Ignika

Ignika

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6 - 10 von 76
Ignika vor 5 Jahren 7
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Gut dank kleinem Twist
Auftakt: Frisch, zitrisch.
Kennt jeder.
Auftakt: frisch, zitrisch, etwas sauer, mild bitter, herbe Anklänge, und das noch in guter, nein, großartiger Ausführung? Das riecht man nun wirklich nicht alle Jahre.

Lange Zeit wird Jsuh geleitet von Vertretern der Zitrus- und der Gewürzfraktion. Bergamotte trägt weniger bei als Bitterorange und Zitrone(Verhältnis 20:40:40). Dazu in ähnlichem Verhältnis Zimt:Nelke:Myrte. Patch bleibt hintergründig, weder erdig noch so schwer, wie ich es gewohnt bin. Etwas Leder gibt eine herbere Nuance, vll sogar dazu noch Bibergeil. Typischen Cognacgeruch habe ich nicht vernommen, aber Fassgeruch schon!

Also, in erster Linie zitrisch, ohne zu sauer oder zu bitter zu sein. Interessante Aromen dazu, Hintergrund herb durch Leder, krautig und holzig durch Myrte und Cognacfässer. Mir gefällt das Gesamtbild sehr.

Meine aufgehobene Probe ist uralt, und doch riecht die Zitrusfraktion wie letztens erst verarbeitet. Chapeau! Mir gefällts. Den werde ich mir eines Tages gönnen.

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Ignika vor 6 Jahren 4 1
8
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
7
Duft
Kurz vorm Ziel falsch abgebogen
Laura ist wieder einer der Düfte die zu mir über Verwandte kamen. Diesmal sogar als 100ml Flakon, hat also damals sehr gefallen. [Ja, ist nicht gekippt.] Laura konnte ich bisher nicht ganz ergründen, auch nicht nach 15+ mal testen. Ich mach mal auf Michelangelo, gebe mich mit einer Annäherung an Perfektion zufrieden.

Laura erscheint mir linear und in erster Linie fruchtig. Die Johannesbeere wird begleitet von Wassermelone und wenig Pfirsich. Wenig Lotus, Seerose und Veilchen steuern einen angenehmen pflanzlich-blumigen Touch bei, mildern etwas das Fruchtbecher-Flair. Von der Basis scheint nur Moschus anwesend zu sein.

Laura's Auflistung riecht leider nicht so gut, wie sie sich anhört. Durch Wassermelone, Seerose und Lotus wird das Duftbild unglücklich aufgelockert, eher, aufgeweicht, verwässert. Somit besteht Laura aus einem diffusen Obstnebel mit schönen, aber schwachen Blütenakzenten dahinter.

Mit etwas mehr Stärke (statt Obst) wäre Laura ein verdammt guter Duft, ein lieblicher, dezenter statt schüchterner Alltagsduft für Schönheiten. So wie sie aber jetzt ist, lässt Laura Charakter vermissen.

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Ignika vor 6 Jahren 5 1
6
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
6.5
Duft
On the Beach
Beschrieben wird dieses Lehmann'sche Werk als "herbe Meeresbrise". Dafür ist Calypso bei weitem nicht aquatisch genug; der ist Wille zwar da.....aber der Reihe nach.
Bei der Recherche fand ich schnell ein Gemälde von 1869. Henri Lehmann malte [freizügig] eine Frau - die namensgebende Meeresnymphe Calypso - an der Brandung sitzend. So macht der Duft mit dem Namen und den Noten schon deutlich mehr Sinn.

Das Meer ist nicht freundlich. Sturmwolken sind am dunkel werdenden Himmel zu sehen, der Wellengang nimmt zu. Ihr Haar und ihr Schmuck wehen im Wind, während sie sehnsüchtig [wohl] in den Sonnenuntergang blickt. Zum Glück wurde nur das Thema, nicht die Stimmung umgesetzt, quasi als würde man hinter Calypso sitzen, Musik hören und die Augen schließen.
Keine Sturmwolken [zu sehen], kein Wellengang mehr [zu hören].
Galbanum gibt die angespülten Algen und die umliegende Vegetation wieder, grün, krautig; dazu Salz. Etwas Petitgrain liefert mehr Frische, stellvertretend für die steife Brise und die Gischt. Calypso selbst duftet nach Iris, pudrig-süßlich.

Mir erscheint dieser Lehmann als [Urlaubs]Impression, Collage, einer Kunstinstallation gleich. Allein deswegen ein weiteres Mal:
Hut ab! Versuchen kann jeder, so schaffen? Die Wenigsten.
........was nicht heisst, dass das Werk allzu tragbar ist. Pudrig-feminin plus salzig krautig? Aquatische Iris? Zwar ist Calypso wie üblich in Lehmann-Manier als Unisex eingetragen, aber der Duft ist eindeutig nicht maskulin; somit fühle ich mich nicht als Träger angesprochen, aber eben als Teil der indirekten Zielgruppe. Daher sage ich: wenn Frau gefallen will, greife sie sich lieber eine andere Lehmannsche Nummer.
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Ignika vor 6 Jahren 5
8
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
6.5
Duft
Aderlass: scheinbar wieder in Mode
Wieder so ein Kommentar, das ich ewig vor mir her geschoben habe. Schreiben macht einfach nicht so Spaß, wenn es wenig zu besprechen gibt, und das Fazit nicht gut ist. Ich will die Kreationen lieben! Aber auch das Haus Mugler macht es uns Männern aktuell nicht leicht.

Mittlerweile scheint mir auch hier der Hype gestorben zu sein, seit 2 Monaten kein Beitrag zu Alien Man. Das spiegelt auch gut die Realität wieder: bei denen in Türkis und sonstwo - oder vll doch nur im Raum Berlin - hat der Außerirdische keine Wellen geschlagen. Aber egal, fangen wir endlich an!

Alien Man ist, um es nett auszudrücken, dezent. Bzgl. Notenbaum: von allem ein bisschen, aber eben nicht mehr. Kaschmirholz, Osmanthus und weißer Amber sollen eine weiche, "warme", angenehme Basis liefern, die dazu etwas süß pudrig ist. Das bisschen Leder beißt sich zum Glück nicht mit der Basis. Der rauchige Anstrich passt nur mäßig, der Dill aber steht mit fragendem Gesichtsausdruck neben diesem bunten Haufen und entlockt dem Tester [mir] ähnliche Sentiments. Also: weich und pudrig mit Leder, Rauch und Dill[??]. Erinnert merklich an ''This is Him!" von Zadig & Voltaire. [Verdammt, ich kriege die Formatierung partout nicht zum laufen. Muss wohl vorerst so bleiben]

Mir gefällt der an Brutalismus erinnernde Flakon. Er könnte damit Härte, Robustheit, Seriösität ausdrücken; ob das so geplant war, wird wohl ungeklärt bleiben. Die Diskrepanz zwischen Schein und Sein kann aber leider niemand wegrationalisieren. Fazit:
Tragbar, aber jeder Parfumo sollte schon Besseres sein Eigen nennen können. Zwar von Mugler, aber trotzdem blutleer.
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Ignika vor 6 Jahren 4
7
Flakon
4
Sillage
5
Haltbarkeit
6
Duft
Name(.nicht.)Programm
Verwunderlich, schon seit einem halben Jahr will ich diesen Kommentar verfassen. Man kommt ja heutzutage wirklich zu nüscht mehr! Hängt damit zusammen, ob man sich zeit nehmen will. Mh, vll wundert es mich doch nicht so sehr...

DIeser Rabanne ist von Anfang bis Ende schwer, zukrig, fast schon klebrig. Durchgehend dominiert von......nichts! Diese Kreation hat wenig Ausdauer und erst recht keine Sillage, keine Note will so recht Verantwortung übernehmen. Ich erkenne alten Ingwer und alten Thymian. Zwar nicht staubig, aber wirklich alt, vertrocknet. Dazu noch eine Prise groben Zimt, Vanille, viel Zucker. Nicht Omas Hustensaft, nein, sondern der von Großtante Elfriede, die sich immer profilieren muss. Ergebnis bleibt gleich, Hustensaft ist Hustensaft, Hustensaft bleibt Hustensaft!

Pure XS. Immerhin etwas einfallsreich, dieses Phonogramm; Pure Excess, in dem Kontext also, reine Maßlosigkeit. Name offensichtlich nicht Programm? Doch auch hier ists wie mit "Bleu de/Blöde Chanel": ich finde "Klar, Untergröße" treffender, ist ja auch ein bubihaftes Wässerchen. Leider schwächlich und weder interessant noch komplex. Name also vielleicht doch Programm?
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