Gandix

Auf der Welt ereigneten sich seltsame Dinge...
Massenhaft wurden tote Fische vor der Küste Haiti's angeschwemmt...
In Nicaragua färbte sich ein Fluß blutrot...
und in einer Wüste kam es zu einem Kälteeinbruch.
Die Menschen glaubten an die bevorstehende Apokalypse...
Ein Fremder erzählt der schwangeren Abby
die Geschichte vom siebten Zeichen...
'Es werde ein Kind ohne Seele geboren,
weil GUF, die Halle der Seelen leer sei'.
Abby ahnte, dass es sich um ihr Kind handelt...
'Nur der Märtyrertod einer reinen Seele
könne GUF wieder füllen,
und so den Untergang der Menschheit verhindern'...

Wenn ich einen Duft teste, habe ich manchmal ein Bild vor Augen, manchmal eine Geschichte.
Hier geschah beides.
Ich hatte diesen filigranen, nebelverhangenen Duft, der auf mir ruhte,
wie ein stiller See,
voll Melancholie,
und doch fanden sich Sprenkel von Leben darin.
Plötzlich ging in meinem Hinterstübchen eine Schublade auf,
und die Erinnerung an den Film 'Das Siebte Zeichen' war da.
Deshalb auch die kurze Inhaltsangabe des Films in meiner Rezension.
Natürlich, ohne das Ende zu verraten.

Die Vorstellung einer gefüllten Halle mit Seelen,
dargestellt durch kleine, schillernde Vögel,
mochte ich damals sehr.

Es begann mit dem Bild dieses nebelverhangenen Sees,
still...
monoton...
Nur das silbrige Licht des Mondes
spiegelt sich in dem fahlen Grau.
Ein unsakraler Weichrauch,
begleitet von wässrigen Seerosen.
Kardamom gesellt sich harmonisch hinzu,
scheint mit seinem Atem
den letzten Rest Leben aufzusaugen.
Er ist auf den Punkt eingesetzt,
kommt mehr beim Ausatmen, als beim Einatmen zur Geltung,
deshalb diese Assoziation.
Bis hierhin ein für mich recht melancholischer Duft.

Als nun diesem Kind seine Seele geschenkt wird,
überzieht ein leiser Schimmer Licht den See,
und man erblickt die Halle,
in der die Seelen wohnen.
Erst ein, dann zwei...
immer mehr lilablassblaue Flügelschläge
zeugen von neuem Leben,
und lassen den Duft erstrahlen.
'Das Ufer am Rande des Sees hat die Farbe
patchouliwarmer Erde,
erste Veilchenblätter spitzen durch das Braun.
Im Hintergrund blühen Seerosen in ihrer filigranen Schönheit,
und der Kardamom hat sich in einer feinen Teenote gemäßigt,
ein Geben und nehmen...
Tod und neues Leben.

GUF, die Halle der Seelen, ist leer
Nebelschleier über dem See
Kardamomatem saugt Leben
Lilablassblaue Flügelschläge
Seelen für neues Leben.

Leise wehen sanfte Gräser im Wind,
eine ruhige Szene unter Zedern....

Sowohl der Duft, wie der Film sind testens/sehenswert.
Und wer den Film kennt, wird jetzt beim testen dieses Duftes vielleicht die ein oder andere Träne verdrücken müssen.

Ganz lieben Dank, dass ich ihn testen durfte.

Verlassen steht eine Hütte
mitten im Wald, verborgen zwischen den Nadelbäumen,
Zufluchtsort meiner Jugend.
An der Eingangstür rankt wilder Osmantus hoch.
Auf dem Tisch immer ein Schüsselchen mit frischen Früchten.
Ich trete ein, und sehe sie sitzen,
in ihrer leicht gebückten Haltung,
ein kleines knorriges, dünnes Etwas.
Wie alt mag sie sein?
Das weiß kein Mensch...
Sie sah vor Jahrzehnten schon aus wie knapp 100.
Nur wenn sie die Menschen betrachtet, ist da ein Funkeln in ihren Augen, ein beinahe jugendliches Strahlen, eine Mischung aus Wissen und Ahnung.
Sie steht auf, geht zum Kamin.
Jeder Schritt scheint ihr unheimliche Schmerzen in ihren alten Knochen zu bereiten.
Heute knistert ein Feuer aus frischen Holzscheiten im Kamin.
Draußen vorm Fenster fallen leise weiße
Flocken vom Himmel.
Die Stube ist von wohliger Wärme durchzogen.
Sie nimmt den Kessel vom Aufsatz und schenkt mir Tee aus ihrer ureigenen Mixtur ein.
Es duftet nach sanften Kräutern
und dezent verwendeten Weihnachtsgewürzen.
Obenauf schwimmen ein paar Rosenblüten.
Während ich den heißen Tee trinke,
nimmt sie meine Hand zwischen
ihre runzligen Finger,
und streicht suchend
die Linien entlang,
erspürt den balsamischen Fluss
meines Lebens.
Die ganze Zeit spricht sie kein Wort.
Für eine Weile scheint die Zeit still zu stehen.
Erst als meine Tasse leer ist,
sprudeln die Worte aus ihrem Mund.
Sie rührt mit ihren Fingern in den Teeblättern, die ein beinahe tabakartiges Aroma haben, und sagt mir eine honigsüße Zukunft voraus.
Ich kann mich nicht erinnern,
dass sie mir jemals etwas Schlechtes gesagt hätte.
Ob sie meine Zukunft kennt,
ich weiß es nicht.
Doch gibt sie mir Hoffnung, Mut und Zuversicht.
Manche nennen sie Hexe...
Ich nenne sie eine weise Frau.
Heute schreibe ich diese Geschichte auf geöltes Pergament und fasse es in Leder.

Ananda von Gather stellt ihre Düfte in Handarbeit her, setzt ihre eigenen Tinkturen an. Ihre Düfte haben eine Aura, die auf mich eine beinahe zenartige Wirkung haben. Einige davon, wie dieser, mit einem wunderbaren Amberakkord, der mich mitten ins Herz trifft. Jedesmal, wenn ich einen ihrer Düfte auf meinen Handrücken tupfe, entdecke ich neue Facetten.

Diese Rezension ist im Besonderen für all diejenigen, die heute alleine, oder einsam sind.

Sie steht vor dir...
Übersinnliche Schönheit...
Perfekter Körper...
Ihr Anlitz wirkt unschuldig...
Ihr Duft vanillig mit zarten Kokossprenkeln...
Ihr Wesen balsamisch...
Ihre Haare weich, wie eine Wolke aus Moschus.
Sie trägt eine Passionsblume im Haar.
Sie blickt dich herausfordernd an...
Leckt mit ihrer Zunge
über die Schokolade
auf ihren Lippen.
Sinnlich...
Du neigst den Kopf, um sie zu küssen.
Ihr Atem riecht nach Passionsfrucht,
Den Früchten der Leidenschaft.
Der erste Kontakt...
Sie bohrt ihre Zähne
in dein Fleisch...
Ergreift Besitz von dir...
jeder Faser deines Körpers....
Sie ist ein Ikiryo,
Der Geist, der sich von einem
anderen Menschen gelöst hat,
und nun EINS mit dir wird.
Man trägt einen Ikiryo nicht,
man wird von ihm auserwählt.
Und wenn man bereit ist,
ist man ihm ausgeliefert...
Wird selbst zu einem Ikiryo
Und verspürt das unbändige Verlangen,
sich selbst ein Opfer zu suchen.
Man trägt die Aura des Duftes
durch jeden Raum
in jedes Zimmer
Bis man findet, wonach man sucht.

Sie wusste nicht, was sie in den Gemäuern der alten Burg erwartet.
Kaum merklich der Geruch der alten Holzmöbel.
Sie stand da...
unentschlossen...
abwartend...
in diesem Latexoverall in ROT,
mit Lederreißverschluss,
und den roten Highheels.
Er hatte ihr diese Kleidungsstücke bereitgelegt,
und gesagt, sie solle sie bitte tragen.
ER - Vlad hieß er...
wie...
die Burg in Rumänien,
der Name...
ein wenig unheimlich war das schon.
Sie bekam eine leichte Gänsehaut.
Jede Kontur ihres Körpers zeichnete sich
unter dem enganliegenden Kleidungsstück ab.
Darunter trug sie - NICHTS.
Auf dem Tisch stand eine Schale mit Kirschen,
in Mandellikör getränkt.
Vorsichtig nahm sie Eine und steckte sie zwischen ihre Zähne.
So stand sie dann erstmal,
die sündige Kirsche zwischen den Zähnen,
ROT,
wie ihre blutroten Lippen.

Dann plötzlich stand er vor ihr
Vlad - gutaussehend, geheimnisvoll, anziehend,
sanft nach Minze duftend.
Er musterte ihre Erscheinung...
Die roten Haare,
den roten Latexoverall mit Reißverschluss,
der unter seinem Blick zu bersten schien,
hinab zu ihre roten Highheels,
und langsam wieder zurück.
Sein Blick blieb an ihren Augen hängen,
die längst vor Verlangen dunkel waren,
die Lider halb geschlossen.
Wie hypnotisiert stand sie da...
Mit seinen Zähnen nahm er die Kirsche
aus ihrem Mund,
und BISS zu...

Ihr Saft tropfte auf ihre blutroten Lippen.
Sie leckte, doch er kam ihr zuvor,
und küsste den Saft von ihren Lippen.
Ein Rinnsal lief über ihren Hals,
an der Pulsader entlang.
Lasziv neigte sie den Kopf zur Seite...
Seine Lippen folgten dem Rinnsal...
ruhten auf ihrer Halsschlagader...
dann BISS er zu....

Ihr schwanden die Sinne,
in der Luft hing der Duft von kirschigem Shisha-Tabak.
Er saugte von ihrem Blut.
Alles dreht sich
ALLES ROT

In ihrem Kopf sieht sie die Bilder,
was er mit ihr machen würde...
wäre...
Alles dreht sich,
ALLES ROT

Dieser Duft, der sich nicht entscheiden kann,
bin ich LEDER...
Bin ich LATEX
Bin ich OPFER
Bin ich LUDER
ist ROT,
wie er ROTER nicht sein kann.
Er ist NEUGIERDE, die in Schwierigkeiten bringt.
Er ist einfach...
FASZINIEREND

Hier habe ich eine Reise
von typisch trockener Iris
zur strahlend erblühten Pflanze,
blassblauviolett schillernd,
butterweich.
(Hyazinthe spielt dazu)
Sie blüht einsam auf einer Wiese,
mitten im Vetivergras,
Labdanumumrankt.
In meinem Kopf habe ich ein Bild,
wie sie ihre wertvollen Bestandteile für eine Creme opfert,
die eine Haut unglaublich gepflegt und zart hinterlässt.
Die Blume verwelkt dann,
legt sich auf ein
weich-erdiges Bett
aus Patchouli und Tonka,
wie ich es in diser Helligkeit,
Sanftheit,
noch nie gerochen habe,
um im nächsten Frühjahr
wieder neu zu erblühen.

Teone hat hier einen Irisduft kreiert,
der mich auf eine ganz besondere Reise schickt,
die ich gern von Anfang bis Ende erlebe.
Für mich ein perfekter Irisduft.
Reinthaldüfte sollte man allgemein sehr sparsam dosieren,
und ihnen sehr viel Zeit für ihre Entwicklung geben.
So auch diesem,
denn:
Wer nur den Augenblick sieht,
versäumt eine Ewigkeit.