Netlab72

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Rezensionen
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6 - 10 von 25
Netlab72 vor 7 Jahren 6
7
Flakon
10
Sillage
9
Haltbarkeit
6.5
Duft
Erinnerung an Tante Marianne
Chanel Frauenparfums sind für mich fast durch die Bank weg Düfte für Frauen ab 40. Ich assoziiere mit ihnen immer Opernbesuch im Abendkleid und in Polohemd und Ballerinas durch den Wald wandernde Managergattinnen. Genauso verhält es sich auch bei Chanel Chance.

Chanel Chance ist ein sehr blumiger Duft. Dabei ist die Blumigkeit nicht leicht und frisch, sondern eher schwer und süß und schließt deshalb meiner Meinung nach eine Eignung als Sommerparfüm schon von vorn herein aus. Die Basisnote, die sich am Ende der Duftkette zeigt, unterstreicht die süße Schwere noch ein weiteres Mal. Hier dominieren mit Moschus, Patchouli und Vanille die typischen Weihnachtsdüfte. Irgendwie erinnert mich dieser Duft an die Freundin meiner Oma, in deren Wohnung einen ein solch blumiger Duft auch immer empfing. Chanel Chance kann es nicht gewesen sein, denn schließlich ist er erst 2002 erschienen und besagte Frau lebt schon seit 20 Jahren nicht mehr. Aber es scheint, als sei Chanel Chance schon von der guten alten Zeit inspiriert.

Der Preis von rund 60 Euro für 35ml schlägt einem dabei durchaus schwer auf den Magen. Es ist als ein Eau de Parfum natürlich wesentlich ergiebiger als ein normales Eau de Toilette und es hält auch sehr lange auf Haut und Kleidung. Doch dieser Duft ist schon vom Preis her nichts für alle Tage.
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Netlab72 vor 7 Jahren
6
Flakon
6
Sillage
4
Haltbarkeit
5.5
Duft
Bonjour E Adieu
Lacoste LIVE ist einer jener Sportduftbomben, die viel Aquatisches mit sich führen. Wie schon bei anderen Lacoste-Parfums festgestellt, verleugnet LIVE seine synthetische Herkunft rein gar nicht. Nichts erinnert im Duftablauf auch nur annähernd an natürliche Zutaten.

Der Flakon ist eher klein und kubisch. In der Hand fühlt er sich etwas unpraktisch an, obgleich er mit seinem blauen Glas, dass die Duft-Flüssigkeit zusätzlich vorm Umkippen durch Sonneneinstrahlung schützt, ganz sportlich-schick wirkt.

Angeblich soll in der Kopfnote Limette dominieren, aber für mich riecht es von Beginn an nach grünen Blättern und Wassernoten, die schließlich immer mehr die Überhand gewinnt. Am Schluss der Duftkette bleibt ein leicht holziger Fond übrig. Die Haltbarkeit ist mit 3 bis 4 Stunden nicht gerade üppig.

Von der Gesamtkomposition spricht er eher die jugendliche Kundschaft an, die gern in Fitnessstudio geht und nach dem Sport einen schnellen Dufthammer braucht, der kurz "Hallo", aber auch gleich wieder "Tschüss" sagt.

Insgesamt hat mich LIVE aber nicht überzeugt. Zwar ist es unter den aquatischen Düften einer, der nicht ganz so plump daher kommt, aber ein Deodorant, was man ständig nachspüren muss, ist einfach unpraktisch. Und im Sommer, wo Parfüms sowieso schneller als im Winter verfliegen, schlägt dies doppelt unangenehm zu Buche.
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Netlab72 vor 7 Jahren 14 2
4
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
7.5
Duft
Unterschätzter Oldie
Ich finde den Namen 1881 sehr irreführend für diesen Duft. Ich dachte immer, der Name "1881" sei ein Zeichen für einen eher altbackenen schweren Männerduft. Doch das ist bei 1881 bei weitem nicht der Fall.

Hierbei handelt es sich nämlich um einen frischgrünen Duft, wenn auch in sehr klassischer Machart. Der Duftreigen eröffnet mit deutlich wahrnehmbarer Bergamotte. Die Zypresse bringt den krautig-waldigen Geruch mit ein. Direkt nach dem Aufsprühen fühlt man sich sofort erfrischt. Die Herznote bringt einen leicht süßen Patchouli-Duft mit ein, der aber nicht so klar und deutlich erscheint wie zum Beispiel bei CK One Shock for Men von Calvin Klein. Am Schluss des Duftakkord steht dann ein wunderbarer, wenn auch nicht knackiger Holzduft der vor allem von Sandelholz und Kiefer geprägt ist.

Den Duft gibt es ja nun schon seit 1990 und dem Flakon sieht man dieses Alter auch an. Er besitzt mit seinem frosted glass und dem Verschluss in Billigchrom einen doch sehr altertümliche Optik. Eine Frischzellenkur täte bezüglich des Flakondesigns gut.

Der Duft selbst ist jedoch zeitlos und viel besser als die neumodischen Synthetikwässerchen, die oft austauschbar gleich riechen. Ich finde es gut, dass sich Cerruti nicht dem Zeitgeist gebeugt hat und die Rezeptur weitestgehend so belassen hat, wie sie ist. Bei der Konkurrenz sind derlei Versuche schon oft nach hinten los gegangen.
2 Antworten
Netlab72 vor 7 Jahren 4 1
10
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
8
Duft
Fresh, exciting
Dieses Parfüm hinterlässt als prägendste Eigenschaft einen sehr luftigen, frischen Eindruck. Für mich ist er eines der frischesten Herrenparfüms überhaupt. Für mich riecht er wie ein kühler Frühlingswind: leichte Blütenaromen, Frische, Weite.

Der Duft wirkt recht elegant. Man kann ihn deshalb ohne Probleme auch zu festlichen Anlässen tragen, wofür andere frische Düfte vor allem aus der Aqua-Fraktion wie Davidoff Cool Water beispielsweise vollkommen ungeeignet wären.

Allerdings hat Versace pour homme ein kleines Problem, was er mit vielen anderen Frischedüften teilt: das Problem der mangelhaften Haltbarkeit. Nach 5 Stunden ist der Duft verflogen und es muss nachgesprüht werden. Deshalb lohnt es sich hier, gleich eine größere Flasche zu nehmen.

Für den Winter ist der Duft eher nicht geeignet. Die synthetisch kühle Ausstrahlung des Duftes ist bei niedrigen Temperaturen sehr unangenehm. Für Frühling und Sommer ist er allerdings allererste Wahl.
Wie bei Versace Tradition kommt das Parfum in einem sehr schönen Flakon, der dazu noch einen absolut zuverlässigen Sprühkopf besitzt. Besonders die 200ml-Flasche sieht mit der hellblauen Flüssigkeit einfach nur zeitlos schön aus.
1 Antwort
Netlab72 vor 7 Jahren 3 2
5
Flakon
7
Sillage
9
Haltbarkeit
6.5
Duft
Eau de Proll der 90er Jahre
Das Problem an Düften, die einmal superpopulär waren ist, dass man sie so oft an verschiedenen Menschen gerochen hat und man selbst sie auf keinen Fall tragen möchte. Denn wer will schon einen Duft, der ein Massenartikel ist. Das ging mir mit CK One so und genauso verhält es sich auch mit HUGO von Boss. Denn das 1995 erschienene Eau de Toilette hat in den späten 90er Jahren gefühlt jeden zweiten Mann geduftet.

Hinzu kommt, dass HUGO das gleiche Problem wie heute One Million heute hat: die Prollquote unter den Trägern ist extrem hoch.

Dieses Eau de Toilette hat ein Genre von Düften mitbegründet, die ich als Vorreiter der heutzutage omnipräsenten Aquaparfums bezeichnen würde. Es geht sehr kiefernnadlig los und später wird es leicht minzig. Soweit so gut. Dann wird es jedoch wild, den es erscheinen blumige Noten, mal krautige, aber immerzu fühle ich mich von diesem Kiefernnadelschwimmbadgeruch umweht. Die Haltbarkeit ist sehr gut wie bei vielen Parfums von Boss.

Für ein Alltagsparfum geht HUGO für mich in Ordnung. Allerdings ist der Preis für diesen Zweck zu hoch, da gibt es für mich andere Alternativen wie zum Beispiel Eternity for Men von Calvin Klein, die insgesamt ein besserer Deal sind. Das Feldflaschendesign ist recht witzig, aber irgendwie auch eben ein bisschen prollig und wenig elegant.
2 Antworten
6 - 10 von 25