27.05.2017 - 05:29 Uhr
Turandot
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Turandot
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Sich drauf einlassen - ohne Reue genießen.
Seit ein paar Tagen hadere ich mit dem Duft - oder mir mir? Denn ich kann mit den bisherigen Kommentaren nur sehr begrenzt konform gehen und überlege, ob mit mir etwas nicht stimmt. Ob ich gerade Abgründe entdecke, von denen ich keine Ahnung hatte. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich mir aus Prinzip schon seit Jahrzehnten keine Horrorfilme mehr ansehe. Vielleicht liegt es daran, dass ich in einem Alter bin, in dem man andere Prioritäten setzt als zu jüngeren Zeiten. Vielleicht liegt es ganz banal daran, dass ich für manche Moschusnoten geruchsblind bin. Jedenfalls finde ich Luxifers schwarze Göttin noch am ehesten wenn ich Afrodisiaco trage und bedaure wieder mal, kein Vollweib, sondern eher zierlich und sachlich zu sein.
Erstaunlicherweise erlebe ich den Duft weder zer- noch verstörend. Es schwebt kein böser Geist aus dem Flakon und ich bekomme keine Alpträume, wenn ich ihn vor dem Schlafengehen auftrage. Im Gegenteil: Ich erlebe ihn geheinmisvoll, schwer, ölig, umhüllend, dunkel und möchte mich hineinfallen lassen. Wenn ich den Duft personfizieren soll, dann ähnlich wie ich vor einigen Jahren Habanita beschrieb. Auch sie ist eine weise Frau, auf ihren Rat wird gehört, ihr ist nichts Menschliches fremd, sie lacht nicht aus voller Kehle, sondern hintergründig und wir würden sie vielleicht als Schamanin bezeichnen. Sie könnte Afrodisiaco tragen, zu ihr würde das Parfum passen. Zu mir ganz sicher nicht, obwohl ich den Mini mit Genuss so ganz für mich alleine zelebrieren werde. Es ist nun mal ein Unterschied, ob ich ein Parfum gerne wahrnehme, oder ob es auch zu mir als Persönlichkeit passt.
Damit umgehe ich auch das Dilemma, antworten zu müssen, wenn mich jemand nach dem Namen des aussergewöhnlichen Duftes fragt, den ich da trage. Nein, ich bin nur alt, nicht tot. Aber es gibt irgendwann Dinge, die man nicht mehr wie eine Standarte vor sich hertragen muss.
Afrodisiaco gehört zu den Düften, bei denen mir das Aufdröseln der Duftnoten keinen Spaß macht. Ja, ich bemerke den leicht urinösen Jasmin und exotische Blütennoten sowie ein Nelkenaroma kann ich auch ausmachen und sehr weiches, pudriges Patchouli versöhnt mich hier mit dieser sonst oft inflationär eingesetzten Note. . All das schwingt in einem animalischen Fluidum, das aber im Grunde auch nicht so aussergewöhnlich ist, wie der Duft sich dann entwickelt. Hier gilt wieder, was ich auch schon an anderer Stelle mal beschrieb: In einem Chor möchte ich nicht die einzelnen Stimmen wiederfinden und welche Pigmente ein Maler in seinen Kunstwerken verwendet hat, sagt mir nichts über die Wirkung, die sie auf mich haben.
Eine Frage ist für mich noch nicht beantwortet und wird wohl offen bleiben: Ich habe keine Ahnung und kann es mir auch nicht vorstellen, wie Afrodisiaco auf Männerhaut wirkt. Es könnte sehr reizvoll sein, das herauszufinden. Leider gibt es für mich kein passendes Objekt mehr.
Erstaunlicherweise erlebe ich den Duft weder zer- noch verstörend. Es schwebt kein böser Geist aus dem Flakon und ich bekomme keine Alpträume, wenn ich ihn vor dem Schlafengehen auftrage. Im Gegenteil: Ich erlebe ihn geheinmisvoll, schwer, ölig, umhüllend, dunkel und möchte mich hineinfallen lassen. Wenn ich den Duft personfizieren soll, dann ähnlich wie ich vor einigen Jahren Habanita beschrieb. Auch sie ist eine weise Frau, auf ihren Rat wird gehört, ihr ist nichts Menschliches fremd, sie lacht nicht aus voller Kehle, sondern hintergründig und wir würden sie vielleicht als Schamanin bezeichnen. Sie könnte Afrodisiaco tragen, zu ihr würde das Parfum passen. Zu mir ganz sicher nicht, obwohl ich den Mini mit Genuss so ganz für mich alleine zelebrieren werde. Es ist nun mal ein Unterschied, ob ich ein Parfum gerne wahrnehme, oder ob es auch zu mir als Persönlichkeit passt.
Damit umgehe ich auch das Dilemma, antworten zu müssen, wenn mich jemand nach dem Namen des aussergewöhnlichen Duftes fragt, den ich da trage. Nein, ich bin nur alt, nicht tot. Aber es gibt irgendwann Dinge, die man nicht mehr wie eine Standarte vor sich hertragen muss.
Afrodisiaco gehört zu den Düften, bei denen mir das Aufdröseln der Duftnoten keinen Spaß macht. Ja, ich bemerke den leicht urinösen Jasmin und exotische Blütennoten sowie ein Nelkenaroma kann ich auch ausmachen und sehr weiches, pudriges Patchouli versöhnt mich hier mit dieser sonst oft inflationär eingesetzten Note. . All das schwingt in einem animalischen Fluidum, das aber im Grunde auch nicht so aussergewöhnlich ist, wie der Duft sich dann entwickelt. Hier gilt wieder, was ich auch schon an anderer Stelle mal beschrieb: In einem Chor möchte ich nicht die einzelnen Stimmen wiederfinden und welche Pigmente ein Maler in seinen Kunstwerken verwendet hat, sagt mir nichts über die Wirkung, die sie auf mich haben.
Eine Frage ist für mich noch nicht beantwortet und wird wohl offen bleiben: Ich habe keine Ahnung und kann es mir auch nicht vorstellen, wie Afrodisiaco auf Männerhaut wirkt. Es könnte sehr reizvoll sein, das herauszufinden. Leider gibt es für mich kein passendes Objekt mehr.
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