Floryanooo

ein meisterwerk soll es wohl sein,
zur prüfung kam die probe rein.
ein sprüher auf die hand als test,
dior homme parfum - ein großes fest!

zum erstaunen meiner sinne,
hielt ich erst ein paar sekunden inne.
leder hatte man beschrieben,
doch wo ist es nur geblieben?

von dunklem leder nicht die spur,
erschrak ich bei der puderkur.
staubig, dezente süße von dior.
das liebt wohl der parfumo- chor.

im drydown wird es leichter,
aber auch ein bisschen seichter.
vom edge der wird beschrieben,
ist in neuen batches nichts geblieben.

gefällig? ja das ist er sehr,
doch erwarten konnte man wohl mehr.
nun will ich nicht zu kritisch sprechen.
sonst werden das die comments rächen.

doch für ein werk in diesen sphären,
muss ich es nun deutlich klären:
der duft ist schön - das kann man sagen,
doch den flakon werd' ich nicht wagen.

JCB ist bekannt für seine schöpfungen qualitativ hochwertiger düfte. aus seinen händen gingen moderne klassiker hervor, die auch unsere geliebte parfumseite prägen. für jeden parfumliebhaber, ist es ein mit spannung erwartetes datum: das neue release eines duftes der LV reihe.

besonders ist dieser umstand auch daher, weil LV im vergleich zu anderen designern im markt, bisher sich nicht zu schade war, auch knallharte nischenqualität und anspruch durchzuziehen. der mut anders zu sein, zu polarisieren, trägt die reihe von "Nouveau Monde | Louis Vuitton" bis "Ombre Nomade | Louis Vuitton" . ja sogar zu einem pur oud hat man sich erdreistet, stets im anspruch qualitativ zu liefern aber auch statements zu setzen. massentauglichkeit wurde oftmals der duftkunst untergordnet. natürlich wirken die frischen düfte der reihe gefälliger, doch auch sie besitzen einen vollkommenen eigenständigen charakter. so wurde "Afternoon Swim | Louis Vuitton" der aventus der frischen zitrus düfte. ja, es gibt tausende am markt aber diese DNA im afternoon swim und anderen frischen klassikern aus dem luxus haus bleiben eigenständig und unverkennbar.

im grundsatz verlieh die qualität der düfte der LV reihe, die berechtigung sich auch im duftbereich einen besonderen namen zu machen. so wurden auch der hohe preis und die luxuriöse aufmachung unterstrichen. nein - hier macht man keine abstriche und man verließ sich nicht darauf, das noble markenimage zu nutzen, um rasche umsatzzahlen mit gefälliger ware zu generieren.




Die Abkehr des Mutes.

dem neuen release "Pacific Chill | Louis Vuitton" wird dieser anspruch nicht gerecht. in einem wunderbaren flakon, der sich nahtlos in die anmutige reihe eingliedert, wird hier gegenteiliges verkauft - ein herkömmlicher früchte-sommerduft, wird hier durch das markenimage auf etwas gehoben, was er schlicht nicht ist: besonders.

ja man möchte sie mögen - diese lang ersehnten neuen releases. man ist fast geneigt schon vor dem erstem sprüher zu sagen: ja, wunderbar! doch nach nüchterner betrachtung entpuppt sich "Pacific Chill | Louis Vuitton" als erstaunlich unterkomplexes werk. im duftverlauf ist wenig zu spüren. es bleibt der fruchtig süß/unsüße eindruck der ersten minuten. die aprikose hält sich durchgängig und bildet das zentrum des duftes. in seiner austauschbarkeit wird er wohl ein verkaufsschlager des hauses werden. hier eckt nichts an. dieser duft kann auch von menschen getragen werden, die mit polarisierung und den edge versuchen der reihe nichts anfangen konnten. so wird darauf vertraut, dass nun nicht mehr die qualität des duftes, die luxuriöse markenherkunft unterstreicht: nein, vielmehr wird darauf vertraut, dass der markenname die belanglosigkeit kaschiert.

für mich persönlich wird der duft schnell aus der erinnerung sein, vllt sogar noch schneller als seine maximal durchschnittliche haltbarkeit oder die geringe sillage, die "Pacific Chill | Louis Vuitton" umgibt.

nahezu jeder LV flakon hat bisher dem anspruch genügt, ein signature kandidat zu sein - auch wenn man ihn persönlich nicht mochte, konnte man sehen weshalb andere jenen duft evtl als herzstück ihrer sammlung einordnen. bei "Pacific Chill | Louis Vuitton" ist dies schwer denkbar. vllt ist der name das programm: gelangweilt gut situierte menschen, die zur yoga klasse noch schnell zum regal greifen, um sich schnell noch mit einer kleinen duftwolke einzunebeln. wenn schon langeweile dann bitte hochpreisig.
wenig pacific und zu viel gechille in sachen kreativität.

Die Sonne am makellos blauen Himmel und das Meer spiegelt die grellen Strahlen auf seiner Oberfläche wieder… Der Kapitän des edlen luxuriösen Holzbootes steigt aus einer Luke auf das Deck und blickt am Mast des Schiffes ins Weite… Meilenweit nur blau - bis zum Horizont. Der Kapitän trägt einen Bart und einen Maßgeschneiderten Anzug. Ein maritim gepflegter Gentleman ist der personifizierte 40 Knots. In seiner Entwicklung so vielfältig wie die See an sich, glatt und rau zugleich. Vielfältig und facettenreich - doch in der Tiefe auch mysteriös.
Es ist ein luxuriöser Duft, den der Kapitän mit seinem Meer verbindet. Süßliche und salzige Noten verbinden sich zu einem großen harmonischen Ganzen. Immer jedoch mit frisch aquatischem Unterton.

Selbst lange Bootsarbeiten lassen diesen Gentleman Duft nicht verfliegen - er hält und hält und hält… Selbstverständlich ist der edle Tropfen der Signature des Kapitäns. Der Flakon thront über den anderen Wässerchen an Board. Das Blau und Gold beschreibt den Inhalt wunderbar. Nein, der Kapitän wird diesen Signature nicht mehr wechseln. Er bleibt ein König der See bis der Vorhang fällt.

Es ist meine erste Rezension. Ich habe lange überlegt welchen Duft ich aus meiner Sammlung hierfür wähle - und mich dann für einen meiner Lieblinge entschieden. Casamorati Corallo.

Es ist ein Sommertag zu Beginn des Monats Juli 1999. Die Lichter sind grell, die farben bunt. Die Sonnebrillen groß. An der gegenüberliegenden Straßenseite prangen Replikas bekannter Fussballmannschaften… Zidane Zidane Zidane… Wir kommen gegen Nachmittag nach unendlich erscheinender Autofahrt in Cesenatico an und beziehen gestresst und müde die Zimmer unseres Hotels. Und da ist er - der Duft der mir nie wieder von der Seite gehen wird. Der Sprung auf die frisch bereiteten Betten lässt Ihn spürbar machen. Der Geruch des absolut frischen, weißen, leicht blumigen… Meine Nase gleitet schon fast in das Kissen so sehr möchte Ich ihn aufsaugen. Der Beginn des Urlaubs für die Sinne.

Corallo wiederbelebte die schöne erste Kindheitserinnerung in einem wunderschönen Italienischen Hotel. Der Duft ist frisch und sehr präsent. Er ist ein sehr gefälliger Casamorati in dem typischen Flakon. Nach dem Aufsprühen wirkt er für mich zunächst fast stechend zitrisch doch dies legt sich im Verlaufe der Zeit. Man muss nicht viel dieses Parfums auftragen um lange davon etwas zu haben. Ich liebe Ihn. Er ist aus meiner Sicht unisex tragbar denn frische (Bett-)wäsche lieben wir alle. Für mich der edle Weichspüler aus dem Hause Xerjoff und aehr gefällig. Für mich ein schlafender Riese aus dem Hause Xerjoff… schlafend in wunderschönem cleanen weiss mit grün, frischem Geruch des offenen Fensters.