26.04.2020 - 12:53 Uhr
Floyd
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Floyd
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26
Die Kammer im Keller
Rot regnender Rauch fließt über das Fenster, die schummrige Scheibe der Kammer im Keller. Sie ist meine Augen, die nun unterlaufen von schwerem schillerndem Likör, opakem Opium, narkotischem Nebel, nur ein paar Minuten, dann kommt der Messiah.
Er spinnt seine reifen Patschulifäden im Fenster wie feine feuchte Weben, die schleichend und kühl durch den Keller kriechen und mäandernd den Mohnlikör dehydrieren, die Wände wandelnd in seifige Moose aus nun bräunlichem Opium und dunklerer Erde, als lagerten sie hier im Keller schon Jahre, verschmolzen zu florierender Flechte. Ein paar Stunden wallen die Weben Messiahs wie ein Spinnennetz aus seidiger Seife, in nahen Wellen wiederkehrend Joy Division in Endlosschleife.
Dann wandert Messiahs Arm durch den Keller, horizontal wie vom Geiste eines Indianers, die Moose trocknend auf dem Gemäuer, verteilt er im Raume wie zu düstrer Feier Opiumräucherstäbchen. Nun tanzen die Schleier transluzent durch den Keller, werden dünner und leichter dann, flüsterts im Hall durch die Gewölbe "Love will tear us apart again."
**
Patchouly Messiah erinnert mich an den Geruch des New Waves der Achziger. Sicherlich keine große Parfümeurskunst ist er doch eine authentische Verbindung von reifem, etwas kellerig schmutzigem, leicht rauchigem Patschuli und zunächst schwerem, feucht wirkendem Opium, dessen Entwicklung hin zum Trockeneren dem Duft bald eine armlange moosig-seifige Note verleiht, ehe er nach etwa drei Stunden in das leichtere, blumig Räucherstäbchenhafte übergeht, was hautnah viele weitere Stunden wahrnehmbar bleibt.
(Mit Dank an Yatagan)
Er spinnt seine reifen Patschulifäden im Fenster wie feine feuchte Weben, die schleichend und kühl durch den Keller kriechen und mäandernd den Mohnlikör dehydrieren, die Wände wandelnd in seifige Moose aus nun bräunlichem Opium und dunklerer Erde, als lagerten sie hier im Keller schon Jahre, verschmolzen zu florierender Flechte. Ein paar Stunden wallen die Weben Messiahs wie ein Spinnennetz aus seidiger Seife, in nahen Wellen wiederkehrend Joy Division in Endlosschleife.
Dann wandert Messiahs Arm durch den Keller, horizontal wie vom Geiste eines Indianers, die Moose trocknend auf dem Gemäuer, verteilt er im Raume wie zu düstrer Feier Opiumräucherstäbchen. Nun tanzen die Schleier transluzent durch den Keller, werden dünner und leichter dann, flüsterts im Hall durch die Gewölbe "Love will tear us apart again."
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Patchouly Messiah erinnert mich an den Geruch des New Waves der Achziger. Sicherlich keine große Parfümeurskunst ist er doch eine authentische Verbindung von reifem, etwas kellerig schmutzigem, leicht rauchigem Patschuli und zunächst schwerem, feucht wirkendem Opium, dessen Entwicklung hin zum Trockeneren dem Duft bald eine armlange moosig-seifige Note verleiht, ehe er nach etwa drei Stunden in das leichtere, blumig Räucherstäbchenhafte übergeht, was hautnah viele weitere Stunden wahrnehmbar bleibt.
(Mit Dank an Yatagan)
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