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Top Rezension
Hallo, McFly? Jemand zu Hause?
Ich hätte nicht gedacht, dass ich mal auf einen Montale treffen würde, der nach dem Aufsprühen nicht mit der Tür mitsamt Rahmen, ach was, gleich mit der ganzen Wand ins Haus fällt. Der Herr Pierre kann ja auch richtig – dezent!
Der Pfeffer ist nicht scharf, sondern aromatisch. Das mag anderswo als Gemeinplatz gelten, aber bei einem Montale namens „Intense Pepper“ zu erleben, dass der Pepper keineswegs brutal ins Intensige gedreht ist, stattdessen bloß intense-aromatisch daherkommt, das ist schon was. Und das ist tatsächlich ein Montale? Wo ich zunächst per Nase nahe der Haut nachgefragt habe, ob überhaupt jemand zu Hause ist?
Doch es geht noch verblüffender. Frucht. Und zwar milde Frucht. Frisch und saftig. Orange, womöglich gar Bitterorange. Jedenfalls tief-fruchtig und seeeehr köstlich. Dazu ganz zu Beginn eine Spur von was Saurerem. Zitrone oder Limette vielleicht. Der Pfeffer geht gegen die Frucht beinahe unter. Zumindest, wenn man sich dem Duft mit der montale-erprobten Vorsicht nähert. Wer indes irgendwann beherzt nachschnuppert, nimmt ihn wieder deutlich wahr. Er liefert unverändert in allerallererster Linie Aroma und Charakter, dem lichten Weihrauch verwandt. Freilich außerdem mit einem holzigen Anteil. Zu dem kommen wir später. Die Frucht und das Pfeffer-Pritzeln erinnern mich nach zehn, fünfzehn Minuten lustigerweise unwillkürlich an Fanta.
Nach einer Viertelstunde wittere ich was Hülsenfruchtiges. Das ist sicherlich der rosa Pfeffer, der hier alle Anstrengungen unternimmt, seine botanische Andersartigkeit zu „normalem“ Pfeffer unter Beweis zu stellen. Jawoll, passt. Mit den angesagten „blumigen Noten“ tue ich mich hingegen sehr schwer. Es sein denn… Wie riechen eigentlich Erbsenblüten?
Leider, leider, leider erscheint bereits im Laufe des Vormittags Kunstholz à la Carbone, einschließlich der Kokos-Efeu-Note. Sie enthüllt, dass der vorliegende Montale offenbar im Kern aus einer synthetischen Holznote besteht, die – siehe oben – im Vorgriff schon von Ferne aus dem Pfeffer grüßte. Besagte Holznote kann man lieben, geradezu vernarrt in sie sein. Ich vergleiche derlei mal mit dem Glutamat in Kartoffelchips, auf der Zutatenliste oft versteckt unter Bezeichnungen wie „Hefe-Extrakt“. Diese euphemistisch „Geschmacksverstärker“ genannten Zusätze lösen (so mein Wissens-Stand) im Grunde eine Form von Abhängigkeit aus, diesen Jieper, der gemeinsam mit dem Salz dazu führt, dass meist sofort mindestens die halbe Tüte leergefressen wird. Eine ähnliche Wirkung hat nach meinem Dafürhalten diese Holznote auf den Geruchs-Sinn. Schmackhaft, allerdings auf eine instinkthaft-addiktive Schlechtes-Gewissen-Art. Das stört mich ein wenig. Und nach dem schönen Start finde ich es auch ein bisschen schade.
Diese Note hält und hält und hält. Den ganzen Tag bis in den Abend hinein. Wer sich davon gerne mitreißen lässt, ist mit Intense Pepper vorzüglich bedient.
PS: Die Sillage ist – Selbst-Wahrnehmung hin oder her – übrigens nicht zu unterschätzen.
PPS: Es sei nicht unterschlagen, dass der Duft recht gut ankam.
Ich bedanke mich bei Kovex für die Probe.
Der Pfeffer ist nicht scharf, sondern aromatisch. Das mag anderswo als Gemeinplatz gelten, aber bei einem Montale namens „Intense Pepper“ zu erleben, dass der Pepper keineswegs brutal ins Intensige gedreht ist, stattdessen bloß intense-aromatisch daherkommt, das ist schon was. Und das ist tatsächlich ein Montale? Wo ich zunächst per Nase nahe der Haut nachgefragt habe, ob überhaupt jemand zu Hause ist?
Doch es geht noch verblüffender. Frucht. Und zwar milde Frucht. Frisch und saftig. Orange, womöglich gar Bitterorange. Jedenfalls tief-fruchtig und seeeehr köstlich. Dazu ganz zu Beginn eine Spur von was Saurerem. Zitrone oder Limette vielleicht. Der Pfeffer geht gegen die Frucht beinahe unter. Zumindest, wenn man sich dem Duft mit der montale-erprobten Vorsicht nähert. Wer indes irgendwann beherzt nachschnuppert, nimmt ihn wieder deutlich wahr. Er liefert unverändert in allerallererster Linie Aroma und Charakter, dem lichten Weihrauch verwandt. Freilich außerdem mit einem holzigen Anteil. Zu dem kommen wir später. Die Frucht und das Pfeffer-Pritzeln erinnern mich nach zehn, fünfzehn Minuten lustigerweise unwillkürlich an Fanta.
Nach einer Viertelstunde wittere ich was Hülsenfruchtiges. Das ist sicherlich der rosa Pfeffer, der hier alle Anstrengungen unternimmt, seine botanische Andersartigkeit zu „normalem“ Pfeffer unter Beweis zu stellen. Jawoll, passt. Mit den angesagten „blumigen Noten“ tue ich mich hingegen sehr schwer. Es sein denn… Wie riechen eigentlich Erbsenblüten?
Leider, leider, leider erscheint bereits im Laufe des Vormittags Kunstholz à la Carbone, einschließlich der Kokos-Efeu-Note. Sie enthüllt, dass der vorliegende Montale offenbar im Kern aus einer synthetischen Holznote besteht, die – siehe oben – im Vorgriff schon von Ferne aus dem Pfeffer grüßte. Besagte Holznote kann man lieben, geradezu vernarrt in sie sein. Ich vergleiche derlei mal mit dem Glutamat in Kartoffelchips, auf der Zutatenliste oft versteckt unter Bezeichnungen wie „Hefe-Extrakt“. Diese euphemistisch „Geschmacksverstärker“ genannten Zusätze lösen (so mein Wissens-Stand) im Grunde eine Form von Abhängigkeit aus, diesen Jieper, der gemeinsam mit dem Salz dazu führt, dass meist sofort mindestens die halbe Tüte leergefressen wird. Eine ähnliche Wirkung hat nach meinem Dafürhalten diese Holznote auf den Geruchs-Sinn. Schmackhaft, allerdings auf eine instinkthaft-addiktive Schlechtes-Gewissen-Art. Das stört mich ein wenig. Und nach dem schönen Start finde ich es auch ein bisschen schade.
Diese Note hält und hält und hält. Den ganzen Tag bis in den Abend hinein. Wer sich davon gerne mitreißen lässt, ist mit Intense Pepper vorzüglich bedient.
PS: Die Sillage ist – Selbst-Wahrnehmung hin oder her – übrigens nicht zu unterschätzen.
PPS: Es sei nicht unterschlagen, dass der Duft recht gut ankam.
Ich bedanke mich bei Kovex für die Probe.
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