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Top Rezension
Heidenröslein
Direkt nach dem Auftragen von féminin Pluriel dachte ich zunächst, ich hätte mich im Pröbchen vertan. Sollte das nicht ein Rosenduft sein? Ich rieche eine volle Ladung Birne. Schön, dass ich mit dieser Wahrnehmung nicht allein bin - siehe den Kommentar von MrWhite. Es sei zu dem Thema zweierlei ergänzt. Erstens: Die Birne kommt mir sehr erwachsen vor und leicht herb unterlegt. Erinnert mich entfernt sogar an Angélique Noire. Zweitens: Pfirsich. Der wirkt allerdings mehr wie einer aus der Dose. Was keineswegs negativ zu verstehen ist. Zu dem…äh…Saftwasser, das sich in solchen Dosen um die Früchte herum befindet, kommen wir gleich.
Der Beinahe-Obstsalat hält eine knappe Viertelstunde durch. Dann erscheint endlich die Hauptdarstellerin, eine sanfte, deutlich jasmin-gestützte Rose. Mit einer Spur Süße. An genau dieser Stelle findet die oben angesprochene Flüssigkeit aus der Obst-Konserve Verwendung. Aber zurückhaltenderweise steuert sie ihr Aroma mit dem rechten Augenmaß bei, ohne die zarte Pflanze zu übergießen.
Die Rose ist nämlich duftig-luftig-mild, gleichwohl ist sie etwas aufgeraut, der Pyramiden-Verdächtige dafür ist ganz klar Patchouli. Dieser Dreh tut der Rose gut, hebt sie aus der Harmlosigkeit. Trotzdem bleibt sie außerordentlich leise. Bereits in der vierten Stunde ist féminin Pluriel sehr hautnah, um es vorsichtig auszudrücken.
Diese Rose hat angeriechts des maßgeblichen Jasmin-Beitrags, der zuckrigen Obst-Süße und der Patchouli-Beraspelung nicht mehr allzu viel zu tun mit dem, was sich an Rosen im Garten entdecken lässt. Ich kenne jedenfalls keine, die auch nur annähernd ähnlich riecht und ich kenne einige. Ich denke, Herr Kurkdjian hatte eher das Bild einer idealisierten Rose vor sich. Sanft und rein einerseits und doch andererseits mit einem verborgenen Stachel (Rosen haben Stacheln, keine Dornen).
Vielleicht eine wie jene aus Goethes Heidenröslein in der Vertonung von Franz Schubert, gesungen vom geradezu unwirklich glockenklaren Sopran Barbara Bonneys (https://www.youtube.com/watch?v=1ExIBeboTYA).
Und wie die im Lied schließlich gebrochene Rose vor der Zeit welken wird, welkt auch der Duft arg früh. Schon mittags ist die Pluriel-Rose zu einem Schatten ihrer selbst geworden, kaum mehr als ein sacht-seifiger Edelrosen-Duft ist ihr geblieben – zu diesem Eindruck trägt der Jasmin ein Übriges bei, der, in seiner eigenen Intensität unverändert, nun die schwächelnde Rose vollends überflügelt. Außerdem nehme ich noch einen Rest Patchouli wahr. Vetiver geht in Ordnung, wenn man’s weiß. Das ist weiterhin charakterlich durchaus elegant, in der Intensität freilich eher vergleichbar einer edlen Hautcreme.
Als Bewohner des Kreises Pinneberg nordwestlich von Hamburg bin ich regelrecht umzingelt von gärtnerischen Betrieben. So fand es sich, dass meine Frau und ich (als kleinen Anschmecker) in der Rosenschule Gust einmal eine Blüte von Delbards ‚Chartreuse de Parme‘ mitbekamen. Die hat in der Vase überraschend viele Tage gehalten und uns beduftet. Na bitte, geht doch!
Na gut, das war jetzt ein bisschen gemein, allemal, wenn Herr Kurkdjian vermutlich völlig anderes im Sinn hatte. Aber ein Zacken mehr Präsenz hätte es gerne sein dürfen.
Der Beinahe-Obstsalat hält eine knappe Viertelstunde durch. Dann erscheint endlich die Hauptdarstellerin, eine sanfte, deutlich jasmin-gestützte Rose. Mit einer Spur Süße. An genau dieser Stelle findet die oben angesprochene Flüssigkeit aus der Obst-Konserve Verwendung. Aber zurückhaltenderweise steuert sie ihr Aroma mit dem rechten Augenmaß bei, ohne die zarte Pflanze zu übergießen.
Die Rose ist nämlich duftig-luftig-mild, gleichwohl ist sie etwas aufgeraut, der Pyramiden-Verdächtige dafür ist ganz klar Patchouli. Dieser Dreh tut der Rose gut, hebt sie aus der Harmlosigkeit. Trotzdem bleibt sie außerordentlich leise. Bereits in der vierten Stunde ist féminin Pluriel sehr hautnah, um es vorsichtig auszudrücken.
Diese Rose hat angeriechts des maßgeblichen Jasmin-Beitrags, der zuckrigen Obst-Süße und der Patchouli-Beraspelung nicht mehr allzu viel zu tun mit dem, was sich an Rosen im Garten entdecken lässt. Ich kenne jedenfalls keine, die auch nur annähernd ähnlich riecht und ich kenne einige. Ich denke, Herr Kurkdjian hatte eher das Bild einer idealisierten Rose vor sich. Sanft und rein einerseits und doch andererseits mit einem verborgenen Stachel (Rosen haben Stacheln, keine Dornen).
Vielleicht eine wie jene aus Goethes Heidenröslein in der Vertonung von Franz Schubert, gesungen vom geradezu unwirklich glockenklaren Sopran Barbara Bonneys (https://www.youtube.com/watch?v=1ExIBeboTYA).
Und wie die im Lied schließlich gebrochene Rose vor der Zeit welken wird, welkt auch der Duft arg früh. Schon mittags ist die Pluriel-Rose zu einem Schatten ihrer selbst geworden, kaum mehr als ein sacht-seifiger Edelrosen-Duft ist ihr geblieben – zu diesem Eindruck trägt der Jasmin ein Übriges bei, der, in seiner eigenen Intensität unverändert, nun die schwächelnde Rose vollends überflügelt. Außerdem nehme ich noch einen Rest Patchouli wahr. Vetiver geht in Ordnung, wenn man’s weiß. Das ist weiterhin charakterlich durchaus elegant, in der Intensität freilich eher vergleichbar einer edlen Hautcreme.
Als Bewohner des Kreises Pinneberg nordwestlich von Hamburg bin ich regelrecht umzingelt von gärtnerischen Betrieben. So fand es sich, dass meine Frau und ich (als kleinen Anschmecker) in der Rosenschule Gust einmal eine Blüte von Delbards ‚Chartreuse de Parme‘ mitbekamen. Die hat in der Vase überraschend viele Tage gehalten und uns beduftet. Na bitte, geht doch!
Na gut, das war jetzt ein bisschen gemein, allemal, wenn Herr Kurkdjian vermutlich völlig anderes im Sinn hatte. Aber ein Zacken mehr Präsenz hätte es gerne sein dürfen.
13 Antworten


An mir roch er eher wie ein Haarspray, aber eines, das ich nicht mag!
Fruchtkompott- Zentifolie;D ...aber, ja, eine Kunst die strahlen zu lassn:)
ich mag den auch nicht...