03.10.2018 - 00:59 Uhr
Serenissima
1053 Rezensionen
Serenissima
Top Rezension
19
ein Teufelszeug
"Hat der alte Hexenmeister sich doch einmal wegbegeben!"
So dachte wohl nicht nur Goethes "Zauberlehrling", sondern auch die Schöpfer dieses Duftes.
Sie bedienen sich keines sterilen Labors, keines versteckten Hinterzimmers - nein, sie tanzen im übertragenen Sinne von Anfang an auf einem Vulkan und zwar so dicht am Kraterrand, wie es nur geht, ohne schwere Verbrennungen davon zu tragen.
Der erste Eindruck ist dunkel, heiß und rauchig!
Eine dunkle Höhle, nur mäßig mit Fackeln in Wandhaltern erleuchtet, in der ein großes Feuer flackert. Über diesem steht auf einem eisernen Dreibein ein großer, von der häufigen Benutzung geschwärzter Kessel.
Es blubbert heftig darin und ab und zu fliegen glitzernde Tropfen dieses Gebräus über den Kesselrand: sie verenden zischend und hinterlassen noch mehr Rauch.
Fast unerträgliche feuchte Hitze herrscht hier und es bildet sich der erste leichte Schweißfilm auf der Haut.
Welche Bestandteile dieses Teufelszeug enthält, weiß vielleicht nicht einmal der Magier, der dafür verantwortlich zeichnet.
Die Sinne der schemenhaften Wesen, denen die Aufsicht über die Entstehung dieses Duftwerks überlassen wurde, sind bereits benebelt.
Aus den im Dunkel stehenden Räucherpfannen ziehen heftige, stark einheizende Schwaden: Olibanum der starken, gewaltigen Sorte und genauso kräftiges kratziges Labdanum glimmen dort schon seit Stunden.
Zwischendurch wird immer mal eine Handvoll Schwarzen Pfeffers beigefügt.
Und nicht nur die Sinne, die Haut beginnt jetzt zu kribbeln, rötet sich leicht - es wird heiß, sehr heiß!
Nicht nur die Haut brennt, auch die Augen; vereinzelte Tränen lösen sich.
Das Gebräu in dem großen Kessel scheint hauptsächlich aus Früchten zu bestehen.
Nur aus welchen? Das weiß nur der große Magier persönlich: aber weiß er es wirklich?
Mit Sicherheit sind es überaus sinnliche Früchte, die nicht nur der Aphrodite, sondern auch noch vielen anderen Göttinnen der Freude und Sinneslust geweiht sind.
Selbst die sonst so vertraute Bergamotte verändert sich hier: auch sie wird durch die Einflüsse ihrer Umgebung würzig, harzig und rauchig - fast körperlich!
"Visione 2 Fuoco" ist kein harmloses Wässerchen!
Es macht dem Namen alle Ehre!
Es erzeugt Visionen, die in unerwartete Bereichen des Ichs vordringen, die eventuell sogar erschrecken können!
Dieses Feuer brennt extrem heiß, so heiß wie die sprichwörtliche Sünde: es beunruhigt - weckt Verlangen!
"So taumle ich zwischen Begierde und Genuss und im Genuss verschmacht ich nach Begierde!" von Goethe passt hier wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge!
Dieser Duft erzeugt zeitweise fast unerträgliche Hitze; führt genauso schnell in eisige Kälte, die mit der Hölle so gar nichts gemeinsam haben sollte.
Und doch ist das Wechselspiel beider so raffiniert, dass kaum Zeit zum Atemholen, zum Ausruhen bleibt.
Die harzige rauchige Würze ist ein Garant für lange Haltbarkeit.
Um bei dem Kessel über dem Feuer zu bleiben: dieses teuflische und doch so göttliche Duftwesen wechselt nicht nur ständig seine Gestalt, spielt mit Gefühlen, seine Entwicklung entspricht den einfachsten Gesetzen der Physik.
Das Gebräu kocht auf, brodelt heftig, springt über Grenzen - um zum Schluss erschöpft und leise, wenn auch weiterhin sehr intensiv, vor sich hin zu simmern!
"Visione 2 Fuoco" zieht in einen rasanten Wirbel, in dessen Mitte ein riesiges rot-goldenes Feuer lodert!
Eine gewaltige Eruption aller Sinne, aller Gefühle hinterlässt überraschend tiefe Ruhe und Zärtlichkeit.
Die die Haut fast verbrennende Hitze und schneidende Kälte wandeln sich in tiefes Wohlbehagen.
Dieses Feuer hinterlässt erschöpft, verwirrt und doch überaus glücklich!
Kein Duft für Feiglinge, für Gefühlsverweigerer.
"Visione 2 Fuoco" führt an Grenzen, betört, verführt dazu, diese eventuell zu übertreten: es sollte mit Abenteuerlust und auch großer Vorsicht genossen werden.
Denn Verbrennungen durch Feuer und Eis sind gleich schmerzhaft!
Nein, Schmerzen verursacht diese Duftkomposition nicht; sie erregt, verwirrt und stößt sicher auch ab!
Heißt es "Der Teufel ist manchmal ein Eichhörnchen", so ist der Teufel hier bestimmt ein feuerspeiender Drache!
Deshalb: Vorsicht beim Tanz am Rande des Vulkans!
Der in Dir schlummernde Drache könnte geweckt werden. Und dann ...?
So dachte wohl nicht nur Goethes "Zauberlehrling", sondern auch die Schöpfer dieses Duftes.
Sie bedienen sich keines sterilen Labors, keines versteckten Hinterzimmers - nein, sie tanzen im übertragenen Sinne von Anfang an auf einem Vulkan und zwar so dicht am Kraterrand, wie es nur geht, ohne schwere Verbrennungen davon zu tragen.
Der erste Eindruck ist dunkel, heiß und rauchig!
Eine dunkle Höhle, nur mäßig mit Fackeln in Wandhaltern erleuchtet, in der ein großes Feuer flackert. Über diesem steht auf einem eisernen Dreibein ein großer, von der häufigen Benutzung geschwärzter Kessel.
Es blubbert heftig darin und ab und zu fliegen glitzernde Tropfen dieses Gebräus über den Kesselrand: sie verenden zischend und hinterlassen noch mehr Rauch.
Fast unerträgliche feuchte Hitze herrscht hier und es bildet sich der erste leichte Schweißfilm auf der Haut.
Welche Bestandteile dieses Teufelszeug enthält, weiß vielleicht nicht einmal der Magier, der dafür verantwortlich zeichnet.
Die Sinne der schemenhaften Wesen, denen die Aufsicht über die Entstehung dieses Duftwerks überlassen wurde, sind bereits benebelt.
Aus den im Dunkel stehenden Räucherpfannen ziehen heftige, stark einheizende Schwaden: Olibanum der starken, gewaltigen Sorte und genauso kräftiges kratziges Labdanum glimmen dort schon seit Stunden.
Zwischendurch wird immer mal eine Handvoll Schwarzen Pfeffers beigefügt.
Und nicht nur die Sinne, die Haut beginnt jetzt zu kribbeln, rötet sich leicht - es wird heiß, sehr heiß!
Nicht nur die Haut brennt, auch die Augen; vereinzelte Tränen lösen sich.
Das Gebräu in dem großen Kessel scheint hauptsächlich aus Früchten zu bestehen.
Nur aus welchen? Das weiß nur der große Magier persönlich: aber weiß er es wirklich?
Mit Sicherheit sind es überaus sinnliche Früchte, die nicht nur der Aphrodite, sondern auch noch vielen anderen Göttinnen der Freude und Sinneslust geweiht sind.
Selbst die sonst so vertraute Bergamotte verändert sich hier: auch sie wird durch die Einflüsse ihrer Umgebung würzig, harzig und rauchig - fast körperlich!
"Visione 2 Fuoco" ist kein harmloses Wässerchen!
Es macht dem Namen alle Ehre!
Es erzeugt Visionen, die in unerwartete Bereichen des Ichs vordringen, die eventuell sogar erschrecken können!
Dieses Feuer brennt extrem heiß, so heiß wie die sprichwörtliche Sünde: es beunruhigt - weckt Verlangen!
"So taumle ich zwischen Begierde und Genuss und im Genuss verschmacht ich nach Begierde!" von Goethe passt hier wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge!
Dieser Duft erzeugt zeitweise fast unerträgliche Hitze; führt genauso schnell in eisige Kälte, die mit der Hölle so gar nichts gemeinsam haben sollte.
Und doch ist das Wechselspiel beider so raffiniert, dass kaum Zeit zum Atemholen, zum Ausruhen bleibt.
Die harzige rauchige Würze ist ein Garant für lange Haltbarkeit.
Um bei dem Kessel über dem Feuer zu bleiben: dieses teuflische und doch so göttliche Duftwesen wechselt nicht nur ständig seine Gestalt, spielt mit Gefühlen, seine Entwicklung entspricht den einfachsten Gesetzen der Physik.
Das Gebräu kocht auf, brodelt heftig, springt über Grenzen - um zum Schluss erschöpft und leise, wenn auch weiterhin sehr intensiv, vor sich hin zu simmern!
"Visione 2 Fuoco" zieht in einen rasanten Wirbel, in dessen Mitte ein riesiges rot-goldenes Feuer lodert!
Eine gewaltige Eruption aller Sinne, aller Gefühle hinterlässt überraschend tiefe Ruhe und Zärtlichkeit.
Die die Haut fast verbrennende Hitze und schneidende Kälte wandeln sich in tiefes Wohlbehagen.
Dieses Feuer hinterlässt erschöpft, verwirrt und doch überaus glücklich!
Kein Duft für Feiglinge, für Gefühlsverweigerer.
"Visione 2 Fuoco" führt an Grenzen, betört, verführt dazu, diese eventuell zu übertreten: es sollte mit Abenteuerlust und auch großer Vorsicht genossen werden.
Denn Verbrennungen durch Feuer und Eis sind gleich schmerzhaft!
Nein, Schmerzen verursacht diese Duftkomposition nicht; sie erregt, verwirrt und stößt sicher auch ab!
Heißt es "Der Teufel ist manchmal ein Eichhörnchen", so ist der Teufel hier bestimmt ein feuerspeiender Drache!
Deshalb: Vorsicht beim Tanz am Rande des Vulkans!
Der in Dir schlummernde Drache könnte geweckt werden. Und dann ...?
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