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Kann man Düfte riechen ohne Düfte?

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Kann man Düfte riechen ohne Düfte? vor 5 Monaten 3

Liebe Leute,

Gerüche können Erinnerungen an Orte oder Situationen wachrufen, wie ein Déjà-vu im Grunde. Aber bisher ist es mir nicht gelungen, einen Geruch ins Gedächtnis zu holen, sodass dieser tatsächlich von mir hätte gerochen werden können. Gibt es Leute, die das hinkriegen? Und wenn ja, gibt es dafür eine Grundlage in der Forschung, die das stützt? Manchmal meint man ja auch, etwas zu riechen, ganz flüchtig und dann ist er wieder weg im nächsten Moment, wie ein Fehlalarm. Kann man Düfte im Hirn rekonstruieren, die physisch nicht existent sind?

LG

Treffpunkt

vor 5 Monaten 1

Interessante Frage. Von den wissenschaftlichen Kenntnissen bzw. Unkenntnissen in der Hinsicht weiß ich nichts. Jedoch hatte ich in der Vergangenheit hin und wieder das Gefühl, eine olfaktorische Erinnerung und einen bestimmten Geruch wirklich in der Nase zu haben. So wie du es beschreibst, wie ein flüchtiger "Fehlalarm". Zufällig war es bei mir gestern Nacht vorm Schlafen der Fall. Ich meinte, plötzlich den Eigengeruch eines begehrten Menschen in der Nase zu haben, den ich vor anderthalb Jahren das letzte Mal gesehen habe. Als wir uns vor einem halben Jahrzehnt kennenlernten, hat sich während der und für die Zeit unseres damaligen Verhältnisses sein Eigengeruch quasi in mir eingebrannt. Zwischen unseren Treffen lagen mindestens Wochen, teilweise Monate, ein halbes Jahr. Obwohl er nicht körperlich anwesend war, wehte mir in der Zwischenzeit jedoch immer mal wieder kurz sein Geruch in die Nase, oder zumindest schien es mir so. Das war aber keine aktive Handlung meinerseits, es kam zufällig und plötzlich und war genauso schnell wieder weg. Irgendwann schwächte sich dieser Effekt mit Abbruch des halbwegs regelmäßigen Kontakts ab und verschwand bis auf sehr seltene Ausnahmen wie die gestrige.

Vielleicht handelt es sich auch nur um eine Vermischung gewisser Gerüche oder Duftnoten, eventuell noch vermischt mit dem Eigengeruch oder einem bestimmte Geruch, den man gerade an sich kleben hat. Da kann ja, vor allem unter Parfümverrückten gerne mal einiges zusammenkommen, wenn man hier was aufgetragen hat, da noch was kleben hat, vllt. sogar noch was in der Kleidung hängt. Es gibt ja auch Düfte/Duftnoten, die "hautähnlich/menschelnd" riechen. So einen hatte ich (unter anderem) wohl auch gestern irgendwo noch an mir haften. Vielleicht ist diese vermeintliche olfaktorische Erinnerung also auch nur eine kurz aufflackernde und in die Nase wehende Vermischung von tatsächlich vorhanden Gerüchen, die im Erinnerungsvermögen eine Verknüpfung zu einem ähnlichen, vermeintlichen gleichen Geruch herstellt.

vor 5 Monaten

Sehr interessante Erfahrung. Und da war niemand anders in der Nähe, der so hätte riechen können? Ich war als Kind oft in den Ferien bei meiner Oma. Die Wohnung roch individuell, eine Mischung aus PVC, Gas und 4711. Aber ich kann ihn eben nur beschreiben.Mehr geht nicht. Wenn jemand sagt: Es roch nach Vanille im Raum – dann weiß, wie Vanille riecht, kann es beschreiben. Aber es ersetzt eben nicht das direkte Geruchsereignis. Das einzige, was ich dazu im Netz gefunden habe, war dieser Artikel >>> hier. Es ist wohl noch ein sehr wenig ausgeprägter Sinn, der sogar bestimmte Vorbedingungen und Trainingseinheiten benötigt.

vor 5 Monaten 4

Ein spannendes Thema, zu dem ich in einem frühen Blogartikel auch schon einmal etwas schrieb:

"Ein Phänomen, das mich zwar selten, doch immer wieder mal überrascht - der "Phantomduft". Hierbei geht es darum, einen seiner Düfte plötzlich für einen ganz kurzen Moment in der Nase zu haben, obwohl man gerade einen anderen trägt. Gründe hierfür könnten z.B. sein, dass der Phantomduft dem Getragenen entweder ähnlich ist, oder im Gegenteil, dass man besser einen anderen gewählt hätte, der nun kurz als Wunsch- bzw. Phantomduft aufzuckt. Banaler aber ebenso nachvollziehbar wäre, dass man den aktuell verwendeten Duft schon mal mit demjenigen gelayert hat, der nun für einen Augenblick als Phantom zu "riechen" ist. Auch ist denkbar, dass eine bestimmte Atmosphäre, Situation, oder ein anderer Mensch Erinnerungen weckt, die assoziierend die kurze Wahrnehmung des Phantomdufts auslöst."

Und bzgl. deinem "einen Geruch ins Gedächtnis zu holen, sodass dieser tatsächlich von mir hätte gerochen werden können" kann ich dies für mich durchaus bestätigen: 

Schaue ich mir auf Parfumo z.B. meine "Hatte ich" Flakons an, gelingt es bei vielen, mich relativ genau an die Düfte zu erinnern und sie für einen kurzen Moment förmlich zu riechen. Verschiedentlich komponiere ich auch neue Parfums, insbesondere Wunschdüfte, ebenfalls so, als könnte ich sie schon riechen. Meist geschieht dies auf Basis bereits favorisierter Düfte, die ich gedanklich um 20-30% optimiere. Im besten Fall geht es aber auch umgekehrt, dass ich einen nahezu völlig neuen Duft kreiere, bei dem zwar die Wunsch-Attribute relativ grob sind, wie "hell, strahlend transparent, überfrisch und dennoch wenig synthetisch, oder synthetisch attraktiv und einzigartig", aber dafür die Vorstellungen dessen, wie er riechen soll, ziemlich konkret Smile

vor 5 Monaten 1

Ich hoffe, dass ich die Frage richtig verstanden habe. 

Bei mir besteht eine starke Verbindung zwischen dem Gedanken an einen Duft und dem Gefühl, ihn förmlich zu riechen. Gehe ich gedanklich durch meine Sammlung, dann habe ich zu beinahe jedem Parfum direkt den Geruch in der Nase.
Das ist wie das Verzeichnis einer Bibliothek und auch Basis meiner Duftauswahl. Ich rieche also nie am Deckel o.ä., sondern rieche gedanklich vor dem Sprühen schon, was mich erwartet.

Mit anderer Gerüchen ist es auch so, ich kann Vieles abrufen. Aber manchmal funktioniert es nicht, das ist dann so frustrierend wir eine vergessene Vokabel. Es ärgert mich in solchen Momenten, dass ich den Geruch nicht „nachschlagen“ kann und manchmal stimmt es mich auch traurig, weil ich befürchte, diese Erinnerung kommt nicht wieder.

Es fällt mir oft schwer, meine Wahrnehmung mit Worten zu beschreiben. Es ist wie ein olfaktorisches Bild, das ich vor mir habe. Und außerdem scheint mein Gehirn ständig Vergleiche zwischen diesen verschiedenen Duftbildern anzustellen, weshalb ich sehr oft einzelne Puzzlestücke eines Duftes mit anderen Parfums in Verbindung bringe. Dagegen kann ich mich gar nicht wehren, das ploppt einfach ungefragt auf.

Wie das wissenschaftlich zu begründen ist, weiß ich nicht. Vielleicht hat es mit Lerntheorie und Lerntypen zu tun, denn mein Gehirn arbeitet auch in anderen Bereichen sehr stark mit Bildern und Verknüpfungen. Mich erinnert ständig irgendwas an etwas anderes und in der Regel liege ich damit dann auch richtig.

Ich kann problemlos jetzt an Weihnachten in meiner Kindheit denken und mir den Geruch der Tanne „holen“ oder den von Ente, Rotkohl und Backobst, so als würde neben mir gekocht werden.

vor 5 Monaten

Also an den Geruch von Präpariersaal der Anatomie erinnere ich mich ziemlich gut obwohl es Jahre her ist.

Ich nehme an es ist eine typen fragen wie häufig oder gut man sich an Gerüche erinnern kann, so wie es ja auch unterschiedliche Ausprägungen bei bildlicher Vorstellung gibt.

vor 5 Monaten 1

@Treffpunkt : Meinst du damit, einen Duft sozusagen mit der "inneren Nase" zu riechen, analog dazu wie man etwas in der Vorstellung "sehen" kann? 

Die Fähigkeit, sich eine Gegenstand bildlich vorstellen zu können (oder nicht) ist schon etwas besser untersucht. Da gibt es wohl tatsächlich große Unterschiede zwischen den Menschen.

Vielleicht ist das mit dem Geruchssinn ähnlich. Dazu scheint es aber weniger Forschung zu geben, was vermutlich daran liegt, dass dieser Sinn für Menschen weniger wichtig ist - und dass Gerüche sich deutlich schwieriger herstellen und reproduzieren lassen als Bilder.

Wobei ich mich frage, ob z.B. die Nahrungsmittelindustrie nicht schon selbst viel geforscht hat und man diese Ergebnisse nur nicht zu sehen bekommt, weil sie nicht veröffentlicht werden (weil Betriebsgeheimnis) oder Journalisten sich nicht besonders für die Magazine interessieren, in denen solche Forschung publiziert wird. Weiß da jemand was dazu?

vor 5 Monaten 1

Ich kann mich an viele Düfte erinnern, allerdings interessanterweise nur aus meiner Kindheit bis ins frühe Erwachsenenalter, also so etwa bis 25. Wie bei meinen Großeltern jeder einzelne Raum, Schublade und Schrank roch, die in diversen Urlauben benutzten Duschgels, die Turnhalle meiner Grundschule, das Spülmittel in der Küche meiner Verwandtschaft von vor 40 Jahren...das habe ich sofort wieder in der Nase, wenn ich mich bewusst daran erinnere. 

Allerdings muss ich dazusagen, dass ich Synästhetikerin bin ( @Cardea, danach klingt das bei dir auch ein bisschen, hast du dich da schon mal eingelesen?) Vielleicht hat das auch damit zu tun.

Zuletzt bearbeitet von Fraujulia am 01.12.2023, 20:14, insgesamt einmal bearbeitet
vor 5 Monaten

Das finde ich sehr überraschend, dass so viele von Euch das können. Der Phantomduft setzt ja zumindest noch Moleküle voraus, die dann tatsächlich gerochen werden. Ich wohnte mal in einem Haus, indem jemand verstarb. Die Leiche wurde erst viele Tage später entdeckt, als die Kripo die Tür öffnete. Als ich im Treppenhaus stand, war der Geruch ungeheuer intensiv, unangenehm. Mehrere Tage hatte ich den Geruch noch in der Nase. Aber jetzt müsste ich getriggert werden, durch Gerüche, die ähnlich sind, damit ich sagen könnte, ja, jetzt rieche ich ihn wieder.

vor 5 Monaten
SandundMeer

@Treffpunkt : Meinst du damit, einen Duft sozusagen mit der "inneren Nase" zu riechen, analog dazu wie man etwas in der Vorstellung "sehen" kann?

Ich meine das einen Tick radikaler, eben wie die Bilder aus einem Tagtraum, der kaum von der Realität unterschieden werden kann.

vor 5 Monaten 1
Treffpunkt

Ich meine das einen Tick radikaler, eben wie die Bilder aus einem Tagtraum, der kaum von der Realität unterschieden werden kann.

Hm, wie ist das gemeint?

Einen Tagtraum steuere ich ja nicht, die Bilder tauchen ungezielt auf. Das wäre für mich so wie der „Phantomduft“, den du schon beschrieben hast.

Düfte gezielt abrufen zu können, ist aus meiner Sicht so, als würde ich mir gezielt in diesem Moment das Aussehen meines Autos oder das Gesicht eines bestimmten Menschen vor mein inneres Auge holen.

Ich sehe das Objekt oder die Person dann sozusagen vor mir und genauso kann ich Düfte „riechen“, die gar nicht da sind.

vor 5 Monaten
Cardea
Treffpunkt

Ich meine das einen Tick radikaler, eben wie die Bilder aus einem Tagtraum, der kaum von der Realität unterschieden werden kann.

Hm, wie ist das gemeint?

Einen Tagtraum steuere ich ja nicht, die Bilder tauchen ungezielt auf. Das wäre für mich so wie der „Phantomduft“, den du schon beschrieben hast.

Düfte gezielt abrufen zu können, ist aus meiner Sicht so, als würde ich mir gezielt in diesem Moment das Aussehen meines Autos oder das Gesicht eines bestimmten Menschen vor mein inneres Auge holen.

Ich sehe das Objekt oder die Person dann sozusagen vor mir und genauso kann ich Düfte „riechen“, die gar nicht da sind.

So geht es mir auch. Ich verbinde aber sowieso sehr viel mit Düften. Schon immer, solange ich denken kann.

vor 5 Monaten
Cardea
Treffpunkt

Ich meine das einen Tick radikaler, eben wie die Bilder aus einem Tagtraum, der kaum von der Realität unterschieden werden kann.

Hm, wie ist das gemeint?


Bilder erinnern bzw. sich vorzustellen, ist etwas anderes, als sich tatsächlich in ihnen zu bewegen. Also ich kann auch Düfte erinnern, also beschreiben, aber eben nicht konkret riechen. Wenn ihr z.B. im Kino seid, und dort ein Lavendelfeld seht, riecht ihr dann auch den Lavendel, oder doch mehr das Popcorn oder den Muff des Kino-Sessels? Warum hat man damals im Kino auf Riechkarten gesetzt? Ich gehe davon aus, dass die große Mehrheit, nicht über die Fähigkeiten von euch verfügt.

vor 5 Monaten 1

Mir geht es recht häufig so, dass ich "Duftpyramiden" lese und einen entsprechenden Geruch vor der "Inneren Nase" habe. Rieche ich dann mal jenen Duft "in Echt", bestätigt das auch des Öfteren meine vorgestellten Eindrücke. Aber nicht immer.

Auch Düfte von früher, z.B. wie es in der Wohnung meiner längst verstorbenen Oma gerochen hat oder das Rasierwasser meines Vaters, oder im Flur meiner Schule.. und vieles mehr, kommt, wenn ich es will, fast plastisch-"bildlich" duftend zurück... Seltsam? Vielleicht! Smile)

vor 5 Monaten
Treffpunkt 
Bilder erinnern bzw. sich vorzustellen, ist etwas anderes, als sich tatsächlich in ihnen zu bewegen. Also ich kann auch Düfte erinnern, also beschreiben, aber eben nicht konkret riechen.

Witzigerweise fällt es mir sehr schwer, den Duft in so einem Fall zu beschreiben, ich „rieche“ ihn einfach.

Übertragen auf die Bilder ist es so, dass ich beispielsweise zwar jemanden vor meinem inneren Auge habe, aber trotzdem Schwierigkeiten hätte, konkret eine Augenfarbe oder die Form der Nase zu beschreiben. Es ist wie ein „inneres Wissen“. Klingt wahrscheinlich für viele absolut nicht nachvollziehbar, aber anders kann ich es nicht erklären.

Genauso kann ich mir einen Geruch vor die innere Nase holen. Selbst wenn es um mich herum nach Popcorn riechen würde, das wäre dann ausgeblendet.

vor 5 Monaten 2

Unsere Erinnerungen sind sehr stark an die Sinne geknüpft und was das Denken und abrufen von Erinnerungen angeht, gibt es verschiedene Typen Menschen. Manche Menschen denken ausschließlich in Bildern. Diese haben zb Schwierigkeiten mit Algebra, da das zu abstrakt für Abbildungen ist, können aber unglaublich gute ingenieure werden, weil ihre räumliche Vorstellung so ausgeprägt ist. Andere denken in Worten und wieder andere speichern Informationen in Pattern/Mustern ab. Es gibt natürlich auch Mischformen. In der Autismus und Lernforschung wird das immer mehr zum Thema.

Klar ist bisher nur, dass Erinnerungen beei unterschiedlichen Menschen unterschiedlich abgespeichert werden. Ob der Geruchssinn bei visuellen denkern zb aktiver an Erinnerungen geknüpft sein kann, weiß ich leider nicht, aber es scheint mir naheliegend.

Ich habe eine Duft Bibliothek in meinem Kopf / Nase, aus der ich Gerüche abrufen kann. Interessanterweise nicht alle.

Ich weiß sofort, wie La BelleLa Belle riecht oder Tardes (Eau de Parfum)Tardes Eau de Parfum oder Chance Eau Tendre (Eau de Parfum)Chance Eau Tendre Eau de Parfum etc.

Black TieBlack Tie oder Cashmeran VanillaCashmeran Vanilla zb kann ich nicht abrufen, egal wie oft ich daran rieche.

vor 5 Monaten

@MossGreen

Interessant, wie sich das bei dir verhält Smile Wenn du dir von deinen aktuell 40 Parfums einige nicht vergegenwärtigen kannst, bevor du sie aufträgst, wie triffst du dann deine morgendliche Entscheidung? Schätze, deine Erinnerung an den Dufteindruck deines Black TieBlack Tie ist doch nicht zero, sondern nur sehr grob... Oder ist da wirklich nichts und du testest immer einige der "vergessenen" kurz vorher an, in dem du an ihrem Sprühkopf schnupperst? 🤔☺️

vor 5 Monaten

@Fresh21

Das führt tatsächlich dazu, dass ich "vergessene " Düfte viel seltener trage, weil ich sie nicht auf dem Schirm habe bei meiner Auswahl. Diese verlassen auch oft wieder meine Sammlung, weil ich sie nicht nutze. Ich speichere mir zu den entsprechenden Düften dann als Brücke zum Beispiel einen festen Anlass ein. "Wenn es mal etwas schicker wird, vergiss nicht, dass da Black TieBlack Tie steht, den hast du extra dafür gekauft!" Aber sie gehen wirklich unter, weil ich nur einen kleinen Hauch in der Gedächtnis Nase habe.

Aus dem Grund darf meine Sammlung auch nicht zu groß werden (40 ist schon viel zu groß, aber ich komme derzeit nicht zum aussortieren) weil Düfte sonst vergessen werden. Aus der Nase aus dem Sinn.

Manchmal vermischen sich meine dufterinnerungen auch und ich fühle mich bei der morgendlichen Auswahl als würde ich in einem Douglas stehen und um mich rum sprühen gerade alle gleichzeitig meine Düfte auf. Dann kann ich keinen tragen 🙈 auch ein Grund, warum die Sammlung kleiner werden muss, sonst schreien alle durcheinander.

vor 5 Monaten

Danke dir.... und klar, je mehr Parfums man hat, desto weniger kann man natürlich alle im Detail erinnern. Andererseits kann ich mir kaum vorstellen wie es ist, vor einigen meiner Düfte zu stehen, auf ihre Flakons zu starren und keine Vorstellung davon zu haben, wie sie riechen 🤪 Aber so dramatisch ist es ja nicht mit Hilfe deiner Eselsbrücken Smile

Interessant wäre für mich, wie das User mit 100, 200 und mehr Parfums machen ... An wie viele erinnern sie sich nicht mehr und müssten neu erschnuppert werden, um sie mal wieder zu tragen (und wie viele gehören zum harten Kern und sind im Dauereinsatz)? 

Werde daraus vielleicht mal einen separaten Thread machen...

vor 5 Monaten

Ich bin es nochmal, so ganz hartnäckig. Ich stelle die Frage mal so: Wenn ihr im Kino oder vor der Glotze seid, und z.B. eine Szene in öffentlichen Toiletten spielt, dann ruft ihr nicht eine Erinnerung ab, sondern ihr habt direkt den Geruch in der Nase, als wenn ihr selbst dort sein würdet, richtig? Es ist ja so, dass Bilder vom Nordpol uns nicht frieren lassen (im warmen Kinosessel) – oder doch? Wenn ich in Filmen Menschen in die Tiefe stürzen sehe, dann spüre ich einen ziehenden Schmerz in den Knochen. Ich weiß aber, dass ich damit zu einer Minderheit gehöre. Um so überraschender finde ich, dass es sich bei dem hier angesprochenen Phänomen, um etwas handelt, dass doch öfter vorkommt als ich dachte. Habt ihr mal in eurem Bekanntenkreis darüber gesprochen? Wurde es bestätigt oder rief Überraschung hervor?

Zuletzt bearbeitet von Treffpunkt am 05.12.2023, 15:22, insgesamt einmal bearbeitet
vor 5 Monaten
Treffpunkt

Wenn ich in Filmen Menschen in die Tiefe stürzen sehe, dann spüre ich einen ziehenden Schmerz in den Knochen. 

Das klingt für mich auch nach Synästhetik. Es gibt da ganz viele verschiedene Ausprägungen und Spielarten von, die allerdings eines gemeinsam haben. Ein Sinneseindruck wird mit einer Empfindung aus einem anderen Bereich gekoppelt, in deinem Fall also ein visueller Eindruck, der  in eine körperliche Empfindung übersetzt wird. 

Dass es hier im Forum eine Häufung davon gibt, ist nicht verwunderlich. Parfum ist ein Stoff, der über unseren Geruchssinn etwas in uns auslöst. Leute, die für andere gut riechen wollen, brauchen nur 1-2 Düfte und melden sich vermutlich eher nicht bei Parfumo an. Menschen, bei denen Parfums eine ganze Kaskade an Sinneseindrücken in Gang setzen, brauchen für ihre Sammlung schnell einen Anbau. Die Faszination an Düften hat sicher bei vielen den Ursprung darin, dass wir viel mehr wahrnehmen und assoziieren (also Farben, Temperatureindrücke, eine bestimmte Haptik, Atmosphäre etc.) als Menschen, deren Gehirne anders verdrahtet sind. Man lese nur mal die Kommentare und Rezensionen hier, die sind voll davon.

Ich weiß das noch nicht lange, man kann ja nicht in die Köpfe anderer Leute schauen und geht dann eben davon aus, dass das normal ist, dass Buchstaben, Zahlen und Töne bestimmte Farben haben, letztere in meinem Fall zusätzlich noch Formen. Soviel ich weiß, steht die Forschung da noch ziemlich am Anfang. Manche Bereiche des Gehirns scheinen besonders stark miteinander vernetzt zu sein, was ja aber kein Nachteil ist. Und eben deshalb, weil es zwar faszinierend, aber keine Störung ist die irgendwie behoben werden muss, wird da auch nicht übermäßig viel geforscht.

PS: ich habe das dadurch erfahren, dass mir ein Bekannter, der wegen Asperger und ADHS Stammgast beim Neurologen war, davon bei sich erzählt hat und ich komplett verständnislos gefragt habe, ob das denn nicht bei jedem so sei, dass kurze, hohe Klaviertöne würfelförmig und eisblau aussehen. Die Antwort war zu meiner Überraschung nein 😄

vor 5 Monaten 1

Ja schon. Meine Mama trug immer einen Duft. Ihr Duft. Und komischerweise nehme ich ihn öfter mal wahr ohne das jemand da ist. Dann denke ich sofort an sie und schick ihr einen lieben Gruß in den Himmel 😢

vor 5 Monaten

Ich würd sagen,so richtig riechen kann man sie nicht,aber sich einen Duft ins Gedächtnis rufen schon.Man kann ja auch eine Stimme die man schon gehört hat,ebenso „holen“,als wäre der dazugehörige Mensch nebenan. Mann kann sich auch vorstellen,wie sich Feuer auf der Hand anfühlt,wird aber nicht verbrennt.Das ist DER Unterschied.

Deswegen muss man ja auch unterscheiden zwischen „ förmlich riechen können „ und „fast riechen können „,obwohl der Unterschied sehr fein ist(aber man wird wie gesagt,nicht durch Phantasie Feuer verbrennt)

Phantomdüfte sind für mich was anderes,weil die unaufgefordert kommen.Plötzlich riecht man einen Duft und das wars. Seit ich zB Gris Charnel gerochen hab,pieckst und zwickt es mich in der Nase,wenn ich mich an den Duft erinnere. Mag den Duft überhaupt nicht,nichtmal wenn der Flakon in meiner Nähe steht.

vor 5 Monaten
VerityChar

Ich würd sagen,so richtig riechen kann man sie nicht,aber sich einen Duft ins Gedächtnis rufen schon.Man kann ja auch eine Stimme die man schon gehört hat,ebenso „holen“,als wäre der dazugehörige Mensch nebenan. Mann kann sich auch vorstellen,wie sich Feuer auf der Hand anfühlt,wird aber nicht verbrennt.Das ist DER Unterschied.

Danke VerityChar. Sorry, dass ich erst jetzt deine Antwort gelesen habe. Leider werde ich nicht automatisch informiert, nur sporadisch, obwohl alles so eingestellt ist, dass ich sofort informiert werde.

Aber dein Hinweis würde mich ein wenig bestätigen. Tatsächlich geht es mir um ein wirkliches Riechen, also etwas zu riechen, dass real als Molekül nicht in der Luft vorhanden ist.

In einem Artikel vom 13. Dezember hatte ich etwas über eine Stinkbombe gelesen. Zitat: "Überraschungsgast zündet Stinkbombe im "Late Night Berlin"-Studio. Teile desPublikums hatten sich freiwillig eingefunden, sie schlugen die Hände vor Gesicht, zogendie Pullover über die Nase oder wedelten mit den Händen in der Luft. Übergeben musste sich aber niemand. Dass man den Geruch am TV-Gerät nicht wahrnehmen konnte, war Fluch und Segen zugleich. Einerseits blieb einem die Geruchsbelästigung erspart, anderseits hätte man schon gerne gewusst, wie die Stinkbombe roch."

vor 5 Monaten

Ich hatte mal einen „Verfolgungswahn“. 
Ich hab mal einen Duft geschenkt bekommen, den ich echt nicht gut fand. Noch Tage später meinte ich, ihn öfter an Personen zu riechen (war aber ein nicht verbreiteter Duft) Eine Dame hab ich sogar gefragt, was sie trägt- es war dann ein anderer Duft 😄

Für mich war das keine besonders schöne Erfahrung und ich war froh, als diese Phase vorbei war.

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