Vi Et Armis
East India
2015

Vi Et Armis / East India von Beaufort
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7.3 / 10 186 Bewertungen
Ein Parfum von Beaufort für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2015. Der Duft ist rauchig-würzig. Haltbarkeit und Sillage sind überdurchschnittlich. Es wird noch produziert. Der Name bedeutet „mit Waffengewalt / Ostindien”.
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Duftrichtung

Rauchig
Würzig
Holzig
Harzig
Ledrig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
schwarzer Pfefferschwarzer Pfeffer GrapefruitGrapefruit schwarzer Teeschwarzer Tee KardamomKardamom
Herznote Herznote
WeihrauchWeihrauch rote Früchterote Früchte SchlafmohnSchlafmohn WhiskyWhisky Ylang-YlangYlang-Ylang
Basisnote Basisnote
BirkeBirke TabakTabak AmberAmber AtlaszederAtlaszeder KaramellKaramell LabdanumLabdanum PatchouliPatchouli SandelholzSandelholz OudOud

Parfümeure

Bewertungen
Duft
7.3186 Bewertungen
Haltbarkeit
8.5165 Bewertungen
Sillage
8.4166 Bewertungen
Flakon
8.1149 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
7.062 Bewertungen
Eingetragen von Zionist, letzte Aktualisierung am 16.03.2024.

Rezensionen

12 ausführliche Duftbeschreibungen
8
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
8.5
Duft
Floyd

450 Rezensionen
Floyd
Floyd
Top Rezension 48  
Ostindien 1749
Gespenstisch schwerfällig scheint die alte Brigg in der See zu liegen, ungewöhnlich lang sind die Zeitabstände, in welchen das hypnotische Ächzen und Knarzen sich vom Kiel her ins Gebälk des Zweimasters arbeitet, als ob einer ganz langsam ein Stück Holz über ein Waschbrett zieht. Dann ist da noch das Rollen einer Flasche über die Planken, mit jedem Intervall einmal von der einen Seite zur anderen, ehe sie mit einem hellen Schlag auf Widerstand stößt. Kaum Wind. Schwach schwappen wenige Wellen um den Bug, gedämpftes Gluckern, sonst ist alles totenstill. Was ist mit der Mannschaft? Da waren diese Nachrichten letzte Nacht, von der Pembroke und der Namur, der Zyklon.
Ich kann meine Augen nicht öffnen. Es riecht verbrannt. Hatten wir Feuer an Bord? Dann ist da noch ein fast schon scharf ätherischer Geruch, wie Kampfer, das muss der Pfeffer sein, der neben dem Rauchtee verstaut war, vermutlich ist die Ladung im Sturm ineinander geraten.
Der chinesische Lapsang Souchong, den sie über Kiefernwurzeln räuchern, schon möglich dass der so riecht. Ich nehme ihn immer stärker wahr. Er scheint sich mit hellerem, frisch zitrischem Rauch zu verweben. Hatten wir indischen Weihrauch geladen? Ist der etwa auch in Brand geraten? War da ein Feuer? Das Opium. Zum Teufel, wo hatten wir das? Ich kann es nicht ausmachen. Ob es verbrannt ist, verloren? Ob wir sinken werden?
Was war das? Die Flasche. Sie muss geborsten sein. Ich war wohl wieder ohnmächtig gewesen. Wieviel Zeit mag vergangen sein? Eine Stunde? Ich kann immer noch meine Augen nicht öffnen. Diese Stille. Was ist mit den Anderen? Schottischer Single Malt, der riecht ja an sich schon rauchig, verdammt, meine letzte Whiskyflasche war das. Der schwarze Zware-Tabak, er muss hier in meiner Kajüte sein, vermutlich sogar hier in der Koje, zwischen all dem alten verkokelten Holz. Wenn die von der Kompanie wüssten, dass ich lieber den Tabak der Niederländer rauche. Ob das überhaupt noch eine Rolle spielt?
Ich glaube, es wird dunkel. Das Meer liegt jetzt ganz still. Eine halbe Ewigkeit liege ich hier im Ungewissen. Es riecht nach verbranntem Holz, der Räuchernote in meinem Whisky, der sich über die Reste der eingeschleppten Erde und der Asche auf den Planken der Kajüte verschmiert hat. Meine Ladung werde ich wohl nicht mehr löschen, in keinem Hafen. Sorry George. Rule Britannia...
35 Antworten
8
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
8.5
Duft
Meggi

1019 Rezensionen
Meggi
Meggi
Top Rezension 35  
Wenn der Teil zum Ganzen wird
Räucherfisch, Lakritz, Lagerfeuer, über der qualmenden Glut vergessener Lapsang Souchong… Wir können uns was aussuchen - und nehmen einfach alles. Binnen kurzer Zeit ist der Rauch derart fischig, dass ich praktisch die Gräten der Makrele im Mund spüre. Doch das geht vorbei. Schon nach einer halben Stunde wird Vi Et Armis wärmer und süßlicher. Fast zuckrig. Säuerlich-teeriges Leder. Whisky kann ich mir einbilden, üppig-säuerlichen Weihrauch ebenfalls, beides geht nur im Brand ziemlich unter. Nach zwei, drei Stunden sitze ich an einem idealisiert-würzigen Lagerfeuer…und denke an den vorderen Teil von ‚Black‘ von Comme des Garçons. Und das bis weit in den Abend hinein. Ein Gedanke an Oud etwa bleibt, frei nach Loriot, möglich, aber sinnlos. Oder allenfalls Beiwerk.

Hm. Der CdG wäre eine wesentlich günstigere Alternative, an besagte Rauch-Note zu gelangen (selbst wenn ich dafür auf den Fisch verzichten müsste). Überprüfen kann ich das nicht mehr, meine Probe von ‚Black‘ ist vor Jahren weitergezogen. Allerdings ist das Problem vielleicht durch die Assoziation bereits identifiziert: Der Beaufort verliert nach hinten raus in meinem Empfinden allzu sehr an Eigenständigkeit, sobald ihn das Marken- (wahlweise Makrelen)-Spezifische der ersten Phase verlässt.

Fazit: Die wohl typische Beaufort-Rauchigkeit wurde anscheinend hier kurzerhand zum Kern bzw. direkt zum kompletten Duft erhoben. Hm. Zwar schätze ich derlei Gequalme sehr, aber ein bisschen was extra darf es sein. Zudem steht die Individualität eben nicht wirklich durch.

Insofern sehe ich mich vor der paradoxen Situation, dass mir ein Duft eigentlich genau das anbietet, was ich am liebsten mag – bloß so konsequent und so puristisch so viel davon, dass mir das dann auch wieder nicht ganz recht ist. Ich sollte die anderen Beauforts mit ähnlichem Rauch nochmal testen.

Trotzdem: Ich mag den Duft natürlich. Ohnehin zieht eine solche Ladung Rauch (höchst subjektiv, versteht sich) eine Basis-Linie bei der Bewertung ein, die ich schlichtweg nicht unterschreiten kann.

Ich bedanke mich bei Terra für die Probe.
25 Antworten
8
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
8
Duft
Schallhoerer

66 Rezensionen
Schallhoerer
Schallhoerer
Top Rezension 29  
Die rauchige Teegesellschaft
Wenn eine Marke mit einem Slogan wie "In Smoke We Trust" wirbt, dann hat sie meine Aufmerksamkeit. Da bin ich ziemlich einfach gestrickt. Ich lese Rauch, ich rieche rein.

Beaufort London ist die vom Prodigy-Schlagzeuger Leo Crabtree gegründete Marke, die sich neben Düften auch Spirituosen widmet. Dabei geht man in beiden Fällen nicht den einfachen Weg.

Vi et Armis (lat. für "mit Waffengewalt") hieß dabei übrigens früher "East India" und stellt damit den Bezug zur im Jahre 1600 gegründeten britischen Handelsgesellschaft, der East India Company her. Mit dieser Gesellschaft wurden alle denkbaren Handelsgüter "verschifft". Offenbar musste sich Beaufort aber relativ schnell aus juristischen Gründen von diesem Namen verabschieden. Treffender hätte dieser aber nicht sein können.

Wir haben hier für Beaufort Düfte (mit Ausnahmen) den typischen Rauch im Vordergrund. Wo andere Marken diesen als Nebenschauspieler einsetzen, agiert der Rauch in Vi et Armis als Hauptdarsteller. Der erste Atemzug füllt die Lunge mit stechendem Rauch. Hier werden keine Kompromisse eingegangen. Tonangebend im Opening ist dann auch direkt eine grobe Portion an schwarzem Pfeffer, der ebenfalls in der Nase beißt und sich mit der warmen Würze des Kardamom ergänzt. Der Rauch überdeckt in dieser Phase des Duftes die restlichen Noten wie ein Umhang und es fällt einem schwer die einzelnen Noten in diesem Dickicht aus Qualm zu erkennen. Aber gerade das macht für mich den Reiz der Beaufort Düfte aus. Hier wird es einem nicht leicht gemacht, die Nase wird gefordert und man braucht eine gewisse Zeit, bis man durch diesen dichten Rauch "sehen" kann. Ganz tief im Hintergrund, unter all diesem Rauch, finden wir dann aber eine Tee-Note, die mit der Zeit immer präsenter wird und sich in den Vordergrund arbeitet. Für mich persönlich riecht das wie ein Tee mit zitrischem Einschlag. Im weiteren Verlauf kommt dann noch eine leicht alkoholische Note dazu, verfeinert den Tee und geht mit dem Rauch eine minimal süßliche Symbiose ein. Ich persönliche habe manchmal meine Probleme wenn es darum geht eine Tee-Note von einem trockenem Tabakblatt zu unterscheiden. Im späten Drydown nehme ich aber eine Note wahr, die sich von der bisherigen Tee-Note unterscheidet weshalb ich hier auf ein eher trockenen Tabak tippen würde. Das Oud als solches ist in diesem gesamtem Konstrukt nicht einzeln zu dechiffrieren. Wahrscheinlich verbindet es sich helfend mit den rauchigen Aspekten der Birke und des Weihrauchs.

Das geniale am Vi et Armis ist aber die konzeptionelle Gestaltung des Duftes. Hier liegt meiner Meinung nach ein olfaktorisches Meisterwerk vor. Die Grundidee war offenbar den Geruch eines Schiffes, dass allerlei Güter (Tee, Gewürze, Alkohol) transportiert und in ein Gefecht auf hoher See gerät, wiederzugeben. Und das ist meisterhaft in Szene gesetzt.

Bei der Haltbarkeit muss man sich bei Beaufort Düften keine Gedanken machen. Ich kann den Vi et Armis mit 2 Sprühstößen ohne Probleme über einen kompletten Arbeitstag wahrnehmen.

Durch die angenehme Teenote ist der Duft in meinen Augen tragbarer als z.B. ein Tonnerre aus dem selben Haus. Man muss aber schon ein ausgeprägtes Faible für rauchige bzw. extremere Düfte haben um Genuss an Vi et Armis zu verspüren.

Mit "In Smoke We Trust" hat man große Töne gespuckt, letztendlich aber auch abgeliefert. Der Vi et Armis ist ein konzeptionell meisterhaft austarierter Duft, der viele Extreme sowie seine Gegensätze in Einklang bringt und olfaktorisch auf eine spannende Schiffsreise einlädt.
11 Antworten
7.5
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
7
Duft
loewenherz

881 Rezensionen
loewenherz
loewenherz
Top Rezension 19  
You know nothing, Jon Snow!
Unter den für Nichteingeweihte kaum zu zählenden Haupt- und Nebencharakteren von HBOs (bzw. eigentlich George R. R. Martins) 'Game of Thrones' gibt es nur kaum welche, die sich konstanter Sympathien erfreuen - zu regelmäßig hebt der Wahnsinn seine Fratze auch an ungewohnter Stelle. Der wohl beliebteste zumindest unter den männlichen Charakteren ist Jon Snow, der Bastardsohn des Hauses Stark, der als Heranwachsender als Wächter auf die sogenannte Mauer geht, die letzte Befestigung im Norden, jenseits derer nur noch die Wildnis kommt. Und als am Ende der fünften Staffel Zweifel daran bestehen müssen, ob er am Leben geblieben ist, geht ein wüster Aufschrei durch die Fangemeinde.

Jon Snow ist ernst und stolz und tapfer - und immer auch ein bisschen traurig. Ebenso wie die anderen Charaktere von Martins epochaler Saga hat es (und ist) auch er nicht immer einfach - Kit Harringtons melancholischer Blick zollt diesem Schicksal wundervoll Tribut. Das rothaarige Wildlingsmädchen Ygritte, dem er das Leben rettet und in das er sich entgegen den Sitten der Wächter der Mauer verliebt, sagt ihm in einer der vielleicht berühmtesten Szenen bitter: 'You know nothing, Jon Snow!', um ihm vor Augen zu führen, dass er selbst als nicht erbberechtigter Bastard und in seinem der Pflichterfüllung gewidmeten Leben als Wächter viel sorgenfreier lebt als jene jenseits der Mauer.

Beauforts Vi Et Armis - ein wunderbarer lateinischer Ablativ, auf deutsch: 'durch Gewalt und Waffen' - transportiert in einem Duft, was so widersprüchlich und schwierig ist in der Gestalt des tragischen Jon Snow: Stolz und Bitterkeit und Traurigkeit und großen Ernst, Hingabe und Opfer, Rohheit und Gewalt. Es ist die Signatur des Hauses Beaufort, keine einfachen Düfte zu produzieren, sondern fordernde, nachgerade verstörende, so auch hier. Zentraler Akkord ist eine bittere Tabaknote, flankiert von kaltnordischer Birke, schwarz loderndem Weihrauch und lichtlosem Oud. Eine ganz feine Teenote webt einen fernen Anklang von Traurigkeit hinein - um gleich wieder in finsterem Rauch und kaltem Feuer zu versinken.

Fazit: schon für einen Mann an der Grenze zum Aushaltbaren. Was muss das erst für ein Weib sein, das einen solchen Duft zu tragen wagt?
3 Antworten
10
Duft
FrauHolle

555 Rezensionen
FrauHolle
FrauHolle
24  
Bong Of A Teacher Man.
Wohl hier alle keine Drogen-Erfahrungen gemacht. Also, ich ja auch nicht, aber das weiß man doch, wie Cannabis riecht, oder? Wer das nicht weiß, kann sich hier eigentlich gleich wieder abmelden. Jeder kennt doch einen, der einen kennt, der zufällig mal auf einer Fete im Steinbruch neben einem gesessen hat, der sich das Zeug gespritzt hat. Der Freund von einem Freund, Sie wissen schon. Also ich persönlich kenne diesen Geruch aus meiner alternativ-allgemeinmedizinischen Hausarzt-Praxis, in der es durch die Ritzen, gleich der ersten Tür links, IMMER so durchzieht, und Krebs-, und Tourette-Patienten sich beim Rauskommen vieler, vieler neidischer Blicke sicher sein können. Also, habe ich beobachtet. Und eine Erkältung oder Rückenschmerzen sind weit weg von Krebs oder Tourette, auch nicht als schauspielerisch ernsthaft beteuerte Kombinations-Bitte. Habe ich gehört.
Nun, was ich sagen will ist: Das Zeug hier riecht nach Haschisch.
Kein Schinken, kein Tabak (also wenig Tabak)
Haschisch.

Ich kann das alles nicht riechen was da oben, in der Duftpyramide, vorgegeben wird, und das kann ich, wie Sie ja wissen, sonst eigentlich immer. Ich bin sicher, das Opium will nur irreführen und verharmlosen.

Die Chemiker unter uns trommeln jetzt bestimmt leise: Birkenteer!
Die Deutschlehrer schlagen, wie immer, die Hände überm Kopf zusammen;
und die Schauspieler versuchen weiterhin ihr Glück beim Doc, mit einer möglichst fiesen Diagnose.
7 Antworten
Weitere Rezensionen

Statements

76 kurze Meinungen zum Parfum
JonasP1JonasP1 vor 2 Jahren
8
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
8.5
Duft
Rauch-Wellen
Fluten pfeffrige Wege
Tiefe Zitrus-Schatten
Holzig geweiht
Über dunklen Birken
Den letzten Whisky versoffen
In der Kellergassen
44 Antworten
PollitaPollita vor 3 Jahren
8
Sillage
7
Duft
Reste des Lagerfeuers sind noch am qualmen, während es im dunklen, feuchten Wald langsam Nacht wird. Der Cowboy ölt seine Pistole und raucht
23 Antworten
MarieposaMarieposa vor 9 Monaten
9
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Rauch der Vergangenheit
wie Geschichten
in den Balken des Jamaica Inn
Herbststürme am Torffeuer
Rauchtee und Shortbread
Blackberry Crumble
36 Antworten
SchalkerinSchalkerin vor 3 Jahren
8
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
8.5
Duft
Selten bekloppter Name. Besser : Frieden schaffen ohne Waffen.
Große Friedespfeife rauchen, Tässchen Würztee dazu
und einen kleinen Whisky.
24 Antworten
YataganYatagan vor 7 Jahren
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Kopf: mit dem Gesicht im Aschenbecher aufgewacht; Herz: T-Shirt, nachdem Du drei Stunden vor dem Grill gestanden hast; Basis: Zimmerbrand.
11 Antworten
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Torten Radar

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