Die verlorene Kunst des Duftes: Warum wir uns wieder auf den Duft selbst konzentrieren sollten
Einführung:
In unserer heutigen Welt der Parfums scheint es so, als ob der eigentliche Duft immer mehr in den Hintergrund gedrängt wird. Anstatt die olfaktorische Erfahrung zu feiern, liegt der Fokus nun auf Haltbarkeit und Silage. In diesem Artikel möchte ich die negative Entwicklung kritisieren, die mit einer übermäßigen Betonung auf Langlebigkeit und Projektion einhergeht. Außerdem möchte ich auf die Nachteile eingehen, die entstehen, wenn ein Duft zu stark ist und dadurch die subtilen Nuancen und das individuelle Erlebnis verdrängt werden.
Der Verlust des Duftes:
Die Erschaffung eines Parfums ist eine wahre Kunstform, bei der verschiedene Duftstoffe harmonisch miteinander verschmelzen, um eine einzigartige olfaktorische Erfahrung zu kreieren. Früher lag der Fokus auf der Komposition und den feinen Details des Duftes selbst. Jeder Inhaltsstoff wurde sorgfältig ausgewählt, um ein Gefühl von Raffinesse und Individualität zu vermitteln.
Die Dominanz von Haltbarkeit und Silage:
Leider hat sich der Schwerpunkt im Laufe der Zeit verschoben. Heutzutage scheint es so, als ob Haltbarkeit und Silage eines Parfums die Hauptanliegen der Hersteller, aber auch der Konsumenten sind. Eine Tragik die sich genseitig bedingt. Haltbarkeit bezieht sich darauf, wie lange ein Duft auf deiner Haut wahrnehmbar bleibt, während Silage beschreibt, wie weit der Duft getragen werden kann. Diese beiden Faktoren sind zweifellos wichtig, aber wenn sie zum Hauptaugenmerk werden, gerät der eigentliche Duft in den Hintergrund.
Die Nachteile eines zu starken Duftes:
Ein Parfum mit übertriebener Haltbarkeit und Silage mag auf den ersten Blick verlockend erscheinen, birgt aber auch Nachteile. Ein zu intensiver Duft kann überwältigend wirken und die empfindlichen Nasen anderer Menschen belästigen. Stell dir vor, du betrittst einen Raum und sofort wird deine Anwesenheit durch einen aufdringlichen Geruch angekündigt, der jegliche subtile Atmosphäre zerstört.
Darüber hinaus kann ein zu starker Duft auch deine eigene Sinneswahrnehmung beeinträchtigen. Im Laufe des Tages kannst du gegenüber dem Duft "betriebsblind" werden und die feinen Nuancen und Veränderungen im Verlauf des Duftes nicht mehr wahrnehmen. Der Duft verliert seine Magie und wird zu einem monotonen Hintergrundrauschen.
Die Rückkehr zur Kunst des Duftes:
Es ist an der Zeit, die Bedeutung des eigentlichen Duftes wieder in den Vordergrund zu rücken. Wir sollten uns darauf konzentrieren, Parfums zu erschaffen-zu entdecken, die einzigartig sind, die unsere Sinne berühren und Emotionen hervorrufen. Haltbarkeit und Silage sollten nicht vernachlässigt werden, aber sie sollten als unterstützende Elemente dienen, um den wahren Charakter des Duftes hervorzubringen. Indem wir die Kunst des Duftes wiederentdecken und uns auf Qualität statt Quantität konzentrieren, können wir ein neues-altes Kapitel der Parfumwelt aufschlagen. Lasst uns die subtilen Nuancen und individuellen Erfahrungen wertschätzen, die nur ein außergewöhnlicher Duft bieten kann. Es ist an der Zeit, dass der Duft wieder im Mittelpunkt steht und uns in eine Welt voller olfaktorischer Magie entführt.
Ich wünsche euch alles alles Gute und ich grüße euch !


Ich habe überdurchschnittlich ausgeprägtes Schüffelchen und fühle mich so oft belästigt durch die so-oft-gepriesene starke Silage.
Warum braucht man das überhaupt? Seid mir nicht böse aber das erinnert mich an high end Marken-Kleidung snobbery. Als hätte man nicht genug Persönlichkeiten und müsste von außen mithelfen.
Dezente,feine Dufte sind viel aussagekräftiger,schon allein deshalb weil sie dezent sind.Die Person strahlt dadurch eine„ich muss keinem was beweisen „ Aura aus.
Und auch kann man heutzutage bei jeden Duft ZU VIEL von den einzelnen Noten herausriechen. Das passt macht sie mir gleich unharmonisch und langweilig.
Wichtiger ist die Musik,nicht das eine Instrument.
Natürlich gibt es auch Ausnahmen,man möchte manchmal eine spezielle Note riechen und hat oft ein Grund dafür.Aber überflüssig ist es dennoch,die steigernde Anzahl an nitssagenden Parfüms…
Es sollte aber nicht vergessen werden, dass einige (ich denke sogar sehr viele) Nasen einfach nicht sensibel genug für subtile Töne sind.
Aber nicht vergessen, beim Durchlaufen die Luft anzuhalten 😄
Das ist weder anziehend, noch verführerisch, sondern unhöflich.
Ein wirklich gutes Parfüm sollte eine Magie haben, und wirklich nur stoßwellenartig wahrgenommen werden.
Ich merke auch immer häufiger, daß viele Parfums sich gleichen, und es fällt mir schwer, bei dem Überangebot eine gute Wahl zu treffen. Weniger ist gerade bei Parfüm, häufig mehr.
Arbeit, Freizeit, Sport, Ausgehen. Wahrscheinlich wirst du in dieser Aufzählung mindestens 1x mal deine Kleidung wechseln. Ich finde es gut wenn man dabei auch seinen Duft wechseln kann. Das der Duft den du dir vorher aufgetragen hast, dir die Möglichkeit dazu gibt und nicht so "anhänglich" ist. Und falls du den selben Duft den du tagsüber ins Büro getragen hast, später auch bei deiner Freizeit tragen möchtest, legst du ihn einfach neu auf und erfreust dich an der Kopfnote ;)
Es gibt viele großartige Designer- und Nischendüfte, die sowohl in Bezug auf Stärke als auch auf Haltbarkeit beeindruckend sind. Aber es gibt auch subtile, leichte Düfte, die auf eine andere Art und Weise faszinieren können. Jeder Duft hat seine eigene Individualität und Schönheit.
Ich stehe den ganzen allerdings sehr zwiegespalten gegenüber.
Für mich ist es schon wichtig, den Duft über den Tag hinweg wahrzunehmen. Ich mag nicht nach 2h nachlegen müssen, nur weil das Parfum nichts aushält, dafür kostet es ja dann häufig nicht gerade wenig.
Ich denke da z.B. an Bal D‘Afrique Oder Eau Rose (Byredo und Diptyque)
Beides wirklich tolle Düfte, doch sobald es draußen warm wird kann meine Haut nicht anders als sie zu verschlucken.
Dann spare ich lieber bei einem potenten Duft mit dem auftragen und kann trotzdem am Abend noch die wunderbaren Noten wahrnehmen.
Aber mal am Rande, scheinbar haben die Billig-Drogerie Dinger voller Zuckerduft immernoch die „beste“ H/S 🥲 den bekommste auch nach dauerlüften nicht mehr aus der Bude 🙄
Übel find ich insbesondere, wenn sich das gar auf die Bewertung des Duftes selbst niederschlägt und ich lese
"Duft absolut perfekt, aber nach zwei Sekunden weg" - Bewertung Duft: 7 (H: 1 S:2 .. ) osä & das am besten bei jedem 2. Statement und zt bei Parfums, bei denen der Grundtenor eig. offensichtlich in eine andere Richtung tendiert, wo ich mir echt denke, dass derjenige vielleicht mal seine eigene Riechfähigkeit hinterfragen oder womöglich einfach mal besser gleich paar Tage pausieren sollte
Ach, ich persönlich mag ja sogar die leisen Vertreter fast lieber, da ich oft ganz gerne mehr als einen Duft am Tag trage, da stört Beastmode eher, ich will mich ja nicht noch täglich zwischendurch abschrubben, Haare waschen und die Kleidung dafür wechseln müssen.
Da sind mir Softies und Shorties eigentlich gar nicht so unrecht. 💛
Diese Entwicklung hin zur Betonung von immer noch mehr Haltbarkeit & Sillage haben wir vor allem gewissen Influencern zu verdanken, die redundant über "geisteskranke Haltbarkeit", "Düfte die lange halten und gut riechen" (man beachte die Reihenfolge) oder "Beastmode" und "Endstufe" schwadronieren.
Parfum ist für mich gerade dann besonders schön und reizvoll, wenn ich es eher dezent wahrnehme, neugierig werde, ihm nachgehen und es ergründen möchte oder wenn ich als Träger meine Umgebung damit auf raffinierte Weise sinnlich ein wenig triggern möchte.
Darin Steckt doch eigentlich die Kunst und die Schönheit von Parfum und nicht darin andere mit seiner Duftwolke zu überbieten oder zu erschlagen.
Danke, daß Du das Thema mal wieder auf den Tisch gebracht hast.
PS: Auch laut kann leise, wenn man es denn vernünftig dosiert. Aber das ist ein anderes Thema ;)
"auf raffinierte Weise sinnlich ein wenig triggern.." wunderbar beschrieben. Danke :)
Ein lauter Kracher erschlägt - so oder so.
Sehr klug geschrieben!
Okay, das ergibt Sinn.
Auch deshalb habe ich diesen Artikel verfassen wollen. Ich liebe meine "Biester“ als Düfte an sich; ärgere mich aber über ihre übertrieben H/S. Ich finde fast keine Gelegenheit um sie tragen zu können. Liebe aber ihre DNA an sich.