19.11.2022 - 14:05 Uhr
Bobby
30 Rezensionen
Bobby
Hilfreiche Rezension
11
Herb(stlich)
Der Auftakt von Trudon II ist heftig bitter auf eine sehr "naturmedizinisch" wirkende Art und Weise. Wer Myrrhentinktur aus der Apotheke kennt, weiß, was ich meine. Vergleichbar ist dieser herbe Beginn etwa mit dem Start von Creeds Royal Oud, auch wenn die gemeinsame Zedernote hier eigentlich erst am Ende steht. Diese bittere Note dominiert den gesamten Verlauf, wenn auch mit minimalen Veränderungen.
In der Herznote denke ich an Heu, aber auch Stroh, immer noch bitter, aber minimal süßlicher (jedenfalls nehme ich den Geruch getrockneter, sich zersetzender Pflanzen war), im Drydown wird es ein ganz bisschen Anis-Ouzo-artig, Weihrauch würde ich eher nicht sagen, auch wenn es irgendwie "ätherisch" werden mag.
Ich werde im Vergleich zu einigen Vorrednern weniger an Frühling erinnert als vielmehr vor allem an den Herbst. Der bittere Geruch der Blätter am Boden ist eine meiner liebsten Begleiterscheinungen dieser Jahreszeit und hier sehr schön eingefangen.
Um noch mal auf Royal Oud zurückzukommen: Das wurde mir irgendwann zu dicht und drückend-schwitzig und auch zu oldschool. Aber: der warme, fluffige Moschusdrydown war schon toll - den würde ich mir hier für 10 Punkte vielleicht noch wünschen.
Aber das ist Jammern auf hohem Niveau.
Zum anderen Creed-Vergleich von Pollita: Der Creed-Vetiver würde für mich zu Beginn vielleicht noch leicht punkten, da das für mich wirklich einer der umwerfendsten Natureindrücke, gefangen in der Kopfnote eines Parfums ist, aber später bekommt der Original Vetiver etwas marmeladig-Nerviges, was dem II völlig abgeht. Beim Trudon nervt mich einfach gar nichts - und das ist der gemeinsame kleine Nenner aller meiner Lieblingsparfums.
Ach ja, fast vergessen... an alle Sillage- und Haltbarkeitsfetischisten: Der hier ist nicht für euch.
In der Herznote denke ich an Heu, aber auch Stroh, immer noch bitter, aber minimal süßlicher (jedenfalls nehme ich den Geruch getrockneter, sich zersetzender Pflanzen war), im Drydown wird es ein ganz bisschen Anis-Ouzo-artig, Weihrauch würde ich eher nicht sagen, auch wenn es irgendwie "ätherisch" werden mag.
Ich werde im Vergleich zu einigen Vorrednern weniger an Frühling erinnert als vielmehr vor allem an den Herbst. Der bittere Geruch der Blätter am Boden ist eine meiner liebsten Begleiterscheinungen dieser Jahreszeit und hier sehr schön eingefangen.
Um noch mal auf Royal Oud zurückzukommen: Das wurde mir irgendwann zu dicht und drückend-schwitzig und auch zu oldschool. Aber: der warme, fluffige Moschusdrydown war schon toll - den würde ich mir hier für 10 Punkte vielleicht noch wünschen.
Aber das ist Jammern auf hohem Niveau.
Zum anderen Creed-Vergleich von Pollita: Der Creed-Vetiver würde für mich zu Beginn vielleicht noch leicht punkten, da das für mich wirklich einer der umwerfendsten Natureindrücke, gefangen in der Kopfnote eines Parfums ist, aber später bekommt der Original Vetiver etwas marmeladig-Nerviges, was dem II völlig abgeht. Beim Trudon nervt mich einfach gar nichts - und das ist der gemeinsame kleine Nenner aller meiner Lieblingsparfums.
Ach ja, fast vergessen... an alle Sillage- und Haltbarkeitsfetischisten: Der hier ist nicht für euch.
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