Marianka

Es war ein Blindbuy aus Interesse an etwas mit Mandel drin, was nicht gourmand ist. Hat sich gelohnt. Der Duft eröffnet mit der Bittermandel auf einer pudrigen Basis. Anis im Hintergrund - nicht direkt wahrnehmbar aber tönt den Duft noch interessanter. Ich mag keine pudrigen Düfte, die nach Lippenstift oder Makeup riechen. Dieser hier ist ausbalanciert. Der Duft ist linear - macht keine große Entwicklung durch - ist aber einfach schön. Haltbarkeit nicht wahnsinnig gut, ca. 3-4 Stunden. Das empfinde ich aber nicht als störend, da es auch mal schön ist ein Duft zu haben der dezent und gepflegt ist und keine Monstersillage hat. Ein feiner Duft für feine Tage. Nachspühen stört nicht. Geht zum T-Shirt, sowie zum Abendkleid.

Der Duft ist ein Traum - keine Frage. In der ersten Stunde riecht er vanillig-blumig, weich, reichhaltig, süß und auch leicht pudrig. Sehr schön und rund. Ab der zweiten Stunde riecht er dann auf meiner Haut zu ähnlich Kayali 28, was ich schon habe - so rechtfertigt es sich für mich nicht das Geld für diesen Duft auch noch auszugeben. Hier kommt der braune Zucker raus in Verbindung mit der Mimose - eben sehr ähnlich zum braunen Zucker mit Vanilleorchidee.
Am nächsten Morgen war noch ein Hauch backvanilliges Vanillekipferl auf der Haut übrig - sehr authentisch genauso wie beim Kekse backen. Keine Blumigkeit mehr.
Hätte ich keinen der Düfte, würde ich mich für Fire at Will entscheiden. Er ist feiner und etwas vielschichtiger. Kayali Vanilla 28 ist etwas dominanter - zumindest am Anfang. Beide sehr schön, mit einem Ticken Nase vorn bei diesem hier.. aber im Hauptverlauf der Düft eben doch zu ähnlich.
Nachtrag: Habe Vanilla 28 verkauft und den hier gekauft, da mir der Kayali etwas zu stark war - ist aber nicht generell negativ gemeint, denn es gibt denke ich viele, die das eher schätzen würden.
Fire at will riecht einfach weicher, was ich bevorzuge.

Jaja diese grüne Note am Anfang - Petitgrain. Sie ist soo wunderschön. Ich habe keine Ahnung warum diese Note als scharf oder störend empfunden wird. Sie ist edel und interessant und ich wünschte sie würde länger halten. Ich habe LDBS gerochen und mich darin verliebt war aber nicht bereit den Preis für die 50ml zu zahlen. Dann natürlich die Recherche nach Sintra und Guimauve de Noël/31.
Im Drydown werden sich Sintra und LBDS ähnlicher - Sintra hat aber mehr Ecken. Ich rieche als Unterschied vor allem Zimt raus und die Zeder. LDBS bleibt runder, fluffiger und Marshmallow-iger. Aber der Vibe ist ähnlich.
Sintra lohnt sich. Guimauve de Noël/31- für den, den es interessiert - ist tatsächlich recht lineares Orangen-Zuckerwasser. Die Einfachheit hat was - hat mich aber erstmal nicht so überzeugt.
Zurück zu Sintra. Wer mehr will als nur Marshmallow-Orange - für den ist Sintra richtig. Der Drydown ist edel und hat trotzdem diesen leckeren Vibe.

War ich glücklich als der ankam. Blindbuy. Hat sich gelohnt (ich hatte wirklich beim Blindkaufen wenig Erfolgbisher.. ).
Als er ganz frisch ankam war die Haltbarkeit echt unterdurchschnittlich. Seltsam, das entsprach nicht den vielen Reviews, die ich gelesen hatte.

Opening: ZITRISCH! Aber schöne, hochwertige Zitrone/Bergamotte.
Mitte bis Ende: Der Tee kommt durch. Er riecht clean! Die Zitrik ist noch zu riechen, aber der Tee übernimmt. Von Feige rieche ich nichts - gottseidank, denn die mag ich nicht.
Man riecht damit wirklich sauber und gepflegt. Manko: nach 2 Stunden ist der Duft weg.

Nach 3 Monaten in der dunklen Schublade:
Haltbarkeit ist auf einmal da. Ohne Witz. Duft hält bis zu 6 Stunden gut wahrnehmbar und sogar noch länger aber dann nur noch als frische Restaura.

Ist den Hype wert, und die Wiedergutmachung für Blindbuy-Pechvögel.

Ein wirklich anderer Duft - mit besonderen Vibes >>

Opening: Du stehst auf einer Wiese, da sind auch Laubbäume drum herum. Es hat vor einer Stunde geregnet. Temperatur irgendwas Mitte 20 °C. Der Wasserdampf, der in der Luft liegt, riecht nach Blättern, Büschen und auch ein bisschen feuchter Erde - aber schöne feuchte Erde - nicht die muffige. Alles riecht fotorealistisch.
Nach ein paar Minuten schon ändert sich der Duft.

Herz: Die Wald- und Wiesenluft geht und verwandelt sich nun in etwas, was mehr wie ein Parfum riecht. Pfeffer, Weihrauch und Gewürze kommen durch und lassen den Duft süßer und würziger werden. Wir sind von unserem Ausflug in der Natur zurückgekommen und machen uns mit einem Holzmörser einen Tee aus frischen Gewürzen wie Muskatnuss, Pfeffer, Bergwiesenzeugs und braunem Zucker. Der Kamin wird angemacht. Es riecht nach rauchigem Tannenholz.

Drydown: Der Tee ist alle, die Gewürze liegen noch in der Luft. In den Kamin hat man ein Kelle braunen Zucker geschüttet. Feuerholzrauch und verbrannter Zucker. Etwas zuviel Zucker.

Würde es nach mir gehen, würde das Opening ewig dauern. Aber der Rest hat auch gute Vibes - für kältere Tage mit wenig Sonnenlicht.