Sammler86

Sammler86

Rezensionen
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11 - 15 von 15
Sammler86 vor 8 Jahren 8 8
9
Flakon
7
Sillage
5
Haltbarkeit
9
Duft
Der beste Duft, den ich vielleicht nicht mehr kaufen werde...
Oud Wood ist wirklich klasse. Oud, etwas krautiges und erdiges ist für mein Empfinden mit drin - ich kann es leider anhand der Zutaten nicht beurteilen, vielleicht passt da am ehesten der Kardamom aus der Liste, den ich ggfs. herausrieche. Wäre zumindest ein wenig passend für das, was ich da wahrnehme. Auf jeden Fall hat Oud Wood etwas, das sehr angenehm riecht, sich durch alle Noten durchzieht und dem Duft etwas Natürliches gibt.

Die Haltbarkeit ist leider recht schwach, 4-6h bekomme ich damit gut hin, danach kann ich ihn nur noch riechen, wenn ich mit der Nase nah an die besprühten Stellen rangehe. Seltsamerweise hält Oud Wood auf meiner Kleidung nahezu genauso lang wie auf meiner Haut. Für gewöhnlich halten bei mir die Düfte auf Kleidung signifikant länger.

Die Sillage ist nicht beeidruckend, aber für einen solchen Duft angenehm richtig. Er ist nicht aufdringlich, sondern hat eine elegante Reichweite. Man kann ihn sehr gut für sich selbst tragen, für die ersten 4-6h darf aber auch das Umfeld kostenlos an dem teuer erstandenen Mittelchen teilhaben.

Meine Flasche neigt sich dem Ende, Oud Wood ist einer meiner meistgenutzten Düfte. Für den Winter/Herbst perfekt, da er für mein Empfinden Wärme ausstrahlt und ein wohliges Gefühl bereitet, wenn es draußen nicht mehr ganz so warm ist. Trotzdem hadere ich mit mir, weil das FM335 tatsächlich sehr nah bei der Herznote von Oud Wood liegt. Würde Oud Wood das doppelte oder dreifache vom FM335 kosten, wäre es weiterhin ein No-brainer und ich würde es erneut kaufen. Aber Leute, ganz ehrlich, da blutet mir das Herz, wenn ich nahezu das 15-fache hinblättern muss. Das ist auch keine Frage des Geizes mehr, sondern eher der Vernunft. Eventuell nehme ich mir erst mal eine Auszeit vom Oud Wood. Wenn dann das 335 aufgebraucht ist, mit dem ich voraussichtlich deutlich verschwenderischer umgehen werde, habe ich entweder die Nase voll davon oder werde mir noch mal das Oud Wood gönnen, wenn es sonst nichts mehr auf meiner Wunschliste gibt.
8 Antworten
Sammler86 vor 8 Jahren 21 4
7
Flakon
7
Sillage
6
Haltbarkeit
8
Duft
Preisknaller
Ich habe es bereits in meinem Blog geschrieben, das erste Parfum, auf das ich durch diese Community aufmerksam geworden bin, ist das FM 335 von Federico Mahora. Eigentlich war ich nur ins Netz gegangen, um mal nachzuschauen, welcher Tom Ford dem Oud Wood nahe kommt und eine etwas längere Haltbarkeit an den Tag legen könnte, damit ich nicht wieder wie wild die Teststreifen zu Hause rumliegen habe und mich dann wieder nicht entscheiden kann.
Ich mag Tom Ford, die Düfte haben etwas eigenes, das sie stets von den anderen unterscheidet. Das habe ich immer für mich selbst mit der Qualität der Inhaltsstoffe erklärt. Mittlerweile ist diese Sichtweise etwas drastisch auf den Kopf gestellt worden. Denn die Herznote von Oud Wood ist nahezu identisch zu FM 335, bei einem Preisunterschied von über 250 Euro. Um diesen Preisunterschied zu begleichen, benötigt man bald den größten existierenden Euro-Schein, wenn die 500er abgeschafft werden.

Ich habe noch einen kleinen Rest Oud Wood, weshalb ich gestern direkt verlgeichen konnte. FM 335 riecht nur in diesem direkten Vergleich etwas synthetisch, denn es fehlen ihm die erdigen und krautigen Nuancen, die Oud Wood schon noch zu einem besseren Duft machen. Aber es kann auch einfach die süße (Vanille?) Oud Bombe sein, die das 335 für meine Nase etwas künstlich erscheinen lässt. Der Auftakt ist für mich zu intensiv, wodurch dieser leicht künstliche Eindruck entsteht. Allerdings muss ich dazu auch sagen, dass dieser Eindruck bei mir erst im Vergleich zu Oud Wood entstanden ist. Als das Paket ankam und ich zum ersten Mal FM335 getestet hatte, erschien es mir äußerst hochwertig und wie Oud Wood in meiner Erinnerung.
Eine Kopf- oder Basisnote gibt es beim 335 nicht, es riecht von Anfang an so, wie es auch am Ende riecht. Lediglich die Intensität nimmt ab, was in meinen Augen bzw. meiner Nase von Vorteil ist, weil der Duft dadurch wesentlich angenehmer wird.

Der Flakon und die OVP fand ich überraschend schick. Der Deckel ist zwar aus Plastik, wirkt aber dennoch hochwertig und fast schon so als wäre er aus Metall. Da finde ich ehrlich gesagt den vom Lalique Encre Noir z.B. weniger ansprechend.

Die Haltbarkeit ist bei mir auf der Haut relativ schlecht. Da kann ich auch den anderen Kommentaren beipflichten, auch was Oud Wood angeht, wobei ich Oud Wood da sehr angenehm finde. Ich glaube andere nehmen Oud Wood an mir nach 4-6h kaum noch wahr, aber ich selbst kann ihn dann noch sehr gut riechen, wenn ich mit der Nase an den Arm gehe. Beim FM335 ist es so, dass es auf der Haut bei mir so gut wie gar nicht hält und schon nach 1-2h kaum noch wahrgenommen werden kann. Auf der Kleidung hält es dafür länger als Oud Wood.

Fazit: für einen unwahrscheinlich guten Preis (habe 20 Euro inkl. Versand für 100 ml bezahlt) bekommt man ein hochwertiges Parfum, das auf der Haut nicht gut hält, auf Kleidung jedoch schon und dessen Intensität und Sillage am Anfang über die Stränge schlägt, mit der Zeit aber einen guten Grad erreicht.

Meine Bewertungen variieren vielleicht noch mit der Zeit, weil ich erst letzte Woche damit begonnen habe und noch nicht so ganz klar ist, was eine 5.0, 7.0, 10.0 etc. für mich ist... Das werde ich im Nachhinein noch mal anpassen, wenn ich mehrere Düfte bewertet habe.
4 Antworten
Sammler86 vor 8 Jahren 5
9
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
8
Duft
So unterschiedlich können Geschmäcker sein...
Entgegen der überwiegenden Meinungen hier empfinde ich Pour Homme Soir als einen recht wertigen Duft. Irgendwas steckt darin, das mir das Gefühl vermittelt ein hochwertiges Parfum zu schnuppern. PHS ist einer meiner ersten Ausflüge fernab des Mainstreams gewesen. Mal abgesehen von den recht billigen Discounter Düften hatte ich mit Jean Paul Gaultier Le Male angefangen - von dem konnte ich mit 16 Jahren nicht satt werden. Dann mit 19 und dem Beginn meines Studiums wurde Le Male durch PHS substituiert und war lange sogesehen mein Signaturduft. Heute benutze ich weder Le Male, noch PHS, aber von beiden habe ich noch nahezu komplett gefüllte große Flaschen zu Hause stehen und von beiden habe ich auch die OVP noch da :D Sie zählen zu den wenigen Düften, die ich mehrfach geleert und nachgekauft habe. Die Flakons sind ebenfalls meiner Meinung nach sehr ansprechend, wobei der von PHS wesentlich mehr hermacht, da können für meinen Geschmack nur Amouage und Creed mithalten. Sowohl Le Male als auch PHS haben auch einen sehr angenehmen süßen Kern, den ich stets gerne an meiner Kleidung gerochen habe. PHS hat zwar nie sonderlich lange auf meiner Haut gehalten, auf meiner Kleidung und meinen Haaren konnte ich den leichten Duft jedoch immer gut wahrnehmen und genießen, weil er nicht penetrant da war, sondern nur ganz leicht im Hintergrund. Daher ist er auch nichts für Leute, die mit einem Duft bei anderen auffallen wollen. Man sollte ihn meines Erachtens für sich selbst tragen. Mir sind solche Düfte sehr lieb, denn sie sind auch für die traute Zweisamkeit geeignet, wenn man den natürlichen Duft seines Gegenübers riechen möchte und das Parfum nur ein netter Begleiter sein soll.

Ich finde aus diesem Grund auch die Namensgebung recht passend. Man kann PHS gut für den Abend mit seiner Liebsten zu Hause oder fürs Dinner aufsprühen, wenn der Duft nicht im Vordergrund stehen soll. Einen tollen Verlauf in den Duftnoten gibt es zwar nicht, aber möchte ich am Abend lange warten bis das rauskommt, was ich benötige? Ich habe gerade noch mal getestet und etwas aufgesprüht. Da entwickelt sich tatsächlich nichts. Klar, am Anfang etwas Alkohol, der erst mal verfliegen muss, aber danach bleibt PHS nahezu konstant gleich. Im Auftakt ist er vielleicht etwas frischer und für meine Nase zitrisch, danach wird er angenehm süß mit einer unterschwelligen Frische. Das finde ich selbst jetzt, trotz meines momentan eher rauch- und gewürzlastigen Geschmacks, wieder richtig gut.

Außerdem habe ich hier mal noch das Midnight in Paris von Van Cleef & Arpels als Duftzwilling eingetragen, denn in meiner Nase liegen die beiden äußerst nah beieinander und unterscheiden sich nur durch die Kautschuknote im MiP etwas stärker voneinander.
Geschlechtsmäßig würde ich den Duft trotz der süßen Noten ganz klar in die männliche Ecke stellen. Altersmäßig sehe ich ihn nur an erwachsenen Männern, für Jugendliche oder Männer, die lieber jugendlich daher kommen möchten, eher unpassend.
0 Antworten
Sammler86 vor 8 Jahren 3 3
6
Flakon
5
Sillage
4
Haltbarkeit
5.5
Duft
An sich gar nicht so schlecht...
...aber leider nur in der Basisnote und dann viel zu schwach. OtB ist erst mein zweiter Duft, den ich zurückbringen musste. Damals hatte ich einen Teststreifen mitgenommen und auch wenn mir die Kopf- und Herznoten nicht besonders gefielen, schien wohl die Basisnote auf dem Papier recht schnell durchzukommen und roch recht männlich, animalisch, ledrig - sehr passend zum Namen. Da es zu dem Zeitpunkt einen Gutschein bei Douglas und noch eine Dieseltasche dazu gab, die ich für eine kostenlose Dreingabe erstaunlich schick fand, schlug ich zu.

Ich versuchte dann eine Woche lang vergeblich täglich beim Auftragen auf meine Haut herauszufinden, was ich auf dem Testsstreifen so toll gefunden hatte. Das Ledrige schimmerte nur äußerst schwach durch, ich musste sehr viel nachsprühen, um davon überhaupt noch etwas riechen zu können. Im Gegenzug hatte ich dafür dann viel zu viel und viel zu lange etwas von der Kopf- und Herznote, an die ich mich nicht mehr so gut erinnern kann, um sie jetzt beschreiben zu können. Der Eindruck, der sich in mein Gedächtnis gebrannt hat, war eher der eines Rasierwässerchens, nichts Edles und leider auch nichts Männliches. Damals war ich glaub ich 26 und hatte den Düften aus meiner jugendlichsten Jugend noch nicht gänzlich abgeschworen. Deswegen glaube ich auch, dass OtB einfach kein besonderer Duft ist, und mir nicht nur deswegen nicht gefiel, weil ich langsam auf einen anderen Geschmack kam.

Daher kann ich guten Gewissens von OtB abraten.
3 Antworten
Sammler86 vor 8 Jahren 11 1
7
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
4.5
Duft
Ziel erreicht
Nachdem ich hier so warm empfangen worden bin, lege ich dann doch mal los mit einem Kommentar, da es zu diesem Duft noch keinen gibt. Ich kann nicht auf die Details eingehen, da mir zum einen noch das Gespür dafür fehlt, woraus sich ein Duft zusammensetzt und zum anderen ist es eine Woche her, dass ich By the Fireplace getestet habe.

Am vergangenen Wochenende habe ich einen Kurztrip nach Paris gemacht, weil mein Onkel zu Besuch war und ich ihm die Stadt zeigen wollte. Ich liebe Paris und im Gegensatz zu den Erfahrungen, die viele Bekannte mit arroganten Franzosen dort gesammelt haben wollen, fühle ich mich stets bestens verstanden, bedient und behandelt - ohne ein Wort Französisch zu sprechen oder zu verstehen. Vielleicht wird ehrliche Wertschätzung vom Gegenüber ohne Worte noch leichter erfasst und mit Freundlichkeit quittiert.
Aber kommen wir zu dieser Kreation von Martin Maison Margiela, den ich vorher nur von den Incognito Sonnenbrillen her kannte und der mir mit seiner Replica Reihe zum ersten Mal im Duftparadies des Sephora auf der Champs Elysees auffiel. Dort hatte sich eine niedliche junge Dame mit einem Stand vor Tom Ford aufgebaut, den ich eigentlich als erstes ansteuern wollte. Mit gebrochenem Englisch und süßem französischen Akzent erzählte sie mir, dass es nun die Replica Serie von Margiela gäbe, die bekannte Düfte kopiere. Konnte es wirklich schon so weit gekommen sein, dass nun gestandene Designer anfangen andere zu kopieren? Mit der Zeit und der zunehmend in Panik geratenden Verkäuferin, begriff ich auch ohne dass sie es richtig erklären konnte, dass es sich dabei um Düfte handeln soll, die wir aus bestimmten Situationen und Umgebungen kennen. Da ich hölzerne und rauchige Düfte mag, stellte sie mir Jazzclub und By the Fireplace vor.

Am Anfang gefiel mir By the Fireplace recht gut, die Kopfnote war sehr nah an dem Geruch eines Lagerfeuers, das gerade angezündet wurde. Das ist etwas, das ich immer wieder gern rieche und was mir z.B. beim Grillen gefällt und Freude bereitet. Dieser frisch begonnene Verbrennungsvorgang, wenn dicke Hölzer Feuer fangen und mit viel frischer Luft versorgt werden, sodass eine vollständige Verbrennung gewährleistet ist. Es gefiel mir auf Anhieb und so trug ich die im Vergleich zu den Teststreifen recht massive Testkarte für den Rest des Tages mit mir herum, um ggfs. am Abend noch mal vorbeizuschauen und direkt ein Fläschchen mitzunehmen. Je länger wir durch Paris schlenderten desto schwerer hing mir der Geruch in der Nase. Die Sillage schien mir enorm, ähnlich stark wie von Klamotten, die man beim Grillen getragen hat. Von vollständiger Verbrennung wandelte sich das Bild plötzlich zur unvollständigen Verbrennung. Kohlenmonoxid, das mir die Sinne vernebelte und Kopfschmerzen bereitete. Warum ich die Karte immer noch weiter mit mir trug weiß ich nicht, vielleicht war es das Wunschdenken, dass es an mir und nicht am Duft läge. Vielleicht wollte ich, dass der Duft funktioniert, weil ich die Kopfnote so ansprechend fand.
Gegen Abend hielt ich es nicht länger aus und entsorgte die Testkarte. Der Geruch hatte sich allerdings in meiner Jeans wie echter Rauch vom Grill festgebissen, sodass ich ihn nicht los wurde. Mittlerweile war er sehr süß geworden und mir wurde regelrecht übel davon. Durchaus vergleichbar aber mit dem Geruch von einem Lagerfeuerrauch, der sich in den Klamotten verfangen hat. Manchmal geht das in eine fischige, manchmal in so eine süßliche Richtung. Beides finde ich nicht angenehm, genauso wie By the Fireplace nach Abklingen der Kopfnote.

Von daher hat Margiela meiner Meinung nach erstaunlich gut ein Lagerfeuer in meiner Jeans abgebrannt, aber noch mal brauch ich das nicht. Denn die negativen Begleiterscheinungen nehme ich nur für ein paar saftige gegrillte Garnelen in Kauf.
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