Scootie

Scootie

Rezensionen
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1 - 5 von 12
Scootie vor 1 Jahr 10 2
7
Flakon
5
Sillage
6
Haltbarkeit
9
Duft
Von der Leichtigkeit des Seins
Long story short: wundervoller zeitloser Alltagsduft für das ganze Jahr, für mich der Interessanteste der Reihe
-
Wie beschreibt man einen Duft, dessen Pyramide so wirkt als hätte ein Praktikant alle vorhandenen Inhaltsstoffe zusammengepanscht?

In einem Wort: Ausgewogen.

Der "Égoïste (Eau de Toilette) | Chanel" ist in der Community immernoch ein beliebter Duft, hatte aber in den 90ern nicht den erhofften (wirtschaftlichen) Erfolg - für manche war er zu speziell.
Das war die Geburtsstunde vom Allure Homme, dessen Hauptaufgabe es war der Masse zu gefallen und nicht anzuecken.
Wer hier jedoch ein Maximum an Konformität und gepflegter Langeweile erwartet wird enttäuscht.

Interessanterweise ist der erste Allure Homme der komplexeste und vielleicht mutigste unter den später noch folgenden Flankern.

Aufmerksam wurde ich hier über ein Kommentar, bei dem regelrecht über diesen Duft geschwärmt wurde. Bis dahin hatte ich ihn noch nicht auf dem Schirm, da nach dem Prinzip „neuer = besser“ hauptsächlich die bekannteren "Allure Homme Sport Eau Extrême | Chanel" und "Allure Homme Édition Blanche (Eau de Parfum) | Chanel" im Fokus standen.
Der Kommentar hatte mich aber neugierig gemacht, sodass es zum testen in die Stadt ging.
Erster Eindruck: ganz ok, ein paar bekannte Elemente, den kenn ich jetzt und kann abhaken.
Auf dem Rückweg zum Auto und mit verblassen des zitrischen Openings kam dann der erste „Aha“ Moment. Irgentetwas erinnerte mich an die frühe Jugend, die unterschwellig leicht orientalische Note verblüffte.

Der Duft zog vorbei - blieb aber im Gedächtnis. Mit dem zweiten und dritten Test wuchs die Zuneigung, er brauchte etwas Zeit.
Mittlerweile ist der Flakon eingezogen, als ganzjähriger Alltagsduft für die Freizeit.

Duftbeschreibung: zitrisch-fruchtiges Opening mit etwas Pfirsich, dann gehts in eine leichtfüssige würzig-orientalische Richtung und endet in einem süßlich holzigen Drydown.

Was mir besonders gefällt ist die wunderbar ausbalancierte Gesamtheit der Duftnoten, die Leichtigkeit, die Ungezwungenheit, die Vielseitigkeit.
Keine Note drängelt sich in den Vordergrund, es ist ein harmonisches Miteinander.
Je nach Wetter und Situation erhascht man mal eine fruchtige Note, mal eine florale, mal erinnert es etwas an Rasierwasser, an Leder.
Hervorzuheben ist, wie gelungen die süßen Komponenten eingewoben wurden - statt Zucker pur wird hier nur angedeutet und für verspielte Übergänge gesorgt.
Definitiv ein klassischer maskuliner Duft - aber ohne Brechstange.

Kritikpunkt ist die Sillage, die nach etwa einer Stunde in die Knie geht. Auch die Haltbarkeit ist überschaubar.
Go hard on the trigger - 5 oder 6 Sprüher dürfen es schon sein. Der Duft hält auf Bekleidung wesentlich besser als auf der Haut.

Kein must-buy, aber ein must-try!
2 Antworten
Scootie vor 1 Jahr 3 3
7
Sillage
8
Haltbarkeit
6
Duft
Spaghettieis mit Bolognese
Aufgrund einiger Empfehlungen zu diesem Duft gab ich Thema Nische eine erneute Chance.
Insbesondere eine Rezension („Der vielleicht nischigste Designer Duft den ich je gerochen habe“) machte Neugierig.

Erster Eindruck: oh, das ist aber eindeutig Nische und kein gefälliges Verwöhnprogramm.

Zweiter Eindruck: was rieche ich hier überhaupt? Der Duft ist durchaus vielschichtig, eine ähnliche Charakteristik habe ich bislang noch nicht kennengelernt. Dem durchaus frischen Opening entnehme ich eine recht synthetischer Pfirsich (Himbeere?) mit Rose und einem nicht identifizierbaren Hintergrundrauschen an unterschiedlichen Komponenten.

Zur Überschrift: der Duft kombiniert Elemente, die ich jeweils für sich genommen sehr gern mag - hier jedoch passt für meine Nase die Fruchtigkeit mit der Würzigkeit nicht zusammen. Es ist eine etwas eigenartig anmutende Mischung an Inhaltsstoffen die mich zwar verwirrt, aber um eine Erfahrung reicher macht.
3 Antworten
Scootie vor 1 Jahr 2 2
7
Flakon
8
Sillage
7
Haltbarkeit
6.5
Duft
Der größere kleine Bruder
Das beste Gesamtpaket im Einsteigerbereich.

Mit diesen zurückhaltenden Worten stelle ich den Duft vor, der einer meiner ersten Düfte war und den ich an einem der wichtigsten Tage in meinem Leben getragen habe.

Er ist der kleine Bruder des Trio Infernal bestehend aus "Acqua di Giò Profumo (Parfum) | Giorgio Armani" und "Sauvage (Eau de Toilette) | Dior" und "Bleu de Chanel (Eau de Toilette) | Chanel".

Das feinfühlige zusammenführen von drei Mass Pleasern ergibt - einen Mass Pleaser.
Wenig originell, aber es funktioniert und das sogar mit eigenständiger DNA.
Für meinen Geschmack macht er das ähnliche wie die oben genannten zum halben Preis.

Als „der“ blaue Duft steht der ganzjährige Alltag im Fokus, aquatisch-frisch genug für den Sommer, ausreichender Tiefgang durch den Weihrauch für den Winter.

Die DNA ist im Vergleich etwas jugendlich-süßlicher, aber klar erkennbar. Die Performance ist Klasse, die Marke bekannt, der Flakon gelungen.

Whats not to love?






2 Antworten
Scootie vor 2 Jahren 4 3
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Falsch platziert - aber gut gemacht
Man kennts u.a. vom "Luna Rossa Ocean | Prada" : durch die Namensgebung („Ozean“) und als Flanker einer beliebten Serie wird eine bestimmte Erwartungshaltung geweckt. Dann jedoch die Ernüchterung: der Duft ist vollkommen anders und hat nichts mit dem zu tun, was man assoziiert und sich erhofft hatte.
Auch wenn der Duft an sich gut ist - er wird sich aus der initialen Enttäuschung nicht mehr herauskämpfen können.

Der "Armani Code Parfum | Giorgio Armani" hat vier „dornige Chancen“:

1.) Parfum-Konzentration:
Prominent ist der Begriff Parfum auf dem Flakon platziert - in Realität ehr einem Eau de Parfum zuzuordnen. Auch fehlt die Komplexität einer typischen Parfum-Konzentration

2.) Listenpreis
Mit etwas Marktforschung wäre sehr schnell sehr deutlich geworden das ein dreistelliger Preis für 75ml nicht durchsetzungsfähig ist. Aktuell hat es sich realistischer (d.h. bei fast der Hälfte) eingependelt und bietet damit eine ausgesprochen gute P/L.

3.) Code-Flanker
Erst im Drydown kann man etwas die Zuordnung zur Code-Serie erahnen. Insbesondere das Opening ist eigenständig und bietet wenig Wiedererkennungswert zum Original

4.) Parfumo-Quartett
Hat nicht die meisten PS, nicht die beste Höchstgeschwindigkeit…Verzeihung, mangels speziellen Alleinstellungsmerkmalen ist er für die verwöhnte Nase nicht relevant

Kommen wir zum aber.
Er ist gut.

Frisches, etwas belangloses Opening, dann kommt langsam die wahrlich schöne Kombination aus Iris und Tonka durch, die auch bei "Scandal pour Homme | Jean Paul Gaultier" funktioniert (fast hätte ich gesagt "AddictiveArts - Jump Up and Kiss Me Hedonistic | Clive Christian" ).
Im Vergleich zum Scandal jedoch deutlich stimmiger und Alltagskompatibler abgestimmt.

Es handelt sich um einen unaufgeregten eleganten (nicht zu maskulinen) Alltagsduft für jedes Alter - und ist damit ein guter Tipp für die anstehende Weihnachts-Geschenkzeit.











3 Antworten
Scootie vor 2 Jahren 5
6
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
6.5
Duft
Mandarinen-Milchshake
Bei den heute 36 Grad (nein, diese Woche wird es nicht noch heißer) passt der Duft wunderbar und deshalb spendier ich nach dem Statement noch eine Rezension.
Auch wenn es schon vielfach beschrieben wurde, der Duft ist ein tolles Gesamtpaket.
Solider Glasflakon mit magnetischer Kappe (bei Profumo wars zu teuer), gutem Sprüher und passender azurblauer Farbe.

Von der Art her würde ich ihn am ehesten mit "Allure Homme Édition Blanche (Eau de Parfum) | Chanel" vergleichen, nur das es hier statt Zitronencreme eine cremige Mandarine gibt. Wave hat eine angenehme Süße, ein herber / komplexer Tiefgang fehlt - perfekt für die heißen Tage.
Die Performance ist durchschnittlich, im Anbetracht des Preises gibt es dafür einen Daumen hoch.

Durch die süßlich-fruchtig-frische Machart geht es ehr in die jugendliche Richtung (à la "First Instinct Man (Eau de Toilette) | Abercrombie & Fitch" ), aber definitiv auch mit +30 tragbar.

Ein einfach gemachter, einfach zu tragender Duft, der sich nach Sommer-Sonne-Strand sehnt.
Seine Top 75 Platzierung hier kommt nicht von ungefähr, er ist einfach gut.
0 Antworten
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