06.02.2013 - 16:40 Uhr

Apicius
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Apicius
Top Rezension
13
Kopfwolke trifft auf nassen Sand
Wahrscheinlich sind es doch die Damen, die Frederic Haldimann auf Home Shopping Europe zu Füßen liegen – und nur gelegentlich wird vielleicht mal was für den Gatten mitbestellt. Mit nur zwei Herrendüften ist Herr Haldimanns Angebot etwas übersichtlich; neben dem kompromisslos guten Vétiver de Frédédic dürfen wir uns über Impressions d'Elégance freuen.
Doch wie unterschiedlich sind diese beiden Düfte! Während das überragend gute Vétiver sich jedem Modetrend verweigert und mit zeitloser Eleganz zu bestechen weiß, holt Impressions d'Elegance den gemeinen Homeshopping-Kunden dort ab, wo er in Sachen Duft vermutlich steht: bei den aromatischen Noten, die er aus seinen Deos und Duschgels kennt.
Schon ein Spritzer reicht aus, und man steht in einer riesigen aromatischen Wolke. Ganz klar dominiert hier Duschgel-Moschus. Fast unzumutbar ist es, den Duft direkt auf der Haut zu erschnüffeln, so stark ist das. Ein abgelegter Teststreifen machte sich noch im Nebenzimmer bemerkbar!
Lässt man sich auf die Projektion der Kopfnote ein, so wirkt dieses Dufterlebnis deutlich jugendlicher als der etwas betuliche Name und die Aufmachung vermuten lassen. Herr Haldimann fügt der wolkigen Kopfnote recht pikante Zutaten als Nebenlinien bei: ich glaube, die schlanke, helle Würze des Koriandersamens auszumachen sowie die lichte Schärfe der Ananas – die hier glücklicherweise mit der gebotenen Zurückhaltung eingesetzt wurde.
Entgegen der Pyramide ist das florale Herz mit größter Dezenz ausgeführt – eher dominiert wiederum eine pikante Seite, die ich dem roten Pfeffer zuschreiben würde.
Meine anfängliche Befürchtung, dass die aromatische moschusartige Note an mir kleben würden wie die Pest, bewahrheitete sich nicht. Bereits nach einer halben Stunde trat sie in den Hintergrund und gab den Raum frei für holzige und rauchige Aspekte, die deutlich dezenter auftreten als die Kopfwolke. Sandelholz und Amber beschreibt das ganz gut, mit minimal Vanille und Patchouli für die Fülle – dieser spezielle Akkord lässt mich an den Geschmack nassen Sandes denken, den man als Kind beim Spielen am Strand in den Mund bekam – ein nicht allzu häufig anzutreffender Akkord.
Ich finde es gar nicht so einfach, Impressions d'Elégance zu bewerten. Vielleicht war es ein Anliegen, ein wenig Erziehungsarbeit zu leisten. Dieses Parfum trifft den Kunden vor dem Douglas-Regal an und zerrt ihn in seinem Verlauf nach draußen - und dann nach nebenan in die traditionelle, inhabergeführte Parfümerie. Eine wohlwollende Sicht, denn man kann einige Aspekte dieses Dufts auch kritisch sehen. Die Kopfnote ist einfach zu wuchtig im Vergleich zur moderaten Herz-und Basisnote; das macht die Dosierung schwierig. Die Duftreise geht recht weit; gerade noch wird über die schlanke Würze ein einheitlicher Charakter des Dufts gewahrt.
Zum Preis von ca. 40 € / 100 ml bekommt man in diesem Fall ein Parfum, das manches gemein haben mag mit den Vergleichsprodukten seiner Preisklasse, doch von den schlimmsten Auswüchsen ist Impression d'Elégance weit entfernt. Möglicherweise wurde hier knallhart kalkuliert - das Können des Parfümeurs macht das wieder wett.
Doch wie unterschiedlich sind diese beiden Düfte! Während das überragend gute Vétiver sich jedem Modetrend verweigert und mit zeitloser Eleganz zu bestechen weiß, holt Impressions d'Elegance den gemeinen Homeshopping-Kunden dort ab, wo er in Sachen Duft vermutlich steht: bei den aromatischen Noten, die er aus seinen Deos und Duschgels kennt.
Schon ein Spritzer reicht aus, und man steht in einer riesigen aromatischen Wolke. Ganz klar dominiert hier Duschgel-Moschus. Fast unzumutbar ist es, den Duft direkt auf der Haut zu erschnüffeln, so stark ist das. Ein abgelegter Teststreifen machte sich noch im Nebenzimmer bemerkbar!
Lässt man sich auf die Projektion der Kopfnote ein, so wirkt dieses Dufterlebnis deutlich jugendlicher als der etwas betuliche Name und die Aufmachung vermuten lassen. Herr Haldimann fügt der wolkigen Kopfnote recht pikante Zutaten als Nebenlinien bei: ich glaube, die schlanke, helle Würze des Koriandersamens auszumachen sowie die lichte Schärfe der Ananas – die hier glücklicherweise mit der gebotenen Zurückhaltung eingesetzt wurde.
Entgegen der Pyramide ist das florale Herz mit größter Dezenz ausgeführt – eher dominiert wiederum eine pikante Seite, die ich dem roten Pfeffer zuschreiben würde.
Meine anfängliche Befürchtung, dass die aromatische moschusartige Note an mir kleben würden wie die Pest, bewahrheitete sich nicht. Bereits nach einer halben Stunde trat sie in den Hintergrund und gab den Raum frei für holzige und rauchige Aspekte, die deutlich dezenter auftreten als die Kopfwolke. Sandelholz und Amber beschreibt das ganz gut, mit minimal Vanille und Patchouli für die Fülle – dieser spezielle Akkord lässt mich an den Geschmack nassen Sandes denken, den man als Kind beim Spielen am Strand in den Mund bekam – ein nicht allzu häufig anzutreffender Akkord.
Ich finde es gar nicht so einfach, Impressions d'Elégance zu bewerten. Vielleicht war es ein Anliegen, ein wenig Erziehungsarbeit zu leisten. Dieses Parfum trifft den Kunden vor dem Douglas-Regal an und zerrt ihn in seinem Verlauf nach draußen - und dann nach nebenan in die traditionelle, inhabergeführte Parfümerie. Eine wohlwollende Sicht, denn man kann einige Aspekte dieses Dufts auch kritisch sehen. Die Kopfnote ist einfach zu wuchtig im Vergleich zur moderaten Herz-und Basisnote; das macht die Dosierung schwierig. Die Duftreise geht recht weit; gerade noch wird über die schlanke Würze ein einheitlicher Charakter des Dufts gewahrt.
Zum Preis von ca. 40 € / 100 ml bekommt man in diesem Fall ein Parfum, das manches gemein haben mag mit den Vergleichsprodukten seiner Preisklasse, doch von den schlimmsten Auswüchsen ist Impression d'Elégance weit entfernt. Möglicherweise wurde hier knallhart kalkuliert - das Können des Parfümeurs macht das wieder wett.
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