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Politisch inkorrekte Duftnoten?

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Politisch inkorrekte Duftnoten? vor 5 Monaten 16

Eine Userin aus USA hat mich in meiner Funktion als Moderator angeschrieben und darum gebeten, dass in der Duftnotendatenbank die Bezeichnung "oriental" durch "ambery" ersetzt werde. 

Das Ganze geht zurück auf eine Initiative der British Society of Perfumers, die die Verwendung des Attributs "oriental" als  "outdated, and in some context, offensive" bezeichnen und ihren Sprachgebrauch wie folgt ändern wollen:

"Fragrance groups: Floral > Oriental > Woody > Fresh changes to Floral > Ambery > Woody > Fresh 

Fragrance Families: 

Oriental to Amber 

Soft Oriental to Soft Amber 

Floral Oriental to Floral Amber 

Woody Oriental to Woody Amber"

https://bsp.org.uk/wp-content/...

https://www.perfumerflavorist....

Unabhängig wie man zu der Sache steht, macht es die Duftnotenrecherche nicht einfacher, wenn jetzt eine weitere Bedeutung hinzu kommt, zumal Amber in einigen Sprachen bereits eine zweifache Bedeutung hat (Bernstein oder Drüsensekret des Pottwals). Wir müssen die weitere Entwicklung beobachten und die Angelegenheit bei der Duftnotenrecherche beachten.


vor 5 Monaten 35

Ohje ... ich weiß auch nicht, was ich davon halten soll. Zum einen empfinde ich persönlich den Begriff "oriental" oder "orientalisch" zum Themenschwerpunkt Düfte nicht unbedingt als negativ konnotiert. Was soll daran also politisch inkorrekt sein? Darüber hinaus verbinde ich mit "orientalischen" Düften süßliche, warme, intensive und ggfs. würzige Noten. Und Amber ist halt Amber, was nicht unbedingt mit den vorhergenannten Eindrücken übereinstimmen muss.

Und dann kommt in ein paar Jahren jemand und ermahnt, dass man zu Amber "verstörende Bilder vom Drüsensekret des Pottwals" hat, auch wenn die meisten Amber Noten synthetisch erzeugt werden.

Politisch korrekt? Man kann es auch übertreiben! 

vor 5 Monaten 32

Ich wüsste ehrlich gesagt nicht, wer sich an "orientalisch" stoßen sollte. 

Für mich ist das eher eine geographische Bezeichnung wie "westlich" oder "asiatisch" - und jeder bringt damit Gewürze und warme Noten in Verbindung.

Hier wird meiner Meinung nach vollkommen übersteuert

vor 5 Monaten 13

Wir könnten 1001Nacht als Notlösung in die Duftnotenbank aufnehmen. Dann wüsste auch jeder, was gemeint ist. Oriental ist ja doch wesentlich mehr, als Amber. 

vor 5 Monaten 5

BTW: auf Fragrantica (was ich jetzt nicht als Maßstab nehmen möchte) steht auch bei den Duftnoten "ambriert", was ich halt irreführend finde. 

vor 5 Monaten 8

J.-C. Ellena schreibt in seinem Buch "Perfume - The Alchemy of Scent" von 2011 unter der Rubrik Glossar zu "Amber": "This accord is present in amber perfumes that are sometimes called orientals."

Es gibt einen sehr guten Blogartikel von MCPS zu dem Thema: „Orientalisch“... darf man den Ausdruck noch benutzen? Der Artikel ist sehr reflektiert geschrieben und versucht weniger, etwas zu verkünden, sondern zu einer Diskussion anzuregen. Klappt auch halbwegs, schaut man sich die Antworten an. Na ja, so gut so etwas online halt gehen kann.

vor 5 Monaten 20

Danke, @Ronin, dass Du diesen wirklich hervorragenden Blogartikel teilst.

Meiner Meinung nach macht es sehr viel Sinn, den eigenen Sprachgebrauch zu hinterfragen und daraus keine Heilige Kuh zu machen. Was antiquiert ist und andere verletzt/herabwürdigt, verdient es auch, aus unserem Sprachgebrauch zu verschwinden. 

Ich persönlich habe Wurzeln in Südasien und mag es gar nicht, als „orientalisch“ oder gar „exotisch“ bezeichnet zu werden, selbst wenn es als Kompliment gemeint ist. Nun bin ich kein Parfum und denke durchaus, dass es fair ist, solche Bewegungen wie die vorliegende zu hinterfragen. Persönlich würde ich es jedoch begrüßen, Vokabeln mit derart kritischem Hintergrund aussterben zu lassen - auch für die Einordnung von Duftnoten und nicht nur für Menschen. 

Zuletzt bearbeitet von Anouschka am 09.12.2023, 13:03, insgesamt einmal bearbeitet
vor 5 Monaten 15

Ich finde es zunächst gut und auch richtig, auf solche Zusammenhänge sprachsensibel hinzuweisen. Daher ist das für mich nie „übertrieben“,. Es ist viel eher der Ausdruck von sinnvoller Auseinandersetzung mit dem reflektierten Umgang mit Sprache vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Veränderungen und Wahrnehmungen. Ein Forum wie Parfumo, das sich nahezu ausschließlich über Sprache definiert, sollte solche Gedanken denken, sich dieser Diskussion  stellen und über Sprache sprechen.

Nachtrag:

Meine Vorrednerin hat ihren Beitrag gepostet, während ich meinen schrieb. Besser als sie, konnte ich es nicht ausdrücken.

vor 5 Monaten 16

Wenn sich ein Mensch der als „orientalisch“ beschrieben wird, an dieser Benennung stößt, kann ich das nachvollziehen, aber ein Duft/Gewürz oder ähnliches mit der Bezeichnung „orientalisch“ zu versehen finde ich nicht wirklich politisch inkorrekt.

Etwas was den Eindruck erwecken soll einen Duft.-Geruchs.- oder Geschmackseinschlag aus dem Orient (geographische Bezeichnung auch Naher Osten, Mittlerer Osten, entfernt Ferner Osten) zu transportieren, wird nunmal unter anderem grammatikalisch mit dem Adjektiv „orientalisch“ beschrieben. Amber/ambriert verkompliziert das tatsächlich, so wie @Apicius das schon beschrieben hat. Ansonsten fällt mir nur ein ob man die Bezeichnung in „warm spicy“ benennt und man anhand der Duftnoten dann eh erkennt um was für einen Duft es sich handeln mag.

Zuletzt bearbeitet von Delightful am 09.12.2023, 11:38, insgesamt einmal bearbeitet
vor 5 Monaten 33

ich finde das ehrlich gesagt echt übertrieben, mit dem Wort wird doch keiner beleidigt oder sonst wie diffamiert (und ich bin selber Südländer und habe öfters das Wort orientalisch zu hören bekommen). Man kann sich auch Probleme machen wo keine sind.

vor 5 Monaten 7

Ambriert halte ich ebenfalls für irreführend, weil das häufig andere Duftnoten beschreibt, als die Bezeichnung „orientalisch“ impliziert. Es kann deckungsgleich sein, muss aber nicht.

In der Ethnologie ist der „Orient“ eine geographische Bezeichnung und wurde schon vor längerer Zeit (da kritisch debattiert) mit „Naher und Mittlerer Osten“ ersetzt , was ich persönlich besser und dem Zeitgeist entsprechender finde. Daraus könnte man vllt einen Kompromiss ableiten. Bei anderen Duftnoten fügt man ja auch geographische Bezeichnungen hinzu. Man nehme zum Beispiel die Madagaskar Vanille. Wenn man also „orientalisch“ in „ambriert“ umändern möchte, sollte man bei den Duftnoten ggf. präziser werden und man würde dann nicht nur Weihrauch nennen, sondern eben somalischer Weihrauch, syrische Dattel etc. Wird ja zum Teil schon umgesetzt, müsste dann vllt konsequenter passieren.
Letztlich denke ich, dass das Wort „orientalisch“ an sich das geringere Problem ist, sondern vor allem die gesellschaftlichen Konnotationen und unangebrachte Nutzung in bestimmten, oft auch diskriminierenden Kontexten und dass es eine übergestülpte Bezeichnung ist. Sollte „oriental“ bestehen bleiben, könnte man als Kompromiss natürlich auch „okzidental“ einführen. Oder man splittet in 2 neue Kategorien „ambery oriental“ und „ambery okzidental“. Ich weiß nur nicht, ob die Gesellschaft dann angeregt wäre, verstärkt über Diskriminierung, Rassismus und Gleichheit nachzudenken oder es nach hinten losgeht und sich dann noch mehr Leute diskriminiert fühlen. Das käme auf einen Versuch an.^^


P.S. Viel hat ja auch mit Fremd- und Eigenzuschreibungen zu tun, mit Machtverhältnissen, Assimilation, Abgrenzung usw. Dazu kann ich den von Edward Said geführten Diskurs empfehlen. Besonders das Buch „Orientalism“ passt zum Thema.

vor 5 Monaten 17

Danke für Eure Meinungen zu dem Thema, hier kommt meine:

Es überrascht mich zu hören, dass Anouschka aufgrund asiatischer Herkunft mit dem Attribut „orientalisch“ bezeichnet wurde.

Der Begriff „Orient“ wird nicht überall gleich verwendet. Bei uns bezeichnet er im Allgemeinen grob die Region zwischen Marokko und Afghanistan. Da viele orientalische Noten in der traditionellen arabischen Parfumkunst verwendet werden, ist der Begriff einigermaßen passend.

Anders in den USA, wo aus Ignoranz gleich ganz Indien und Asien mit als Orient bezeichnet wurde oder wird. Das kann dann diskriminierend sein. Ich denke, anstatt einen weiteren Begriff einem weltweiten sozialen Tabu zu unterziehen, sollten die US-Amerikaner an der Verbesserung ihrer geographischen Kenntnisse arbeiten.

Die Angelegenheit berührt mich doch etwas persönlich.

Ich hatte mein Coming Out im Jahr 1982. Damals hatten wir eine lebhafte Diskussion darum, wie wir uns selbst bezeichnen sollten. Wir entschieden uns für das damalige Schimpfwort „schwul“. Wir haben seitdem erfolgreich darum gekämpft, ein Wort unserer Sprache dem Gebrauch in der sog. „hate speech“ zu entziehen und tun das weiterhin mit Ersatzbegriffen (Schwuchtel, Schwuppe).

Nun sehe ich immer mehr Versuche, bislang unverfängliche Begriffe dem Hass, dem Rassismus und dem Sexismus zuzuweisen und die vielleicht nicht so eloquenten oder gebildeten Sprecherinnen und Sprecher gleich mit. Das mache ich nicht mit.

Derzeit haben wir auf Parfumo.com einen Zulauf von vormaligen Fragrantica-Usern, die die Seite wg. homophoben Verhaltens der Betreiber verlassen. Ich sehe das ans uns angetragene Anliegen in diesem Kontext. Ich habe mich mit Chris abgestimmt, dass wir die Diskussion auf Parfumo.com führen werden .Ich überlege mir heute mal einen Post. Schaut gerne mal vorbei.

vor 5 Monaten 7

Ich finde super, dass die Diskussion geführt wird. Wie so oft bei solchen Themen gehen die Meinungen dazu extrem auseinander. Es werden wahrscheinlich nicht alle auf einen Nenner kommen.

Ich finde: wenn dieses Wort  negative konnotiert ist, wenn es beleidigend oder herabwürdigend genutzt oder empfunden wird, dann sollten wir das Wort ersetzen. Es ist ziemlich egal wo der Wortursprung liegt. Außerdem finde ich, dass Menschen die sich davon gar nicht angesprochen fühlen, nur schwer darüber urteilen können, ob es für andere Personen beleidigend sein könnte. In sofern vielen Dank @Anouschka für deinen Beitrag.

Ich finde es ehrlich gesagt ziemlich unproblematisch das Wort einfach auszutauschen. Amber als Alternative finde ich auch nicht optimal. Vielleicht denken wir uns einfach ein tolles Kunstwort aus. Made by Parfumo und dann in die Welt.

vor 5 Monaten 29

Und wie erklärt man einem Nicht-Fachmenschen dann in einfachen Worten, was man mit dem Ersatzwort meint?
Ist ja schön, wenn wir hier ein Kunstwort schaffen oder von 'somalischem Weihrauch' und 'syrischer Dattel' schreiben, aber darunter kann sich die breite Mehrheit (und auch ich) nicht viel vorstellen. 
Nach wie vor denke ich, dass es mehr auf den Kontext vorkommt als auf einzelne Worte. 
Und wer beleidigen will, kann das auch in wohlgesetzten Worten tun.

vor 5 Monaten 45

Und was machen wir mit orientalischen Gewürzen oder Speisen? Sind die dann auch ambriert oder wie? Oder bekommen die auch ein Kunstwort?

Und nur weil es Blondinenwitze gibt, hat man doch auch die Haarfarbe nicht umbenannt.

Für mich ist es „orientalisch“ etwas, was auf eine geographische Lage und die damit verbundene Kultur bzw. deren Traditionen hinweist. 

Unterwirft man sich mit einer erzwungenen Änderung der Begrifflichkeit nicht gerade den wenigen, die so ein Wort abwertend, gedankenlos oder in einem falschen Kontext verwenden? 

vor 5 Monaten 7

Das Ding ist, dass "orientalisch" keine neutrale geographische Bezeichnung, sondern ein aus weiß-westlicher Perspektive machtvoll mit Stereotypen besetztes Konstrukt ist, das auf bestimmte Vorstellungen verweist. Ich verwende dieses Wort nicht mehr. 

Said, E. (2003/1987). Orientalism. Penguin.

vor 5 Monaten 2

Schwierig... Ich verstehe das Ansinnen dahinter, die Frage ist allerdings, wo fängt man an, wo hört man auf. Gypsy Water (Eau de Parfum)Gypsy Water Eau de Parfum wäre auch so ein Fall. Ich habe es bei Parfum-YouTubern schon gesehen, dass sie die Beschrifttung des Flakons geblurrt haben.

vor 5 Monaten 3
Cardea

Und was machen wir mit orientalischen Gewürzen oder Speisen? Sind die dann auch ambriert oder wie?
Oder bekommen die auch ein Kunstwort?

Und was ist mit dem Lokal am Ort, das sich selbst 'Oriental' genannt hat?

Zuletzt bearbeitet von ChaiTee am 09.12.2023, 16:51, insgesamt einmal bearbeitet
vor 5 Monaten 11

Dadurch, dass wir "orientalisch" vermeiden oder ersetzen, ändern wir ja nichts an der Existenz bestimmter Stereotype. 

vor 5 Monaten 8

Seit dem Blog damals von MCPS habe ich den Begriff nicht mehr verwendet und ehrlich gesagt, habe ich ihn auch nie vermisst, denn was genau soll "orientalisch" überhaupt sein? Harzig, süß, würzig, cremig, holzig, blumig? Gibt es alles zur Einordnung und ist m. E. in Summe aussagekräftiger. 

Der Begriff kann von mir aus also gerne weg, ich würde ihn nicht vermissen und das obwohl ich mit orientalisch nichts negatives verbinde.

vor 5 Monaten 5
Apicius

Dadurch, dass wir "orientalisch" vermeiden oder ersetzen, ändern wir ja nichts an der Existenz bestimmter Stereotype. 

Das muss ich sagen, finde ich kein gutes Argument. Das Stereotyp wird ja weiter unterstützt und als “in Ordnung“ befunden, wenn man ein Wort das es beschreibt weiter nutzt.

vor 5 Monaten 20
Roppliu
Apicius

Dadurch, dass wir "orientalisch" vermeiden oder ersetzen, ändern wir ja nichts an der Existenz bestimmter Stereotype. 

Das muss ich sagen, finde ich kein gutes Argument. Der Stereotyp wird ja weiter unterstützt und auch als “in Ordnung“ befunden, wenn man ein Wort das ihn beschreibt weiter nutzt.

Wenn Sprecher, z.B. in einer Alltagssituation, gar nicht an mögliche Stereotype denken, wenn sie einen Begriff verwenden, dann wird doch auch nichts unterstützt. Wenn aber über sozialen Druck eine bestimmte "nicht diskriminierende" Sprechweise aufgezwungen wird, dann sind die Stereotype immer präsent, auch in Alltagssituationen, in denen ihre Diskussion gar nicht angemessen ist. Es ist unangemessen, in jeder Sprechsituation erklären zu müssen, dass man zu den Guten gehört. Das nervt und bewirkt schlimmstenfalls das Gegenteil dessen, was damit beabsichtigt wird.

vor 5 Monaten 7
Apicius
Roppliu
Apicius

Dadurch, dass wir "orientalisch" vermeiden oder ersetzen, ändern wir ja nichts an der Existenz bestimmter Stereotype. 

Das muss ich sagen, finde ich kein gutes Argument. Der Stereotyp wird ja weiter unterstützt und auch als “in Ordnung“ befunden, wenn man ein Wort das ihn beschreibt weiter nutzt.

Wenn Sprecher, z.B. in einer Alltagssituation, gar nicht an mögliche Stereotype denken, wenn sie einen Begriff verwenden, dann wird doch auch nichts unterstützt. Wenn aber über sozialen Druck eine bestimmte "nicht diskriminierende" Sprechweise aufgezwungen wird, dann sind die Stereotype immer präsent, auch in Alltagssituationen, in denen ihre Diskussion gar nicht angemessen ist. Es ist unangemessen, in jeder Sprechsituation erklären zu müssen, dass man zu den Guten gehört. Das nervt und bewirkt schlimmstenfalls das Gegenteil dessen, was damit beabsichtigt wird.

Ist in meinen Augen sehr kurz und vor allem egoistisch gedacht. Wir haben ja in dem Austausch hier schon gehört, dass „orientalisch“ als diskriminierend empfunden wurde. Nur nicht zu wissen, dass es diskriminierend ist, macht es nicht weniger diskriminierend. Menschen sind sehr lernfähig, und vor allem auch fähig zu verlernen. Letzteres ist hier glaube ich noch mehr von Bedeutung.

„Aufgezwungen“ wird hier außerdem sowieso niemandem etwas. Erst recht nicht in der „Sprecher im Alltag“-Situation, die du geschildert hast. Genau wie Gender-Gegner*innen immer behaupten, es würde allen eine neue Sprache aufgezwungen. Das ist nie und nirgendwo passiert. Genau das Gegenteil ist in Bayern gerade der Fall.

vor 5 Monaten 31
Roppliu
Apicius
Roppliu
Apicius

Dadurch, dass wir "orientalisch" vermeiden oder ersetzen, ändern wir ja nichts an der Existenz bestimmter Stereotype. 

Das muss ich sagen, finde ich kein gutes Argument. Der Stereotyp wird ja weiter unterstützt und auch als “in Ordnung“ befunden, wenn man ein Wort das ihn beschreibt weiter nutzt.

Wenn Sprecher, z.B. in einer Alltagssituation, gar nicht an mögliche Stereotype denken, wenn sie einen Begriff verwenden, dann wird doch auch nichts unterstützt. Wenn aber über sozialen Druck eine bestimmte "nicht diskriminierende" Sprechweise aufgezwungen wird, dann sind die Stereotype immer präsent, auch in Alltagssituationen, in denen ihre Diskussion gar nicht angemessen ist. Es ist unangemessen, in jeder Sprechsituation erklären zu müssen, dass man zu den Guten gehört. Das nervt und bewirkt schlimmstenfalls das Gegenteil dessen, was damit beabsichtigt wird.

Ist in meinen Augen sehr kurz und vor allem egoistisch gedacht. Wir haben ja in dem Austausch hier schon gehört, dass „orientalisch“ als diskriminierend empfunden wurde. Nur nicht zu wissen, dass es diskriminierend ist, macht es nicht weniger diskriminierend. Menschen sind sehr lernfähig, und vor allem auch fähig zu verlernen. Letzteres ist hier glaube ich noch mehr von Bedeutung.

„Aufgezwungen“ wird hier außerdem sowieso niemandem etwas. Erst recht nicht in der „Sprecher im Alltag“-Situation, die du geschildert hast. Genau wie Gender-Gegner*innen immer behaupten, es würde allen eine neue Sprache aufgezwungen. Das ist nie und nirgendwo passiert. Genau das Gegenteil ist in Bayern gerade der Fall.

Eine einzige Person fand das für sich persönlich diskriminierend, da es um ihr Aussehen ging.

Wir reden hier von Parfum und von einem Begriff, der von den Menschen, die sich für Parfum interessieren auch so schon -zig Jahre verwandt wird, sie können alle damit was anfangen.

Apropos, das ganze Gendern ist für mich persönlich komplett überflüssig und ich werde es nie verwenden. Erfreulicherweise sieht das die große, vernünftige Mehrheit ebenso.

vor 5 Monaten 16

Es sind halt die kleine Gruppen, die am lautesten schreien. Jahrelang hat das keinen interessiert und jetzt müssen sich plötzlich alle anpassen. 

PS; was das "gendern" kann ich das Browserplugin Binnen-I be gone empfehlen.

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