Ein duftender Jahresrückblick aufs Jahr 2023

Nachdem ich bereits letztes Jahr viel Freude daran hatte, mein Jahr dufttechnisch Revue passieren zu lassen, möchte ich das auch dieses Jahr gerne wieder tun. Ich finde es sehr spannend, die Veränderungen zu sehen,aber fast noch mehr, das, was gleich geblieben ist.
Sehr entgegen kommt mir hierbei, dass man sich seine am häufigsten getragenen Düfte nun nach Jahren anzeigen lassen kann, was den Vergleich mit den Vorjahren sehr viel leichter macht.
In meiner Top Ten hat sich ein bisschen was verändert, einiges ist aber auch gleich geblieben, diese Düfte
scheinen also wohl wirkliche Dauerbrenner für mich zu sein.
Auf den vordersten Plätzen finden sich, wie auch 2022 schon, Mon Guerlain Eau de Parfum und For Her Musc Noir. Über diesen hatte ich bereits letztes Jahr gesagt, dass er meinen bisherigen Liebling Signature Eau de Parfum vom Thron stoßen könnte und ganz knapp hat das auch geklappt. Auch, wenn letzterer sich nach wie vor ebenfalls in dieser Liste befindet.
Da man zum Zeitpunkt meines letzten Jahresrückblicks noch nicht nach Jahren filtern konnte, ist dieser in der Rückschau nicht mehr ganz korrekt, da einfach generell zusammen gezählt wurde, wie häufig Düfte im
Tracker eingetragen wurden.
Deswegen tauchte Milk Musk Eau de Parfum nicht auf, obwohl er auch 2022 einer der häufig getragenen Düfte war. Ebenso wie dieses Jahr, denn keinen Duft trage ich lieber zum Schlafen gehen, wenn ich denn mal Lust habe, abends beduftet ins Bett zu gehen. Kaum ein anderer Duft riecht für mich so kuschelig und so nach Zuhause, wie dieser hier.
Auch Bal d'Afrique Eau de Parfum war dieses Jahr wieder mit von der Partie, besonders im Frühjahr habe ich ihn sehr gern getragen und mich an der fruchtigen Sauberkeit erfreut.
Ein paar Neuzugänge hat die Liste aber auch zu verzeichnen:
Da wäre zum einen Lust In Paradise, der dieses Jahr in Fullsize bei mir einziehen durfte und dessen spritzigen Litschiauftakt ich sehr liebe, gefolgt von einer wunderschönen Pfingstrose. Nichts stechendes, altbackenes, wie Delina Eau de Parfum es für mich hat, sondern einfach nur Frühling in der Flasche.
Ein weiterer heißgeliebter Fruity-Floral, der häufig zum Einsatz kam: Attrape-Rêves . Dabei hatte ich irgendwie gar keine großen Erwartungen, aber die Duftprobe, die mich als Beigabe zu einem Soukkauf erreichte, haute mich um. Und so kam es, dass auch hier ein Flakon einzog, obwohl ich an sich mit Louis Vuitton nicht so viel anfangen kann, irgendwie ist das eine der Marken, die mir so ein bisschen unsympathisch sind – und das, obwohl es einige Düfte im Portfolio gibt, die ich sehr schätze. Aber der Hype um Imagination und diese künstliche Exklusivität waren für mich eher immer Abturner. Aber, sag niemals nie, wie man sehen kann, konnte ich meine Ressentiments überwinden und jetzt steht Attrape-Rêves in meiner Schublade 😊. Auch hier ist eine Litschi gelistet, irgendwie hatte die Frucht es mir dieses Jahr angetan. Und auch hier versteckt sich Pfingstrose in den Duftnoten, ich erkenne da ein Muster…
Einen Überraschungssieger gab es auch: I Don't Need A Prince By My Side To Be A Princess , einen von 3 Blindkäufen, die ich dieses Jahr getätigt habe. Eigentlich bin ich ja mittlerweile schlauer als das, aber manchmal siegt einfach die Neugier, und hier war es ein Volltreffer. Ich hätte nie gedacht, dass der Duft mir so gut gefällt, mag ich doch an sich sehr süße Düfte und Noten wie Zuckerwatte oder Marshmallows normalerweise nicht unbedingt. Aber hier, in Kombination mit dem Ingwer und dem Tee, die ich zwar nicht einzenl rausriechen kann, die das Ganze aber irgendwie runterdimmen, bin ich wirklich sehr angetan. Ein Duft für Tage, an denen ich einfach nur „gut“ und nach nichts Spezifischem riechen möchte.
Und wo wir gerade schon bei normalerweise ungeliebten Duftnoten sind: Ein Duft mit Zuckerwatte hat es tatsächlich auch in die Top Ten geschafft: Aura White Magnolia hat mich ebenfalls im Frühling begleitet und konnte trotz des schlechten Wetters meine Stimmung mit seinem freundlichen
Magnolienduft zumindest ab und zu etwas aufhellen.
Der letzte im Bunde, Tardes Eau de Parfum , kam erst im Herbst zu mir und wurde in den vergangenen Monaten viel getragen. Immer, wenn ich nichts zu süßes, aber etwas unkompliziertes wollte, habe ich zu ihm gegriffen.
Auffällig: Keiner meiner Sommerfreshies hat es in die Liste geschafft, was einfach daran liegt, dass wir im Münsterland keinen richtigen Hochsommer hatten und ich bei dem verregneten, grauen Wetter draußen wenig Lust auf meine Zitrusbomben hatte. Am häufigsten habe ich dann noch zu Une Verveine
gegriffen, der nicht ganz so „in your face“ erfrischend ist, sondern eher durch Understatement glänzt.

Insgesamt sind dieses Jahr 20 neue Düfte als Fullsizeflakons bei mir eingezogen und 2 Reisegrößen. 32 Düfte habe ich verkauft, einen Flakon geleert, einen entsorgt und 2 dienen nur noch als Raumspray.
Getestet habe ich über 300 neue Parfums, etwas weniger als in den vorherigen Jahren, weil ich an weniger Sharings und Wanderbriefen teilgenommen habe.

Ich merke, wie ich immer mehr angekommen bin, und nicht mehr das Bedürfnis verspüre wie noch vor einem Jahr, jeden Duft, dessen Duftnoten mir zusagen, unter die Nase zu bekommen. Deswegen war ich dieses Jahr bei den paar Wanderbriefen, an denen ich teilgenommen habe, auch entspannter, weil ich wusste, es flattert nicht in ein paar Tagen schon wieder der nächste ins Haus und ich muss mich deswegen beeilen mit dem Testen.
Auch weiß ich mittlerweile recht gut, welche Duftrichtungen mir zusagen und welche nicht (auch, wenn es natürlich immer Ausnahmen gibt) und generell bin ich, was das Thema Parfum angeht, entspannter geworden. Sowohl, was den Drang angeht, manche Düfte besitzen zu „müssen“ als auch die perfekte Sammlung daheim haben zu wollen. Falls ich ein paar Schrankleichen hier rumstehen habe, ist das kein Weltuntergang und niemand außer mir selbst stört sich daran.

Ich bin also sehr gespannt, was das neue Jahr so bringen mag, ich habe mir auf jeden Fall vorgenommen, wieder mehr Rezensionen zu schreiben, das kam dieses Jahr etwas zu kurz, dabei lebt die Plattform ja davon.
Ansonsten freue ich mich weiterhin auf den tollen Austausch, der hier stattfindet. Ich habe einfach schon so nette Menschen hier kennengelernt, manche sind mittlerweile wie richtige Brieffreunde geworden und ich würde es nicht missen wollen. Deswegen ein großes Danke an alle, die hier so fleißig mitschreiben und -kommentieren, es macht wirklich Spaß mit euch 😊.

Und nun: Allen einen guten Rutsch und einen wohlbedufteten Start ins neue Jahr!