Butterfly89
Dies und Das
vor 7 Jahren - 25.05.2018
24 29

Damit's weg kommt

Ich lebe und handle zumeist nach dem Sprichwort "zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen". Ja, ich habe ja mittlerweile eingesehen, dass nicht mehr wirklich viel Vergnügen übrig bleibt, wenn man "na, das noch, und das noch und dieses" noch schnell zuerst erledigt, bevor man sich seiner Freizeit und seinen Hobbies hingibt. Und wenn man dann doch schneller fertig ist als geplant, macht man dann doch mal einen kurzen 2-3 stündigen "Powernap", weil man nach getaner Arbeit ganz fix und fertig ist.

Ähnlich verhält es sich bei mir bei Lebensmittel, Pflegeprodukten und auch Parfum: Zuerst das aufbrauchen, was bereits geöffnet ist.

Was bei Lebensmittel wenigstens noch sinnvoll erscheint, da das meiste ja durchaus verderblich ist, ist bei Duschgel, Parfum und Co total "plemplem". Wenn ich also mal wieder einen Kaufrausch habe und ein paar Dinge zum Probieren kaufe, muss das Duschgel mit dem für mich grausamen Geruch oder der Haut austrocknenden Eigenschaft trotzdem aufgebraucht werden, und zwar schleunigst "damit's weg kommt". Da gehe ich dann aber auch schon mal großzügig um im Verbrauch.

Jedoch die Dinge, die mir taugen, und ich genau diesen Artikel nur einmal habe, der aber teurer oder teuer war, oder eben für mich auf eine Art und Weise besonders, da geize ich. Früher auch bei Bekleidung. Das Alte aufbrauchen, bevor man das Neue trägt. Bis einem auch das Neue nicht mehr gefällt, nicht mehr passt oder es aufgrund Nichttragens kaputt wird (zB bei Schuhen kann sich die Sohle lösen, da der Kleber ausgetrocknet ist, oder (Kunst)Leder wird porös und blättert ab oder ist nicht mehr geschmeidig da ausgetrocknet).

Durch meinen Umzug letzten Jahres habe ich sehr viel Kleidung ausgemistet und auch anderes an Zeug, damit konnte ich 2x einen Flohmarkt veranstalten. Denn ich bin kein Fan der Wegwerfkultur, zumindest bei Dingen, die man noch genießen oder sonst noch tragen / verwenden könnte. Überbleibsel wurden gespendet. Es gibt in Österreich diese Humana-Boxen, die verwerten sogar verschlissene Bekleidung weiter, zB zu großen Rollen Abriss-Tücher für zB Werkstätten.

Dafür erfreue ich mich nun an den Dingen, die ich im Schrank habe (ist noch immer mehr als genug), dafür trage ich aber auch alles was darin ist, manches mehr, manches weniger (je nach Wetter und Anlass eben).

Nur bei Parfum hat sich das noch nicht so manifestiert. Ich probiere ja auch, einiges los zu werden, nur über den Souk geht kaum was weg. Darum bleibts mir dann über und ich verwende es als Büroduft, und zwar großzügig "damit's weg kommt".

Kennt ihr das auch? Was habt ihr da so für "macken"?

24 Antworten
ChanniChanni vor 7 Jahren
Was für ein wundervoller Satz: "Für mich sind Parfums ja nicht zum Verbrauch sondern zum Gebrauch bestimmt." (Serafina) Auch ich bin so erzogen: Alte Sachen aufbrauchen, neue Sachen schonen. Bei Kleidung habe ich das hinter mir gelassen und mich vom Gammel-Look zum Komplimente-Empfänger gewandelt. Warum soll man etwas anziehen, in dem man sich nicht großartig fühlt? Düfte, die ich nur halbherzig mag, verkauf und verschenke ich und aus alten Lebensmitteln mache ich Eintopf oder Seife :D
SerafinaSerafina vor 7 Jahren
Für mich sind Parfums ja nicht zum Verbrauch sondern zum Gebrauch bestimmt und zudem Sammelobjekte. Ich werde niemals aufbrauchen oder wirklich ausgiebig nutzen, was ich an Parfum, Kosmetik, Kleidern etc. habe. Dennoch: das Negativ-Vorbild meiner Tante, die von ihrem geizigen, reichen Mann kurz gehalten wurde, und als kranke alte Witwe auch nichts mehr vom Reichtum hatte, lässt mich (erbenlos) nach dem Motto leben: genießen und (falls möglich) mit anderen teilen.
GlobomanniGlobomanni vor 7 Jahren
Ich denke, dass die meisten Menschen, speziell, wenn Sie von den Eltern sparen gelernt haben, so sind ... der eine mehr, der andere weniger. Generell finde ich die Einstellung sehr gut, denn diese amerikanische Wegwerfgesellschaft mistet sich auf Dauer selber aus. Wenn es nicht "ausufert" ist Deine Einstellung dazu doch absolut o.k.. - auf jeden Fall um Meilen besser als das Gegenteil, finde ich. Für Deinen Beitrag würde ich Dir gerne viele Pokale geben, doch leider geht nur einer !!!
YataganYatagan vor 7 Jahren
Kenne ich! Kluger / lebenskluger Blog! Und verschenken ist noch schöner! Es gibt ja auch viele, die sich Düfte nicht leisten können.
RufusRufus vor 7 Jahren
Ich war lange Zeit Opfer entfremdender Arbeits-und Produktionsmechanismen mit Tendenz zum Selbstverzicht. Aber nicht mehr. Die Lust am Leben kommt zuerst. Ich möchte mich in der Vielfalt nicht einschränken.
Nur einen Duft zum Ende auszukosten, wäre keine Option! Für ökonomische und zugleich mannigfaltige Nutzung wären aber kleinere Flakongrößen wesentlich vorteilhafter.
ZinkenZinken vor 7 Jahren
Ich habe auch die Angewohnheit mir besonders liebe neu erstandene Teile erstmal einzulagern und zu vergessen. Manchmal entdecke ich die dann nach Jahren in irgendeiner Kiste und könnte endlos frohlocken. Gerade erst wieder passiert mit Sportschuhen und Trainingshose. Auch gammeln hier irgendwo zwei von den tollen gestreiften Kaffeebechern aus "Two and a half Men" sowie Pasta - und Pizzateller aus "Alfredissimo" vor sich hin.
DoubsDoubs vor 7 Jahren
Generell bin ich auch immer richtig glücklich, wenn ich ein Fläschchen oder Döschen leer bekomme und entsorgen kann, weshalb ich dann ebenfalls zu einem großzügigen Verbrauch neige. Wobei ich damit auf der Arbeit etwas vorsichtig bin.
DoubsDoubs vor 7 Jahren
Das mit dem Aufbrauchen wollen kenne ich auch! Ich möchte auch erst die Parfüms und Proben "abarbeiten", die ich nicht so gerne mag. Gerade bei kleineren Mengen lohnt sich der Verkauf ja auch nicht und bei angebrochener Kosmetik ist das sowieso schwierig. Bei Kleidung fällt es mir nicht so schwer, mich von Sachen zu trennen, weil ich hoffe, dass sie nach der Spende weiterhin gut genutzt werden.
HonigmeloneHonigmelone vor 7 Jahren
Aber nur noch Dinge inklusive Parfum zu tragen, in denen ich mich zu hundert Prozent wohl fühle, finde ich schon mal toll und ein lohnendes Ziel. Körperpflegeprodukte sind für mich übrigens reine Gebrauchsgegenstände. Da bunkere ich nur deshalb, weil ich einiges geschenkt bekomme und/oder einfach viel zu wenig aufbrauche.
HonigmeloneHonigmelone vor 7 Jahren
Die Farbe sieht übrigens super bei mir aus. Parfum habe ich, wenn ich mich trennen konnte, bisher verschenkt. Morgen treffe ich mich mit einer Freundin, die sich generell für Parfums interessiert und fast halb so alt ist wie ich und dadurch vielleicht eher Düfte bevorzugt, die ich nicht so mag. Vielleicht kann ich ihr ein paar Düfte geben. Generell mag ich übrigens die Idee der Capsule Collection bei Make up, Parfum, Kleidung. Davon bin ich zwar noch weit entfernt.
HonigmeloneHonigmelone vor 7 Jahren
Also ich sehe meine Parfum-Sammlung als zu groß an, da einiges dabei ist, was ich nicht so nutze. Bei einigem denke ich, dass es weg könnte, bin bisher aber noch nicht über meinen Schatten gesprungen. Ganz schlimm war ein Blindkauf - das Parfum ist sicher nicht schlecht, ich mag es aber nicht an mir. Seit Jahren habe ich übrigens einen Chanel-Nagellack, vor einiger Zeit habe ich ihn zum ersten Mal getragen, weil er auch so eine Art heiliger Gral für mich war wegen Farbe und Chanel.
SorayaSoraya vor 7 Jahren
So und nun die Auszeichnung;-)
SorayaSoraya vor 7 Jahren
und zermater mich selbst schon oft genug, da brauche ich nicht ständig irgendwo zu lesen, was wir alles haben und wie gut es uns geht. Furchtbar. Ich möchte mich auch mal wohlfühlen können und etwas genießen können. Wenn ich genug habe, gebe ich auch, sei es eine Spende für z.B. Tierschutz.
SorayaSoraya vor 7 Jahren
Ich halte es auch so wie manch einer der es nicht mehr mag...anders verwenden, verschenken, tauschen, verkaufen. Dieses " ist zu schade zu tragen" halte ich auch nicht mehr ganz so streng wie früher, denn jeder Tag könnte dein letzter sein. Auch habe ich dann Kleidungsstücke, die dann nie getragen werden, weil es zu schade ist. Wie gesagt, ganz so streng sehe ich das nicht mehr....vielleicht liegt es doch am Alter? Ich halte mich selbst für reflektiert und halte mir vieles vor Augen,
Ads89Ads89 vor 7 Jahren
Alles was ich kaufe benutze ich auch. Bei mir gibt es kein "ist zu schade zum tragen". Wenns leer wird oder kaputt geht dann wirds halt neu gekauft. Wieso kauft man sich überhaupt duschgel dass man nicht mag?!
FvSpeeFvSpee vor 7 Jahren
Bei Düften hingegen erlaube ich mir das nicht. Da behalte ich (fast) nur die Sachen in der Sammlung, die mir auch gefallen. Dadurch benutze ich (fast) jeden Tag nur "Lieblingsdüfte". So ähnlich halte ich es auch mit Kleidung. Für alles andere ist mir das Leben zu kurz. Düfte, die mir nicht so gut gefallen, kommen in eine Kiste und ich versuche sie bei passender Gelegenheit zu tauschen oder einfach zu verschenken. An Freunde im echten Leben oder hier an andere Parfumos. Das klappt oft sehr gut.
FvSpeeFvSpee vor 7 Jahren
Dein Verhalten, zuerst die "nicht so guten Sachen" aufzubrauchen und "die wirklich guten" "für besondere Tage aufzuheben" ist sehr weit verbreitet. Ich denke mal, dass das kulturelle Codes sind, die sich uns über Generationen eingeprägt haben. Früher mag das sinnvoll gewesen sein, heute in Zeiten der Überflussgesellschaft nicht. Ich persönlich erliege bei Seifen und Duschgels der Zwanghaftigkeit und brauche dort in der Regel auch das Zeug auf das ich nicht mag.
RosaviolaRosaviola vor 7 Jahren
Duschgel, das ich nicht mag , benütze ich zB. zum Bodenwischen oder als Seife. Mittlerweile bin ich bei Duschgel aber anspruchsvoller geworden und kaufe mir pflegende, reichhaltigere Produkte und es wird
kaum eines aussortiert. Parfums , die ich nicht mehr mag, verschenke ich an Arbeitskolleginnen.
RosaviolaRosaviola vor 7 Jahren
Ach, das kenne ich auch. Das hat man wohl so drinnen, wenn man wie ich eher in einfachen Verhältnissen aufgewachsen ist mit Eltern , die ihre frühste Kindheit im 2. Weltkrieg verbracht haben. Das wurde mir sozusagen anerzogen. Auch ich ziehe eher das ältere an und spare bei den neuen Sachen. Aber irgendwann muss aussortiert werden, soll ja schließlich nicht im Messie-Chaos enden! Schöne Kleidung, die nicht mehr passt kommt zur Caritas. Bücher werden verschenkt.
BlauemausBlauemaus vor 7 Jahren
Ungeliebtes DG landet bei mir auch im Seifenspender, ausser ich vertrage es nicht, dann kommt es in die Tonne. Inzwischen weiss ich aber, was ich vertrage und was nicht. :) Im Souk hier ist es leider meist so, dass man die Düfte wenn überhaupt nur sehr billig wegbekommt. Daher tausche ich lieber.
FirstFirst vor 7 Jahren
Ergänzung: Grundsätzlich halte ich es für richtig, mit Ressourcen bewusst und sparsam umzugehen.
FirstFirst vor 7 Jahren
Ah, Hasiputz80, das mit dem Seifenspender am WC ist eine gute Idee! Bei Duschgel bin ich sehr wählerisch. Für Parfums, die ich nicht mehr trage gibt es viele Möglichkeiten, die ich alle nutze. Als erstes Verschenken im Freundes- und Familienkreis, dann Tauschpäckchen, Wanderpäckchen und Souk hier bei Parfumo. Nur sehr wenige Düfte gehen auch auf diesem Weg nicht weg. Entweder findet sich irgendwann doch noch jemand für sie oder ich stelle sie zum Mitnehmen mal an einen öffentlichen Ort.
Rebirth2014Rebirth2014 vor 7 Jahren
Klingt ein wenig zwanghaft. Aber ich kann das gut nachvollziehen. Für mich habe ich den Weg des Verschenkens gefunden. Gefällt mir z. B. ein Duft nicht mehr, biete ich diesen über den Souk zu einem fairen Preis an. Kann ich ihn dort nicht verkaufen, dann bekommt ihn oft jemand aus meinem sozialen Umfeld geschenkt, der sich den Duft nicht leisten könnte. Immerhin hat der Duft seinen Zweck erfüllt und mir eine Gewisse Zeit Freude bereitet. Wenn dann jemand anderes glücklich wird, freut mich das.
Hasiputz80Hasiputz80 vor 7 Jahren
Duschgele die ich nicht mag kommen in den Seifensoender am WC, werden zum Wäschewaschen verwendet aber an meinen Körper lass ich sie nicht mehr...mein Körper ist mir heilig...;-)
Parfums werden so gut es geht weiterverschenkt
Aber das mit der Kleidung kenne ich...das teure Gewand für besonderen Anlaß aufgehoben und dann paßts nimma....zum aus der Haut fahren