
Sapho
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Sapho
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3
Alice im Wunderland
In meiner Hand liegt eine kleine Phiole mit ein paar
Tropfen einer bernsteinfarbenen Flüssigkeit. Darauf steht in fremder
Handschrift: "Dark Night of the Soul". Allein schon wegen des Namens muss ich
sie sofort öffnen. Vorsichtig mache ich einen ersten Duftstrich auf mein
Handgelenk und sofort dreht sich die Welt um mich herum. Was ist das nur für ein
Geruch? Ich kenne ihn, aber woher? Mehrere Jahrzehnte war er verschollen und
jetzt ist er wieder da!
Ich bin ein kleines Mädchen und liege mit Husten im Bett. Rücken und Brust
wurden mit einer fremdartigen Salbe eingerieben, einer eher fragwürdigen Waffe
gegen den lästigen Husten. Das ist er, das ist dieser Geruch. Ich habe Fieber,
hohes Fieber und wie so viele kleine Kinder halluziniere ich in diesem Fieber –
alles verändert sich, die Wahrnehmung der Zeit besonders und die Sekunden
kriechen wie eklige Nacktschnecken. Mal sind sie nah, mal verschwinden sie am
Horizont. Mir wird schwindlig. Ich falle sehr langsam sehr tief. Gut dass ich
damals schon Lewis Carroll gelesen hatte und weiß, daß ich in Alices Rabbit hole
angekommen bin. Mein rechter Arm wird länger und länger, so als ob er weg von
mir wolle. Immer länger wird er und größer und mein Ring verschmilz mir meinem
Finger. Der Ring glitzert aber ein bischen und gibt mir Trost. All dies wird
langsam gruselig, gruselig aber nicht bedrohlich. Ein Teil meines Gehirns ist
wach und weiß, daß ich geschützt unter der Decke in meinem Bett liege. Ein
kleines Nachtlämpchen glimmt in der Dunkelheit. Der Schirm ist mit
Zeitungspapier abgedeckt, so dass es mich nicht blendet. Ich versuche die Wörter
zu lesen aber die Buchstaben beginnen sich zu krümmen, sie springen hin und her
und die Bedeutung der Wörter ist nicht mehr zu erkennen. Langsam kriecht Angst
in meine Seele. Was, wenn die Hitze meines Körpers die Zeitungsseite entflammt
und die Schrift unwiederbringlich verbrennt? In diesem Moment schleicht sich der
Mond in mein Zimmer. Er hat sich von der schwarzen Wolke gelöst, kühlt zärtlich
meine Stirn und schaltet das Lämpchen aus. Der Geruch der Salbe ist
verschwunden. Es bleibt nur eine vage Erinnerung an die Angst, die noch an dem
verschwitzten Laken haftet. Das Fieber ist gesunken.
Aichi Liu soll gesagt haben, daß sie etwas ausprobieren will, was
Kindheitserinnerungen in ihr weckt. Wurde sie vielleicht als Kind mit der
gleichen Salbe eingerieben wie ich?
Mit Dank an Floyd
Tropfen einer bernsteinfarbenen Flüssigkeit. Darauf steht in fremder
Handschrift: "Dark Night of the Soul". Allein schon wegen des Namens muss ich
sie sofort öffnen. Vorsichtig mache ich einen ersten Duftstrich auf mein
Handgelenk und sofort dreht sich die Welt um mich herum. Was ist das nur für ein
Geruch? Ich kenne ihn, aber woher? Mehrere Jahrzehnte war er verschollen und
jetzt ist er wieder da!
Ich bin ein kleines Mädchen und liege mit Husten im Bett. Rücken und Brust
wurden mit einer fremdartigen Salbe eingerieben, einer eher fragwürdigen Waffe
gegen den lästigen Husten. Das ist er, das ist dieser Geruch. Ich habe Fieber,
hohes Fieber und wie so viele kleine Kinder halluziniere ich in diesem Fieber –
alles verändert sich, die Wahrnehmung der Zeit besonders und die Sekunden
kriechen wie eklige Nacktschnecken. Mal sind sie nah, mal verschwinden sie am
Horizont. Mir wird schwindlig. Ich falle sehr langsam sehr tief. Gut dass ich
damals schon Lewis Carroll gelesen hatte und weiß, daß ich in Alices Rabbit hole
angekommen bin. Mein rechter Arm wird länger und länger, so als ob er weg von
mir wolle. Immer länger wird er und größer und mein Ring verschmilz mir meinem
Finger. Der Ring glitzert aber ein bischen und gibt mir Trost. All dies wird
langsam gruselig, gruselig aber nicht bedrohlich. Ein Teil meines Gehirns ist
wach und weiß, daß ich geschützt unter der Decke in meinem Bett liege. Ein
kleines Nachtlämpchen glimmt in der Dunkelheit. Der Schirm ist mit
Zeitungspapier abgedeckt, so dass es mich nicht blendet. Ich versuche die Wörter
zu lesen aber die Buchstaben beginnen sich zu krümmen, sie springen hin und her
und die Bedeutung der Wörter ist nicht mehr zu erkennen. Langsam kriecht Angst
in meine Seele. Was, wenn die Hitze meines Körpers die Zeitungsseite entflammt
und die Schrift unwiederbringlich verbrennt? In diesem Moment schleicht sich der
Mond in mein Zimmer. Er hat sich von der schwarzen Wolke gelöst, kühlt zärtlich
meine Stirn und schaltet das Lämpchen aus. Der Geruch der Salbe ist
verschwunden. Es bleibt nur eine vage Erinnerung an die Angst, die noch an dem
verschwitzten Laken haftet. Das Fieber ist gesunken.
Aichi Liu soll gesagt haben, daß sie etwas ausprobieren will, was
Kindheitserinnerungen in ihr weckt. Wurde sie vielleicht als Kind mit der
gleichen Salbe eingerieben wie ich?
Mit Dank an Floyd
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Kakao Absolue
Bibergeil
indisches Oud
Guajakholz
kambodschanisches Oud
Käse
Patchouli
Szechuanpfeffer CO2
Zibet Absolue
Ziegenmilch
Amber
Amyris
Deutsche Schwertlilie
Eichenholz Absolue
Eichenmoos Absolue
Hinoki-Scheinzypresse
Irisbutter
Jasminum grandiflorum Absolue
Jonquille Absolue
Paprika
Pflaume
Sandelholz
taiwanesische Weihrauchzeder
Vanille Absolue
Zitrone


Eggi37
Chizza
Cfr
Baneling
VerrükteNase




































