06.05.2012 - 11:18 Uhr
Palonera
467 Rezensionen
Palonera
Hilfreiche Rezension
2
die Vergessene
Na sowas – wie ist es möglich, daß dieser Duft hier noch so gänzlich unbeachtet geblieben ist?" war die erstaunte Frage, die mir durch den Kopf ging, als ich nach längerer Zeit wieder einmal die Erstversion von Marc O’Polos "Woman" zu tragen beschloß und gespannt war, was die Community wohl zu diesem Duft zu sagen hatte.
Nichts. Gar nichts. Nicht einmal eine Duftpyramide gibt es. Oje – das durfte nicht so bleiben und so habe ich mich erst einmal ein wenig im Netz umgesehen auf der Suche nach genaueren Angaben zu den Bausteinen dieser "Woman".
Bei eingestellten Düften, die zu ihren Lebzeiten offenbar nicht übermäßig erfolgreich waren, ist es etwas schwierig, an Informationen zu gelangen, doch schließlich ließ sich folgende Pyramide ausfindig machen:
Kopfnote: Freesie, Apfel, Mandarine, Schwarze Johannisbeere
Herznote: Veilchen, Jasmin, Pfingstrose, Rose, Pfirsich
Basisnote: Vanille, Moschus, Amber
Unmittelbar nach dem Aufsprühen ist mein persönlicher Dufteindruck: Traubenzucker. Süß, leicht pudrig und zugleich fruchtig beginnt "Woman" mich zu umgarnen – die sonst im ersten Moment so typische Alkoholnote wird gänzlich umgangen, Mandarine und Schwarze Johannisbeere sind deutlich und authentisch wahrnehmbar, selbst der Pfirsich hat sich aus der Herznote vorgedrängelt und steuert saftige Süße zur leicht säuerlichen Fruchtigkeit.
Schon in diesem Stadium sind warme Komponenten wichtiger Bestandteil von "Woman" – es dürfte der Amber sein, der der Fruchtigkeit einen ganz leicht animalischen Unterton verleiht und damit der Klassifikation "Obstkörbchen" eine deutliche Absage erteilt.
Nach und nach wird die Komposition floraler – eine voll erblühte Pfingstrose steht neben einer Teerose, Veilchen und Jasmin sind allenfalls im Hintergrund zu erahnen, haben jedoch neben den dominanteren Komponenten keine Chance auf eine präsentere Rolle.
Sobald sich die Rosen ihr Stelldichein geben, lassen auch eher unsüße Vanille und ein Hauch von Moschus nicht mehr lange auf sich warten, wenngleich die Wärme überwiegend durch den Amber geliefert wird und die übrigen Protagonisten eher für eine Verfeinerung dieses Eindrucks sorgen, die Duftrichtung jedoch nicht weiter beeinflussen.
Ich würde "Woman" als Florientalen einordnen – die Komposition ist sehr schön ausbalanciert und wirkt kuschelig und warm wie eine Cashmere-Decke, jedoch keinesfalls schwer und definitiv nicht "billig". Sillage und Haltbarkeit sind über mehrere Stunden hinweg sehr gut.
Die Nachfolge-Versionen von "Woman" scheinen hinter dem Erstling zurückzustehen, den bisher gelesenen Statements nach zu urteilen, und auch wenn mir die Vergleichsmöglichkeiten fehlen, bin ich doch der Auffassung, daß Marcs erste Frau keinesfalls zu Recht in die Wüste geschickt worden ist.
Nichts. Gar nichts. Nicht einmal eine Duftpyramide gibt es. Oje – das durfte nicht so bleiben und so habe ich mich erst einmal ein wenig im Netz umgesehen auf der Suche nach genaueren Angaben zu den Bausteinen dieser "Woman".
Bei eingestellten Düften, die zu ihren Lebzeiten offenbar nicht übermäßig erfolgreich waren, ist es etwas schwierig, an Informationen zu gelangen, doch schließlich ließ sich folgende Pyramide ausfindig machen:
Kopfnote: Freesie, Apfel, Mandarine, Schwarze Johannisbeere
Herznote: Veilchen, Jasmin, Pfingstrose, Rose, Pfirsich
Basisnote: Vanille, Moschus, Amber
Unmittelbar nach dem Aufsprühen ist mein persönlicher Dufteindruck: Traubenzucker. Süß, leicht pudrig und zugleich fruchtig beginnt "Woman" mich zu umgarnen – die sonst im ersten Moment so typische Alkoholnote wird gänzlich umgangen, Mandarine und Schwarze Johannisbeere sind deutlich und authentisch wahrnehmbar, selbst der Pfirsich hat sich aus der Herznote vorgedrängelt und steuert saftige Süße zur leicht säuerlichen Fruchtigkeit.
Schon in diesem Stadium sind warme Komponenten wichtiger Bestandteil von "Woman" – es dürfte der Amber sein, der der Fruchtigkeit einen ganz leicht animalischen Unterton verleiht und damit der Klassifikation "Obstkörbchen" eine deutliche Absage erteilt.
Nach und nach wird die Komposition floraler – eine voll erblühte Pfingstrose steht neben einer Teerose, Veilchen und Jasmin sind allenfalls im Hintergrund zu erahnen, haben jedoch neben den dominanteren Komponenten keine Chance auf eine präsentere Rolle.
Sobald sich die Rosen ihr Stelldichein geben, lassen auch eher unsüße Vanille und ein Hauch von Moschus nicht mehr lange auf sich warten, wenngleich die Wärme überwiegend durch den Amber geliefert wird und die übrigen Protagonisten eher für eine Verfeinerung dieses Eindrucks sorgen, die Duftrichtung jedoch nicht weiter beeinflussen.
Ich würde "Woman" als Florientalen einordnen – die Komposition ist sehr schön ausbalanciert und wirkt kuschelig und warm wie eine Cashmere-Decke, jedoch keinesfalls schwer und definitiv nicht "billig". Sillage und Haltbarkeit sind über mehrere Stunden hinweg sehr gut.
Die Nachfolge-Versionen von "Woman" scheinen hinter dem Erstling zurückzustehen, den bisher gelesenen Statements nach zu urteilen, und auch wenn mir die Vergleichsmöglichkeiten fehlen, bin ich doch der Auffassung, daß Marcs erste Frau keinesfalls zu Recht in die Wüste geschickt worden ist.
