zumindest wenn man den Ruf als Fragrance-Guy eh schon weg hat ;)
Wer also einen Duft mit eigenständiger Ausstrahlung sucht und sich nicht am Namen stört bzw. nicht erwartet, dass er damit irgendwas zu tun hätte, findet hiermit eine wirklich gelungene Kreation von Boss. Es ist jedoch definitv kein Blindkauf! Wer aber blind am Duft erkennt, dass es sich um das Elixir zu Bottled handelt, der/dem schenke ich einen Apfel :)
Spoileralarm: das Elixir hat es geschafft. Zwar folgt Boss hier auch nur dem Trend, einen bekannten und erfolgreichen Duft auf das maximal entfernte Wesentliche zu reduzieren, kräftig mit der Holzharzwürzrauch-Keule zu arbeiten, um lang anhaltende, raumfüllende Monster zu erschaffen, die für die einen grandiose Meisterwerke der Parfumkunst sind, für andere übergriffige Kopfschmerzauslöser. Gut, dazwischen gibt es sicher noch Differenzierungen. Dennoch sind die ganzen Elixir-Flanker von Dior, JPG, Paco usw. ja durchaus polarisierend. Sei es aufgrund des kräftigen Charakters oder einfach, weil sie mit dem ursprünglichen Duft bisweilen nicht mehr allzu viel gemein haben.
Letzteres empfinde ich beim Bottled Elixir. Nicht nur wegen des Verzichts auf Apfel (oder sonstige Fruchtnoten), auch sonst erkenne ich keine Verwandtschaft zum OG Bottled. Macht aber nix, im Gegenteil, ich wollte mir ja gar kein Bottled mehr kaufen :D
Zum Duft selber: der erste Eindruck auf dem Teststreifen war gräßlich! Irgendwie medizinisch, wie was zum Einreiben, aggressiv und unangenehm, uuh, weg damit. Parallel das Le Mâle-Elixir auf einer anderen Pappe, dies deutlich gefälliger. Dann aber, zum Vergleich nochmal am Boss-Streifen geschnuppert, hatte sich der Duft verändert. In ein warm-würziges Raucharoma mit weichem Holz, das sich im besten Fall als anschmiegsam beschreiben ließ.
Der anschließende Test auf der Haut bestätigte diese Entwicklung, nur ohne diesen alkoholisch-medizinischen Auftakt. Somit zog an diesem Tag das Mâle Elixir den Kürzeren, und die Bottled-Bottle wanderte zum echt korrekten Sale-Preis in meine Tasche. Spannend zudem, dass sich der Duft im weiteren Verlauf in eine vanillige Cremigkeit entwickelt.
Ich empfinde das Bottled Elixir als kraftvollen, dunklen, sehr maskulinen würzigen Duft mit weichem, im Verlauf immer zugänglicheren Charakter. Perfekt für den kühler werdenden Herbst, auf jeden Fall passend im Winter, bestimmt bis in den noch kühlen Frühling gut tragbar. Der Duft ist auf meiner Haut locker 8 Std. deutlich wahrnehmbar, auf der Kleidung noch wesentlich länger. Wobei ich Projektion und Sillage als gut, aber nicht aufdringlich wahrnehme. Daher meiner Meinung nach durchaus als Signatur und sogar als Duft am Arbeitsplatz geeignet. Zumindest wenn man den Ruf als Fragrance-Guy eh schon weg hat ;)
Wer also einen Duft mit eigenständiger Ausstrahlung sucht und sich nicht am Namen stört bzw. nicht erwartet, dass er damit irgendwas zu tun hätte, findet hiermit eine wirklich gelungene Kreation von Boss. Es ist jedoch definitv kein Blindkauf! Wer aber blind am Duft erkennt, dass es sich um das Elixir zu Bottled handelt, der/dem schenke ich einen Apfel :)
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