10.12.2018 - 14:57 Uhr

Nofretete
42 Rezensionen

Nofretete
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35
Bouquet surpris aus Warschau
Da steht er nun, der kleine altmodische Flakon, auf dem Hals der winzige Schattenriß einer Rokoko-Dame, die Lockenpracht hoch aufgetürmt, das Dekolleté üppig berüscht. Wie das Parfüm wohl duftet? Der Hersteller verspricht Rose, Jasmin und Maiglöckchen - das klingt konventionell, vielleicht sogar altbacken oder schlimmer noch: langweilig. Doch weit gefehlt!
Erwartungsgemäß eröffnet der Duft blumig, dazu gleich etwas pudrig. Statt nach Maiglöckchen riecht es deutlich nach Hyazinthe, glücklicherweise überhaupt nicht wuchtig-wummsig. In diesen feinen Duft mischen sich Pfeifenstrauch-Jasmin und etwas bittere Limette. Die Rose erzeugt nur einen weichen, öligen Untergrund.
Bald kommt eine Vielzahl von Blüten hinzu. Etwas Dunkelsüßes deutet auf Tulpe hin, Freesie steuert etwas Frischgrünes bei, und das Nektarartige, unsüß mit bitterem Einschlag, riecht wie Weißdorn, Robinie und Glyzinie. Etwas Pudriges ist auch dabei, entweder Iris oder Heliotrop, jedoch ohne die Mandelnote. Es ist eine aparte Blütenmischung, also gar nicht so gewöhnlich wie die kargen Angaben vermuten ließen.
Und es wird noch interessanter. Nach einer halben Stunde vergeht das Pudrige, und die Blumen werden um herbgrüne Noten ergänzt, vielleicht Myrte und Galbanum. Und da ist noch etwas ganz Besonderes, wohl gar ein Hauch Holunderblüte? Der Jasmin tritt in den Vordergrund und gibt dem Duft eine leichte Seifigkeit.
Nach einer weiteren halben Stunde kommen erstaunliche zartwürzige Töne zum Vorschein, möglicherweise Kalmus und Galgant mit einem Quentchen Kapuzinerkresse, später vielleicht auch etwas helles Vetiver und leichtes Patchouli. Das Parfum wird dezenter und umhüllt über viele Stunden mit einer herrlichen grün-floralen Aura, die gleichzeitig kühl und warm ist.
Wer hätte das gedacht! Sicherlich ist Pani Waleska kein moderner Duft, aber er ist nicht im mindesten altbacken und erst recht nicht langweilig: ein außergewöhnliches Blumen-Chypre mit interessanter Entwicklung, obendrein zu einem günstigen Preis. Her damit? Nichts leichter als das: dazu man muß nicht einmal nach Warschau reisen, dreimal W reicht schon.
Erwartungsgemäß eröffnet der Duft blumig, dazu gleich etwas pudrig. Statt nach Maiglöckchen riecht es deutlich nach Hyazinthe, glücklicherweise überhaupt nicht wuchtig-wummsig. In diesen feinen Duft mischen sich Pfeifenstrauch-Jasmin und etwas bittere Limette. Die Rose erzeugt nur einen weichen, öligen Untergrund.
Bald kommt eine Vielzahl von Blüten hinzu. Etwas Dunkelsüßes deutet auf Tulpe hin, Freesie steuert etwas Frischgrünes bei, und das Nektarartige, unsüß mit bitterem Einschlag, riecht wie Weißdorn, Robinie und Glyzinie. Etwas Pudriges ist auch dabei, entweder Iris oder Heliotrop, jedoch ohne die Mandelnote. Es ist eine aparte Blütenmischung, also gar nicht so gewöhnlich wie die kargen Angaben vermuten ließen.
Und es wird noch interessanter. Nach einer halben Stunde vergeht das Pudrige, und die Blumen werden um herbgrüne Noten ergänzt, vielleicht Myrte und Galbanum. Und da ist noch etwas ganz Besonderes, wohl gar ein Hauch Holunderblüte? Der Jasmin tritt in den Vordergrund und gibt dem Duft eine leichte Seifigkeit.
Nach einer weiteren halben Stunde kommen erstaunliche zartwürzige Töne zum Vorschein, möglicherweise Kalmus und Galgant mit einem Quentchen Kapuzinerkresse, später vielleicht auch etwas helles Vetiver und leichtes Patchouli. Das Parfum wird dezenter und umhüllt über viele Stunden mit einer herrlichen grün-floralen Aura, die gleichzeitig kühl und warm ist.
Wer hätte das gedacht! Sicherlich ist Pani Waleska kein moderner Duft, aber er ist nicht im mindesten altbacken und erst recht nicht langweilig: ein außergewöhnliches Blumen-Chypre mit interessanter Entwicklung, obendrein zu einem günstigen Preis. Her damit? Nichts leichter als das: dazu man muß nicht einmal nach Warschau reisen, dreimal W reicht schon.
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