Paperlily

Dank der lieben Parfumas Clarissa und Karneol durfte ich diesen Duft und "Rosa Moceniga" testen.
Meine Nase spielte mir Streiche und zumindest die Tests auf einem Tuch sagten Zwilling. Die Haut nicht. Nun sitze ich hier mit jeweils einem am Handgelenk und "Miracle" dazu, immer wieder Nase und Pyramide vergleichend.
Nobile startet saftig, herb und schalig zitrisch. Frisch ohne zu sehr zu reizen. Der Pfeffer braucht etwas zum warm werden, wird ganz langsam fein gemahlen.

Der "Miracle" zückt ja keine Zitrusfrüchte aber frisch säuerliche Litschi und etwas anstrengende Freesie. Dieser Pfeffer boxt die Nase k.o., die sich, sobald man den Schock überstanden hat, direkt mit dem Ingwer kabbelt. Es brennt und wärmt und ich freue mich total ermattet auf die Basis aber der ist mir meist zu anstrengend.

Zurück zu " Nobile". Veilchen/Maiglöckchen sind meine direkten Kopfschmerz Kandidaten. Hier luken sie aber dezent aus der großen, gerade erblühten Pfingstrose heraus und geben Wärme und leichte Seifigkeit. Diese Rose kann die Nase noch zuordnen, da der Pfeffer immer noch präsent ist aber Würze dazu bringt ohne zu sehr zu stören.
Zum Ende wird es noch weicher, aber auch stickig, schwül.

Fazit: mit Pfeffer Düften komme ich nicht gut zurecht, da sie die Nase zu sehr überfordern und eigentlich gute Düfte gar nicht richtig wirken können. Diese Rose ist auch kein Wunder aber mir lieber, da harmonischer, weicher und trotzdem mit einem Kick.
Wird vermutlich eher im Schal genutzt als auf meiner Haut.
Ein interessantes Probieren und jetzt starken Kaffee zur Neutralisierung .

Auf die Frage nach dem Duft meinte die Verkäuferin bei Galeria "der wird nicht lange bleiben" und zog mir meine Teststreifen ( Saab Parfums) aus der Hand.
Als Liebhaberin von "Zen" und "Everbloom" aber schlechter Trägerin von EdTs trotzdem eingepackt.
Er startet direkt sehr frisch fruchtig ohne nervige Alkohol Note. Eine Wolke aus Orange, fast reifer Pflaume und Zitrone. Ganz kurz wird es marzipanig süß. Dann habe ich rote Weintrauben vor der Nase bzw. in der Futterdose für den Strand.
Es wird kühl am Strand und frisch.
Der Seewind trägt den Geruch nach nassen Kieselsteinen, wie bei den alten Hydrokulturen meiner Oma, die sie regelmäßig wusch und alte Wurzeln entfernte. Immer ein leichter Geruch nach nasser Erde, vergammelten Wurzeln. Am Meer könnten Algen zwischen den Steinen liegen.
Um nicht zu verbrennen hat man Sonnencreme aufgetragen, die je nach Wind immer wieder unter das Näschen geweht wird. Diese Cremigkeit ist angenehm aber auch sehr synthetisch. Die zarten Blüten von Jasmin und Rose wurden vorher durch Seifenwasser gezogen. Mirabelle hatte ich süß-herb-fruchtig erwartet, ist aber untergegangen. Eine sehr reizende Zitrone drängelt sich die ganze Zeit auch noch an der Nase vorbei. Die Kokosnuss kommt direkt aus einem Drogerie Duschgel. Diesen Hydro Geruch bekomme ich leider nicht mehr weg und packe meine Sachen ein um zu Hause die fettige Creme abzuspülen.
Fazit: leider nicht meine aufgehende Sonne. Im Freien, wenn Wind den Duft nur dosiert heran weht, sehr schön und hält auch 4-5h durch.

Im Ausverkauf erstanden und, da Japan für mich immer einen Versuch wert ist ,zugegriffen.
Der lange schmale Flakon ist satiniert mit türkis-klarem Parfum. Der Deckel eckig und erinnert in Farbe und Form an die rot-orange lackierten Torii, die als Eingang zu Tempeln zu finden sind. Also Koffer gepackt zur Auslandsreise.

Fruchtige Zitrone im Alkoholbad kitzelt die Sinne. Leicht kommt eine sahnige Aprikose durch. Es wird grün-grasig. Die Aprikose will doch lieber Melone sein, also wässrige Süße und trotzdem blumig, woher weiß ich noch nicht. Durchatmen.

Jemand hat Veilchenwasser im Flugzeug verteilt und auch noch Maiglöckchen mitgebracht. Die Pfingstrose nimmt man wahr, der Jasmin ist nicht präsent. Dafür blüht die Orange süß und intensiv.
Es wird stickig und seifig. Etwas was man in alten Kleiderschränken zur guten Wäsche gelegt hat. Also Koffer wieder zu.

Nach 3-4h ist die gedankliche Reise zu einem Besuch bei einer sehr lieben Dame geworden, die eine hölzerne Obstschale mit reifen Bananen und kleinen Aprikosen auf dem Tisch stehen hat, dazu Veilchenpastillen und Zitronenschnitten reicht und sich über den mitgebrachten Strauß Pfingstrosen freut. Eine blühende Orange steht an der Terrassentür und man könnte Maiglöckchen aus dem Garten pflücken aber die sollen ja nicht in Räumen stehen.
Das ist nett aber nur was für Last Minute Reisende, die damit rechnen, in ein Land zu fliegen, was sie nicht ganz oben auf der Liste haben. Ist dann trotzdem der Sommerurlaub und man hat sich erholt. Was der Flakon verspricht, ist es bei mir leider nicht.

Den Duft hab ich hier erstöbert wegen des Ingwers, der mir in Parfums sehr gefällt.
Den Namen kann ich nicht nachvollziehen weil er für mich ein extravagantes, kontroverses und unangepasstes Parfum verspricht. Ist es nicht. Aber weiter.

Der Flakon erinnert mich, ebenso wie bei "eaudemoiselle" an die schweren geschliffenen Gläser, die meine Großeltern in ihrer Bar in der Vitrine stehen hatten. Die Farbe an sehr starken Ingwertee mit Honig und das passt.

Die erste Wolke und ich stehe auf dem Weihnachtsmarkt vor dem Wagen mit glasierten Äpfeln , gebrannten Mandeln und Zuckerwatte. Diese extreme Süße und Karamell Note ist sehr dominant und gleichzeitig brennt eine Schärfe in der Nase. Lecker, interessant, fast zu viel.

Nach 30 Minuten weiter auf dem Markt zum Stand mit Gebäck. Süße Honiglebkuchen mit Ingwer und Orangenmarmelade fallen mir ein. Der Honig wird immer stärker und erinnert an Drogerie Honig-Milch Flüssigseifen, neuerdings mit Manuka Honig, der sehr würzig intensiv duftet. Den habe ich hier vor der Nase, nur ohne die Milch. Die Orange bleibt fruchtig, macht aber der hier leichten, sauber- frischen sanften Rose Platz. Der Jasmin gibt noch mehr Süße. Im Hintergrund wärmt der Ingwer weiter.

Nach 3h und mit kalten Füßen nach Hause und einen Ingwertee mit getrockneten Rosenblättern gekocht. Zu viel Zeit beim Socken wechseln vertrödelt und der Tee ist lauwarm. Sehr viel Honig dazu getan, Ingwer ganz leicht und angenehm scharf. Die Rosen geben ganz schwach eine seifige Note. Es bleibt wärmend, lecker, süß und ein Toast mit Orangenmarmelade hat noch Platz. Nach dem grellen Start ist das ein wirklich schöner Ausklang und passt perfekt zu kalten Wintertagen.

Wenn jemand die "Honey I washed the Kids" Seife mag, könnte das was sein, nur eben mit scharfem Kick.

Zugegeben ich bin Shiseido Fan durch "Zen" und dem Duft hier also sehr aufgeschlossen gegenüber.
Rosa Flakons muss ich allerdings nicht noch mehr haben aber ganz hübsch.
Zunächst alkoholisierte Kirsche (würde zum Flakon passen), ja wie Mon Cherie, die sich kurz mit einem Pfirsich trifft, die Gardenie einlädt
und dann im Schokoladen Regal zu den Frischestäbchen mit der Orangennote gesellt. Zimt und eine Pfeffernote, die etwas im Hals kratzt. Herb- grün. Das bleibt alles leicht und verfliegt schon nach 20 Minuten. Die Orange dominiert, ist angenehm fruchtig-schalig, der Lotus gibt Frische , Gardenie dezent und die Alpenveilchen musste ich nachlesen. Hatte als Kind welche und immer wenn man die sehr empfindlichen und fleischigen Stängel entfernt, tritt ein leichter Saft aus, der herb-grün und leicht bitter duftet. Das scheint die Schärfe zu sein, die ich anfangs vermutete.
Nach 2h ist er hautnah, dabei frisch lieblich durch den Lotus, der sehr angenehm mit der Orange harmoniert, die die Fruchtigkeit gibt. Leicht blumig und durch das Alpenveilchen eine unterschwellige herb-grüne Schärfe, die ich spannend finde. Sicher das Rad nicht neu erfunden und für Viele unspannend bzw. beliebig.
Trage ihn im Sommer sehr gern um dezent frisch und trotzdem spritzig eingehüllt zu sein.
Hält 3-4 h und klingt dann ohne weitere Veränderung aus.