01.03.2020 - 10:58 Uhr
Parfümlein
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29
Der Duft für Stunden der Stille
... so präsentiert sich "Bois d'amande": Es ist kein lauter Duft, er erregt keine Aufmerksamkeit, er besticht nicht durch eine dominante Note. Zu Beginn zeigt sich eine zitrisch-holzige Frische, die eher nach warmem, sonnenbeschienen Holz duftet als nach kaltem Winterwald. Dabei ist das Verhältnis zwischen zitrischen und holzigen Anteilen sehr ausgeglichen, sie gehen eine ausgewogene Verbindung ein. Sehr kurze Zeit danach tritt eine weiche Mandelnote auf, die sich mit der zitrisch-holzigen Note mischt und ihr eine leichte Süße sowie eine stärkere Tiefe verleiht. Die Holznote tritt nun deutlich neben die Mandelnote und lässt das Zitrische zurück. Beide Noten bleiben dann präsent, auch, als sich schließlich die klar wahrnehmbare würzige Süße der Vanille einstellt. Deutlich lassen sich nun alle drei Komponenten nebeneinander und ineinander verwoben wahrnehmen, keine tritt hinter der anderen zurück (weitere Noten nehme ich momentan nicht wahr). Das alles bleibt ohne überraschende Entwicklung für mehrere Stunden unverändert auf der Haut, bevor sich der holzige, warme Ton endgültig zurückzieht und der Mandelsüße mehr Platz einräumt.
Von Anfang an erscheint der Duft leicht, unauffällig, dezent. Er schmiegt sich weich, fast cremig an die Haut an und bleibt dort, wie gesagt, ohne nennenswerte Entwicklung, als zarter Begleiter. Weil keine der Noten wirklich dominant erscheint - wenn die Mandel und die Vanille das Feld übernehmen, ist die Sillage längst abgeschwächt -, begegnet einem der Duft eigenartig distanziert, so, als wolle er sich wirklich unauffällig im Hintergrund halten, nicht ablenken, nicht die Gedanken beschäftigen, einfach nur da sein, eine meditative Ruhe ausstrahlen, die zur Kontemplation einlädt, die Raum lässt für eigene Gedanken, Raum zum Arbeiten, Raum für Gespräche, dabei immer als sanfter Begleiter die Haut umschmeichelnd. Süße, Würze und Holzigkeit sind so ausgeglichen, dass weder von einem Gourmand die Rede sein kann noch von einem Waldduft. Auch ist es schwierig, den Duft einer einzigen Jahreszeit zuzuordnen; ich halte ihn wenigstens für den Herbst und Winter sowie für den Frühling geeignet, wenn nicht sogar für warme Sommerabende. Dafür ist auch die Leichtigkeit des Duftes verantwortlich. Er ist leicht, ohne flüchtig zu sein; im Gegenteil hinterlässt er einen leicht öligen Film auf der Haut. Trotzdem bewahrt er sich seine Zurückhaltung. Ein Duft also für die ruhigen Momente im Leben, solche, die nicht von enthusiastischen Gefühlen geprägt sind, sondern von einem sanften In-Sich-Kehren, einem Zur-Ruhe-Kommen, einem Sich-Fallen-Lassen. In Leichtigkeit und Schwerelosigkeit der Gedanken. Ein schöner Duft, empfehlenswert für Waldspaziergänge, für Meditationen und immer: für Stille.
Von Anfang an erscheint der Duft leicht, unauffällig, dezent. Er schmiegt sich weich, fast cremig an die Haut an und bleibt dort, wie gesagt, ohne nennenswerte Entwicklung, als zarter Begleiter. Weil keine der Noten wirklich dominant erscheint - wenn die Mandel und die Vanille das Feld übernehmen, ist die Sillage längst abgeschwächt -, begegnet einem der Duft eigenartig distanziert, so, als wolle er sich wirklich unauffällig im Hintergrund halten, nicht ablenken, nicht die Gedanken beschäftigen, einfach nur da sein, eine meditative Ruhe ausstrahlen, die zur Kontemplation einlädt, die Raum lässt für eigene Gedanken, Raum zum Arbeiten, Raum für Gespräche, dabei immer als sanfter Begleiter die Haut umschmeichelnd. Süße, Würze und Holzigkeit sind so ausgeglichen, dass weder von einem Gourmand die Rede sein kann noch von einem Waldduft. Auch ist es schwierig, den Duft einer einzigen Jahreszeit zuzuordnen; ich halte ihn wenigstens für den Herbst und Winter sowie für den Frühling geeignet, wenn nicht sogar für warme Sommerabende. Dafür ist auch die Leichtigkeit des Duftes verantwortlich. Er ist leicht, ohne flüchtig zu sein; im Gegenteil hinterlässt er einen leicht öligen Film auf der Haut. Trotzdem bewahrt er sich seine Zurückhaltung. Ein Duft also für die ruhigen Momente im Leben, solche, die nicht von enthusiastischen Gefühlen geprägt sind, sondern von einem sanften In-Sich-Kehren, einem Zur-Ruhe-Kommen, einem Sich-Fallen-Lassen. In Leichtigkeit und Schwerelosigkeit der Gedanken. Ein schöner Duft, empfehlenswert für Waldspaziergänge, für Meditationen und immer: für Stille.
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