Manogi

Dieser Duft ist ein Phänomen. Pudrig-süß und gourmandig - durch den Kakao - sind eigentlich KO-Kriterien für mich. Kurz nach dem Sprühen dachte ich so auch "Na ja, ganz gefällig. Das Gourmandige hält sich im Hintergrund, also ist es ok".

Jetzt trage ich "Simply (Eau de Parfum Poudrée Intense) | Jil Sander" allerdings schon seit einigen Stunden. Ich rieche ihn nicht konstant, aber immer wieder umschmeichelt ein Duftschwall meine Nase. Und jedesmal habe ich sofort ein unheimliches Gefühl der Geborgenheit. Der Duft hat für mich etwas äußerst beruhigendes. Ob das am Vetiver liegt? Pures Vetiver beruhigt mich ungemein. Ich kann es aber nicht genau an spezifischen Noten festmachen. Aber das ist für mein Empfinden auch egal. Bei einem Musikstück kann ich auch nicht genau sagen, welcher Akkord welches Gefühl bei mir auslöst. Es spielt auch keine Rolle. Ob es Gefühle auslöst, ist wichtig. Egal wie.

Wie Anfangs gesagt, sticht zunächst der Kakao für mich heraus. Danach kann ich nicht mehr wirklich Noten identifizieren. Aber wie ich schon ausführte, ist das auch egal. Auf die Wirkung kommt es an.

Haltbarkeit und Sillage sind gut. Alles in allem ein Duft, der mich in seinen Bann zieht und wohl bei mir einziehen wird.

Ich habe "Balmain Homme | Balmain" in einem Duftpaket entdeckt, das mir @DieKoenigin gesandt hat. Der erste Eindruck war "nichts besonderes". Denn der Duft startet recht unspektakulär mit einer dominanten Bergamotte.

Doch nach ein paar Sekunden dachte ich "was ist DAS denn?". Denn unter den zitrischen Duft mischte sich etwas, was ich so gar nicht erwartet hatte. Erst hielt ich es für ein starkes Patchouli. Ein Blick in die Duftpyramide zeigte aber, dass es sich um eine Mischung aus Muskatnuss und Safran handelte, wobei die Muskatnuss deutlich dominiert. Ich empfinde das in Kombination mit der Bergamotte als sehr ungewöhnlich und auch gewöhnungsbedürftig - aber gut.

Leider bleiben die drei Noten so dominant, dass die anderen, auch das Leder, nicht wirklich zur Geltung kommen. Erst am Ende wird der Duft wieder süßer, was möglicherweise der Tonkabohne geschuldet ist.

Die Haltbarkeit und Sillage sind gut. Da ich nur eine Probe von "Balmain Homme | Balmain" habe, habe ich eben mal gegooglet, was ein Flakon kostet. Ich gebe zu, ich hätte mit einem wesentlich höheren Preis gerechnet. Das Preis-Leistungsverhältnis ist also auch gut.

Alles in allem hat mich der Duft nach dem für mich langweiligen zitrischen Opening sehr positiv überrascht. Vielleicht landet er auch mal in meiner Sammlung.

"Sel d'Azur | Yves Rocher" ist für mich ein Paradebeispiel dafür, was man aus der Kombination von einigen wenigen Duftnoten zaubern kann. Dank der @DieKoenigin konnte ich eine kleine Flasche in die Hände bekommen.

Der erste Eindruck ist geprägt von der Grapefruit. Der Duft ist zu dem Zeitpunkt etwas stechend, wie Grapefruit nun mal ist. Nach wenigen Momenten schon kommt jedoch das Vetiver mit ins Spiel und verleiht dem Duft mehr Sanftheit. Auch hier zeigt sich für mich, wie bei "Les Parfums Matières - Bois de Vétiver | Karl Lagerfeld", dass Zitrusfrüchte und Vetiver gut zusammenpassen, wobei hier das Vetiver etwas dezenter auftritt als beim Lagerfeld. Und von da an wandelt er sich für meine Nase auch in zauberhafterweise.

Er ist nicht mehr nur zitrisch-frisch, sondern ruft bei mir tatsächlich Assoziationen von salziger Meerluft hervor. Er macht seinem Namen also durchaus Ehre. Ich würde ihm daher sogar zusätzlich das Attribut aquatisch verleihen. Diese Assoziationen sind natürlich subjektiv, aber für mich besonders wichtig bei der Frage, ob mir ein Duft gefällt. Dieser gefällt mir definitiv, auch wenn er nicht mein Lieblingsduft von Yves Rocher wird. Bemerkenswert ist übrigens, dass ich von dieser Marke bisher keinen Duft gerochen habe, von dem ich sagen würde, dass er mir gar nicht gefällt. Billig muss nicht schlecht sein! q. e. d.

Ein kleiner Wehrmutstropfen sind die Haltbarkeit und Sillage, die eher mittelmäßig sind. Aber zu dem Preis - günstiger geht es kaum - kann man das in Kauf nehmen. Alles in allem ist "Sel d'Azur | Yves Rocher" ein gefälliger zitrisch-frisch-aquatischer Duft, den ich absolut empfehlen kann.

Nach langer Zeit war ich diese Woche mal wieder in der Stadt und habe mir die Zeit genommen, ein paar Düfte zu testen. Dabei fiel mir "Les Parfums Matières - Bois de Vétiver | Karl Lagerfeld" ins Auge. Eigentlich hatte ich mir geschworen, nie einen Duft von Karl Lagerfeld zu kaufen, weil mir der Mensch zuwider war. Aber in dem Fall konnte ich nicht anders, denn bei Vetiver kann ich nicht nein sagen. Ich musste ihn zumindest testen.

Und ich war begeistert. Das Vetiver schwingt von Anfang an mit und kommt sehr authentisch rüber. Der Start ist allerdings eher von einer zitrischen Frische geprägt, die ich der Blutorange und der Minze zuschreibe. Obwohl zitrische Noten nicht mein Fall sind, passt das hier im Zusammenspiel mit dem Vetiver hervorragend. Mit der Zeit wird das Zitrisch-Frische schwächer, und das Vetiver wird dominanter. Von den Herznoten bemerke ich leider nicht sehr viel.

Anfangs dachte ich sogar, man könnte diesen Duft als Duftzwilling zu meinem geliebten "Cuir Vétiver | Yves Rocher" deklarieren. Aber Letzterer hat nicht die zitrische Frische, die hier anfangs dominiert, was mir persönlich besser gefällt. Und in zwei anderen Punkten kann "Les Parfums Matières - Bois de Vétiver | Karl Lagerfeld" "Cuir Vétiver | Yves Rocher" nicht das Wasser reichen. Denn die Haltbarkeit und die Sillage von "Les Parfums Matières - Bois de Vétiver | Karl Lagerfeld" sind leider lausig.

Alles in allem hat sich der Kauf dennoch gelohnt. Denn das Preis-Leistungsverhältnis ist bei diesem Duft sehr gut. Man bekommt für wenig Geld einen schönen Duft, zwar mit deutlichen Abzügen in der B-Note (Haltbarkeit und Sillage), den man aber dennoch genießen kann.

Dank der lieben @Jolanda12 durfte ich diesen Duft testen. Sie hat ihn in den höchsten Tönen gelobt. Und sie hat nicht zu viel versprochen.

Dabei handelt es sich nicht mal um einen sonderlich komplexen Duft. Einen Duftverlauf konnte ich praktisch nicht wahrnehmen. Aber der Duft hat Charakter. Er löst Gefühle bei mir aus. Das macht ihn für mich besonders.

Müsste ich ihn beschreiben, so würde ich am ehesten sagen, dass er nach alten Büchern riecht. Ich sehe mich in einer Bibliothek in vergilbten Werken schmökern. "Shooting Stars - Amber Star | XerJoff" hat dabei etwas süßliches, das ich vor allem dem Ylang-Ylang und der Benzoe zuschreibe. Aber da ist auch noch etwas, für das ich keine Worte habe - außer eben "alte Bücher". Mir fällt es dabei schwer, die einzelnen Duftnoten zu identifizieren, die diesen Eindruck ausmachen. Es könnte die Myrrhe sein, aber auch das Gujak-Holz oder das Opoponax, das ich eigentlich nicht mag - oder alles zusammen. Gurjan-Balsam kenne ich nicht. Aber das spielt hier eigentlich keine Rolle. Die Gesamtkomposition ist faszinierend. Sie kommt mir vor wie ein gezähmter "Animalix | Aaron Terence Hughes". Der Duft ist gefälliger, da er auch eine gewisse Süße hat, aber für mich dieselbe Atmosphäre ausstrahlt.

Bemerkenswert ist die Haltbarkeit. Die betrug locker 24 Stunden. Auf die Hand aufgesprüht konnte ich ihn auch nach dem Händewaschen noch riechen. Auch die Sillage ist ordentlich.

Wer Düfte mag, die etwas aus dem Rahmen fallen, aber dennoch sehr gut tragbar sind, dem kann ich sehr ans Herz legen "Shooting Stars - Amber Star | XerJoff" einmal zu testen. Der Preis ist allerdings horrend. Es gibt ihn offenbar nur als Set mit "Shooting Stars - Star Musk | XerJoff" für fast 700 €. Der Duft ist toll, aber ob das gerechtfertigt ist, wage ich in Zweifel zu ziehen.