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Top Rezension
Die exquisite Wiese
Und nun hat AugustA doch ein Amouage erwischt...
Erste Riech-Regung: Oh, Waschmittel..., nur um zu merken, dass dem sofort nicht mehr so ist, sobald der Duft richtig auf der Haut ankommt.
Er kommt zwar durchaus mit frischem Biss, aber wir haben hier ein superfrisches Grün, gepaart mit einem Geruch, dem man draußen im Freien mit überreifen Früchten unterm Obstbaum verbinden würde. Voll, dicht. Dazu tritt ein mild-würziger Blumenduft. Wiesenblumen, und da ist sie, die Kamille. Nicht wie im Tee, der die meisten ja ans Betthüten erinnert, sondern auf der Wiese, das wirkt doch ganz anders. Atmosphäre: gelb-weiß-grünes Wohlbefinden. Natürlich und edel, aber auch beruhigend.
Damit es nicht zu wiesenblumenartig bleibt, tritt ein raffinert gesetzer Hauch helles Leder hinter den Duft, strenge Narzissen blühen auf, eine winzige Spur weiße Blüten, und alles versammelt sich unter den Obstbäumen oder auch im sommerlichen Obstgarten-Bild ohne fruchtig zu sein.
Wäre der Duft ein Rezept, stünde bei Dr. Oetker "sehr fein" dabei, aber das lenkt jetzt nur ab. Vielleicht titeln wir besser: Die exquisite Wiese.
Nach und nach empfinde ich den Duft als ein Kaleidoskop in Grüntönen: Mal leuchtend, dann dunkel, jetzt scharf, dann frisch, balsamisch, würzig, bitter, streichelsanft, wenn nicht sogar samtig, adstringierend, ich sehe sogar ein waches Grün, ein schattiges, ein sonniges, ein feuchtes und ein staubtrockenes Grün. Grün von Gemüse und Grün von Blumenstengeln, Blättern, Nadeln. Alles da, im Wechsel, in permanenter Rotation und Überlagerung. - Ein Dufterlebnis!
Bracken ist dabei irgendwie - ja, selbstbewußt. Und zwar in den Sinne wie die Damendüfte der 70er, die ja immer auch herb und vergleichsweise fordernd wirken aus heutiger Sicht. Die nach Aufbruch, einem eigenem Leben und einer eigenen Meinung, kurz: nach Selbstständigkeit riechen. Daran lehnt sich Bracken an, er zitiert ohne zu kopieren. Seine Wiese ist milder, zeitgemäß, nicht retro.
Sie ist nämlich auch gesprenkelt von Licht, Weiß und Silber, trotz der Dichte bleibt der Duft schlank, kein Goldschmuck, keine Robe. Warum ist das eigentlich modern? Vielleicht kommt doch alles einfach nur wieder, aber in veränderter Form? Grübelnd schnuppere ich an meinem Handgelenk.
Das mag also bekannt klingen, ist aber in der Webart und Struktur so speziell, dass von einem Blindkauf dringend abgeraten wird.
Augusta will jetzt auf jeden Fall als nächstes eine größere Abfüllung. Wobei, mit einem Tropfen kommt man, nebenbei bemerkt, sehr weit. Vielleicht reichen hier 2ml auch für ein Leben. Der Duft scheint mich erwischt zu haben.
Erste Riech-Regung: Oh, Waschmittel..., nur um zu merken, dass dem sofort nicht mehr so ist, sobald der Duft richtig auf der Haut ankommt.
Er kommt zwar durchaus mit frischem Biss, aber wir haben hier ein superfrisches Grün, gepaart mit einem Geruch, dem man draußen im Freien mit überreifen Früchten unterm Obstbaum verbinden würde. Voll, dicht. Dazu tritt ein mild-würziger Blumenduft. Wiesenblumen, und da ist sie, die Kamille. Nicht wie im Tee, der die meisten ja ans Betthüten erinnert, sondern auf der Wiese, das wirkt doch ganz anders. Atmosphäre: gelb-weiß-grünes Wohlbefinden. Natürlich und edel, aber auch beruhigend.
Damit es nicht zu wiesenblumenartig bleibt, tritt ein raffinert gesetzer Hauch helles Leder hinter den Duft, strenge Narzissen blühen auf, eine winzige Spur weiße Blüten, und alles versammelt sich unter den Obstbäumen oder auch im sommerlichen Obstgarten-Bild ohne fruchtig zu sein.
Wäre der Duft ein Rezept, stünde bei Dr. Oetker "sehr fein" dabei, aber das lenkt jetzt nur ab. Vielleicht titeln wir besser: Die exquisite Wiese.
Nach und nach empfinde ich den Duft als ein Kaleidoskop in Grüntönen: Mal leuchtend, dann dunkel, jetzt scharf, dann frisch, balsamisch, würzig, bitter, streichelsanft, wenn nicht sogar samtig, adstringierend, ich sehe sogar ein waches Grün, ein schattiges, ein sonniges, ein feuchtes und ein staubtrockenes Grün. Grün von Gemüse und Grün von Blumenstengeln, Blättern, Nadeln. Alles da, im Wechsel, in permanenter Rotation und Überlagerung. - Ein Dufterlebnis!
Bracken ist dabei irgendwie - ja, selbstbewußt. Und zwar in den Sinne wie die Damendüfte der 70er, die ja immer auch herb und vergleichsweise fordernd wirken aus heutiger Sicht. Die nach Aufbruch, einem eigenem Leben und einer eigenen Meinung, kurz: nach Selbstständigkeit riechen. Daran lehnt sich Bracken an, er zitiert ohne zu kopieren. Seine Wiese ist milder, zeitgemäß, nicht retro.
Sie ist nämlich auch gesprenkelt von Licht, Weiß und Silber, trotz der Dichte bleibt der Duft schlank, kein Goldschmuck, keine Robe. Warum ist das eigentlich modern? Vielleicht kommt doch alles einfach nur wieder, aber in veränderter Form? Grübelnd schnuppere ich an meinem Handgelenk.
Das mag also bekannt klingen, ist aber in der Webart und Struktur so speziell, dass von einem Blindkauf dringend abgeraten wird.
Augusta will jetzt auf jeden Fall als nächstes eine größere Abfüllung. Wobei, mit einem Tropfen kommt man, nebenbei bemerkt, sehr weit. Vielleicht reichen hier 2ml auch für ein Leben. Der Duft scheint mich erwischt zu haben.
14 Antworten
Jedoch macht mich die Kamille in Düften fertig. Ich kann sie auch als Blume und bisher schon gar nicht in Düften leiden. Aber was heißt das schon? Das habe ich schon mit etlichen Ingredienzen gehabt und dann kam EIN Duft so daher ich hatte schon die spitze Feder parat und; ich wurde bekehrt!