Grafton Truefitt & Hill Cologne

Angebote

Mehr

Käufe über Links auf unserer Website, etwa dem eBay Partner Network, können uns Provision einbringen.

Angebote

7.3 / 10 38 Bewertungen

Ein Parfum von Truefitt & Hill für Herren. Das Erscheinungsjahr ist unbekannt. Der Duft ist würzig-grün. Es wird noch produziert.

Mehr

Käufe über Links auf unserer Website, etwa dem eBay Partner Network, können uns Provision einbringen.

Duftrichtung

Würzig

Grün

Holzig

Frisch

Fougère

Duftpyramide

Kopfnote

Basilikum

Lavendel

Anis

Bergamotte

Herznote

Gartennelke

Rosengeranie

Zimt

Basisnote

Sandelholz

Tonkabohne

Amber

Leder

Bewertungen

Duft

7.338 Bewertungen

Haltbarkeit

6.232 Bewertungen

Sillage

5.832 Bewertungen

Flakon

6.935 Bewertungen

Preis-Leistungs-Verhältnis

7.410 Bewertungen

Eingetragen von Apicius, letzte Aktualisierung am 26.02.2023.

Rezensionen

4 ausführliche Duftbeschreibungen

19.08.2020 - 08:17 Uhr

6
Flakon 6
Sillage 6
Haltbarkeit 7
Duft

Leimbacher
2762 Rezensionen

Leimbacher

Sehr hilfreiche Rezension 7

Die Rasur des Waldschrats

Kaum eine Marke steht mehr für klassischen Barbershop-Style von der Insel wie Truefitt & Hill. Und "Grafton" ist eines ihrer dunkelgrünen Flagschiffe. Übrigens bleibt man bei fast allen von deren Parfums bei unter 50 EUR pro Flasche/100 ml - da kann man mal so überhaupt gar nicht meckern!

"Grafton" ist ein herb-maskuliner Fougere der alten Schule. 80er und rassiger. Düster, aber dennoch frisch und erwachsen und reif und offen genug. Leicht ledrige Untertöne verleihen einen noch seriöseren Einschlag, der Rest ist Wald und Boden. Wenn die Erscheinungsdaten der Düfte (meist älter als 100 Jahre! Auch wenn Grafton eher aus den 80ern zu stammen scheint) auch nur einigermassen stimmen, dann ist das schon herausragend und große Klasse. Für meinen persönlichen Geschmack haben diese britischen Herren zwar noch feinere, passendere, jüngere, modernere Düfte für mich im Petto, aber "Grafton" ist mehr als ein gelungener Startpunkt. Nicht zu heftig, nicht zu zaghaft. Feucht, modrig, fast pilzig - und dennoch unfassbar anziehend und sauber. Alles andere als giftig oder drohend. Ein rundum gelungener (Altherren-)Duft. Zwischen Aftershave und Afterhour. Stil kann man eben nicht kaufe. Geschmack ebenso wenig. Oder doch?!

Flakon: britisch bieder - trotzdem klasse
Sillage: der luxuriöse Barbershop für die Herrenhosentasche
Haltbarkeit: nach 5 Stunden braucht man schon eine Trüffelschweinenase, um hier noch viel zu riechen

Fazit: "Grafton" ist ein grüner, herbaler Rasurduft - frisch aus dem feinen Unterholz mitsamt Blättern, Hölzern und Nässe. Altbacken, aber äußerst effektiv, simpel, fein!

08.12.2017 - 04:57 Uhr

9
Flakon 6
Sillage 6
Haltbarkeit 10
Duft

NotAmused
14 Rezensionen

NotAmused

Hilfreiche Rezension 4

Der Wald, von dem ich nicht lassen kann

Starten wir zunächst mit ein paar Eckdaten:
Laut Angaben auf Truefitt & Hills Website wurde Grafton 1983 kreiert. Es erhielt seinen Namen auf Vorschlag eines Offiziers vom gleichnamigen Kriegsschiff, der sich im Londoner Kult-Barberschop mit diesem neuen Duft verwöhnen lies. Den Namen Grafton trugen bereits mehrere Schiffe in der Royal Navy.
Naja, jedes Kind braucht schließlich einen Namen.
Es handle sich um einen ausgefeilten Duft für Herren von Rang und Namen.
Huiuiui! Das ist schon mal eine Ansage!
Neben der Duftpyramide oben wird auch noch Patschuli in der Basisnote erwähnt, was ich auch deutlich dort verorten kann.

Wie riecht er nun?
Meine hochgeschätzten Vorredner nannten ihn dunkel. Da stimme ich zu. Das passt ja auch trefflich zur Herkunft, schließlich wird es in England nie richtig hell. Weil es ja immer bewölkt ist. Und regnet. Ständig. Das weiß man ja, das ist bekannt. Da kann man schon mal grummelig werden.
Wald wurde auch schon genannt. Stimmt ebenfalls. Nun bräuchte ich diesen Kommentar nicht schreiben, wäre bereits alles gesagt. Ist es aber nicht. Denn wie man einen dunklen Wald wahrnimmt hängt im Wesentlichen davon ab, wie man ihm begegnet. Hetzt man schnell hindurch, ist er ganz düster, gar unheimlich und lebensfeindlich wirkend. Verweilt man jedoch einen Augenblick, bleibt ruhig und wartet, bis die Augen sich an das Dunkel gewöhnt haben, entdeckt man plötzlich die Sonnenstrahlen in den Wipfeln und das üppige Leben, welches sich, meist im Kleinen, aller Orten tummelt.

Gleich zu Beginn huscht etwas in der anfänglichen Dunkelheit vorbei. Da! Ein Eichhörnchen tanzt behände einen Buchenstamm empor um im nächsten Moment in der ausladenden Krone zu verschwinden. Flüchtig wie ein Hauch von Zitrone.
Ich schaue zurück auf den Boden und entdecke Moose und Farne, Kräuter, kleine Pilze an Baumwurzeln und winzige Blüten, die sich langstielig wie Lavendel aus den alten Blättern emporrecken.
Da ist plötzlich etwas leicht rauchiges in der Luft. Im nahegelegenen Forsthaus wird wohl gerade der Kamin geschürt.
Ich schaue auf die knorrige Borke alter Waldriesen, flankiert von jungen Schossern, die sich anschicken, bald ebenfalls einen Platz im Kronenreich zu erkämpfen.
Das bisschen Licht, welches sich den weiten Weg von dort zum Boden erkämpft hat, genügt, um etwas warm-erdig-moosiges bis zu meiner Nase aufsteigen zu lassen.
Eben schaue ich noch auf die fleißigen Waldameisen, die heldenhaft Tannennadel um Tannennadel zu ihrem Hügel schleppen, als mein Blick wieder zurück auf den Waschtisch fällt. Darauf liegt die Probe von Grafton. Sie ist als einzige fast leer. Wehmütig lege ich sie zurück zu den anderen und mache mich auf den Weg zur Arbeit. Ein wenig grummelig. Doch was liegt da vorne im Scheinwerferlicht auf dem Weg? Sind das etwa Brotkrumen?

03.10.2012 - 05:26 Uhr

10
Flakon 6
Sillage 7
Haltbarkeit 9
Duft

Yatagan
395 Rezensionen

Yatagan

Top Rezension 12

Hänsel und Gretel

Mein Vorredner Apicius hat es (wieder einmal) auf den Punkt gebracht: Kaum ein Attribut passt besser zu diesem Duft als "dunkel". Ein wenig fühle ich mich an Hänsel und Gretel erinnert, die sich allein in den finsteren Wald begeben müssen und dort furchtsam allerlei merkwürdige Gerüche wahrnehmen. Da sind zunächst die typischen Töne englischer Duftwässer, wie sie seit 1880 de rigeur sind: Lavendel und Hesperiden, aber auch florale Anklänge, sowie im Nachklang Sandel- und Zedernholz, viel Holz eben. Sehr schnell schiebt sich aber Krautiges in den Vordergrund, Aromen die an Wald, an dunklen Wald, weniger an Wiese denken lassen. Im Gegensatz zu Apicius, dessen Kommentare ich sehr schätze, gefällt mir der Duft aber sehr gut. Vielleicht liegt es daran, dass ich gerade die british scents schätze, vielleicht liegt es auch daran, dass sich grüne Düfte auf meiner Haut sehr gut entwickeln. All die Duc de Vervins, Quorums, Knize Forests, Pino Silvesters, Agua Bravas und Wild Ferns (s.d.) finden stets meine Gnade. Und außerdem liebe ich Waldspaziergänge und Märchen.

29.05.2010 - 03:45 Uhr

7.5
Haltbarkeit 4
Duft

Apicius
1106 Rezensionen

Apicius

Dunkel

Grafton erinnert mich direkt nach dem Aufsprühen an meine gute alte Flasche Trussardi Uomo aus den 80ern – und zwar nachdem der Duft irgendwann mal gekippt war. Hier gibt es Grünzeug und Weihrauch, Ambra und Holz. Alles dunkle Sachen und entsprechend finster wirkt dieser Duft.

Der Eindruck, dass es verdorben sein könnte, legt sich nach einer Weile. Jetzt erkenne ich würzige Noten. Ein Hauch schweißiger Kreuzkümmel ist sicher mit von der Partie, eventuell auch Lorbeer und Wacholder. Nach meinem Eindruck schwingt die synthetische Note „Kaschmirholz“ mit, die ich nicht besonders mag. Nein, meinen Geschmack trifft dieser Duft nicht. Ein bisschen erinnert er mich mit seiner grünen Würze an Anarchiste von Caron.

Mit diesem Duft habe ich mein Probenset von Truefitt & Hill abgearbeitet. Keiner der Düfte hat mich überzeugt, teilweise war es schlimm. Die Marke Truefitt & Hill gibt sich dieses alt-englische Barber-Shop-Image und verkauft auch allerlei Rasur-Utensilien. Doch die Parfums kommen an die sehr empfehlenswerte Konkurrenz von Castle Forbes oder Geo F. Trumper keinesfalls heran.