Käufe über Links auf unserer Website, etwa dem eBay Partner Network, können uns Provision einbringen.

West Indian Limes Cologne

7.3 / 10 46 Bewertungen
Ein Parfum von Truefitt & Hill für Damen und Herren. Das Erscheinungsjahr ist unbekannt. Der Duft ist zitrisch-frisch. Es wird noch produziert.
Vergleich
Ähnliche Düfte
Käufe über Links auf unserer Website, etwa dem eBay Partner Network, können uns Provision einbringen.

Duftrichtung

Zitrus
Frisch
Würzig
Fruchtig
Grün

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
LimetteLimette BergamotteBergamotte
Herznote Herznote
ApfelApfel FliederFlieder LavendelLavendel RoseRose
Basisnote Basisnote
OrangenblüteOrangenblüte
Bewertungen
Duft
7.346 Bewertungen
Haltbarkeit
5.139 Bewertungen
Sillage
4.335 Bewertungen
Flakon
6.630 Bewertungen
Eingetragen von Antoine, letzte Aktualisierung am 02.09.2025.

Duftet ähnlich

Womit der Duft vergleichbar ist
West Indian Limes (Aftershave) von Truefitt & Hill
West Indian Limes Aftershave

Rezensionen

6 ausführliche Duftbeschreibungen
9Duft 5Haltbarkeit 5Sillage
Fittleworth

89 Rezensionen
Fittleworth
Fittleworth
Top Rezension 36  
Dit is Somma in seine reinste Form!
Nehmse Platz, Herr Jeheimrat! Mal wieda int Lande?
Wie is dit werte Befinden?
Zu Hause allet jesund? Un wie jeht et den hoffnungksvollen Filius?
Na dit freut mir aba!
Wat dürf et denn sein? Wie imma? Fassongk? Rasur jefällich?
Abe jern, abe jleich ...
Dürf ick Herrn Jeheimrat ooch wieda een Stücke von Trudchens famosn Stachelbeerkuchn offariern? Hab ick mir jedacht ... Herr Jeheimrat sin ebent een Jenießa. Nochn Käffchen ...? Kommt sofort ...

So, denn bitte ick Herrn Jeheimrat ma, den edlen Karakterkopp son bißken nach hinten ... damit ick Sie dit olle Frisiertuch umknüppan kann .. Wie belieben?
Ja, dit schöne Frühsommawetta wird uns ja nu hoffentlich ahalten bleiben. Obwohl ick son bißken Rejen ja ooch janz jerne hätte. Herr Jeheimrat wissen ja, icke un mein Schrebajarten ... Da kann ick imma janz jemütlich dit baumeln lassen, watse mir anstelle von eene Seele einjebaut ham.
So inne Sonne, uff die Holliwuddschaukel, dit is jenau wie Urloob, da jeb ick Sie mein Wort druff! Herrlich! Sojar Trudchen saacht denn nüscht mehr, sondan hört uff dit entzückende Jebrüll von die kleen Piepmätze.
So, wenn Herr Jeheimrat ma bitte die Neese een bißken uff die andre Seite ...
Wo war ick?
Ach so, Somma, Sonne, Piepmätze un Aholungk, Urloob sozusprechen.
Bei sowat möchte een Herr von Welt doch lieba jlatt rasiert sein, stimmse mir da zu, Herr Jeheimrat? Sehnse, dit hab ick mir jedacht. Sooo, nu ma bitte die Neese nach die andre Seite drehn, denn kann ick hier unta dit Kinn bessa ...
Wie meinen?
Jaaa, am besten kann dit een Barbier, aba wo wollnse heute een Barbier hernehm un nich stehln?
Die Zeiten wo an jede Ecke een Barbier uff die vaehrte Kundschaft jewartet hat sin ja nu ooch schon bißken länga her. Ach, dit warn noch Zeiten, wo zu dit edle Friseurhandwerk ooch dit jekonnte Rasiern jehörte.
Vorbei, vaweht, nie wieda, um ma aus Jotthold Efraihm Hölderlins Ostaspazierjangk zu zitiern.
Ick bin ja da nu een Fänn von die sojenannten Barberschopps. Hab ick in England jesehn, als ick vor een paar Jahre da mit Trudchen den ollen Backinghämmpälläs anjekiekt hab. Der Englända als solcha is ja ziemlich traditzjonell. Dieserhalben jibt et in dieset Lande dort ooch an jede Ecke so een schnieken Barberschopp. Herrlich altmodisch. Dit atmet rejelrecht Traditzjon un eene jewisse Beständichkeit, stimmse mir da zu?
Sehnse.
Ick hab mir denn da in London ooch den allaältesten Barberschopp von die janze Welt anjekiekt. In die berühmte Sanktschäähms Schtrieht. Dit hab ick mir nich nehm lassen, dit is doch sozusprechen meine Berufsehre, da ma rinzukieken.
Ach so – jaaa, Herr Jeheimrat, da hamse völlig richtich!
Ick parliere hier in die Tat von den Laden, dense Truhfitt und Hill benamst ham. Den jibt et schon seit 1805, also seit Anno Kleene Äppel, stellnse Ihnen dit ma vor! Trudchen war ooch janz anjetan un hat mit jroße Oogen da rumjestanden wie 'ne Zierflanze.
Momang Herr Jeheimrat, nu bitte nich antworten, sonst pinsle ick Sie aus Vasehn mit den Rasierschaum in Mund, un dit wollnwa ja nu alle beede nich. So, sehnse, schon fertich. Wennse nu bitte ma dit Kinn in die andre Richtungk ...
Wo war ick?
Ach so, Barberschopp un Duft.
Sehnse, so een Barbier musste ja ooch die olfaktologischen Vorlieben von die vaehrte Kundschaft kennen. Ick hab ja denn ooch jesehn, ditse da in den Truhfitt seinen Schopp janze Rejale voll mit edle Düfte ham. Konnte ick mir natürlich nich vakneifen, da in Nullkommajarnüscht ooch dit eene oder andre Wässerken zu awerben. Ick saach ja imma zu mir, Korianke, saach ick imma, man sollte nie een juten Duft an sich vorübajehn lassn un schon jaar nich, wenna klassisch is. Wie saachte doch schon der olle Wolfjangk Sebastian Joethe? "Vaweile doch, du bist so knorke!" Herr Jeheimrat wissen, dit is aus die Zaubaflöte ...
Wie meinen?
Nee, nee, dit wird jerne ma vawechselt. Ludwich van Schilla war der andre Künstla. Der hat doch damals in die Sexistische Kapelle die Ramona Lisa komponiert un uhruffjeführt ... Kennse doch: "Tadadtataaa ...!"

Wo war ick? Ach so ...
"Vaweile doch, du bist so töfte!"
Un jenau dit hab ick denn zu den een oda andern Duft da in den Barberschopp ooch jesaacht. Vor allem der eene hatte mir et a anjetan. Den hattense West Indjen Laims benamst, hattense den.
Wie belieben?
Aba ja, Herr Jeheimrat! Jenau, dit is een Wässerken für den Somma. Janz klassisch, aba rejelrecht pomforzjonös! Zitrus aus die Karibik, so vont Allfeinste! Da schlackanse mit die Füße, dit kann ick Sie vasichan!
Dit jeht ja schon so frisch los mit die olle Berjamotte und di Limette. So weit, so jrün, aba denn kommt son bißken schüchtan ooch jleich dit Pättigreehn umme Ecke, und dit jibt den Janzen doch so een stabilet Jerüst. Dazu denn eene wirklich sprizichte knalljelbe Zitrone, die sich da selba sozusprechen zum Schäff von dit janze Angzambel aklärt. Dit jefällt, dit is frisch, dit is vor allem nich süß, sondan kühl.
Jut, dit kennt man ja ooch von ville andre Sommadüfte.
Aba bei dieset Wässerken hammse nu ooch noch feinstet Zitronenjras mit rinjeschnippelt, und dit jibt denn so eene subtile Note, wie wir Konnassöhre dit nenn.
Untaleecht wird dit allet von een dezentet Neroli, das ma ausnahmsweise nich tramplich und laut daherkommt. War ick selba astaunt drüba. Neroli is ja oft bißken süß, un die hätte zu dieset Wässerken ja nu ma jaanich jepasst, aba hier hamse dit Neroli nur zu die Untamalungk, dit drängelt sich nich vor.
Der Kluuh is aba, dettse denn ooch noch Orangkschenblüte dranjekippt ham un een janz vorsichtijet winzijet Spritzerken Nelke. Nee, nich die fors Knopploch, sondan die Jewürznelke, die Trudchen so jerne für inne Küche vawendet.
A popo Trudchen ... dürf ick Sie noch een Stücke von Trudchens Stachebeerkuchen offariern? Meine bessre Hälfte freut sich doch imma wie Bolle, wenn Herr Jeheimrat den Kuchen verkasematuckeln ...
Sehnse, dit ist wat Feinet, stimmse mir da zu?
Wo war ick?
Ach so, Duft un wat Feinet.
Jenau sowat Feinet is ooch dieset Wässerken da von den ollen Truhfitt. Bei sommaliche Tempraturn ist dit wat janz extraorijinalet. Nee, dit Wässerken ändat sich nich mehr, dit is von Anfangk bis Ende so wie sie et uff den ersten Riecher wahrnehm. Wie mir jeflüstat wurde, afreut sich dieset Wässerken in jewisse höhere Kreise eine zunehmende Beliebtheit. Der olle Truhfitt is ja nich umsonst ooch Hoflieferant bei Lizzy Zwo! Die Hoheit hat da een juten Jeschmack, dit muss ick anakenn. Dit is ebent dit Ämmpaiar in seine janze Pracht.

Wie belieben?
Jaaa ... also ick finde schon, dit dieset Jebräu recht haltbar is. Aba Herr Jeheimrat wissen, dit zitrische Düfte sozusprechen imma uff die Flucht sin. Mussma ebent ma bißken nachsprühn. Andaraseits isset ooch so, dass dieset Wässerken zwar uff die andre Straßenseite nich wahrjenomm wird, aba uff die eijene Haut hält et zuvalässich un lange. For een Sommaduft, der eijentlich nur aus Zitrone und Limette zusammjeschüttet wurde is dit sehr ordentlich, da jab ick Sie mein Wort druff!
Na, hab ick Herrn Jeheimrat ma wieda neujierich jemacht?
Aba ja, aba ja! Selbstmurmelnd hab ick dit Wässerken bei die Hand!
Wollnse ma ...?
Naaaaa ...?
Dit hab ick mir jedacht. Ick kenne doch Herrn Jeheimrats juten Jeschmack. Jawoll, dit Jebräu is vornehm und frisch zujleich, un et is nüscht, watse an jede ecke finden.
Noch'n Spritzerken ...?
Aba jern! Ja, dit jefällt ...! Dit is Somma in seine reinste Form!

Jern jeschehn.
Vabindlichsten Dank, Herr Jeheimrat! Beehrnse mir bald wieda!
Un meine Empfehlungk an die Frau Jemahlte!
.
28 Antworten
9.5Duft 7.5Haltbarkeit 5Sillage
Yatagan

415 Rezensionen
Yatagan
Yatagan
Top Rezension 36  
Anleitung für einen perfekten englischen Abend
Für den so genannten high tea, eine englische Mahlzeit, die eine Mischung aus dem klassischen afternoon tea und einem Abendessen darstellt und ab 17.00 Uhr eingenommen wird, benötigen Sie Salate, kalten Braten, Früchte, Sandwiches und wenn möglich Scones, die bei der englischen tea time nicht fehlen sollten. Ein Gläschen Champagner kann nicht schaden, ist aber nicht vorgesehen. Wir decken auf Balkon, Terrasse oder im Garten ein.

Damit wir das in der kommenden Woche gleich ausprobieren können, hier ein Rezept für Scones, das je nach Haushalt durchaus variiert werden kann, so aber einfach und gut gelingt:

Zutaten

250 g Mehl
1/2 TL Salz
1 EL Zucker
2 TL (gestr.) Backpulver
1/2 TL Natron
30 g Butter
150 ml Milch
Mehl zum Bestäuben der Ausrollfläche
Milch zum Bestreichen des Scones
Clotted Cream (im Internet erhältlich), notfalls auch Sahnem, ggf. Obst oder Marmelade

Zubereitung
Mehl, Salz, Zucker, Backpulver und Natron in einer Schüssel vermengen. Die Butter oder Fett in Flöckchen dazugeben. Nach und nach die Milch zugeben und zu einem glatten Teig verkneten. Milch nach Bedarf, ggf. auch weniger als angegeben.

Den Teig im Kühlschrank ca. 15 Minuten ruhen lassen. Dann auf einer mit Mehl bestäubten Fläche etwa 2 cm dick ausrollen. Mit einem Glas oder runden Ausstechformen (ca. 6 cm Durchmesser) ausstechen. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech setzen und 5 Minuten ruhen lassen. Dann mit Milch bestreichen. In den vorgeheizten Ofen auf die mittlere Schiene stellen.

Backzeit:
ca. 10 Minuten Elektroherd: Ober- und Unterhitze 240 °C

Zum Servieren können die Scones in zwei Hälften geschnitten werden und anschließend mit clotted cream, Sahne oder Marmelade bestrichen werden.

Da wir uns hier nicht zum einfachen afternoon bzw. low oder light tea, sondern zum high tea versammeln wollen, benötigen wir natürlich den passenden Duft.

Ich empfehle ein gemeinsam aufzulegendes Unisex-Cologne eines britischen Hoflieferanten. Da ich persönlich eher Sympathien für Prinz Charles als für Königin Elisabeth hege, käme dafür z.B. der Hofparfumeur Truefitt & Hill in Frage, der seit vielen Jahren das Wappen „of H.R.H.“ (His Royal Highness: seiner königlichen Hoheit) des Prinzen von Wales auf seinen Produkten führt.

Ein frischer, angenehmer, unaufdringlicher Duft ist z.B. West Indian Limes der o.g. Marke, der sich perfekt und harmonisch mit dem Duft der english marmelade (Bitterorange, ggf. auch Zitrone) auf den warmen Scones mischt und ein gepflegtes und distinguiertes Auftreten garantiert.

Im Vordergrund steht bei diesem Duft natürlich die Zitrone, wie es der Name des Colognes bereits andeutet, aber auch andere Komponenten sind wahrnehmbar.

Der relativ lineare Duftverlauf changiert zwischen würzig grün (Bergamotte, Nelke) und diversen zitrischen Akzenten (Neroli, Petitgrain, Limette, Zitrone), ohne sich merklich zu entwickeln, bleibt aber immer elegant und nobel, weniger sportlich frisch wie andere Düfte mit ähnlichen Inhaltsstoffen. Somit ideal für den high tea, weniger für den Sport geeignet. Bleiben Sie cool, schwitzen Sie nicht (schon gar nicht beim high tea) und dieser Duft belohnt Sie mit einer erstaunlichen Haltbarkeit für ein helles, fruchtiges Cologne. Von der Sillage dürfen Sie natürlich bei einem Duft mit einer Zitronen-Kopf- und -Herznote nicht allzu viel erwarten, aber wir wollen uns schließlich nicht den Genuss der Scones von einem aufdringlichen Parfum verderben lassen.

Um den perfekten englischen Abend abzurunden, wählt der Herr ein Harris Tweed Jackett, dem man das langjährige Tragen gerne auch ansehen darf. Notfalls akzeptieren wir aber auch ein normales Tweed Jackett, aber achten Sie auf eine vernünftige Qualität. (Bis zum nächsten high tea haben Sie ja noch ein wenig Zeit, um sich das Passende auszusuchen.) Eine Krawatte ist übrigens nicht notwendig, stört eigentlich nur beim Hantieren mit Tee, Scones und kaltem Braten.

Die Dame wählt ein Country-Kostüm oder aber leger elegante Bekleidung für Garten oder Picknick. Bitte nicht overdressed erscheinen, schließlich wollen wir die Terrasse bei jedem Wetter nutzen.

Wem dieser Duft zu profan erscheint, der möge sich bitte bei einem der anderen Hoflieferanten des Prinzen von Wales orientieren. Ich bevorzuge als Alternative D.R. Harris oder greife gleich zu Geo F. Trumper.

Ladies und Gentlemen, ich wünsche einen angenehmen Abend.
22 Antworten
7Duft 3Haltbarkeit 4Sillage
FvSpee

323 Rezensionen
FvSpee
FvSpee
Top Rezension 25  
Colonialwaren X: Tom Yam
Name und Duft dieses freundlich grün beflaschten Parfüms geben das eine oder andere zu lösende Rätsel auf. Recht einfach ist, dass mit "Limes" hier nicht "Lindenblüten" gemeint sind, sondern "Limetten" (das englische Wort ist ja doppeldeutig).

Ein bisschen schwieriger ist schon die nach der Bedeutung von "West Indian". Es ist ja ein alter Hut, dass Kolumbus, als er Amerika in Gestalt der Karibik entdeckte, dachte, er hätte Indien gefunden. Die Gegend wurde daher erstmal "Indien" genannt, und als sich der Fehler dann später herausstellte, nannte man die Karabik und Mittelamerika zur Unterscheidung "Westindien" und das richtige Indien "Ostindien". Im englischen Sprachgebrauch hat sich das noch bis heute erhalten, und so wird hier mit "West Indian" vermutlich nicht "Limetten aus dem westlichen Indien", sondern "karibische Limetten" gemeint sein. Obwohl der Befund auch nicht so 100% eindeutig ist, aber dazu später mehr, zuerst mal zum Duft!

Mir gefällt West Indian Limes nicht besonders. Es reiht sich ein die lange Schlange aus englischen Colognes, die für meine Nase einen irgendwie strengen, uneleganten, unrunden "Beigeruch" haben, irgendetwas verschwiemelt britisches, das nicht in ein frisches Cologne gehört. Ich habe das in meinem Kommentar zu Wellington thematisiert und will mich daher nicht wiederholen. Und ebenso wie bei jenem Feldherrenduft muss ich daher auch hier die Gegenposition zu den begeisterten und beschwingt-inspirierten Kommentaren von Yatagan und Fittleworth beziehen, die mit der karibischen Limette keine Probleme haben sondern auf der siebten Zitronenwolke schweben.

Ich habe sogar zwei Probleme: Zum einen nehme ich, vor allem so ab der fünften Minute, eine metallische Härte wahr; das ist für mich gerade der unschönste Aspekt des Cologne-Urahns 4711. Wer mit dieser blaugestählten Schärfe beim Kölner Klassiker nicht klarkommt, dem würde ich auch diesen Engländer nicht empfehlen. Zum anderen, und jetzt kommt die britische Brackigkeit, rieche ich hier von der ersten Sekunde an einen dezidiert nicht zitrischen, vegetabilen braun-grünen Knarz. Dieser führt übrigens auch dazu, dass ich den Duft bei den "Colonialwaren" und nicht (wie zuerst geplant) in "Neukölln" eingeordnet habe.

Vermutlich kommt dieser Notenkomplex (den andere vielleicht als schön barbershopartig wahrnehmen, ich aber nicht) aus einer Kombination der Gewürznelke mit, ja, mit, und da sind wir wieder bei den Zweideutigkeiten, mit dem Zitronengras. Ich kann nämlich den Geschmack von Zitronengras im Essen (vor allem in der thailändischen Tom-Yam-Suppe) nicht leiden, und wahrscheinlich vergällt er mir auch dieses Cologne.

Und jetzt zurück zum Kapitel Rätsel: Laut einer bedeutenden Online-Enzyklopädie gibt es zwei Sorten Zitronengras. Einmal "cymbopogon citratus", das Westindische (oder Gualtematekische) Zitronengras, das verrückterweise wohl eigentlich aus Indien stammt, aber trotzdem nach "Westindien" (also der Karibik) benannt wurde, aber, Rolle zurück, vorwiegend in der asiatischen (Indien, Thailand, Vietnam) Küche für Suppen und Tees verwendet wird. Und sodann "cymbopogon flexuosus", das Ostindische Zitronengras, das ebenfalls aus Indien stammt, auch nach Ostindien (dem richtigen Indien) benannt ist, und kaum in der Küche, sondern vorwiegend in der Parfümerie verwendet wird. Tja, jetzt kann man Indizien zusammenzählen, aber welches Zitronengras hier verwendet wurde, wird man dann auch nicht wissen. Zumal die Briten in Ost- und in Westindien mit Kolonien vertreten waren...

Ansonsten, außer diesen beiden mir unbehaglichen Akzekten, gibt es nichts zu meckern: ein schöner, sommerlich frischer, vielseitig zitrischer Duft, mit Ausweitungen bis ins Orangige.

Wer nicht nur, wie ich, oft mit den Beurteilungen von Fittleworth und Yatagan übereinstimmt, sondern darüber hinaus auch 4711 und Tom-Yam-Suppe mag, sollte sich von diesem skeptischen Kommentar nicht abschrecken lassen, sondern am besten gleich blind bestellen.

Mir bleibt übrig, Yatagan für die Probe zu danken und mich auf "Extract of West Indian Limes" von G.F. Trumper zu freuen. Diesen zum verwechseln ähnlich benamten Duft habe ich zwar zuletzt vor 10 Jahren gerochen und kann ihn daher momentan nicht besprechen, aber ich weiß noch, dass ich ihn toll fand. Und garantiert suppenfrei.
20 Antworten
8Duft 4Haltbarkeit 3Sillage
Leimbacher

2869 Rezensionen
Leimbacher
Leimbacher
Sehr hilfreiche Rezension 13  
Kolonialisierung roch selten besser
"West Indian Limes" ist ein britisch-"kolonialistischer" Freshie, ein Limettenduft mit Kraft und Sonnencreme. Monothematisch fast, ein Strauss voll Zitrusfrüchte, sehr geradlinig und klar - Erfrischung pur. Für den Sommer gemacht. Natürlich und reichhaltig in seinem Genre. Dazu noch mit minimalen Barbershop-Vibes, die bei dieser Firma natürlich nicht fehlen dürfen.

Eine sehr gelungene, grün-zischende Abkühlung. Für Fans von Atelier Cologne oder auch "Verveine" von Monastere Notre-Dame. Ich könnte weiter jubeln und loben, reimen und hypen, ausholen und johlen - aber im Endeffekt ist alles gesagt. Ein Bad in zesty Zitronen- und Limettenschalen. Nicht lange da - aber die Zeit, die er hat, nutzt er hervorragend.

Flakon: grün, nicht kühn
Sillage: zart wäre noch eine Übertreibung.
Haltbarkeit: man kann den Finger fast am Sprüher lassen - 2-3 Stunden

Fazit: eine wunderbare Melange aus etlichen Zitrusfrüchten mit leicht exotisch-süssen Vibes - 5% Klostein, 95% Genuss. Gerade bei über 30 Grad oder im Urlaub. Pur, wie Kur, fast ein wenig Kultur.
2 Antworten
8Duft 5Haltbarkeit
Steffel13589

37 Rezensionen
Steffel13589
Steffel13589
4  
Lieblingsduft von Queen Victoria
Direkt nach dem Aufsprühen empfinde ich den Duft als sehr zitronig-spritzig-frisch und leicht säuerlich. Der Duft wird aber innerhalb weniger Minuten lieblicher, ist aber kein süßer Duft. Von der anfänglichen Zitronenexplosion abgesehen, für mein Empfinden ein sehr dezenter Duft, welcher sich sehr schnell (leider) auf die Haut zurückzieht und dort lieblich aber trotzdem leicht säuerlich/herb schwach wahrnehmbar verbleibt. Von der Gewürznelke merke ich nichts. Auch die so häufig bittere Nerolinote kann ich nicht wahrnehmen. Die manchmal zu findende Beschreibung als exotisch-würzig kann ich nicht nachvollziehen. Für mich ein schöner und dezenter Sommerduft der leider viel zu schnell verfliegt.
Der Duft wurde 1870 kreiert und war angeblich der Lieblingsduft von Queen Victoria.
0 Antworten
Weitere Rezensionen

Statements

13 kurze Meinungen zum Parfum
36
37
Ein klein wenig seifig
Es ist die Liebe zu O-Blüte nötig
Die Limette dürfte für mich spritziger sein
Leicht distinguiert.
Angenehm würzig.
37 Antworten
33
29
saftig fleischige Limette
ganz zahm gezuckert
erfrischend Barber artig
Apfel so mäh, Rose so mäh
sehr nett.
29 Antworten
17
5
Für mich der beste würzige, schlichte und klare Zitrus-Limettenduft, den ich kenne: so duftet das Empire.
5 Antworten
14
2
Frisch, kühl, hell-zitrisch, unsüß, ohne störende Noten. Wunderbar gelungen, hervorragend für den Sommer. Klare Empfehlung!
2 Antworten
9
6
Konsequent Limette. Ein Quäntchen Kraut hier, ein Quäntchen Gewürz da, fertig.
Kurzatmige Sommererfrischung, ich mag das.
6 Antworten
Weitere Statements

Diagramm

So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

Bilder

1 Parfumfoto der Community

Beliebt von Truefitt & Hill

Trafalgar (Cologne) von Truefitt & Hill 1805 (Cologne) von Truefitt & Hill Grafton (Cologne) von Truefitt & Hill Spanish Leather (Cologne) von Truefitt & Hill Apsley von Truefitt & Hill Sandalwood von Truefitt & Hill Freshman (Cologne) von Truefitt & Hill Clubman (Cologne) von Truefitt & Hill Mayfair von Truefitt & Hill 1805 (Aftershave) von Truefitt & Hill Clubman (Aftershave) von Truefitt & Hill Freshman (Aftershave) von Truefitt & Hill Grafton (Aftershave) von Truefitt & Hill Spanish Leather (Aftershave) von Truefitt & Hill Trafalgar (Aftershave) von Truefitt & Hill West Indian Limes (Aftershave) von Truefitt & Hill The Gentlemen - Sandalwood Cologne von Truefitt & Hill Highgrove Splash von Truefitt & Hill