Berzerk

Da hier noch nichts steht, lädt das ja förmlich zu einer ersten Rezension ein. Ich konnte den Duft schon vor einigen Jahren erstehen, heute ist er leider nicht mehr erhältlich. Der Flakon erinnert mich etwas an grünlich-grauen Betonklotz, ein Wurfgeschoss oder Bauelement. Äußerlich kommt er jedenfalls schlicht und grob daher was ganz und gar nicht zum Duft passt. Der ist nämlich sehr blumig, feminin und bunt. Direkt nach dem Aufsprühen dachte ich, ich habe hier einen Duft für die Frauenwelt aufgesprüht! Erst später kommt mehr Holz durch, was es auch für Männer tragbar macht. Die Mandel und Tonkabohne nehme ich nicht wahr. Ich finde, die Blüte dominiert von Anfang bis Ende. Daher ist es für mich definitiv ein leicht pudriger unisex-Duft. Leider ist der Duft nicht sehr potent- Nachsprühen ist leider erforderlich.

In meiner Überschrift stehen bereits die Fakten. Aktuell gehe ich meine Düfte durch und suche den für mich perfekten Sommerduft. Und dieser Duft erfüllt meine Erwartungen an einen Duft für warme und heiße Tage. Er passt definitiv gut zur aktuellen Jahreszeit. Er ist frisch, krautig grün mit Holzaromen. Er drängt sich nicht auf und ist aufgrund seiner Duftpyramide definitiv gut für Männer ab 40 geeignet. Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel. Der Duft passt gut zu den Morgenstunden und fühlt sich auch am Tag gut an. Spätestens mit dem Sonnenuntergang sollte er dann auch verflogen sein. Das ist auch gut so denn dann fühlt er sich auch irgendwie unpassend an.
Tragbar ist er vorzugsweise bei der Arbeit bzw. im Büro. Ja, er bevorzugt als Grundlage schon eher den feinen Zwirn, zumindest sollte es ein Hemdkragen sein. Aufgrund seiner geringen Verbreitung am Markt (offenbar Produktion eingestellt) ist er auch im Alltag kaum noch irgendwo in der Menschenmenge zu riechen. Damit ist man also unique unterwegs!
Nachtrag (2 Tage nach dieser Rezi): Leider ist die Haltbarkeit und Sillage unterdurchschnittlich. Man muss den Flakon quasi dabei haben wenn man ganztägig von dem Duft umgeben sein will. Das ist wirklich schade denn so kommt der Duft nicht wirklich bei anderen gut an, da es einfach an Reichweite fehlt.

...obwohl es ein toller Duft ist! Die Luna Rosse Reihe hätte nach dem genialen "Extreme" wieder mal ein markanten Duft gebraucht. Der Black hätte es von den Duftnoten her werden können. Zum Duft selber gibts ja hier schon genug gute Ausführungen. Leider ist die Halktbarkeit unterirdisch und steht nicht für ein klassisches EDP! Ich frage mich, wie hier manche auf eine Benotung von 7 oder 8 kommen. Gibt es so unterschiedliche Haltbarkeiten auf der Haut? Nach dem Auftragen hat er eine tolle Projektion und die Wolke ist definitiv vorhanden. Bereits nach 10 Minuten ist davon nicht mehr viel vorhanden. Am Ende komme ich auf ca. 2h Haltbarkeit. Ich muss also permanent den Flakon dabeihaben und nachsprühen wenn ich den Luna Rossa Black über den Tag riechen mag. Also Prada, bitte nachlegen mit einem "Black Extreme".

Da steht er, der zu einer Faust geballte, nach außen hart wirkende schwarze Flakon mit dem Tattoo!
Rein optisch, mag man hier einen düsteren Ableger des frischen "Only the brave" vermuten.
Ohne den Tattoo zu kennen, dachte ich vorab an harte Akkorde und eher würzige Noten.
Weit gefehlt, was einem dann beim ersten testen in die Nüstern steigt.
Er riecht synthetisch süß und das Aroma einer Shishalounge ist wohl gewollt und auch gut eingefangen bzw. konserviert. Apfel? Ja, der Apfel ist auch in seiner großzügigen aber rein synthetischen Form vorhanden.
Kurzum, wer die süßen und synthetischen Düfte a la 1 Million etc. mag, kann hier testen und vielleicht auch glücklich werden.
Ansonsten ist er sicher für die jüngere oder zumindest jung gebliebene Generation gedacht.

Also, für meine Nase ein absolut gelungener Duft, der mich sofort in den ersten Sekunden auf der Haut an den A*Men Pure Havane erinnert! Die Duftbestandteile wurden ja hier schon in den anderen Kommentaren ausgiebig seziert. Für mich ist der Duft jedenfalls ausgewogen, sanft mit Honig, Tabak - definitiv süß, eher schwer aber nicht zu aufdringlich oder übertrieben synthetisch und künstlich. Durch die Schwere und Süße ist er eher ein Kandidat der ab Herbst getragen werden kann. Im Sommer bei hohen Temperaturen ist er sicherlich kein angenehmer Begleiter. Ich persönlich finde übrigens keine gravierenden Parallelen zu dem klassischen Goldbarren. Es werden also vermutlich eher Marketinggründe sein, warum der Flakon im ähnlichen Design herkommt. Ich hätte hier eher eine rundliche Form für das Glas verwendet, das wäre für mich die passende Analogie zum Duft gewesen.
Also für mich das Fazit: wer schon den Pure Havane mochte, kann hier sicher mal eine Probe versuchen und wird dann vermutlich auch nicht enttäuscht werden!