Ultrasense White Jil Sander 2015
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Top Rezension
Understatement - aber nicht im ursprünglichen Jil Sander Sinn
Manchmal wäre es besser, ich würde bestimmte Düfte als eine Art "Blindverkostung" testen. Denn wenn ich nicht wüsste, aus welchem Duft-Haus ich gerade welchen Duft teste, würden meine "inneren Schubladen" nicht gleich aufgehen und ein unvoreingenommenerer Test wäre um ein Vielfaches leichter.
So hat mich denn auch bei dem neuesten Duft aus dem Hause Jil Sander wieder meine alte Leidenschaft für die Person der für mich legendären Heidemarie Jiline Sander gepackt. Ja, ich weiß natürlich, dass heutzutage nirgendwo mehr Jil Sander drin ist, wo Jil Sander drauf steht, aber dennoch bringe ich alle Produkte (Fashion und Beauty) automatisch und unwillkürlich mit ihr in Verbindung.
Sie war es, die mich mit ihren Designs und dem "Less-is-more"-Gedanken maßgeblich und nachhaltig beeinflusst hat. Auch heute sind es immer die eher stillen, zurückhaltenden und Understatement-Designs, die mich ansprechen. Stilprägend würde ich das mal nennen wollen.
Und insofern fällt mir eine gewisse Objektivität einfach unheimlich schwer. Noch schwerer, wenn das Ergebnis nicht so ausfällt, wie ich es mir eigentlich gewünscht hätte. Aber da ich hier keine Glorifizierung betreiben möchte, hier nun meine Eindrücke zum "Ultrasense White" aus dem Hause Jil Sander (ohne Jil Sander).
Der Einstieg gestaltet sich sehr weich, rund und eher frisch. Die Bergamotte ist nur sehr kurz präsent, wird sehr schnell von nicht zu süßem Safran und ordentlich Veilchen verdrängt.
Die eigentlich süßliche Tonkabohne wird durch etwas Zeder und viel Salbei "abgelöscht". Und bereits zu diesem Zeitpunkt fällt mir auf, dass sich Kopf- und Herznoten nicht wirklich miteinander verbinden, sondern quasi nacheinander "gezündet" werden. Bis hier her stellt sich "Ultrasense White" als ein Zwei-Stufen-Duft dar. Nicht übel, aber auch nicht aufregend oder gar einzigartig oder gänzlich neu.
Zur Basis hin nehme ich noch etwas Amber (weder balsamisch noch süßlich) und unseifigen Moschus wahr.
Ende.
Dieses Duft-Erlebnis dauert je nach Test zwischen 4 und 5 Stunden, wobei sich der Duft als eher hautnah darstellt. Sillage-Liebhaber werden hier nicht bis gar nicht auf ihre Kosten kommen. Der Flakon ist wertig verarbeitet, liegt gut in der Hand und der Sprühkopf gibt feine Duft-Nebel ab. Das Flakon- und Verpackungs-Design sind typisch Jil Sander. Hier könnte man glatt glauben, die Chefin selbst hätte beides höchstpersönlich entworfen.
Aber wie immer kommt es natürlich auf den Duft und weniger auf das Drumherum an.
Auch wenn es mir schon einen Stich versetzt, so muss ich doch zugeben, dass mich "Ultrasense White" genauso wenig packt wie der Vorgänger "Ultrasense". Zu einfach und zu beliebig erscheinen mir beide Düfte. Ich kann keine Ecken und Kanten und / oder unvermutete Duft-Wendungen ausmachen. Mir fehlt irgendein Pfiff, ein Augenzwinkern oder einfach auch nur, dass mir dieser Duft eine Geschichte erzählt.
Ich hatte mir irgendwann geschworen, keine Blindkäufe (mehr) zu tätigen. "Ultrasense White" hat es dank eines super Angebots dann doch als 30ml Größe per Blindkauf in meine Sammlung geschafft. Ich bin darüber nicht mega enttäuscht, denn trotz allem ist "Ultrasense White" natürlich kein schlechter Duft. Eher ein Allrounder für jeden Tag, mit dem man nirgendwo aneckt oder auffällt. Solide wäre eine Eigenschaft, die mir zum Duft in den Sinn kommt.
Ich werde ihn behalten, dann und wann tragen und mich immer wieder gerne etwas bis sehr wehmütig an die "alten" Jil Sander Düfte der 1980er und 1990er Jahre erinnern....
So hat mich denn auch bei dem neuesten Duft aus dem Hause Jil Sander wieder meine alte Leidenschaft für die Person der für mich legendären Heidemarie Jiline Sander gepackt. Ja, ich weiß natürlich, dass heutzutage nirgendwo mehr Jil Sander drin ist, wo Jil Sander drauf steht, aber dennoch bringe ich alle Produkte (Fashion und Beauty) automatisch und unwillkürlich mit ihr in Verbindung.
Sie war es, die mich mit ihren Designs und dem "Less-is-more"-Gedanken maßgeblich und nachhaltig beeinflusst hat. Auch heute sind es immer die eher stillen, zurückhaltenden und Understatement-Designs, die mich ansprechen. Stilprägend würde ich das mal nennen wollen.
Und insofern fällt mir eine gewisse Objektivität einfach unheimlich schwer. Noch schwerer, wenn das Ergebnis nicht so ausfällt, wie ich es mir eigentlich gewünscht hätte. Aber da ich hier keine Glorifizierung betreiben möchte, hier nun meine Eindrücke zum "Ultrasense White" aus dem Hause Jil Sander (ohne Jil Sander).
Der Einstieg gestaltet sich sehr weich, rund und eher frisch. Die Bergamotte ist nur sehr kurz präsent, wird sehr schnell von nicht zu süßem Safran und ordentlich Veilchen verdrängt.
Die eigentlich süßliche Tonkabohne wird durch etwas Zeder und viel Salbei "abgelöscht". Und bereits zu diesem Zeitpunkt fällt mir auf, dass sich Kopf- und Herznoten nicht wirklich miteinander verbinden, sondern quasi nacheinander "gezündet" werden. Bis hier her stellt sich "Ultrasense White" als ein Zwei-Stufen-Duft dar. Nicht übel, aber auch nicht aufregend oder gar einzigartig oder gänzlich neu.
Zur Basis hin nehme ich noch etwas Amber (weder balsamisch noch süßlich) und unseifigen Moschus wahr.
Ende.
Dieses Duft-Erlebnis dauert je nach Test zwischen 4 und 5 Stunden, wobei sich der Duft als eher hautnah darstellt. Sillage-Liebhaber werden hier nicht bis gar nicht auf ihre Kosten kommen. Der Flakon ist wertig verarbeitet, liegt gut in der Hand und der Sprühkopf gibt feine Duft-Nebel ab. Das Flakon- und Verpackungs-Design sind typisch Jil Sander. Hier könnte man glatt glauben, die Chefin selbst hätte beides höchstpersönlich entworfen.
Aber wie immer kommt es natürlich auf den Duft und weniger auf das Drumherum an.
Auch wenn es mir schon einen Stich versetzt, so muss ich doch zugeben, dass mich "Ultrasense White" genauso wenig packt wie der Vorgänger "Ultrasense". Zu einfach und zu beliebig erscheinen mir beide Düfte. Ich kann keine Ecken und Kanten und / oder unvermutete Duft-Wendungen ausmachen. Mir fehlt irgendein Pfiff, ein Augenzwinkern oder einfach auch nur, dass mir dieser Duft eine Geschichte erzählt.
Ich hatte mir irgendwann geschworen, keine Blindkäufe (mehr) zu tätigen. "Ultrasense White" hat es dank eines super Angebots dann doch als 30ml Größe per Blindkauf in meine Sammlung geschafft. Ich bin darüber nicht mega enttäuscht, denn trotz allem ist "Ultrasense White" natürlich kein schlechter Duft. Eher ein Allrounder für jeden Tag, mit dem man nirgendwo aneckt oder auffällt. Solide wäre eine Eigenschaft, die mir zum Duft in den Sinn kommt.
Ich werde ihn behalten, dann und wann tragen und mich immer wieder gerne etwas bis sehr wehmütig an die "alten" Jil Sander Düfte der 1980er und 1990er Jahre erinnern....
14 Antworten
Dobbs vor 11 Jahren
Nicht aneckender Allrounder ist ja gar nicht mal schlecht, aber deren gibt es schon viel zu viele... schade um eine große Marke.
Palonera vor 11 Jahren
Vielleicht hat da jemand Jils Maxime "Less is more!" ein wenig mißverstanden, ;-)...
Tivellon vor 11 Jahren
Wie der Duft wohl anmutet, haette Jil Sander ihn selbst entworfen?
Escada1970 vor 11 Jahren
Allrounder brauchen wir alle im Schränkchen, fallen wir halt nicht auf und bleiben Inkognito :-)
RobFrost vor 11 Jahren
Nehme den ebenfalls als 08/15-Drogeriemarktduft wahr.
Chypienne vor 11 Jahren
Solide ist ja nicht grade das, was ich mit Jil Sander assoziiere. Schade, aber danke für den Kommentar: so hilfreich, daß ich diesen Ultradingsbums auslassen kann.
Ormeli vor 11 Jahren
Bei Jil Sander komme ich auch gerne ins schwelgen – besonders vermisse ich den Man Pure …
Gaukeleya vor 11 Jahren
Nach dem alten "Jil" hat mich auch kein Jil Sander mehr so richtig überzeugt, obwohl ich immer wieder mal teste. Dabei singe ich normalerweise mitnichten das häufig angestimmte Lied der Guten Alten Zeit, doch bei Jil Sander muss ich Dir recht geben!
Ergoproxy vor 11 Jahren
Ich werde mir den Test sparen. :)
Pluto vor 11 Jahren
Den schlichten Modestil mag ich auch sehr. Tja, und die neuen Düfte kommen an die alten nicht ran.
Yatagan vor 11 Jahren
Ja! Die alten Sander waren z.T. großartig. Man Pure ist für mich nach wie vor die Blaupause eines guten Herrenduftes. Wehmütig kann man da werden...
Kleopatra vor 11 Jahren
Och, manchmal mag man es ja auch gerne ein bisschen einfach, vielleicht beim Sport o.ä. Trotzdem tut es mir leid, dass Du enttäuscht bist. Trostpokal!
Sisyphos vor 11 Jahren
Danke für diesen hilfreichen Kommentar.
DaveGahan101 vor 11 Jahren
Ich unterschreib jedes Wort..sehe ich ganz genau gleich!

