26.05.2014 - 12:57 Uhr

Honigmelone
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Honigmelone
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Die Vergangenheit schlägt wieder zu
Was habe ich diese Plörre geliebt. Gabriela Sabatini war mein erstes Parfum, das bei mir – und meiner Umwelt – nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat. Es war quasi ein wichtiger Bestandteil meiner olfaktorischen Sozialisation. Ich besaß Anfang der 90er das Eau de Parfum und habe es mir einmal nachgekauft. Der Duft war früher sehr populär. Meine Freundin hat ihn geliebt, später hat ihn mein Vater meiner Mutter geschenkt. Vor längerer Zeit habe ich ungeschicktes Wesen bei meiner Mutter im Bad den Duft verschüttet, als mir der Flakon bei einem Geruchstest aus der Hand gefallen ist – na ja, frau schwächelt halt auch mal irgendwann ab. Jedenfalls roch es dann immens gut. Inzwischen habe ich mir vor einiger Zeit die 20-ml-Eau-de-Toilette-Flasche im Angebot bei Rossmann geholt. Ich wollte mal nichts überstürzen und dachte, mit 20 ml kann man nicht viel falsch machen.
Und ich habe bisher nichts falsch gemacht. Ich fühle mich inzwischen in alte Zeiten zurück versetzt. Der Flakon erinnert mich irgendwie an einen Tennisball gemäß der Tennisikone Gabriela Sabatini, der Inhalt ist ein typisches Gebräu seiner Zeit. Es stammt aus einem fernen Zeitalter, in dem wir uns noch unbekümmert eindieselten frei nach dem Motto: „Ich dufte, also bin ich!“ Ein Zeitalter, in dem wir einen Duft als zu uns gehörend empfanden und auch dementsprechend großzügig verwendeten. Ein olfaktorisches Statement quasi! Er erinnert mich an Joop Femme, mit dem Unterschied, dass letzterer an mir nicht so gut rauskommt.
Gabriela Sabatini ist weich, warm, würzig, blumig, grün-holzig, zitrisch, feminin, tiefgründig und schweift nicht in olfaktorische Beliebigkeit ab. Er besitzt eine leicht künstliche Note. Deswegen habe ich mich vor vielen Jahren von dem Duft getrennt, außerdem hatte ich ihn irgendwie über. Aber der wahre Trennungsgrund war, dass bei mir Obsession Gabriela Sabatini schlicht und ergreifend den Rang abgelaufen hat. Doch was soll´s. Jetzt besitze ich wieder beide Düfte.
Gabriela Sabatini hat eine annehmbare Sillage und eine sehr gute Haltbarkeit. Wenn man sich nicht höllenmäßig eindulft ist der Duft zwar präsent, aber nicht aufdringlich. Er startet fruchtig-süß, wird mit der Zeit zitrischer, etwas herber und leicht vanillig. Gabriela Sabatini ist ganzjährig bei Tag und Nacht tragbar. Mit seiner Üppigkeit assoziiere ich Kurven und nicht Magersucht, Genuss und nicht Askese, sich Gehenlassen und nicht eiserne Disziplin. Auf mich wirkt er sportlich, dynamisch, fröhlich und nahbar, ausgewogen und gut durchkomponiert. Er ist ein erwachsener Duft, weder verspielt noch lieblich. Ein schöner Allrounder, der so manch hochpreisigen Duft um Längen schlägt. Anscheinend wurde er nie verändert und ist somit ein Stück Duftgeschichte.
Vor ein paar Tagen bekam ich von einem langjährigen Freund ein Kompliment für den Duft. Das scheint mir ja mal ein guter Anfang für die wieder aufkeimende Liebschaft zwischen Gabriela Sabatini und mir zu sein.
Und ich habe bisher nichts falsch gemacht. Ich fühle mich inzwischen in alte Zeiten zurück versetzt. Der Flakon erinnert mich irgendwie an einen Tennisball gemäß der Tennisikone Gabriela Sabatini, der Inhalt ist ein typisches Gebräu seiner Zeit. Es stammt aus einem fernen Zeitalter, in dem wir uns noch unbekümmert eindieselten frei nach dem Motto: „Ich dufte, also bin ich!“ Ein Zeitalter, in dem wir einen Duft als zu uns gehörend empfanden und auch dementsprechend großzügig verwendeten. Ein olfaktorisches Statement quasi! Er erinnert mich an Joop Femme, mit dem Unterschied, dass letzterer an mir nicht so gut rauskommt.
Gabriela Sabatini ist weich, warm, würzig, blumig, grün-holzig, zitrisch, feminin, tiefgründig und schweift nicht in olfaktorische Beliebigkeit ab. Er besitzt eine leicht künstliche Note. Deswegen habe ich mich vor vielen Jahren von dem Duft getrennt, außerdem hatte ich ihn irgendwie über. Aber der wahre Trennungsgrund war, dass bei mir Obsession Gabriela Sabatini schlicht und ergreifend den Rang abgelaufen hat. Doch was soll´s. Jetzt besitze ich wieder beide Düfte.
Gabriela Sabatini hat eine annehmbare Sillage und eine sehr gute Haltbarkeit. Wenn man sich nicht höllenmäßig eindulft ist der Duft zwar präsent, aber nicht aufdringlich. Er startet fruchtig-süß, wird mit der Zeit zitrischer, etwas herber und leicht vanillig. Gabriela Sabatini ist ganzjährig bei Tag und Nacht tragbar. Mit seiner Üppigkeit assoziiere ich Kurven und nicht Magersucht, Genuss und nicht Askese, sich Gehenlassen und nicht eiserne Disziplin. Auf mich wirkt er sportlich, dynamisch, fröhlich und nahbar, ausgewogen und gut durchkomponiert. Er ist ein erwachsener Duft, weder verspielt noch lieblich. Ein schöner Allrounder, der so manch hochpreisigen Duft um Längen schlägt. Anscheinend wurde er nie verändert und ist somit ein Stück Duftgeschichte.
Vor ein paar Tagen bekam ich von einem langjährigen Freund ein Kompliment für den Duft. Das scheint mir ja mal ein guter Anfang für die wieder aufkeimende Liebschaft zwischen Gabriela Sabatini und mir zu sein.
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