12.08.2020 - 16:51 Uhr
Chizza
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Chizza
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31
KEIN Räucherschinken
Beaufort-Düfte sind immer etwas Besonderes. Immer anders, in der Regel brachial. Die einen empfinden diese Düfte als Geruchsbelästigung, die anderen als Klimax der rauchigen Olfaktorischen Zunft. Naja, mein Chef gehört zur ersten Gattung, er wollte im Büro testen und wunderte sich, was da auf ihn zukam. War ganz amüsant aber das am Rande.
Zurück zu Beaufort: Ich selbst schätze Iron Duke, erkenne bei Vi et Armis und Fathom durchaus das Thema ohne diese subjektiv für mich näher in Betracht ziehen zu wollen.
Tonnerre 1805 erscheint mir auf den ersten Blick hingegen als gelungener Duft und ich möchte nur meine Sicht der Dinge schildern denn Räucherschinken ist hier nicht auszumachen; vielmehr eine gut verwobene Melange diverser Duftströmungen. Aus diesem Grunde ging es mir um eine differenziertere Betrachtung. Tatsächlich quillt der Duft auch nicht zügellos aus dem Flakon wie andere Beaufort-Kreationen. Los geht es mit einer starken metallischen Note, das Schießpulver. Dieses wird durch die säuerliche Limette alternativ inszeniert und das verleiht dem metallhaltigen Element einen gewissen Reiz. Dass das Ganze hier nicht ohne Rauch vonstatten gehen kann, ist selbsterklärend. Aber es bleibt beim Rauch einer frisch abgefeuerten Waffe, es brennt hier nicht, es sind auch keine undurchdringlichen Rauchschwaden am Horizont zu sehen; wir sind also immer noch beim Schießpulver.
Je weiter der Duft marschiert, umso mehr verändert sich die metallische Note. Hier entsteht nun dieser Ton, den viele mit Räucherspeck oder ähnlichem verbinden. Und so falsch liegen sie wohl gar nicht denn das metallene bewegt sich sukzessive in eisenhaltigere Gefilde. Beaufort nennt diese Ingredienz Blut. Doch dies alleine genügt noch nicht und das meine ich ganz objektiv. Die Würze würde fehlen und damit ein Kernelement des Duftes. Was sich mit Gischt recht träumerisch liest, meint im Endeffekt die salzige Note, die etwas luftig daherkommt. Famos.
Summa summarum eigentlich sehr fein gelöst, man kann nicht klagen. Ist das Ganze heutzutage zu oft konstruiert worden? Ja, genau wie Leder-Himbeere-Safran. Aber deswegen ist Tonnerre noch lange nicht schlecht. Zumal das hier keine neue Kreation ist. Das Manko dieses Duftes sehe ich eher in der Basis. Denn davon nehme ich gar nichts wahr.
Ich meine wirklich gar nichts und das rührt natürlich auch von den kraftvollen Noten zuvor her. Verblassen diese, verblasst der Duft. Eigentlich auch logisch; so feine und eher besinnliche Noten wie Zedernholz oder Tannenbalsam sind Kontrastprogramm.
Aus diesem Grunde ist Tonnerre in meinen Augen zwar gut aber es wäre deutlich mehr möglich gewesen. Leider „verhungert“ das Parfum auf halber Strecke und kann nicht mehr aufgefangen werden. Schade. Natürlich ist das nicht der einzige Beaufort der nach Stunden gezähmt wird. Aber das hier geschieht mir zu abrupt, zu grob.
Zurück zu Beaufort: Ich selbst schätze Iron Duke, erkenne bei Vi et Armis und Fathom durchaus das Thema ohne diese subjektiv für mich näher in Betracht ziehen zu wollen.
Tonnerre 1805 erscheint mir auf den ersten Blick hingegen als gelungener Duft und ich möchte nur meine Sicht der Dinge schildern denn Räucherschinken ist hier nicht auszumachen; vielmehr eine gut verwobene Melange diverser Duftströmungen. Aus diesem Grunde ging es mir um eine differenziertere Betrachtung. Tatsächlich quillt der Duft auch nicht zügellos aus dem Flakon wie andere Beaufort-Kreationen. Los geht es mit einer starken metallischen Note, das Schießpulver. Dieses wird durch die säuerliche Limette alternativ inszeniert und das verleiht dem metallhaltigen Element einen gewissen Reiz. Dass das Ganze hier nicht ohne Rauch vonstatten gehen kann, ist selbsterklärend. Aber es bleibt beim Rauch einer frisch abgefeuerten Waffe, es brennt hier nicht, es sind auch keine undurchdringlichen Rauchschwaden am Horizont zu sehen; wir sind also immer noch beim Schießpulver.
Je weiter der Duft marschiert, umso mehr verändert sich die metallische Note. Hier entsteht nun dieser Ton, den viele mit Räucherspeck oder ähnlichem verbinden. Und so falsch liegen sie wohl gar nicht denn das metallene bewegt sich sukzessive in eisenhaltigere Gefilde. Beaufort nennt diese Ingredienz Blut. Doch dies alleine genügt noch nicht und das meine ich ganz objektiv. Die Würze würde fehlen und damit ein Kernelement des Duftes. Was sich mit Gischt recht träumerisch liest, meint im Endeffekt die salzige Note, die etwas luftig daherkommt. Famos.
Summa summarum eigentlich sehr fein gelöst, man kann nicht klagen. Ist das Ganze heutzutage zu oft konstruiert worden? Ja, genau wie Leder-Himbeere-Safran. Aber deswegen ist Tonnerre noch lange nicht schlecht. Zumal das hier keine neue Kreation ist. Das Manko dieses Duftes sehe ich eher in der Basis. Denn davon nehme ich gar nichts wahr.
Ich meine wirklich gar nichts und das rührt natürlich auch von den kraftvollen Noten zuvor her. Verblassen diese, verblasst der Duft. Eigentlich auch logisch; so feine und eher besinnliche Noten wie Zedernholz oder Tannenbalsam sind Kontrastprogramm.
Aus diesem Grunde ist Tonnerre in meinen Augen zwar gut aber es wäre deutlich mehr möglich gewesen. Leider „verhungert“ das Parfum auf halber Strecke und kann nicht mehr aufgefangen werden. Schade. Natürlich ist das nicht der einzige Beaufort der nach Stunden gezähmt wird. Aber das hier geschieht mir zu abrupt, zu grob.
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