29.05.2020 - 14:32 Uhr
Chizza
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Chizza
Top Rezension
19
Überfallkommando klingt sachte aus
Für gewöhnlich mag ich zwar extremere Düfte aber Beaufort ist so eine Sache; zu überwältigend sind die Kreationen manchmal. Iron Duke hingegen empfinde ich als äußerst tragbar und ich möchte erklären, warum.
Leider kann ich keine Anekdote anführen wie der Postmann kam und mir den Duft in die Hand drückte, wir beide vor Freude tanzten bis tief in die Nacht, meine Frau spontan ein Barbecue zubereitete etc pp. Wie das so ist eben, wenn ein Parfum per Post kommt. Ich hatte lediglich eine Abfüllung zur Hand um für mich zu evaluieren, ob hier ein Kauf stattfinden muss/kann oder nicht.
Zunächst verströmt der Duke einen für mich schmutzigen Ledergeruch und zwar sehr intensiv. Das Leder ist hierbei kein derbes, irgendwie roh anmutendes Leder sondern durchaus fein nur eben anders nuanciert. Mich persönlich erinnert der Auftakt sublim an frischen Teer.
Relativ zügig bekommt das Leder glattere und feinere Züge welche dennoch eher dunkel anmuten. Der Ledergeruch wird nun stärker, strömt dabei aber kanalisierter aus und nicht wie zuvor bahnbrechend. Eine feine Würze legt sich über das Leder, mich persönlich erinnert der Duft an Wacholder, ist teilweise etwas frisch aber in meiner Wahrnehmung zu vernachlässigen. Ebenso umweht ein leichter Rauch das Leder. Dieser ist weder sakral noch kalt, sondern vielmehr wie einer Glut entsprungen und nun das Leder umhüllend. Das könnte der Tabak sein, welcher frisch entzündet seine Asche das Leder umgarnen lässt. Diese Mischung hat was, ist aber sehr gewagt und für die meisten Menschen nicht tragbar.
Wenn der Duft nun also wirklich eine Hommage an den Duke of Wellington sein soll, dann soll er wohl vom kriegerischen Leben des Dukes erzählen, welcher in vielen bekannten Schlachten siegreich war. Strahlt dieser Duft nun also Kriegshärte aus? Erzählt es uns von Schlachten, welche allgemein einen düsteren Tenor besitzen mögen und hier dem Duft gleich kommen?
Jetzt ist es natürlich auch so, dass sich der Duft verändert und wesentlich gefälliger wird, für meine Begriffe nach dem Auftakt sogar zu gefällig. Die Kompromisslosigkeit des Auftakts nimmt ab, Iron Duke wird diplomatischer. Es bleibt intensiv aromatisch aber mit Bedacht eingesetzt. Dem Parfum soll Rum beigemischt sein und ab hier kann ich mir das vorstellen. Dabei handelt es sich nicht um süßen Rum sondern aufgrund der Intensität eben um den Selbstgebrannten. Eine zarte süßliche Note kommt ebenfalls auf. Ohne das jetzt gelesen zu haben, hätte ich vielmehr auf Harze getippt, welche leicht klebrig und in Zusammenspiel mit Hölzern voranschreiten und dabei sehr aufgeräumt, sehr dosiert wirken. Hier fällt keiner vom Stuhl. Ebenso erinnert mich der Duft bald an Aqva Amara und nicht weil es so duftet, da liegen Welten dazwischen. Aber viele kennen diese metallisch schmeckende Mandarine(?); hier duftet es ebenfalls eisenhaltig. Zuletzt überrascht Iron Duke leicht denn er wird für mich wärmend und honighaltig, zumindest ist das meine Wahrnehmung. Könnte auch sehr gut Bienenwachs sein oder vielleicht sogar Honigtau von den Bäumen.
Enorm vielseitig, was Beaufort hier zeigt. Das Ende holt mich leider nicht so sehr ab und ich frage mich auch, ob diese Variabilität das ist, was die Interessenten vor die Gretchenfrage stellen wird: wie halte ich es mit einem Erwerb? Diese habe ich für mich geklärt denn - mit Verlaub - Iron Duke ist ein gutes Parfum aber da fehlt mir der letzte Pfiff um sagen zu können: der Duft, der sticht wirklich hervor.
Leider kann ich keine Anekdote anführen wie der Postmann kam und mir den Duft in die Hand drückte, wir beide vor Freude tanzten bis tief in die Nacht, meine Frau spontan ein Barbecue zubereitete etc pp. Wie das so ist eben, wenn ein Parfum per Post kommt. Ich hatte lediglich eine Abfüllung zur Hand um für mich zu evaluieren, ob hier ein Kauf stattfinden muss/kann oder nicht.
Zunächst verströmt der Duke einen für mich schmutzigen Ledergeruch und zwar sehr intensiv. Das Leder ist hierbei kein derbes, irgendwie roh anmutendes Leder sondern durchaus fein nur eben anders nuanciert. Mich persönlich erinnert der Auftakt sublim an frischen Teer.
Relativ zügig bekommt das Leder glattere und feinere Züge welche dennoch eher dunkel anmuten. Der Ledergeruch wird nun stärker, strömt dabei aber kanalisierter aus und nicht wie zuvor bahnbrechend. Eine feine Würze legt sich über das Leder, mich persönlich erinnert der Duft an Wacholder, ist teilweise etwas frisch aber in meiner Wahrnehmung zu vernachlässigen. Ebenso umweht ein leichter Rauch das Leder. Dieser ist weder sakral noch kalt, sondern vielmehr wie einer Glut entsprungen und nun das Leder umhüllend. Das könnte der Tabak sein, welcher frisch entzündet seine Asche das Leder umgarnen lässt. Diese Mischung hat was, ist aber sehr gewagt und für die meisten Menschen nicht tragbar.
Wenn der Duft nun also wirklich eine Hommage an den Duke of Wellington sein soll, dann soll er wohl vom kriegerischen Leben des Dukes erzählen, welcher in vielen bekannten Schlachten siegreich war. Strahlt dieser Duft nun also Kriegshärte aus? Erzählt es uns von Schlachten, welche allgemein einen düsteren Tenor besitzen mögen und hier dem Duft gleich kommen?
Jetzt ist es natürlich auch so, dass sich der Duft verändert und wesentlich gefälliger wird, für meine Begriffe nach dem Auftakt sogar zu gefällig. Die Kompromisslosigkeit des Auftakts nimmt ab, Iron Duke wird diplomatischer. Es bleibt intensiv aromatisch aber mit Bedacht eingesetzt. Dem Parfum soll Rum beigemischt sein und ab hier kann ich mir das vorstellen. Dabei handelt es sich nicht um süßen Rum sondern aufgrund der Intensität eben um den Selbstgebrannten. Eine zarte süßliche Note kommt ebenfalls auf. Ohne das jetzt gelesen zu haben, hätte ich vielmehr auf Harze getippt, welche leicht klebrig und in Zusammenspiel mit Hölzern voranschreiten und dabei sehr aufgeräumt, sehr dosiert wirken. Hier fällt keiner vom Stuhl. Ebenso erinnert mich der Duft bald an Aqva Amara und nicht weil es so duftet, da liegen Welten dazwischen. Aber viele kennen diese metallisch schmeckende Mandarine(?); hier duftet es ebenfalls eisenhaltig. Zuletzt überrascht Iron Duke leicht denn er wird für mich wärmend und honighaltig, zumindest ist das meine Wahrnehmung. Könnte auch sehr gut Bienenwachs sein oder vielleicht sogar Honigtau von den Bäumen.
Enorm vielseitig, was Beaufort hier zeigt. Das Ende holt mich leider nicht so sehr ab und ich frage mich auch, ob diese Variabilität das ist, was die Interessenten vor die Gretchenfrage stellen wird: wie halte ich es mit einem Erwerb? Diese habe ich für mich geklärt denn - mit Verlaub - Iron Duke ist ein gutes Parfum aber da fehlt mir der letzte Pfiff um sagen zu können: der Duft, der sticht wirklich hervor.
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