
Floyd
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Floyd
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50
Ein dunklerer Himmel über Berlin
Schemen der letzten Grasblütengespinste verschwinden im Schatten der Oranienstraße. Lehm schluckt verlorene Regenreste, schmiert süße Schlieren wie Mastixharze über grellgrüne Lichter der Läden. Wo nun klebrige Äste im Lichtlosen wuchern, Ledertierchen nach Waldmeister suchen und tabakfarbene mürbe Mauern unter Waldböden aus braunen Nadeln verschwinden, taumelnd wie Heuballen aus Tonkabalsam, kann ich mein Kreuzberg nicht mehr finden, so dunkel der Himmel über Berlin.
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Aichi Liu von OM Parfum aus Taiwan verwendet eigenen Angaben nach ausschließlich qualitativ hochwertige Rohstoffe für ihre EdPs und Extraits, die sie in kleinen Auflagen von Hand herstellt.
Dass Aichi einen Faible für Berlin hat, wurde schon durch die Thematisierung in Düften wie "Babylon" oder "Berlin Underground" deutlich. Eine ganze Ecke abstrakter umgesetzt wirkt das Thema nun in "Kreuzberg", will der Duft doch so gar nicht das dicht besiedelte Kneipen- und Szeneviertel, das sich zuletzt zunehmend mit Gentrifizierung und Tourismus konfrontiert sieht, widerspiegeln. Bestenfalls erinnern daran noch die süßlichen Cannabis-Harze, die zu Beginn in einem dominanten Schleier aus Mastixharzen wahrnehmbar sind. Einige Momente lang ist da der feuchte Lehm des Mitti Attar zu spüren, als reise man rückwärts in der Zeit. Choya Loban und Weihrauch vertiefen den balsamischen Eindruck, verdecken den Lehm bald wieder. Es dauert einige Momente, bis sich der Kampfer kühl darüber erhebt, um bald wieder in dichtem harzigem Nadelgehölz zu verschwinden, in klebrigen braunen Nadeln auf fruchtig-moosigen Waldböden, durchzogen von Waldmeister-, süßen Heu- und Tonkanoten des Coumarin. So entsteht unterm Strich ein balsamischer, nadelholziger Harzduft mit dezent ledig-fruchtig-würzigen Aromen, einlullend und warm und doch so dunkel, dass man kaum zu sehen vermag.
(Mit Dank an TeddyDuchamp)
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Aichi Liu von OM Parfum aus Taiwan verwendet eigenen Angaben nach ausschließlich qualitativ hochwertige Rohstoffe für ihre EdPs und Extraits, die sie in kleinen Auflagen von Hand herstellt.
Dass Aichi einen Faible für Berlin hat, wurde schon durch die Thematisierung in Düften wie "Babylon" oder "Berlin Underground" deutlich. Eine ganze Ecke abstrakter umgesetzt wirkt das Thema nun in "Kreuzberg", will der Duft doch so gar nicht das dicht besiedelte Kneipen- und Szeneviertel, das sich zuletzt zunehmend mit Gentrifizierung und Tourismus konfrontiert sieht, widerspiegeln. Bestenfalls erinnern daran noch die süßlichen Cannabis-Harze, die zu Beginn in einem dominanten Schleier aus Mastixharzen wahrnehmbar sind. Einige Momente lang ist da der feuchte Lehm des Mitti Attar zu spüren, als reise man rückwärts in der Zeit. Choya Loban und Weihrauch vertiefen den balsamischen Eindruck, verdecken den Lehm bald wieder. Es dauert einige Momente, bis sich der Kampfer kühl darüber erhebt, um bald wieder in dichtem harzigem Nadelgehölz zu verschwinden, in klebrigen braunen Nadeln auf fruchtig-moosigen Waldböden, durchzogen von Waldmeister-, süßen Heu- und Tonkanoten des Coumarin. So entsteht unterm Strich ein balsamischer, nadelholziger Harzduft mit dezent ledig-fruchtig-würzigen Aromen, einlullend und warm und doch so dunkel, dass man kaum zu sehen vermag.
(Mit Dank an TeddyDuchamp)
45 Antworten



Mastixharz Absolue
Bibergeil
Cannabis
Choya Loban
Cumarin
Hemlocktanne Absolue
Kampfer
Kiefer Absolue
Mitti Attar
Virginiazeder
Weihrauch
Eichenmoos Absolue
Galbanum
Heu
Lavendel
Luft-Akkord
Rosengeranie
Schwarze Johannisbeere
Tabak
Chizza
BeJot
Cedrolemon
Varaldsoey
SkinnyNorris



































