...Terra:Der Handel mit Ambergris fällt unter das washingtoner Artenschutzgesetz. Es darf nicht enthalten sein. Ausnahme vielleicht wenn es ein Dubai-Exklusiv ist o.Ä., also wenn es nur verkauft wird, wo das Abkommen ohnehin nicht wirklich gilt.Fossiler Amber, also quasi Bernstein, kann durchaus in Düften enthalten sein. Es ist keine Fantasienote. Annette Neuffer hat soweit ich weiß fossilen Amber verwendet und O Hira ist auch ein Beispiel.In der EU ist die Verwendung von Ambergris mitnichten verboten, da es als Abfall- und nicht als direktes Pottwalprodukt gilt. Es hat ja erst einen Wert, wenn es schon jahrelang auf natürlichem Wege den Wal verlassen hat und auf dem Meer getrieben ist. Ich verwende es auch und es ist sehr leicht zu bekommen, wenn man das nötige Kleingeld dafür berappen möchte. Auch beim Zollamt gibt es damit keinerlei Probleme.Aufgrund des sehr hohen Preises (ca doppelt so teuer wie Gold) und der von Stück zu Stück vollkommen unterschiedlichen geruchlichen Qualitäten nehme ich aber sehr stark an, daß es in industriellen Düften, die ja möglichst gleichbleibend sein sollen, niemals verwendet wird.Fossiler Amber hat olfaktorisch mit der Duftnote Ambra nicht viel zu tun und wird aus echtem Bernstein mittels destruktiver Destillation / Verbrennung gewonnen. Es hat eine stark rauchige, ungehobelte Charakteristik, die in Guerlaindüften so generell nicht vorkommt.

...Da würde ich mir an Deiner Stelle eine kleine Menge Geosmin besorgen:https://de.wikipedia.org/wiki/Geosmin

...Es gibt eine mir bekannte Firma, https://www.yuniqu.net , die legale Abfüllungen im Monatsabo vertreibt und diesbezüglich auch von den Herstellern legitimiert ist. Das weiß ich sicher, da ich bei ihnen auch mit einem Parfum vertreten bin.Andere kenne ich persönlich nicht, es gibt aber bestimmt welche.Es gibt aber auch illegale Kandidaten, wo man nicht weiß, was man wirklich bekommt, bzw wie alt die Produkte sind usw, das ist auch häufiger Thema in diversen Foren.

...First:Eben wurde es geliefert- vom ollen a ;-) - und ich habe als erstes mal bei Deinen Düften geschaut, Centifolia.Das ist ja riesig, wie positiv und wertschätzend die Beurteilung Deiner Düfte ausfällt! Ich freue mich total darüber! Was für eine großartige Rückmeldung für Dich, zu lesen, Du hättest einen vollkommen eigenen Stil, eine eigene Linie in den Düften; sie hätten so eine Feinheit, da sei die Nase des Testers und die Riechgewohnheit durch jahrelange grobe Synthetik verdorben und müsse sich erst einriechen; dann wieder Dir sei etwas eigentlich unmöglich mit natürlichen Duftstoffen zu Schaffendes gelungen; die Pyramide träfe den Geschmack überhaupt nicht, aber der Duft hätte dann überraschend gut gefallen....u.s.w.Das ist toll! Turin und Sanchez sind ja nun nicht gerade bekannt dafür, Blätter vor den Mund zu nehmen und verreißen ja auch ordentlich, verspotten gar, wenn sie wollen. Und dass keiner Deiner Düfte in die allerhöchste Sternenflotte aufgenommen wurde - so what? Die berühmtesten Marken und Parfumeure haben von Turin/Sanchez Ein-Stern-Düfte gemarkt bekommen, da stehst Du aber deutlich besser da! Mon Guerlain hat, wenn ich mich recht erinnere, 2 Sterne bekommen, und der flutet gerade den Markt.Also, was ich in Kürze eigentlich sagen wollte:Herzlichen Glückwunsch, Centifolia!FirstGanz herzlichen Dank and Dich, First, und alle Anderen für Eure Glückwünsche!@First, in die allerhöchste Sternenflotte sind ja sowieso nur 20 von 1200 Düften vorgedrungen, selbst in den Top Ten sind viele 4-Stern Kandidaten, wie meiner auch. Zumal LT normalerweise Naturparfums gegenüber eher negativ eingestellt ist, sie sogar als "Granola bars for the nose" bezeichet. Ich kann also gerade noch damit leben :D !!!Generell sehe ich bei den Autoren eine Übermüdung von unendlichen Neuerscheinungen zu rein kommerziellen Zwecken, ohne Vision und aus billigsten Rohstoffen. Das empfinde ich ganz genauso!Trotzdem würde ich mir immer meine eigene Meinung bilden und keinesfalls schlechter weggekommene Marken / Parfums ad acta legen, wenn sie mich persönlich interessieren.Ich muß hier wirklich mal ein Hoch auf Parfumo ausbringen, da man hier sehr viel ausführlichere und vielseitigere Informationen vorfindet, wenn man sich ein gründliches Bild verschaffen möchte. Extreme Positionen sind natürlich auch vertreten, aber zumeist stehen sie nicht so isoliert da wie im Guide und finden zumeist auch schnell einen Gegenpart.

...Brigida:Wenn ich gewildertes Elfenbein haben wollte, würde ich auch in einem öffentlichen Forum fragen. ;-)Recht neuer Account, keine Sammlung, erste Aktivität diese Anfrage. Trotzdem ein sinnvoller Thread wegen der klugen und kompetenten Antworten, die allgemein von Interesse sind.Off-topic-Frage: Bei ebay beobachte ich gelegentlich Auktionen zu Muelhens "Extase Moschus" Flakons, die regelmäßig "over the top" gehen, d.h. in den 100€-Breich. Liegt das eventuell daran, dass dort noch tierischer Moschus enthalten sein könnte?Brigida, nein, das waren früher extrem billige und sehr beliebte Drogeriemarktdüfte, da ist garantiert kein echter Moschus enthalten. Im Gegenteil, das waren synthetische Moschusverbindungen, die so heute teilweise nicht mehr verwendet werden (dürfen). Die Preise sind einfach dem Angebot / Nachfrage Quotienten geschuldet.Was den Thread betrifft, dachte ich das Gleiche wie Du, denke aber auch, daß die Frage von allgemeinem Intresse ist.

...Illecebra, hier sprichst Du zwei unterschiedliche Problematiken an:1. den Import von unter CITES regulierten Substanzen, wozu Moschus gehört, nicht aber Ambergris, da es sich um eine natürliche Ausscheidung handelt und auch nicht Castoreum und Zibet, da es keine in CITES gelisteten Tierarten sind. Ich selbst importiere grundsätzlich keine animalischen, aber sehr häufig pflanzliche Rohstoffe aus aller Welt und weiß deswegen, wo genau ich die betreffenden Zollregelungen finde.Hier eine kleine Zusammenfassung:Beim Import von Hirschmoschus, Zolltarifnummer 0510.0000, ist die Vorlage einer CITES-Bescheinigung (Unbedenklichkeitsprüfung des Ausfuhrstaates, Ausfuhrgenehmigung) erforderlich und die Einfuhr nur nach Kontrolle / Beschau durch den Zollbeamten und unter bestimmten Umständen erlaubt.Es wird unterschieden nach Herkunft der im CITES Annex 1 als "sehr gefährdet" gelisteten Arten aus folgenden Ländern: Afghanistan, Bhutan, Indien, Myanmar, Nepal, Pakistan und der in Annex 2 als "gefährdet" eingestuften Arten aus allen anderen als in Annex 1 gelisteten Ländern. Damit sind vermutlich Sibirien und China gemeint, das nehme ich jetzt einfach an, ohne Gewähr.Der Handel mit von Annex 1 gelisteten Stoffen ist verboten und wird je nach Umfang der Tat von Bußgeldverfahren bis Freiheitsstrafe geahndet, siehe hier, ganz unten, vorletzte Zeile:https://www.bfn.de/themen/cites/statistik/andere-statistiken/details-nicht-im-menue/verstoesse-bundtabelle-beschl-einziehg.htmlDer Import von im Annex 2 gelisteten Substanzen ist unter oben genannten Voraussetzungen mit den entsprechenden Dokumenten legal.Castoreum dagegen ist garkein Problem, das kannst Du auch hier in jeder Apotheke bestellen!Wenn Du aber die Stoffe "als Komposition in einem Duft" gekauft hast (ich hoffe, ich habe das richtig verstanden, oder willst Du den Duft selbst mischen, dann kannst Du den restlichen Post ignorieren), gibt es noch das andere Problem:2. EU-KosmetikverordnungIn der letzten Zeit wird vom Zoll immer häufiger geprüft, ob importierte Produkte der EU-Kosmetikverordnung entsprechen. An diese muß sich JEDER Hersteller halten, der etwas in der EU verkauft, und seien es noch so wenige Transaktionen.Ist das nicht der Fall (fast immer beim Import kleinerer Indiefirmen aus dem Nicht-EU-Ausland, da sie in ihrem Land diese Regeln nicht haben und oft nicht mal wissen, daß sie diese aber befolgen müssen beim Verkauf in die EU), wird entweder eingezogen und vernichtet, genau wie bei anderen illegal importierten Produkten wie Lebensmittel, Pflanzen, geschützte Arten usw, die Importbeschränkungen unterliegen.Das müssen nicht unbedingt nur in der EU reglementierte Inhaltsstoffe sein, sondern auch nicht erfüllte formelle Vorgaben wie zB fehlendes Allergenlabeling, anderweitige Pflichtangaben, fehlende Registrierung im CPNP (Cosmetics Notification Portal), fehlende Sicherheitsbewertung usw.Diese Vorschriften muss jeder, der etwas in die EU importiert, genauso einhalten wie jeder hier ansässige Hersteller.Macht natürlich keiner und das Meiste rutscht einfach durch, was aber stichprobenweise geprüft wird, wird beschlagnahmt.Der Käufer kann auch oft die Rücksendung wählen, wenn es nichts Gefährliches oder massiv Illegales (CITES Annex 1 oder Waffen etc) ist.Früher hat sich da wohl niemand drum gekümmert, aber mittlerweile hat sich auch beim Zoll rumgesprochen, daß hiesige Verordnungen sinnlos sind, wenn sie nicht kontrolliert werden.Das haben mir auch meine hin und wieder bei mir im Labor vorbeikommenden Prüfer vom Landratsamt und vom Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit bestätigt.Ein Freund von mir mußte auf's Zollamt wegen eines Duftes aus den USA, wo alles formell Vorgeschriebene fehlte, er bekam ihn NICHT ausgehändigt und das Parfum wurde vernichtet.Definitiv wird nicht längst alles erwischt, genauso, wie nicht jeder, der zu schnell fährt, geblitzt wird. Trotzdem ist nicht davon auszugehen, daß man immer Glück hat.Was Zollbeamte rausgreifen oder nicht, ist letztendlich sehr unterschiedlich und hängt auch vom Arbeitsaufkommen ab, aber rein rechtlich müssen sie nicht EU-konforme Produkte beschlagnahmen und die Tendenz diesbezüglich ist steigend.Hier zwei Beispiele:http://www.wn.de/Muenster/2016/07/2464790-Kosmetik-ohne-Zulassung-in-der-EU-Ohne-TTIP-keine-Pakete-aus-den-USAhttps://www.bdo.de/de-de/themen/newsletter/zva-aktuell-iv-2016/vorsicht-beim-kauf-von-kosmetika-im-bzw-aus-dem-a

...Innerhalb der EU fallen keinerlei Zölle, EUst oder sonstige Einfuhrabgaben an. @Gandix: die Schweiz ist kein "Sonderfall", sondern einfach kein EU Mitglied, da sind alle Abgaben fällig. Mit GB bleibt noch abzuwarten, ob eine Freihandelszone vereinbart wird oder nicht, bisher sind nur Wechselkursgebühren wegen des GBP zu entrichten, je nach Zahlungsdienstleister mehr oder weniger.

...DasguteLeben:In den anglophonen Foren läuft schon die Rezeption, ich dachte ein Thread hier wäre auch sinnvoll. Die Kindle Edition ist schon verfügbar, Paperback kommt in Kürze, Hardback im Herbst.Ich bin sehr angetan, schon der einführende Essay bietet einen exzellenten Abriss der letzten 100 Jahre Parfümgeschichte und zeichnet auch die aktuelle Situation in der Industrie sehr gut nach. Kurz gesagt: Der Massenmarkt nähert sich aufgrund des Grundprinzips des wechselseitigen Dauerplagiarismus der Singularität auf niedrigstem Niveau an. "Niche" ist inzwischen überwiegend ein Marketingansatz ohne qualitative Kriterien (prägende Beispiele diverser der Profitmaximierung geschuldeten Pathologien sind u.a. die Rezensionen von Roja Dove, Lutens, Penhaligons, Intertrade [Avery, Blood Concept, u.v.m.), Kurkdjian und Pierre Guillaume. Die Renaissance kunstvoller Parfüms liegt im Aufstieg kleiner "artisan perfumers," begründet viele davon Quereinsteiger und Autodidakten, die viel Aufmerksamkeit bekommen: Bogue, Dubrana, Neuffer, Beaufort, Kerosene, Slumberhouse, Dusina u.a. Auch wenn ich in vielen einzelfällen Düfte anders wahrnehme halte ich die generelle Einschätzung für korrekt. Geschockt war ich persönlich nur von den 4 Sternen für Aventus :-D.Ich bin tot umgefallen, als sich LT per Mail bei mir meldete, ob ich ihm Proben zur Rezension schicken wolle und dachte zuerst an einen Hoax...hätte nie gedacht, daß ich mal als kleines Würmchen in diesem Buch landen würde, schon garnicht in einer der Top Tens!!!Man kann über alle Kritiken immer geteilter Meinung sein, und zwar egal in welcher Branche. Den von Dir zusammengefassten Grundtenor unterschreibe ich aber zu 100%. Ich freue mich sehr, daß er soviele Einzelkämpfer anstatt lauter leidenschaftsloser "Geldmarken" besprochen hat und auch einige Naturmarken, obwohl er davon normalerweise nicht so begeistert ist.

...Deine Feststellungen sind absolut logisch, da Guajakol in Spuren auch in echter Vanille enthalten ist. Gaiac in purer Form riecht hauptsächlich nach Räucheraromen (ich muß immer an Schinken denken, selbst bei einer molekularen Destillation von Robertet, bei der unerwünschtere Komponenten vermindert werden). Ich werde das nochmal genau auf den "Vanilleaspekt" analysieren und Bescheid geben. Bisher ist mir definitiv keiner prominent aufgefallen.Das mit dem Joghurt ist leider Realität, da durch die schon seit 2014 anhaltenden Vanillekrise echtes, aus echter Vanille gewonnenes Vanilin gegenwärtig dreimal teurer als Gold ist. Meine letzte Info vom Produzenten war 90.000€ / kg.Manchmal werden alibimäßig minderwertige, bereits extrahierte Schoten mitverarbeitet, das ist aber mehr ein optischer als geschmacklicher Aspekt, kann aber als echtes Vanillearoma deklariert werden.Die Preise sind seit 2014 um ca 2500% gestiegen, da wird im industriellen Betrieb kaum noch echte Vanille verwendet, weder in Nahrungsmitteln noch in Parfums.

...Wenn Du noch Versand und die dann fällige Einfuhrumsatzsteuer draufrechnest, ist das kein gutes Geschäft!

...Seit 2012 gibt es vom SCCS (Scientific Committee For Consumer Products) Regulierungsvorschläge, welche auch zum Start der Parfumo Petition geführt haben. Jahrelang hat man nichts mehr gehört, daß schon der Verdacht aufkam, alles hätte sich aufgrund der Übertriebenheit der Vorschläge in Wohlgefallen aufgelöst.Leider weit gefehlt!Sehr still und wahrscheinlich von den Meisten unbemerkt ist der Vorschlag des SCCS, die 3 Substanzen Atranol, Chloroatranol und Lyral komplett zu verbieten, im August 2017 in Kraft getreten.Ab August 2019 dürfen Produkte, die diese enthalten, nicht mehr in die EU eingeführt werden, ab August 2021 müssen sie ganz aus allen Regalen verschwunden sein. Das bedeutet konkret, daß Eichenmoos garnicht mehr eingesetzt werden darf. Außer, es würde gelingen, die Atranole gänzlich aus dem Rohstoff herauszubekommen, wofür ich keine große Hoffnung habe. Momentan wird Oak Moss Low Atranol verwendet, aber da ist eben immernoch etwas drin.Sollten auch die weiteren Verbotsvorschläge als Gesetz umgesetzt werden, wäre das das Aus der bisherigen Parfumerie, da elementarste Rohstoffe überhaupt nicht mehr verwendet werden dürften.Momentan sind diese weiteren Verbote nur deshalb noch nicht umgesetzt, weil ein zähes Ringen zwischen IFRA und SCCS im Gange ist. SCCS möchte die "Allergene" gleich pauschal verbieten, die IFRA möchte, daß statt eines pauschalen Verbots erst verläßliche Schwellenwerte ermittelt werden, unter denen diese Stoffe keine Probleme bereiten und diese dann als zukünftige Grenzwerte ansetzen.Überflüssig zu erwähnen ist, daß für das Ganze wieder viele Versuchstiere ihr Leben lassen werden!!!Das Bundesamt für Risikobewertung machte folgende Aussage: "Angesichts fehlender alternativer Testsysteme zur systemischen Toxizität ist die Ermittlung des MoS (Margin of Safety) im Augenblick ohne Tierversuche nicht möglich." Quelle hier: http://www.bfr.bund.de/cm/343/2_sitzung_der_bfr_kommission_fuer_kosmetische_mittel.pdfDie betroffenen Substanzen sind: Zimtaldehyd, Zimtalkohol, Citral, Coumarin, Eugenol*, Farnesol*, Geraniol*, Hydroxycitronellal, Isoeugenol*, Limonene (oxidised), Linalool* (oxidised), egal ob synthetisch erzeugt oder als Bestandteil natürlicher Öle.Das beträfe zB Rosenöl, Lavendel, Tonka, Coumarin, Nelke, Zimt, Tabak, Perubalsam, Styrax, viele Zitrusöle usw.Außerdem, wie auch in vorherigen Threads schon erwähnt, sollten 127 Allergene gelabelt werden. In Zukunft gibt's dann noch ein Buch zu jedem Produkt, hoffentlich noch eine Lesebrille mit dazu! Der Aufwand kann von großen Firmen vielleicht noch bewältigt werden, aber Indie-Parfumeure, die ihre Produkte legal verkaufen (also mit Sicherheitsbewertung, Registrierung und ordnungsgemäßer Deklaration), werden das kaum noch stemmen können.Ich bin entsetzt, was so ein paar EU-Wissenschaftler, die natürlich ihren Posten behalten möchten, hier anrichten. Würden sie einfach konstatieren, daß die bisherigen und weltweit strengsten Regeln weit genug gehen, bräuchte sie ja keiner mehr.Hauptsache Glyphosat und sonstige Gifte dürfen bleiben. Frei nach dem Motto: "Wer einen großen Skandal verheimlichen möchte, inszeniert am besten einen Kleinen." :x

...Der breite Flacon war die Splash-Ausgabe.

...Bei meinem ca 10 Jahre alten EdC bin ich mir sicher, daß kein echtes Zibet drin ist, da das Echte eine bestimmte Aura verleiht, die auch die Imitationen nicht hinbekommen. Trotzdem bin ich absolut gegen dessen Verwendung! Egal, welch schönen Effekt es bringen kann, es ist und bleibt ein unethisch gewonnenes Produkt. Ich denke aber, daß in der Originalvariante sicher mal echtes Zibet drin war, da in den dreissiger Jahren Parfums echte Luxusgüter und Castoreum, Moschus, Zibet und Ambra noch standardmäßig verwendet wurden.Es kommt also sehr darauf an, von wann genau Deine Abfüllung ist.Daß der Duft nach drei Tagen noch wahrnehmbar ist, liegt garantiert mehr an den synthetischen Inhaltsstoffen und dem reichlich vorhandenen Patchouli und Vetiver. Zibet wird zwar oft als Fixativ bezeichnet, eigentlich ist es aber eher ein Exaltierer und könnte diese Haltbarkeit alleine nicht bewirken.

...Hallo Mantus,bei einem so extrem preisgünstigen Duft wie Tabu kannst Du getrost davon ausgehen, daß kein echtes Zibet enthalten ist, da sehr teuer. Auch in höherpreisingen Düften wird meistens künstliches Zibet verwendet, da gibt es massenhaft Imitationen der Riechstoffhersteller wie zB Civette Givco etc.Das vom Geruch her in einem starken Duft wie Tabu herauszuriechen und zu unterscheiden bedarf einer sehr geschulten Nase.Ich habe noch irgendwo einen Flacon davon, will mal sehen, was und ob mir dazu auffällt.

...Das Diethylphtalat von Deinem gelernten Parfumeur ist übrigens nicht als Lösungsmittel, sondern sicherlich standardmäßig als Vergällung in seinem Alkohol enthalten. Das gibt er nicht selbst dazu, sondern der Stoff ist ab Werk den Alkoholen zugesetzt, die ohne Branntweinsteueraufschlag verkauft werden. Und ich wiederhole: technisch vollkommen unnötig, es geht um die Steuerersparnis. Zum Lösen wird häufig DPG = Dipropylenglykol verwendet.

...Viele Parfumeure haben ihre Rohstoffe pauschal in DPG gelöst, trotzdem ist es technisch NICHT notwendig. Oud ist in Reinform perfekt alkohollöslich, es dauert halt etwas länger, wenn es zäher Stoff ist. Nicht löslich ist es wahrscheinlich mit irgendwelchem Öl gemischt, das funktioniert dann nicht und bildet Fettaugen. Ambroxan ist keine natürliche Essenz! Dennoch ist es selbstverständlich ethanollöslich, zwingende Voraussetzung dafür ist aber REINER Alkohol, 96%. Vielleicht hat Deiner einen höheren Wassergehalt. Selbst bei 90%igem Ethanol ist bei vielen Rohstoffen Lösung nicht oder nur schlecht möglich.Der reine Sprit ohne Vergällung ist aber VIEL teurer. Selbst Roja Dove verwendet in seinen 1000€ / 30ml Parfums Vergällungsmittel. Geiz ist eben für viele geil.Ich bekomme zugegebenermaßen auch einen Kloß im Hals, wenn ich auf meiner Rechnung den Branntweinsteueranteil sehe, das sind um die 55% des Gesamtpreises beim teuersten Bioalkohol, bei konventionellem Alkohol dementsprechend mehr, da der Alkohol billiger, der Steueranteil aber gleich ist.

...Terra:Weichmacher sind notwendig, um viele natürliche Duftstoffe überhaupt in Alkohol lösen zu können. Im Grunde können also auch Biodüfte nur funktionieren, indem dann entweder auf diese natürlichen Essenzen verzichtet wird, oder indem doch Weichmacher verwendet werden. Annette Neuffer wüsste da z.B. sicher mehr. Oud ist aber zum Beispiel ein Stoff, den man nicht einfach in Alkohol lösen kann und ich bin mir sicher, das es mit relativ vielen Stoffen gar nicht so einfach möglich ist.Lieber Terra, da muss ich jetzt energisch widersprechen, das ist vollkommen falsch. Mir ist kein einziger Riechstoff bekannt, der nicht in Alkohol löslich ist. Das ist aber bei unvergälltem und qualitativ höchstwertigem Alkohol teurer und kann manchmal auch mehr Arbeitsaufwand bedeuten. Welche natürlichen Essenzen meinst Du denn? Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren. Phtalate werden zum Vergällen verwendet um die Branntweinsteuer zu sparen, Weichmacher als billige Lösungsmittel. Technisch gesehen sind sie überhaupt nicht notwendig.

...Man nehme einen Aquarellblock und eine Schere oder Papierschneider, fertig ist die Lauge!Aquarell- bzw auch Skizzenpapier gibt es in unterschiedlichen Stärken / Gewichten, je schwerder, desto länger hält der Duft auf dem Papier. Für einen schnellen Eindruck ist leichtes Skizzenpapier oder ganz normales Druckerpapier vorteilhaft, da der Alkohol schneller evaporiert.Künstlerpapiere sind auch ziemlich geruchsneutral.Teststreifen aus der Parfumerie sind in der Regel nutzlos, da sie extrem von der duftgeschwängerten Raumluft kontaminiert sind.

...Heute habe ich bei Oberpollinger in München ein neues Sale-Regal gesehen, in dem diverse Nischendüfte um 50% reduziert sind, vielleicht kann jemand was damit anfangen.Unter anderem alles von Perris Monte Carlo, Friendly Hunting und "McQueen" von Alexander McQueen.

...Bei Herrn Dove wird immer viel vom Pferd erzählt, wenn der Tag lang ist...er ist ja schließlich Marketingexperte und nicht, wie gerne postuliert, Parfumeur oder gar "Parfumprofessor". Da gilt es alles nicht 100% wörtlich zu nehmen. Wären die Parfums von Natur aus stark gefärbt, müßten sie ja nicht mit Farbstoffen versetzt werden. Synthetische Riechstoffe sind ohnehin meist farblos. Natürliche können sehr stark färben und es gibt alle möglichen Techniken, diese zu entfärben, zB durch Rektifikation, Destillations- oder Filtrationsverfahren. Es kann durchaus sein, daß auch diese zum Zug kommen, aber das ist überhaupt nichts Besonderes und wird bei allen Industriedüften gemacht, um sie dann passend zum Marketingkonzept einfärben zu können. ZB blau, rosa oder sonstwas.