07.06.2016 - 16:06 Uhr
Candila
27 Rezensionen
Candila
Hilfreiche Rezension
5
"Orientalisches" Venedig
Usmar Venezia" startet gewaltig mit einem mystischen, dunklen, balsamischem Lavastrom mit einer am Rande vernehmbaren Süße, die ich beim genaueren Hinschnuppern als dunklen, dickflüssigen Rosensirup erkenne.
Wie aus weiter Ferne entsteht aus dem Zentrum des Duftes heraus eine leichte Rauchigkeit von Zedernholz und minimal dosiertem Oud. Sie zieht sich wie eine leichte Brise durch den Duft und lässt ihn atmen. Darum herum wogen balsamische und harzige Wellen. Perubalsam, Castoreum, Weihrauch, Omumbiriharz ( nicht in der Duftpyramide, aber laut Enrico Buccella himself enthalten), Benzoeharz, Mastix, Ambra und Tonkabohne.
Ein sehr dichter, warmer und dunkler (aber nie düsterer) Eindruck, der sich wie ein (angenehm) schwerer, dicker Wollschal anfühlt. Dass das Ganze dann doch nicht zu schwer, drückend oder gar muffig wird, sondern sich im Gegenteil trotz der Schwere der Duftnoten als dynamischer Duft entwickelt, das nenne ich Kunst!
Buccella kontrastiert die gehaltvollen, wir träge, balsamische Lava fließenden Duftnoten mit scharf-würzigen und aromatischen Ingredienzien, die den Duft „heben“ und ihn lebendig wirken lassen. Ich rieche sie zwar nicht einzeln heraus, aber Nelke, Sellerie, würzige Myrrhe und pfeffriges Patchouli dürften den Duft am Atmen halten. Diese Aromatik, die den Duft lange Zeit nur stützt und ihm Struktur verleiht, tritt im letzten Drittel des Drydowns dann deutlicher in den Vordergrund.
So weit, so schön.
Die schlechte Nachricht (für mich): Nach ca. 2 Stunden setzt sich die Rose für meinen Geschmack zu sehr durch. Der Duft wird mir übersüß. Ich würde den Dufteindruck am ehesten als süßen Rosensirup mit Honig und etwas süßem Likör beschreiben. Für Rosenliebhaber wahrscheinlich ein Fest! Für mich ist die Rose zu dunkel, zu satt und zu süß, und sie kommt mir etwas altbacken vor.
Diese dichte, leicht „beschwipste“ Süße prägt den Duft im Mittelteil für ca. 1-2 Stunden, bevor sie sich abschwächt und im weiteren Verlauf immer mehr in den Hintergrund wandert.
Die nächsten Stunden bleibt „Usmar Venezia“ als balsamisch-süßer, jetzt hell-harziger, leicht rosiger und leicht holziger Duft bei mir, bevor er sich nach langen 8-9 Stunden zu verabschieden beginnt. Ein Hauch von Harz und Ambra plus feine Rauch-Würzigkeit bleibt noch länger an der Haut.
Wie bei allen Cerchi Nell'acqua-Düften erkenne ich keinen Duftverlauf. Es sind alle Noten der Duftpyramide von Beginn weg vorhanden. Die einzelnen Eindrücke tänzeln in konzentrischen Kreisen umeinander. Mal ist der Duft süßer und ich nehme die Rose deutlich wahr, mal ist er wieder würziger, mal sehr dunkel und rauchig, dann sehr dicht balsamisch und warm…. alle diese Eindrücke verlaufen ineinander, umspielen sich, mäandern über Stunden durch die Komposition.
Im Wesentlichen ist dieser Duft eine Rosen-Patchouli-Interpretation. Was ihn interessant macht, ist das ausgefeilte Drumherum. Mal samtig, mal beinahe „gemüsig“ aromatisch, dann die Tiefenwärme, in die alles eingebettet ist, dabei die mystisch rauchige Aura, die aus dem Hintergrund leuchtet, die zäh-fließende Dichte exotischer Hölzer vermengt mit orientalischen Gewürzen und Harzen…. Der Duft ist ein Kaleidoskop, und ich hefte mir nicht auf die Fahnen, hier irgend etwas auch nur annähernd vollständig erfasst zu haben. Bei jedem Tragen zeigt er mir wieder neue Facetten. Oud-Liebhaber (was ich nicht bin) könnten diese Note deutlicher wahrnehmen; ich bin froh, dass sie für meine Nase unauffällig und schwach eingebaut ist. Rosenliebhaber könnten sich an der süßen Rosentinktur wahrscheinlich mehr erfreuen als ich ….
Die Duftbilder, die sich bei mir einstellten, waren in den ersten Stunden ein Besuch im Geschäft eines Gewürzhändlers im Orient: In alten, offenen Holzfässern und –bottichen gelagerte, gereifte Balsame und Gewürze haben die Möbel im Laden über Jahre mit ihrem Duft förmlich imprägniert. Beim Betreten des Geschäfts empfängt den Besucher eine diffuse Mischung aus allen möglichen holzigen und orientalischen Wohldüften.
Etwas später abgelöst von einer für mich nicht so angenehmen, allzu lieblich süßen viktorianischen Teestunde mit Rosengelee, Honig und süßem Likör.
Und die letzten Stunden schließlich ein Gang über einen orientalischen Basar mit frischeren Balsam- und Gewürzdüften und leichtem Räucherwerk in der Luft.
Wie aus weiter Ferne entsteht aus dem Zentrum des Duftes heraus eine leichte Rauchigkeit von Zedernholz und minimal dosiertem Oud. Sie zieht sich wie eine leichte Brise durch den Duft und lässt ihn atmen. Darum herum wogen balsamische und harzige Wellen. Perubalsam, Castoreum, Weihrauch, Omumbiriharz ( nicht in der Duftpyramide, aber laut Enrico Buccella himself enthalten), Benzoeharz, Mastix, Ambra und Tonkabohne.
Ein sehr dichter, warmer und dunkler (aber nie düsterer) Eindruck, der sich wie ein (angenehm) schwerer, dicker Wollschal anfühlt. Dass das Ganze dann doch nicht zu schwer, drückend oder gar muffig wird, sondern sich im Gegenteil trotz der Schwere der Duftnoten als dynamischer Duft entwickelt, das nenne ich Kunst!
Buccella kontrastiert die gehaltvollen, wir träge, balsamische Lava fließenden Duftnoten mit scharf-würzigen und aromatischen Ingredienzien, die den Duft „heben“ und ihn lebendig wirken lassen. Ich rieche sie zwar nicht einzeln heraus, aber Nelke, Sellerie, würzige Myrrhe und pfeffriges Patchouli dürften den Duft am Atmen halten. Diese Aromatik, die den Duft lange Zeit nur stützt und ihm Struktur verleiht, tritt im letzten Drittel des Drydowns dann deutlicher in den Vordergrund.
So weit, so schön.
Die schlechte Nachricht (für mich): Nach ca. 2 Stunden setzt sich die Rose für meinen Geschmack zu sehr durch. Der Duft wird mir übersüß. Ich würde den Dufteindruck am ehesten als süßen Rosensirup mit Honig und etwas süßem Likör beschreiben. Für Rosenliebhaber wahrscheinlich ein Fest! Für mich ist die Rose zu dunkel, zu satt und zu süß, und sie kommt mir etwas altbacken vor.
Diese dichte, leicht „beschwipste“ Süße prägt den Duft im Mittelteil für ca. 1-2 Stunden, bevor sie sich abschwächt und im weiteren Verlauf immer mehr in den Hintergrund wandert.
Die nächsten Stunden bleibt „Usmar Venezia“ als balsamisch-süßer, jetzt hell-harziger, leicht rosiger und leicht holziger Duft bei mir, bevor er sich nach langen 8-9 Stunden zu verabschieden beginnt. Ein Hauch von Harz und Ambra plus feine Rauch-Würzigkeit bleibt noch länger an der Haut.
Wie bei allen Cerchi Nell'acqua-Düften erkenne ich keinen Duftverlauf. Es sind alle Noten der Duftpyramide von Beginn weg vorhanden. Die einzelnen Eindrücke tänzeln in konzentrischen Kreisen umeinander. Mal ist der Duft süßer und ich nehme die Rose deutlich wahr, mal ist er wieder würziger, mal sehr dunkel und rauchig, dann sehr dicht balsamisch und warm…. alle diese Eindrücke verlaufen ineinander, umspielen sich, mäandern über Stunden durch die Komposition.
Im Wesentlichen ist dieser Duft eine Rosen-Patchouli-Interpretation. Was ihn interessant macht, ist das ausgefeilte Drumherum. Mal samtig, mal beinahe „gemüsig“ aromatisch, dann die Tiefenwärme, in die alles eingebettet ist, dabei die mystisch rauchige Aura, die aus dem Hintergrund leuchtet, die zäh-fließende Dichte exotischer Hölzer vermengt mit orientalischen Gewürzen und Harzen…. Der Duft ist ein Kaleidoskop, und ich hefte mir nicht auf die Fahnen, hier irgend etwas auch nur annähernd vollständig erfasst zu haben. Bei jedem Tragen zeigt er mir wieder neue Facetten. Oud-Liebhaber (was ich nicht bin) könnten diese Note deutlicher wahrnehmen; ich bin froh, dass sie für meine Nase unauffällig und schwach eingebaut ist. Rosenliebhaber könnten sich an der süßen Rosentinktur wahrscheinlich mehr erfreuen als ich ….
Die Duftbilder, die sich bei mir einstellten, waren in den ersten Stunden ein Besuch im Geschäft eines Gewürzhändlers im Orient: In alten, offenen Holzfässern und –bottichen gelagerte, gereifte Balsame und Gewürze haben die Möbel im Laden über Jahre mit ihrem Duft förmlich imprägniert. Beim Betreten des Geschäfts empfängt den Besucher eine diffuse Mischung aus allen möglichen holzigen und orientalischen Wohldüften.
Etwas später abgelöst von einer für mich nicht so angenehmen, allzu lieblich süßen viktorianischen Teestunde mit Rosengelee, Honig und süßem Likör.
Und die letzten Stunden schließlich ein Gang über einen orientalischen Basar mit frischeren Balsam- und Gewürzdüften und leichtem Räucherwerk in der Luft.
1 Antwort