Farneon

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Rezensionen
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6 - 10 von 104
Farneon vor 3 Jahren 6 3
7
Flakon
6
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Ist es bereits ein Kompliment, wenn man sagt: "Du hast nix falsch gemacht"? ;-)
Nun, dieser Duft ist einfach pudrig-frisch! :-) Hier stimmt die Einschätzung ausnahmsweise mal zu 100 Prozent! Dafür dürfte die Iris verantwortlich sein, die den gesamten Duftverlauf über durchhält. Wer nach einigen Stunden eine holzigere und würzigere Note erwartet, sieht sich getäuscht, aber irgendwie spielt alles top zusammen, ohne dass der Duft irgendwann eindimensional wirkt.

Da ich persönlich lineare Duftverläufe sehr mag, gibt es dafür ein Kompliment. Die Unterscheidung zwischen Kopf-, Herz- und Basisnote fällt ja auch aus, wobei das eine mit dem anderen nicht unbedingt etwas zu tun haben muss. Nun ist "pudrig" absolut nicht meine präferierte Duftnote, aber ich kann gut damit leben, wenn sie so ausgewogen und "auf Mann getrimmt" daherkommt.

Ähnlich empfinde ich es beim noch etwas spannenderen, aber auch wesentlich teureren "Chanel Boy". Das noch viel pudrigere "Prada Amber pour Homme" hingegen war mir auf Dauer dann doch zu extrem (oder zu feminin?) in seiner Ausprägung. Hier aber wurde meiner Nase nach zu urteilen somit vieles richtig und nix falsch gemacht.

Von daher kann ich zu "Prada L'Homme" nicht viel mehr sagen als "alltags- und bürotaugliche Harmonie par excellence". Wäre Puder mir lieber, gäbe es wohl eine bessere Bewertung. Dennoch ein sehr guter Job von Daniela Andrier, die mich schon mit "Gucci Envy" und "Bottega Veneta pour Homme" beglückt hat! :-)
3 Antworten
Farneon vor 3 Jahren 6 1
8
Flakon
7
Sillage
9
Haltbarkeit
7.5
Duft
"Der dritte Mann": ein Übergangskind aus den 80ern!
Nun, es ist teils wunderbar zu lesen, wie sehr in den Rezensionen hier Bezug auf "Der dritte Mann" genommen wird, dem S/W-Filmklassiker von 1949. Der Duft jedoch wurde rund 35 Jahre später kreiert und ist nun auch schon über 35 Jahre alt. Man könnte also sagen: Er feiert gerade Halbzeit! :-)

Zumindest in Sachen "Halbwertszeit" ist er sehr ausdauernd und ich möchte hier keine teils aberwitzigen Vergleiche zur Wiener Kanalisation oder Orson Welles persönlicher Duftnote herstellen. Ganz pragmatisch konstatiere ich, dass hier - wie bei vielen anderen Düften aus den 1980er-Jahren - eine olfaktorische Brücke zur Neuzeit geschlagen wird.

"Le 3ᵉ Homme" bewegt sich irgendwo in der Gegend von "Meine würzige Zitruskraft schlägt deine moosige Lavendelseife um Längen!" ;-) Der dritte Mann ist als Name deshalb nicht schlecht gewählt, weil dieses EDT versucht, das beste aus Mann 1 (ebenjener Nachkriegspolizist aus dem Film) und Mann 2 (eine Art Miami-Vice-Verschnitt) zu vereinen. Leider hat Mann 2 nun auch schon mehr als drei Jahrzehnte hinter sich ... ! ;-)

Ich mag viele 80er-Jahre-Düfte, auch wenn ich mit der Mode von damals nichts anfangen kann und es die besten davon nur noch als Dupes zu kaufen gibt. Vermutlich deshalb, weil eben jene Brücken gebaut wurden, die die junge Männlichkeit abgeholt hat, ohne die gute alte Schule gänzlich zu vernachlässigen. Nach dem Motto "Alles kommt wieder" erleben aber heute einige Oldschool-Düfte dank der Barbershops wieder eine Renaissance.

Kommen wir zum Eigentlichen: "Le 3ᵉ Homme": Auch wenn die Zutaten alles andere als originell wirken, ist es der Gesamtduft dennoch. Handwerklich perfekt, fügt sich alles zu einem Gesamtkonstrukt, das tatsächlich unverwechselbar ist. So etwas bewundere ich immer, gerade in der Jetztzeit, wo selbst Guerlain wie Rabanne oder YSL wie Lacoste riecht.

Will sagen: Ich bin dankbar für eine Art von Originalität, die heute kaum mehr zu finden ist. Leider ist dieses Gesamtkonstrukt nicht wirklich meins, was dann wiederum persönliche Geschmackssache ist. Lavendel und Eichenmoos sind einfach nicht meine bevorzugten Duftnoten und das sogenannte Grün nicht meine präferierte Aura. Wer's mag, der freut sich sicherlich!
1 Antwort
Farneon vor 3 Jahren 10 2
7
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Frischer Alltagsduft mit eigenem Charakter
Dieser überaus günstige Duft erinnert ein wenig (!) an den nicht mehr produzierten Klassiker "D&G By Man", obwohl "Uomo?" bereits ein Jahre vorher das Licht der Welt erblickte. Das mag mit dem synthetischen Duftstoff namens Hedion zu tun haben, der jasminähnlich riechen soll, aber sicherlich besonders eigen (ich würde sagen aquatisch-blumig) daherkommt.

Das Fragezeichen beim Namen "Uomo?" macht in diesem Fall Sinn, denn das EDT könnte auch als unisex durchgehen, was ihm aber keinesfalls abträglich ist. Natürlich werden hier allein aufgrund des Preises noch andere synthetische Stoffe im Spiel sein (was bitte ist eine Solar-Note?), aber ich tue mich nicht schwer damit, zumal wir es bei fast allen Düften, über die wir hier reden, mit mindestens 80 Prozent synthetisch erzeugtem Alkohol zu tun haben! ;-)

In meiner Nase kommt "Uomo?" jedenfalls sehr harmonisch an, vielleicht weil von der Kopf- bis zur Basisnote jeweils würzige, blumige und holzige Noten integriert sind. Haltbarkeit und Sillage sind nicht überragend, aber für den Preis von ca. 20 Euro für 75 ml mehr als in Ordnung. Für mich handelt es sich um einen sehr eigenständigen bürotauglichen Alltagsduft, der seine Frische mal nicht aus Zitrusfrüchten bezieht und hintenraus nicht so holzig endet wie viele seiner Kollegen.

Was manch andere hier herausriechen, ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel!
2 Antworten
Farneon vor 3 Jahren 7 4
8
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
8.5
Duft
Ein Klassiker: spannend, aber gewöhnungsbedürftig, frisch, aber penetrant, originell, aber unromantisch!!
Hm, das viel gelobte und hoch gejubelte "Terre d'Hermès" (TDH)! Sollte mir als Vetiver- und Frische-Fan eigentlich mega gut gefallen ... und tut es auch, jedoch mit gewissen Einschränkungen, da ich inzwischen eben auch viele andere Düfte mit ähnlicher DNA Art getestet habe.

Ich bekam meinen ersten Flakon schon kurz nach dem Erscheinen dieses Duftes geschenkt, und damals war mein erster Gedanke: "interessant"! ;-) ... So als würde man zum ersten Mal im Leben Sushi essen oder Whiskey trinken (bezogen auf die Erfahrung, nicht auf den Duft, versteht sich).

Damals hat TDH mich irgendwie erschlagen ob der ungeahnten Kopfnote und Sillage, dabei war ich Mitte der 200er durchaus schon mit einigen extremeren (!?) Düften vertraut, von Azzaro über Yves Saint-Laurent bis bis Mugler. Ich habe mich aber schnell gewöhnt an die erdige Frische und das zitrische Holz, das ich so bislang noch nicht kannte (ganz zu schweigen von Vetiver als maßgebliche Zutat).

Ich kann den über 150 Rezensionen hier vermutlich auch nichts Weltbewegendes hinzufügen. Es gibt unter den Autoren sicherlich erfahrenere und geübtere "Schnüffler" als mich. Nach inzwischen schon gut 15 Jahren mag ich TDH inzwischen sehr. Im Großen und Ganzen jedoch empfinde ich ihn für seine DNA jedoch als etwas zu aufdringlich und unausgewogen.

Ich wünschte, ich könnte es besser beschreiben, aber mir würde es vermutlich behagen, wenn die heftigen spitz-sauren Noten etwas abgefedert würden durch einen leicht (!) süßlich-blumigen Zusatz wie z. B. der Tonkabohne bei "Cuir Vetiver" von (festhalten!) Yves Rocher! :-)

Fazit (subjektiv, wie immer): fürs Büro zu heftig, fürs Ausgehen zu spritzig, für den Sport zu protzig und fürs Dating zu erdig! Wann soll ich den auflegen? Dazwischen halt! ;-)
4 Antworten
Farneon vor 3 Jahren 11 3
7
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Die "alten Kosmetikhasen" sind oft gar nicht so übel, oder: das tragbarere Terre d'Hermès?
Es ist natürlich ein großer Unterschied, ob man sich für 20 Euro mal einen Blindkauf gönnt, weil er überall günstig zu haben ist, oder 200 Euro in einen vorher unverkosteten Nischenduft investiert, der gar nicht so leicht zu bekommen ist! Ich entscheide mich immer für Ersteres! :-) Klar, man ist hin und wieder enttäuscht, aber man hängt weniger am erworbenen Produkt und sagt sich "Pizza für zwei" kostet auch nicht mehr! ;-)

So erging es mir als Vetiver-Fan (muss man dann eben mögen) mit "Cuir Vetiver" von Yves Rocher. Wobei ich eh der Meinung bin, man sollte alteingesessene Kosmetikmarken wie dieser oder auch Clinique, Avon und Jovan nicht unterschätzen. Denn die kennen sich ja von Haus aus besser aus mit Düften und Hautpflege als z. B. Mercedes-Benz, Lacoste, Adidas, Jaguar oder Diesel. Klar ist deren Parfum-Geschäft outgesourct, aber gewachsene Kompetenz über Jahrzehnte hat eben auch ihre Vorteile.

Viele meinen, wir haben es hier mit einem Klon von Terre d'Hermès zu tun, aber das stimmt nur teilweise. In meiner Nase ist die Sillage nicht so exorbitant ausgeprägt (was ich in diesem Fall begrüße) und der ganze erdig-frische Rundumschlag wird durch die Tonkabohne deutlich abgemildert. Dennoch bleibt die Grund-DNA erhalten. Es mag einigen der Pfeffer fehlen oder die Orange, aber im Büro oder unter vielen Menschen fühle ich mich mit "Cuir Vetiver" tatsächlich wohler, weil auch eine leichte Süße mitspielt.

In diesem Sinne: Es gibt auch im niedrigen Preissegment Alternativen, die sich zwar an berühmte Düfte anlehnen mögen, aber dennoch eigenständig sind und alltagstauglicher scheinen. Die Parfümeurin hat schließlich auch schon für Narciso Rodriguez, Liquides Imaginaires und Tom Ford gearbeitet!

Wer (wie ich) Vetiver mag, ist hiermit definitiv gut aufgehoben!
3 Antworten
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