Yvandriel

Der Duft ist jung und unbeschwert. Er schafft es aquatisch und dennoch kuschelig-sanft und weich zu sein. (Eigentlich hasse ich aquatische Düfte, aber diesen mag ich.)
Er strahlt ganz sanft Sommer aus - ohne von Meereswellen überrollt und ertränkt zu werden, ohne Sonnencreme und Sonnenstich. Es ist als ob ich erneut Kind sei und im Sommer in der Bretagne durch die Dünen hüpfe, stets den Wind zupfend in den Haaren...
Er ruft nicht "hier bin ich", "ich bin sexy" oder "ich bin ja so süß". Er ist wie ein unschuldiges Mädchen: einfach da und sich der eigenen Süße und Frische gar nicht bewusst und darum um so bezaubernder!

Versace pour femme ist ein warmer blumiger Duft, den ich sehr geliebt habe. Einst gekauft und nach einer Stunde sofort als perfekten blumig-pudrigen "Das-bin-ich"-Duft adoptiert.
Fruchtig ist hier bei mir nichts. Er ist direkt blumig und ist dabei sehr intensiv. Das Blumige bleibt stets bestehen, wobei die Blumen es sich später auf einem Bett aus Puder bequem machen. Er wird auch nicht aufdringlich-holzig.
Allerdings haben wir uns auseinandergelebt. Eines Morgens legte ich ihn auf und dachte: "Hey, ich bin doch noch jung! Warum bis Du so langweilig?" Mir fehlt bei diesem Duft bei all der blumigen Pudrigkeit der abrundende Part. Etwas süße Sanftheit, die den Duft milde stimmt und nicht so alt und streng wirken lässt.
Er ist sicherlich fail-safe und elegant für den Abend, aber eher für gestandene Frauen zum chicen Kostüm und den Business-Auftritt als für Mädels unter 30, denn mir fehlt etwas Zartheit. - Mehr Madame als Mademoiselle...

Erhofft hatte ich mir -passend zur rosa Farbe des Flakons- ein sanftes weibliches Alltagsparfum. Ich wurde leider enttäuscht.
Der Duft beginnt extrem kurz zitrisch, was aber nach spätestens 10 Sekunden verflogen ist.
Danach wird er süß und irgendwie auch sehr beliebig. Es ist keine vanillige sondern eindeutig eine blumige Süße, die aber sehr undefinierbar ist. Wenn es so bleiben würde, dann wäre dies ein einfaches (langweiliges) Alltagsparfum - nicht nach meinem Geschmack, aber in Ordnung.
Aber auf längere Sicht wird der Duft herb an mir und bleibt auch nicht dezent, sondern wird schwer und unangenehm kratzig. (Wahrscheinlich passt er einfach nicht zu meiner Haut...)

Vorab: Ich bin kein Freund von aquatischen Düften. Mit Davidoff Cool Water kann man mich jagen.
Aber da ich Acqua di Gio vom Probeschnüffeln her trotzdem ganz lecker fand ud die Beschreibung mit Jasmin und Kaschmirholz mich lockte, ließ ich es auf einen Versuch ankommen...
Der erste Eindruck ist zwar aquatisch-frisch, aber dennoch süßlich - keinesfalls herb. Leider merke ich vom blumigen Jasmin garnichts. Stattdessen wird der Geruch immer schwerer und klebrig-süß.
Von aquatischer Leichtigkeit kann nicht mehr die Rede sein - ebensowenig wie sich die Blumigkeit durchsetzen könnte. Stattdessen gibt dies eine undefinierbare schwere süße Pampe durchbrochen von leichten (inzwischen herberen) künstlich-aquatischen Anklängen.
Für mich ein Kampf völlig unpassender Noten, der "laut" auf der Haut sitzt und mir Kopfschmerzen bereitet!
(Acqua die Gioia essenza habe ich nur als Probe- zum Glück.)

Dieses Parfum habe ich im Sommer 2011 und 2012 abends getragen - als "Ausgeh-Parfum". (Aktuell habe ich es -leider- nicht mehr, schreibe diesen Bericht also aus meiner Erinnerung heraus...)

Armani Code ist genau, was ich mir von Jilsander Sun immer erhofft, aber nie bekommen habe:

Ein Sommerabend!
Sommerlich orangenblütig, aber nicht zitrus-frisch für den Alltag leicht.
Warm und süß, aber nicht zu schwer.
Eine sexy-sanfte Wohlfühl-Wolke - nicht zu aufdringlich, aber doch lange und deutlich wahrnehmbar. Perfekt für ein Sommerdate.