
Ein Besuch in Christian Diors Elternhaus in Grainville
Diesen September verbrachte ich 2 wundervolle Wochen Urlaub in der Bretagne. Da der Weg dorthin jedoch etwas länger dauert, entschieden wir uns, auf dem Hinweg Halt in Giverny und beim Mont Saint Michel zu machen. Ich war für die Reiseroute zuständig und als ich checkte, was noch so auf unserem Weg lag, und vielleicht einen Abstecher wert sein könnte, stieß ich auf Christian Diors Elternhaus, welches heute ein Museum ist. Da ich großer Fan von Diors Kreationen bin, war klar, dass wir uns das nicht entgehen lassen würden.
Das Haus, bzw. die Villa, Les Rhumbs genannt, thront malerisch über dem Meer. Das Museum ist nicht besonders groß und fasst nur 50 Personen zeitgleich - falls man also keine Tickets im Voraus gebucht hat, kann es zu etwas Wartezeit kommen. Wir fanden das nicht schlimm, da wir so noch etwas länger die Sonne genießen konnten, allerdings waren wir auch nicht in der Hauptsaison unterwegs, sodass man das eventuell im Hinterkopf behalten sollte. Der Eintritt ist dafür mit 10€ sehr erschwinglich.

Im Inneren wird man im Erdgeschoss durch das Esszimmer geführt sowie das Arbeitszimmer von Christian Diors Vater, zudem gibt es einige seiner Modekreationen zu sehen.
Wenn man dann die Treppe hochsteigt, kommt man in den Teil, der für uns Parfumos natürlich besonders spannend ist, nämlich zu den Düften. Es sind einige Flakons ausgestellt, man erfährt, dass Dior seinen ersten Duft Miss Dior Eau de Toilette Originale seiner Lieblingsschwester Cathérine gewidmet hat und er auch der erste Designer war, der überhaupt angefangen hat, Düfte zu vertreiben.


Des Weiteren gibt es 5 seiner Kreationen in der Ursprungsvariante zu erschnüffeln, was ich sehr interessant fand, da bis auf einen Duft keiner meinen Geschmack traf - Parfums sind eben auch immer dem Zeitgeist angepasst und das, was früher bei Damen als anziehend galt, findet man bei dem ganzen überzuckerten Zeug heute nicht mehr bei Douglas, weil es viele als zu herb empfinden dürften (so ja auch ich).


Ein Zimmer ist Francis Kurdjian gewidmet, der seit Oktober 2021 Directeur de la Création Parfumeur bei Dior ist und der sich beispielsweise für Dioriviera verantwortlich zeichnet.

Im Erdgeschoss bei der Kasse gibt es einen sehr kleinen Shop mit einem ebenso kleinen Display, auf dem einige der Diordüfte ausgestellt sind, unter anderem auch der Collection Privée. Selbstständig testen ist aber nicht erwünscht, Preise konnte ich nicht entdecken - ich vermute aber, dass sie um einiges höher angesiedelt sind, als bei den üblichen Verdächtigen.
Mein Schulfranzösisch ist ziemlich eingestaubt, ich bekam aber freundlicherweise einen Ausdruck auf Deutsch, auf dem einige der Schilder nochmal übersetzt waren. Man kann das Museum also auch besuchen, wenn man nicht der französischen Sprache mächtig ist :).

Insgesamt reicht eine Stunde locker aus und es gibt aufgrund der geringen Größe nicht allzu viel zu sehen, da wir allerdings durch Zufall in Grainville gelandet sind und gar keine Erwartungen hatten, haben wir den Besuch dennoch sehr genossen.
Sehr empfelenswert ist auch der Salon de Thé im Garten der Villa (der übrigens frei zugänglich ist), hier haben wir den besten Kaffee des ganzen Urlaubs getrunken. Die Toiletten sind allerdings zum Davonlaufen, wer diesbezüglich empfindlich ist, sei hiermit gewarnt 😄.

Hast Du etwas Interessantes über Herrn Dior erfahren, das Dir neu war?
Ich finde, dass Wohnlage, Einrichtung und persönliche Gegenstände gute Einblicke in das Leben eines Künstlers geben und mache auf Städtetrips gerne Promijagd (Storm in Husum, Curie in Warschau, Mozart in Salzburg,..)
Deinen Tipp behalte ich im Hinterkopf - Granville mag ich bestimmt so sehr wie den Duft:-)
Und Promijagd klingt super,Curie in Warschau merke ich mich :)