Carpintero

Carpintero

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Carpintero vor 2 Jahren 11
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Duft
Feels like Summer
Es ist Sommer in der Stadt.
Die Luft steht, der Asphalt glüht, strahlt Hitze ab.
Am Fluss, der die Stadt durchquert, haben sich zahlreiche Bäder installiert, die die sonnenhungrigen Stadtbewohner wie von selbst anziehen.
Wir sind in meiner Heimatstadt, in Zürich. Der Fluss, von dem ich sprach, heisst Limmat. Und am rechtsseitigen Limmatufer gibt es das wohl bekannteste Stadtbad Zürichs: Den Letten.

Nach einem stressigen Tag im Büro zieht es mich dorthin. Ungeduldig knöpfe ich mein weisses Hemd auf, zieh meine Hose ab, laufe in der Badehose zum Flussufer. Und nehme Anlauf.
Platsch — und die Kühle durchdringt meinen ganzen Körper, gibt mir neue Energie, ladet mich auf.Der erste Sprung ins kühle Nass ist so spritzig frisch wie Soleil Blanc von Tom Ford. Es kühlt mich ab, holt mich runter, erfrischt mich an einem heissen Sommertag wie diesem. Beim Sprung gebe ich einen lauten Schrei von mir. Einen Schrei der Befreiung, der Begeisterung, der Bewegung.

So energiegeladen empfinde ich auch den Auftakt des Soleil Blanc. Die Bergamotte ist spritzig, frisch, kühlend, erfrischend. Tut gut an einem heissen Tag.

Der Fluss treibt mich an den dekadenten Gärten der noch dekadenteren Stadthäusern vorbei. Die Frische des Wassers noch deutlich präsent, akklimatisiert sich mein Körper langsam an das kühle Nass. Von den Gärten weht ein wenig Jasmin und andere Blüten daher. Süss. Blumig. Weich. Aber noch immer spritzig und erfrischend genug, um mich nach einem langen Tag zu beleben.

Diese blumige Süsse macht sich auch schnell beim Soleil Blanc bemerkbar: Jasmin und andere Blüten untermalen den spritzigen Auftakt, übernehmen das Zepter und geben den Ton an. Sehr weich, geschmeidig und entspannend. Und dennoch ist die erfrischende Wirkung der Bergamotte noch spürbar da.

Ich steige aus dem Wasser, laufe am Ufer zum Flussbad zurück. Die noch immer starke Abendsonne wärmt meine nasse Haut, das Wasser perlt ab, die Wärme tut gut. Ich rieche Tuberose, Ylang-Ylang aus den Gärten und die Sonnenmilch, die ich zuvor aufgetragen hatte. Durch das Wasser strahlt diese nun noch einmal ganz besonders ab, ist herrlich süss und doch herb genug, um markant zu sein.

Auch diese Sensation kommt beim Soleil Blanc auf wundervolle Art zur Geltung: durch die Tuberose und den Ylang-Ylang ist der Duft süss, dennoch schwingt ein herber Vibe mit, der dem Duft etwas Markantes, etwas Besonderes verleiht. Blumig ist er ja, aber auch wunderbar tief.

Am Ende lege ich mich auf mein Badetuch, lass die Sonnenstrahlen meinen Rücken und meine Haare trocknen. Hier am Flussbad herrscht Abendstimmung. Wir Zürcher, müde vom langen Arbeitstag, leben das „Savoir-Vivre“ im Sommer vor allem am Letten. Ein Nicht-Zürcher sagte mir mal, das sei nur „Sehen und gesehen werden“. Aber das ist zu trivial. Hier findet im Sommer abends das Leben statt.
Im Hintergrund vernehme ich stilvollen Deep House, den ein DJ irgendwo auflegt. Die Zürcherinnen und Zürcher entspannen sich ausgelassen am Flussbad. Baden, flirten, haben Spass.
Neben mir ein „Tonkabean infused Mojito“, bei dem ich neben meiner eigenen Sonnenmilch vor allem die besondere süsse Würzigkeit der Tonkabohne herausrieche. Irgendwoher weht ein frisches Lüfchen, das mir Gänsehaut verleiht.

Im Drydown nehme ich bei Soleil Blanc neben dem Sonnenmilch-Vibe vor allem die Tonkabohne wahr, die einen süss-würzigen Charakter hat und dem Duft das zusätzliche gewisse Etwas verleiht. Dazu kommen andere warme, anschmiegsame Noten, die an einen ausgelassenen Sommerabend am Letten erinnern.

Der Duft ist magisch. Er ist Sommer aus einem weissen Flakon. Für mich ein fester Bestandteil meiner sommerlichen Routine. Das Savoir-Vivre, die Kunst, das Leben zu geniessen, auf Knopfdruck. Kein Duft ist so verspielt und herrlich im Sommer. Er gibt Wärme und erfrischt zugleich. Und er widerspiegelt die Leichtigkeit des Seins mitten im Summer in der City.

Ich nehme noch einmal einen Schluck Mojito. Mein Blick wandert durch die Menge. Eine Dame mit blondem Haar, blauen Augen und goldenem Bikini sieht mich an und lächelt. Ich lächle zurück und schliesse wieder meine Augen.

Soleil Blanc by Tom Ford. Feels like Summer.
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Carpintero vor 2 Jahren 46 4
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Duft
Eau de Parfum vs. Parfum
Als ein Fan des (damals noch dunkelblauen) Costa Azzura EDP, kam ich beim Release des neuen Costa Azzura Parfum nicht umhin, blind einen Flakon des neuen Duftes zu kaufen. Da der (dunkelblaue) Costa Azzura EDP aus der Private Blend Collection kaum, bzw. mittlerweile gar nicht mehr erhältlich ist, habe ich mir noch eine Probe des aktuellen Costa Azzura EDP geholt, um einen direkten und fairen Vergleich zu ziehen.

Ohne großes Bla-Bla möchte ich gleich in den Vergleich starten, denn: Der Tag war lange und ich bin müde.
Getestet wurden beide Düfte heute, einem sonnigen Tag mit Maximaltemperaturen von 22.5 Grad. Dafür wurde der EDP auf den rechten und das Parfum auf den linken Unterarm gesprüht und Kopf-, Herz- und Basisnote miteinander verglichen.

KOPFNOTE:

EDP: Das EDP öffnet sehr spritzig, zitrisch und frisch. Die einzelnen Noten mag ich kaum hervorschnüffeln, der Gesamteindruck ist jedoch sehr hell, aufgeweckt und doch - vermutlich dank des Seetangs - etwas “eigen”. Damit meine ich nicht “komisch”, sondern dass der Duft Charakter hat, hervorsticht und sich von der Menge definitiv abhebt. Insbesondere durch den Kardamom erhält der Duft einen kühl-distanzierten Vibe, der im Sommer in Kombination mit den spritz-zitrischen Noten und dem Seetang sehr schön zur Geltung kommt.

Parfum: Das neue Parfum öffnet wesentlich “punchier” und intensiver. Um es mit anderen Worten auszudrücken: IN YOUR FACE. Die italienische Zitrone ist wunderbar umgesetzt, wobei man nicht nur die zitrisch-intensiven Noten des Fruchtfleischs, sondern auch die bitteren Ölextrakte aus der Zitronenschale im Opening erlebt. Allein das macht den Duft im Opening schon wesentlich kerniger und dunkler als das EDP. Weiterhin gesellen sich holzige Noten im Opening hinzu, die etwas sehr dunkles, schweres und mystisches an sich haben. Die KOPFNOTE ist insgesamt stärker, lauter und intensiver zu verstehen als beim EDP.

HERZNOTE:

EDP: Hier gesellen sich zur Helligkeit und Erfrischung der zitrisch-spritzigen Noten mit dem Seetang und Kardamom nun tatsächlich Zitrone und Mandarine. Auch wenn in dieser Version überwiegend das zitrisch-frische Fruchtfleisch zur Geltung kommt, schwingt doch hin- und wieder ein etwas bitterer Vibe durch die Schale mit. Dieser hält sich jedoch in Grenzen und dominiert die Frische nie. Durch die Wacholderbeeren bekommt der Duft noch einen leichten Gin-Vibe, der harzig-süsslich und leicht scharf die Frische untermalt. Der Basilikum sorgt für einen unerwartet mediterranen Twist und der Lavendel rundet den gesamten Duft sehr schön ab, dominiert nie und verleiht doch eine gesetzte Ruhe und Entspanntheit.

Parfum: Zur herb-bitteren Zitrik und der dunklen, schweren Hölzer gesellt sich nun Zypresse, die mit der Wacholderbeere eine Gemeinsamkeit teilt: Sowohl der Wachholderstrauch als auch die Zypresse sind Nadelhölzer und stammen aus der Familie der Zypressengewächse. Anders als beim EDP ist die Note der Zypresse weniger harzig-süsslich, sondern sorgt beim Parfum für einen sehr grünen, frischen, durchdringenden und würzigen Vibe mit einem sehr holzigen und erdigen Unterton. Weiterhin bringt die Zypresse im Parfum einen balsamischen Vibe mit, der den Duft in Kombination mit den anderen Noten zwar frisch, aber auch sehr kernig und männlich erscheinen lässt. Dazu gesellt sich relativ Parallel auch die Zistrose, die dem Duft ein wunderschönes mediterranes Aroma verleiht, das an überreife Fichtennadeln erinnert. Auch in der HERZNOTE ist der Duft sehr intensiv und präsent, wirkt etwas kantiger und kerniger.

BASISNOTE:

EDP: In der Basisnote wird das EDP dann eher leise, wobei es nie ganz verstummt. Die zitrischen Noten bekommen noch einmal einen Push, der Weihrauch entfaltet sich und verleiht dem Duft eine gewisse Kühle, die ich mit einer alten Barockkirche an einem heissen Tag in der Toskana assoziiere und der Vetiver sorgt für einen leicht-erdigen Vibe mit holzigem Charakter. Unerwartet gesellt sich relativ am Ende die Vanille hinzu, die allerdings als sehr zurückhaltend zu verstehen ist. Die Vanille sorgt weniger für das Aroma als für eine wunderschöne Cremigkeit beim “Abgang” des Duftes und verleiht dem EDP dadurch eine herrliche Ausbalanciertheit und Schönheit nach einem eindrücklich tollen Duftverlauf.

Parfum: Die oben genannten Noten des Parfums bleiben bis zum Ende weitestgehend Linear. Während beim EDP immer wieder eine weitere (und teils auch unerwartete) Note auftritt, ist das Parfum geradliniger, schneidiger und markanter. Es überrascht daher wenig, dass der Duftverlauf von Anfang bis Ende relativ gleich bleibt, die Intensität konstant stark bleibt und das Parfum vor allem durch tiefe, mystische und dunkle Noten überzeugt. Ganz am Ende gesellt sich noch beruhigender Amber hinzu, der den ansonsten so kernig-markanten Duft etwas “abholt” und ein wenig weicher macht. Dies soll jedoch nicht bedeuten, dass der Duft zu irgendeinem Zeitpunkt unharmonisch wirkt. Die Harmonie fokussiert sich - im Gegensatz zum EDP - jedoch nicht darauf, jedermann/jederfrau zu gefallen, sondern geht ihren eigenen, ganz individuellen Weg.

HALTBARKEIT:

EDP: Für einen Sommerduft ok. An mir hielt er heute, bei 22.5 Grad und ständigem Sonnenschein etwa 6 Stunden, davon war er die erste Stunde sehr deutlich im Büro wahrzunehmen, im späteren Verlauf wurde er jedoch immer hautnaher und leiser, was für an einem warmen Tag jedoch nicht als Nachteil zu verstehen ist.

Parfum: Wow! Mittlerweile seit 10 Stunden auf der Haut und immer noch sehr deutlich in der HERZNOTE präsent. Zwar hat die harmonisierende Wirkung des Ambers bereits eingesetzt und die zitrische Punchyness des Auftakts verdrängt, dennoch ist die Intensität und Tiefe noch überaus deutlich wahrnehmbar.

SILLAGE:

EDP: Die erste Stunde sehr stark, im weiteren Verlauf eher hautnah, nach 6 Stunden ist der Duft insgesamt nur noch mit sehr viel Phantasie wahrnehmbar.

Parfum: In den ersten zwei bis drei Stunden sehr, sehr stark (in der ersten Stunde sogar raumfüllend), danach bis zu acht Stunden sehr deutlich wahrnehmbar und danach ein hautnaher Duft mit der Tendenz, das Gegenüber immer noch zu begeistern.

EINSATZGEBIETE/SAISON:

EDP: Ein toller All-Arounder im Frühling und Sommer, an warmen Tagen mit viel Sonnenschein und heissem Wetter. Geht ins Büro, am Strand, in der Stadt, im Café, you name it…

Parfum: Aufgrund der Intensität und Stärke im Sommer tendenziell eher nach Sonnenuntergang. Perfekt für einen lauen Abend im Urlaub. Geht sicher wunderbar herrlich NACH einem heissen Tag, wenn die Nacht die Luft langsam abkühlt. Perfekt fürs Dinner, Date oder Dancing. Könnte mir den Duft im Frühling/Herbst jedoch auch tagsüber sehr gut vorstellen, vielleicht sogar ins Büro, wenn dezent aufgetragen.

FAZIT:

Das EDP ist ein wirklich toller Duft, der an einem heissen Sommertag die Leichtigkeit des Seins verkörpert. Hell, spritzig, extrovertiert und doch elegant, entspannt und ruhig. Trotz einiger unerwarteten Facetten eckt der Duft (vermutlich) nie an und ist der perfekte Go-To mit Stil und Eleganz. Die Haltbarkeit von ca. 6 Stunden ist für einen Sommerduft ok, im Frühling/Herbst allerdings eher als suboptimal zu bezeichnen.

Das Parfum ist ebenfalls ein sehr toller Duft, allerdings eher für den Abend und/oder im Frühling/Herbst tagsüber. Dunkel, mysteriös, kantig, herb und männlich und gleichzeitig interessant, kernig und laut. Sehr geradlinig, ohne Überraschungen, intensiv und stark. Haltbarkeit genial.
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Carpintero vor 2 Jahren 97 23
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Duft
Die Nacht mit Ninah.
„Ninah mit h“ sagte sie und lächelte, als ich sie an der Kasse des Supermarktes nach ihrem Namen fragte. Natürlich war sie mir schon während des Einkaufens ein paar mal aufgefallen — mit ihren wunderschönen goldenen, nein, fast rötlichen Haaren, ihrer blasser Haut, den stahlblauen Augen und diesem natürlichen Look. Ihr Make-Up war matt, aber sie war nicht überschminkt. Ihr goldenes Haar war zu einem Dutt zusammengebunden, perfekt, aber nicht künstlich. Und sie trug enge Röhrenjeans, einen beigen Hoodie und darüber eine weinrote Lederjacke. Ein paar mal liefen wir uns im Laden über den Weg, immer trafen sich unsere Blicke. Aber niemand sagte etwas.

An der Kasse stand sie dann vor mir und ich nahm meinen ganzen Mut zusammen, um sie nach ihrem Namen zu fragen — doch bevor ich das konnte, drehte sie sich zu mir und fragte „Brauchst Du zwei Eier?“. „Wow! Mit so einer Anmache hatte ich nicht gerechnet“, entgegnete ich. Sie wurde rot, knallrot. „Nein, nein…“ — sie deutete auf ihren 4-er Pack Eier: „Ich brauche nur zwei Eier, die anderen kann ich Dir geben, wenn Du willst“, versuchte sie sich zu retten.
Dabei fiel mir ihr Duft auf. Sehr stark, so, als hätte sie ihn sich gerade aufgetragen. Sie roch nach Zitrusfrüchten und Lavendel, so ein ganz leichter, cremiger Barbershop-Vibe erreichte mich. Völlig überwältigt von ihren unglaublichen Augen, dem wunderbaren Parfum und ihrem tollen Stil, fragte ich sie nach ihrem Namen. „Ninah mit h“ sagte sie. „Der Name ist aus Russland“, führte sie weiter aus, „aber ich bin vor hier!“, fügte sie hinzu. Noch bevor ich sie nach ihrer Nummer fragen konnte, lächelte sie mich erneut an, wünschte mir einen schönen Abend und verschwand. „Aber…“ — ich stand da wie ein begossener Pudel.

Unsere erste Begegnung erinnert mich an die KOPFNOTE von XerJoffs Naxos: Spritzig, vibrant, unerwartet, spektakulär. Zitrische Frische gepaart mir beruhigendem, cremigen Lavendel. Stark. Laut. Raumeinnehmend. Und der Name… Ich dachte, XerJoff sei aus Russland.

10 Tage verbrachte ich damit, in sämtlichen sozialen Medien, auf Tinder, Lovoo und Co. nach Ninah mit h zu suchen — ohne Erfolg. Ich musste sie wiedersehen. In unserer Begegnung, da war was. Obwohl es nur ein kurzer Augenblick war, hatte es etwas Bezauberndes, etwas Magisches, etwas Wunderschönes. Ich schaltete sogar eine Online-Annonce — sie blieb unbeantwortet.

10 Tage nach unserer Begegnung, ihren bezaubernden, mitreissenden Duft immer noch in der Nase, durchforstete ich in meiner Verzweiflung sogar ein Online-Telefonbuch. Ninah mit h schien wie vom Erdboden verschluckt zu sein. Am Abend ging ich völlig deprimiert und unmotiviert auf eine Party, zu der ich eingeladen war. Ich hatte der Gastgeberin bereits abgesagt, doch sie insistierte, ich müsse wenigstens für einen Drink vorbeikommen. Also willigte ich ein. Auf der Party angekommen schaute ich mich um, stiess mit der Gastgeberin auf ihren Geburtstag an, unterhielt mich mit ein paar Bekannten. Unspektakulär. Nach zwei Stunden entschied ich mich, wieder zu gehen. Mir war schlicht zu langweilig. Als ich mir meinen Mantel anzog, packte mich jemand von hinten und sagte mit bestimmter Stimme „Du darfst jetzt noch nicht gehen!“. Ich drehte mich um: Ninah mit h stand vor mir. Sie blickte ich wieder an mit ihren stahlblauen Augen, ihre goldenen, rötlichen Haare hatte sie offen. Sie strahlte über das ganze Gesicht. Und wortlos nahmen wir uns einfach in die Arme.

Sie roch nach Honig, Zimt und Kaschmir: zuckersüss und herb zugleich. Und irgendwie meinte ich, auch noch die zitrischen Noten von unserer ersten Begegnung an ihr zu vernehmen. Vielleicht hingen die Duftnoten noch an ihrer weinroten Lederjacke, die sie auch jetzt wieder trug. Auch ein wenig Lavendel schwingte mit als ich sie wieder losliess. „Ich hab Dich so lange gesucht“, sagte sie. „Ich dich auch!“, entgegnete ich. „Aber woher kennst DU Susi?“, fragte ich sie. „Ich kenn sie nicht, ein Kumpel hat mich mitgeschleppt“, sagte sie und zeigte zu einem grossen Typ, der allein aufgrund seiner schieren Grösse schon aus der Masse hervorstach. War er mehr als nur ein Kumpel? Hatten die was? — All die Fragen, die mich sonst zermartert hätten, spielten in diesem Moment keine Rolle. Ich hatte Ninah mit h gefunden. Und sie mich. Offensichtlich.

Unsere zweite Begegnung erinnert mich an die HERZNOTEN von Naxos: Der zitrische Anfang deutlich verflogen, im Hintergrund aber immer noch präsent, dominieren nun edler, süsser Honig, etwas herber Zimt und wunderschön weicher Kaschmir. Alle Noten ergänzen sich, versuchen sich zu keiner Zeit zu dominieren oder übertönen, sondern fügen sich in einer herrlichen Aneinanderreihung zu einer wundervollen Symphonie.

„Diesmal gehst Du nicht, ohne mir Deine Nummer zu geben“, sagte ich Ninah mit h. Sie lächelte und wir begonnen ein extrem schönes Gespräch. Wir sprachen davon, wie sehr wir das Reisen liebten, wie gerne wir Sport machten, wie toll wir Happy Socks fanden und es stellte sich heraus, dass wir beide Holländisch sprachen. Ich war so geflasht von ihrer Frohnatur, ihrem süss-herben Lächeln, ihrem unschuldigen Gesicht, ihren goldroten Haaren, ihrem umwerfenden Duft.

Im Gespräch stellte sich heraus, dass Ninah mit h über 10 Jahre jünger war als ich. Aber das schien uns keineswegs zu stören, wir redeten und redeten und redeten. Und wir verstanden uns auf einer Ebene, die ich nie zuvor erlebt hatte. Als es bereits spät geworden war, fragte sie mich, ob ich sie nach Hause bringen wollte. Ich willigte ein.

Im Auto trafen sich immer wieder unsere Blicke, sie lächelte verstohlen. Ein paar mal berührten sich unsere Hände als ich zur Gangschaltung greifen wollte. Wieder diese Blicke, intensiv, verführerisch, mit Spannung versehen. „Kommst Du noch kurz mit hoch?“, fragte sie mich, als wir vor ihrem Haus standen. Ich willigte wortlos ein. In ihrer Wohnung angekommen, die Türe war kaum ins Schloss gefallen, küssten wir uns endlich. Sie schmeckte tatsächlich nach Honig, nach Vanille und nach überzuckerten Süsswaren. Nach einem scheinbar ewigen Kuss blickten wir uns an. „Bleibst du?“, fragte sie. Ich küsste sie zur Antwort und wir verschwanden in Ninahs Zimmer. Ninah mit h. Während ich ihre weinrote Lederjacke auszog, roch ich noch einen Hauch Tabak, so als hätte sie diese in einem Zigarrenladen vergessen. „Du riechst so gut“, flüsterte ich ihr ins Ohr. „Danke“, entgegnete sie mir gefolgt von einem weiteren langen Kuss. Wir landeten AUF ihrem Bett, kuschelten uns eng aneinander und begannen plötzlich von New York im Frühling zu sprechen und Ninah mit h sagte, ihr grösster Traum sei es, dort einmal zu heiraten. Wir sprachen die ganze Nacht miteinander, so tiefgründig und intensiv. Unser Gespräch unterbrachen wir nur für den ein- oder anderen Kuss. Danach redeten wir weiter.
Und in den Morgenstunden schlief sie irgendwann in meinen Armen ein. In meiner Nase ein Hauch ihres wunderschönen Duftes.

Gegen etwa 7 Uhr stahl ich mich davon, schrieb ihr aber vorher noch meine Nummer auf einen Zettel und verschwand. Auf dem Weg zu meinem Auto roch ich noch immer die Tiefe und Sinnlichkeit ihres Parfums. Und danach wartete ich auf eine SMS, eine WhatsApp oder einen Anruf von Ninah mit h.

Was aus uns wurde?
Ninah mit h meldete sich drei Tage später. Einen Monat später zog Ninah mit h bei mir ein. 4 Jahre später machte ich ihr einen Antrag. Und im Frühling werden wir heiraten. In New York. Und ich weiss, welchen Duft ich tragen werde:

— Naxos von XerJoff. —
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Carpintero vor 2 Jahren 42 7
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Duft
Worte verschmelzen zum Gedicht
Der Titel mag verwirrend klingen — und doch macht er Sinn.

Rose Prick entdeckte ich dank meiner Partnerin, die sich einen 30 ml Flakon dieses Duftes gegönnt hatte. Ich fand ihn an ihr unglaublich sexy, wahnsinnig an- bzw. ausziehend und extrem reizvoll. Die Kombination aus drei authentischen Rosen (nicht süss!), feurigem Pfeffer, erdigem Patchouli und süsser Tonkabohne wirkten wie ein Aphrodisiakum auf mich und zogen mich magisch zu ihr hin.
Diese unglaubliche Melange zog mich leider, leider nicht nur zu meiner Partnerin hin, sondern auch zu ihrem kleinen Schränkchen im Schlafzimmer, wo sie ihre Düfte aufbewahrt.

Immer wieder, heimlich, still und leise schlich ich mich an diesen Schrank und klaute ihr zwei oder drei Spritzer von diesem Duft.

Während an ihr der Rose Prick vor allem die Süsse der Tonkabohne und die Blumigkeit der Rosen hervorstechen lässt und damit eher auf der „Rose“-Seite liegt, lehnt sich der Duft bei mir eher an die „Prick“-Seite an, nicht nur, weil ich ihr ständig diesen Duft klaue, sondern weil zwar auch die Rose bei mir ihren grossen Auftritt feiert, dabei aber weniger von Tonkabohnen, sondern von erdigem Patchouli und feurigem Pfeffer begleitet wird, die ab der Halbzeit sogar das Zepter übernehmen. Dem Wortspiel über „Rose“ und „Prick“ bin ich mir als Brite im Übrigen durchaus bewusst, thank you.

Nur trug es sich bei dem Rose Prick so zu, dass ich nie den Mut aufbringen konnte, den Duft in der Öffentlichkeit zu tragen. Auch wenn ich Fan von lauten Unisex-Düften bin, hatte ich allein basierend auf dem Fakt, dass der Duft meiner Partnerin gehörte, Hemmungen, ihn zu tragen, wenn ich unter Leute gehe. Ein Fehler!

Einmal hatte ich den Duft aufgetragen und dann einen Anruf bekommen, man würde mich statt im Home Office vor Ort benötigen und so ging ich - völlig unbewusst - mit Rose Prick doch noch vor die Türe. Im richtigen Office angekommen fragte meine Chefin, welch geniales Aftershave ich drauf hätte. Ich dachte zuerst an Fougere d‘Argent oder Beau de Jour, jedoch fiel mir dann auf, dass ich ja Rose Prick trug. Ich war sofort geständig und sagte ihr, es sei das Parfum meiner Partnerin.
Im Laufe des Tages wurde ich immer wieder von den Kolleginnen und Kollegen angesprochen und (fast) alle lobten diesen Duft. Einer fand, es röche zu krass nach Hotel. Da alle anderen diese Assoziation nicht teilten, wertete ich das allgemeine Feedback als gut bis sehr gut und entschied mich - vor allem zur Freude meiner Partnerin - einen eigenen Flakon von Rose Prick zu kaufen.

Trotz des eigenen Flakons trug ich den Duft aber immer noch nur äusserst selten, da die Rosen-Pfeffer-Patchouli-Kombi durchaus wuchtig daherkommen und ziemlich platzeinnehmend daher kommen kann.

Doch dies sollte sich bald ändern: Ich war beruflich in San Francisco und dort kaufte ich im Tom Ford Store einen neuen Duft (Rezension folgt bald!). Die Verkäuferin fragte mich, ob ich wisse, was „Layering“ sei. Ganz stolz erklärte ich ihr, den Terminus zu kennen und fügte hinzu, dass ich mir bewusst sei, dass es von Tom Ford mittlerweile sogar eigene Layering-Empfehlungen gab, die teilweise im Netz kursierten. Die Dame wirkte begeistert, aber nicht erstaunt. Mit ihrem liebreizenden italienischen Akzent fragte sie mich nach meinen liebsten Kombis (die ich hier nicht erwähnen werde). Dann sagte sie mir, ob ich Rose Prick kenne. Ich erzählte ihr mein Dilemma und ihre Augen begannen zu leuchten:

„Kombiniere Rose Prick mit Oud Wood. Starte mit ZWEI Sprayern Rose Prick, warte einen kurzen Moment und trage danach EINEN Spray Oud Wood auf. Du wirst es lieben!“. Ich war verblüfft, aber nicht verwundert, da die Oud-Rosen-Kombi ja relativ häufig vorkommt.

„Wenn Du etwas Aussergewöhnliches möchtest, dann kombiniere Rose Prick mit Fucking Fabulous.“ — „Was??“ — „Ja, wirklich! Starte mit zwei Sprayern Rose Prick, warte kurz und trage dann Fucking Fabulous auf“.

Kaum wieder zuhause testete ich die beiden Kombinationen - und seitdem ist Rose Prick beinahe täglich im Einsatz:

— mit Oud Wood kombiniert wird daraus die schönste Rose-Oud-Kombi, die ich bis anhin riechen durfte. Wohlige Wärme durch das Holz, distanzierende Kühle durch den Kardamom, ein wenig Verruchtheit durch den erdigen und staubtrockenen Patchouli und ganz viel Aufregung durch den Pfeffer. Die Rose hält dabei alles zusammen, bleibt aber im Hintergrund. Die Haltbarkeit des Oud Wood wird massgeblich verlängert, die leicht medizinische Note vom Auftakt hält sich über den gesamten Duftverlauf und die rosige Blumigkeit des Rose Prick wird durch die Hölzer und Gewürze noch mehr rausgenommen und der Duft gewinnt somit noch mehr an Männlichkeit. Die Komplimente gleichen einem Hagel. So wurde ich gerade gestern wieder auf diesen Duft angesprochen.

— mit Fucking Fabulous kombiniert entsteht ein wahnsinnig würziges Bouquet aus zarter Rose, beruhigendem Lavendel und schönem Salbei im Auftakt. Im Herzen vermengen sich scharfer Pfeffer und eine weiche Bittermandel-Vanille-Creme zu einer unerwartet traumhaften Kombi, die definitiv für Aufmerksamkeit im besten Sinne sorgen. In der Basis wird diese wunderschöne Kombi noch durch den erdigen Patchouli, das glatte Leder und die süsse Tonkabohne abgerundet und untermalt und ergibt somit eine Melange, die sich über Stunden hält und für viele Komplimente sorgt. Rose Prick nimmt Fucking Fabulous die penetrierende Süsse und Fucking Fabulous nimmt Rose Prick ein wenig Schärfe und Erdigkeit, so dass aus beiden Düften nur das Beste hervortritt - mit einer unglaublich tollen Haltbarkeit.

— mit Patchouli Absolu kombiniert geraten die Rosenblüten noch ein wenig mehr in den Hintergrund, der Pfeffer und der Patchouli treten nach vorne und vermengen sich zu einer extrem männlichen Note, die vom Träger zwar eine gewisse Reife und Eleganz abverlangt, aber im Hemd und mit Drei-Tage-Bart wahnsinnig sexy rüberkommt (Zitat Partnerin). Diese Kombi wird zwar so in den Stores nicht erwähnt, ich schätze sie aber extrem, vor allem für die Momente zu zweit.

Abschliessend bin ich (und meine Partnerin) überaus dankbar und froh, dass ich mir den Rose Prick doch noch gekauft habe. Dank des Layerings ist der Duft im Dauereinsatz und auch ohne Layering kann ich bezüglich Haltbarkeit und Sillage absolut keine Schwierigkeiten feststellen. Ja, der Duft ist vielleicht nicht der Lauteste aus der Private Blend Serie und er hält auch keine 24 Stunden — aber auch nach 12 Stunden ist er alleine noch gut auf meiner Haut wahrnehmbar und an der Kleidung hält er sich bis zum nächsten Waschgang.

Weshalb von Düften immer häufiger abverlangt wird, mindestens 3 Tage an der Haut zu kleben und sie dabei über ein komplettes Fussballstadion hinweg riechbar zu sein, entzieht sich meinem Verständnis — aber das ist ein Thema für ein ander mal.

Geniesst Euren Freitag!
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Carpintero vor 2 Jahren 38 6
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Duft
Der grosse Bruder heiratet
Ich möchte vorweg nehmen, dass diese Rezension wohl die Persönlichste wird, die ich hier jemals verfasst habe, denn - wie es der Titel schon verrät - wird der grosse Bruder heiraten.

Mein kleiner Bruder wagte diesen grossen Schritt in einen neuen, gemeinsamen Lebensabschnitt zusammen mit seiner Frau erst vor wenigen Wochen. Der grosse Bruder, der nun heiratet, bin also ich.

AUFTAKT — Wilde Zeiten.
Gott, was waren das für wilde Zeiten in meinen 20ern… Wer mir hier folgt, kennt die Geschichten. Studium in München, dabei zahllose Dates mit LNDH, One Million und Fierce. Danach der erste Job in Katar, verbunden mit viel Oud, Rosen und rauen Hölzern. Und dann die Rückkehr in die Schweiz, etwas gesetzter, aber immer noch wild: Ich hatte die Nacht mit Hannah in einer deutschen Kleinstadt, war mit Evi in Los Angeles und erlebte die komischste Freundschaft + mit Fucking Fabulous.
Ja, das waren Zeiten… aber irgendwann traf ich sie, die Liebe meines Lebens. Und der Auftakt unserer Liebe war noch wilder als alle Zeiten zuvor.
Wir begegneten uns in einem Supermarkt in Zürich, an der Kasse sprach sie mich an. Sie war mir zuvor schon im Laden aufgefallen mit ihren roten Haaren, ihren Sommersprossen und ihren riesigen stahlblauen Augen. Ich war schockverliebt. Danach ging alles sehr, sehr schnell: Nach dem Gespräch im Supermarkt verloren wir uns noch einmal — ich hatte nicht den Mut, sie nach ihrer Nummer zu fragen. 10 Tage später trafen wir uns wieder. Zufällig. Auf einer Party. Ab diesem Moment waren wir unzertrennlich. Ich viel unterwegs, sie viel unterwegs und trotzdem gelang es uns, meine Einsätze und ihre Dienstpläne so zu legen, dass wir oftmals gemeinsam an den gleichen Orten waren: Bangkok, Los Angeles, New York, San Francisco, Moskau…
Einen Monat später zog sie bei mir ein. Wilde Zeiten, so ungewohnt und doch so vertraut. Und die schönste Versuchung, seit es Adam und Eva gab.

So erging es mir auch mit Layton Exclusif: Der wilde Auftakt mit zitrischer Bergamotte, bitterer und sehr ungewohnter Grapefruit und der süssesten Versuchung, seit es überreife Äpfel gibt. Und trotz der ungewohnten Grapefruit eine Vertrautheit, wie man sie vom „alten“ Layton kennt. Wunderwunderschön.

HERZNOTE — Zeit, sich auf die Magie einzulassen.
Ab dem ersten Tag war es zwischen uns magisch. Wir sahen uns oftmals einfach nur total fasziniert voneinander an. Es war so intensiv, so unglaublich tiefgründig und so wahnsinnig vertraut, so als hätten wir uns schon Jahre gekannt. Und dieses Gefühl hielt an, hielt an und hielt an. Auch wenn die wilden Zeiten des Anfangs nachliessen und sich eine bestimmte, wunderschöne Vertrautheit breit machte, war es immer noch aufregend, ungewohnt und so extrem verführerisch.
Nachdem meine Wohnung in Zürich auf Dauer zu klein war für uns beide, zogen wir in unsere erste gemeinsame Wohnung aufs Land. Wunderschön hell, lichtdurchflutet und ein magischer Ort, um das erste mal mit einer Frau zusammenzuziehen.
Es wurde immer gesetzter, ich wurde immer heimeliger, hatte gar nicht mehr den Drang, so oft beruflich wegfliegen zu wollen. Und sie hängte ihren Job als Flugbegleiterin an den Nagel und ging in ihren ursprünglichen Beruf zurück.
Und obwohl es zwischen uns täglich vertrauter wurde und irgendwann auch der Alltag Einzug zu halten schien, wurde es nie langweilig, sondern blieb aufregend, ungewohnt und verführerisch. Die ganze Zeit.

So auch beim Layton Exclusif: Pure Magie — die blumige Rosengeranie kennt man vom Layton, so auch den Lavendel, auch wenn dieser beim Layton viel früher schon im Auftakt einsetzt. Die bitteren Noten der Grapefruit vom Auftakt des Exclusif bleiben zwar in der HERZNOTE im Hintergrund, machen den Duft aber extrem aufregend und ungewohnt. Man kennt die Vertrautheit des Layton, erlebt aber ständig ein neues kleines Wunder durch den Exclusif: Es taucht zu den wunderschönen Komposition zusätzlich würzig-verführerischer Zimt auf, der den Duft unglaublich tiefgründig wirken lässt. Dazu rundet Oud die gesamte HERZNOTE auf eine sehr tiefgründige und bodenständige Art- und Weise ab, wird niemals zu laut, sondern wirkt heimelig und dabei gleichzeitig aufregend und sexy. Dabei ist die gesamte Duftkomposition als sehr intensiv und tiefgründig wahrnehmbar, wirkt erwachsen und verspielt zugleich.

BASISNOTE — Für immer.
So ging es zwischen Nina und mir einige Jahre. Es blieb immer spannend, aufregend und intensiv. Die Verliebtheit vom ersten Tag schien nie abzureissen. Selbst Jahre später verschlug es mir immer noch die Sprache, wenn sie den Raum betrat — wegen ihrer Schönheit, ihrer Gelassenheit und ihrer Bodenständigkeit. Sie gab mir Halt und verlieh mir gleichzeitig Flügel, bei ihr kam ich an, fand mein Zuhause, das mir immer gefehlt hatte und der Sicherheit und Beständigkeit ihrer Arme fand ich meine grosse Freiheit und das, was ich auf keiner Reise je hatte finden können.
Als ich sie damals im Supermarkt im Zürich zum allerersten Mal sah, wusste ich, mit wem ich mein restliches Leben verbringen wollte. Und dieses Wissen bestätigte sich jeden Tag aufs Neue. Es sollte einfach für immer sein. Es war die endlose Sicherheit, die ich bei ihr fühlen durfte, die Verliebtheit, die bis heute anhielt, das Gefühl von Geborgenheit und gleichzeitiger Freiheit und die Gewissheit, dass ich nie mehr etwas anderes wollte. Wenn sie lacht, dann bebe ich vor Glück. Wenn sie weint, zerreisst es mir das Herz. Ihr Glück ist mein Bestreben und ihre Liebe ist mein grosses Glück.
Mehr und mehr manifestierte sich in mir der Wunsch, den nächsten Schritt zu gehen. Ihr zu zeigen, dass ich sie für immer an meiner Seite will.
Bei Tiffany‘s & Co fand ich den schönsten Verlobungsring, den ich mir hätte vorstellen können: Farbe D, 0.5 Ct, IF. Ein Prachtstück. Ich schmuggelte ihn in unsere Wohnung, versteckte ihn über ein halbes Jahr, da ich immer auf den richtigen Moment warten wollte: In New York, in Florenz oder in Kairo.
Es passierte dann aber ganz unerwartet zuhause in Zürich. An einem kalten, grauen Tag, der erste Schnee der Saison war gerade gefallen, den Vormittag hatten wir Brunch gehabt und dann auf dem Sofa verbracht. Sie war mit ihrer Mutter einkaufen und ich zündete überall Kerzen an, legte duftende Rosenblätter aus, hatte mir bei einem Schreiner unsere Initialen anfertigen lassen. Als sie nach Hause kam und all das sah, kamen ihr bereits die Tränen. Wir standen am Fenster, blickten auf die Stadt. Mir fehlten die Worte. Wie so oft, wenn sie im Raum stand. Ich ging auf die Knie, öffnete die berühmte blaue Box und stellte ihr die Frage aller Fragen. Sie begann zu weinen und brachte ein Ja hervor.

So ergeht es mir beim Layton Exclusif: Zu den herrlichen Noten aus Kopf- und Herznote gesellen sich in der Basis wunderschöne Hölzer. Etwas rauer als beim Layton, aber dennoch nicht ungehobelt. Dies hält den Duft spannend und aufregend. Patchouli lässt den Duft trockener, bodenständiger und auch sexyer als den Layton wirken. Er ist wunderschön, bodenständig, verführerisch und hinreissend. Vanille, die man auch vom Layton kennt, wirkt hier männlicher, erwachsener und insgesamt reifer. Es ist das ganz grosse Glück in Form eines Duftes. Etwas, was man für immer halten und behalten möchte. Die gesamte Komposition verleiht einerseits eine wahnsinnige Geborgenheit und andererseits eine reife Art von Sexyness. Und das hält. Für immer.

Der grosse Bruder heiratet.
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