MajorTom

MajorTom

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11 - 15 von 105
MajorTom vor 2 Jahren 19 6
7
Flakon
8
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Unverhofft - kommt oft
Unbekannte Düfte üben auf mich eine besondere Faszination aus. Denn oft sind Düfte, die allgemein hin bekannt sind, auch ein bisschen langweilig, mainstreamig und schlichtweg nur die 123. Version eines schon so oder so ähnlich existierenden Pendants.

Insofern war es für mich eine Freude, in einer kleinen Parfümerie auf Lanzarote die Loewe-Serie entdecken zu dürfen, die mir bis dato vollkommen unbekannt war. Ein Grund dafür ist wohl auch die Tatsache, dass die komplette Reihe in Deutschland eher schwer (und auch klar teurer) zu bekommen ist als in Spanien, wo die Marke in praktisch jedem lokalen oder internationalen Dufttempel zu finden ist.

Nach einer kurzen Riechprobe habe ich mich dann auch direkt für den Kauf von Loewe pour Homme entschieden, einem Produkt, das - man glaubt es kaum - den Millenium-Wechsel überlebt hat und auch heute noch, gerade in südlichen Ländern, ein echter Bestseller ist.

Der Duft selbst passt zu Spanien respektive den Kanaren wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Ein frischer Auftakt gibt die Richtung vor, definitiv mit Zitrone, aber nicht die Zitrone, die in Nimm2 oder irgendwelchen Scheibenwaschzusätzen extrem chemisch hinzugefügt ist, sondern eine feine Mischung mit weiteren Früchten. Die Duftpyramide zitiert hier „sizilianische Mandarine“, okay, das mag meine Nase so nicht herauszufiltern, aber sei‘s drum, das Ergebnis zählt und das gefällt mir hervorragend.

Nach einer Stunde und einem etwas verflogenen Start begibt sich der Duft auf meiner Haut in Richtung Vetiver-Note, eingerahmt von einem sacht grünen Touch und minimalen Holzakzenten. Vetiver bleibt bis zum Ende die dominierende Komponente, aber nicht im Stile eines reinen und weiteren Vetiver-Vertreters, sondern wunderbar eingebettet in das Gesamt-Ensemble der beigemischten Ingredienzen.

Ich ertappe mich dabei, immer wieder an meinem Handgelenk zu schnüffeln, was immer ein sehr gutes Zeichen ist, schwanke manchmal ein bisschen in Richtung „Altherrenduft“ (was zugegebenermaßen eine Beleidigung für dieses Arrangement wäre), dann in RIchtung „Relikt des letzten Jahrtausends“ (welches es sicher ist, und zwar ganz klar im positiven Sinne!) und dann erinnert mich dieser Loewe an einen Duft, den ich schon mal hatte. Villoresi Uomo von Lorenzo Villoresi. Ebenfalls einem dieser „long distance runners“, einem dieser Letzt-Jahrtausend-Produkte, und ja, sie sind sich ähnlich in der Art und Weise und dennoch bleiben sie erfreulich verschieden. Zwei Nischendüfte, die du eben nicht an jeder Ecke riechst, die Eindruck hinterlassen ohne denselben schinden zu müssen.

Was bleibt? Unter dem Stich kann ich sagen, gut gebrüllt, Loewe! Ein vollkommen überzeugender Duft, frei von den Ambroxanen der heutigen Zeit, eine wohltuende Zeitreise in die Vergangenheit und ein Duft, der nichts von seiner Attraktivität der 90er verloren hat. Ich bin froh, ihn gefunden zu haben.

Wann passt er? Grundsätzlich immer, definitiv im Büro, aber auch für business dinner und den launigen Samstagsshoppingbummel nach ausgiebigem Frühstück. Beim oder nach dem Sport und auch in der Freizeit.

Jahreszeit? Ich sehe Loewe pH eher von Frühjahr bis Herbst, ein perfekter Sommerbegleiter.

Für wen? Sicherlich eher für Männer, hier ist der Name pour Homme aufgrund der herben Schönheit einfach Programm. Nix für 20jährige Poser, die vor lauter Kraft kaum gehen können und mit Daddy‘s Porsche einen auf dicke Hose machen wollen. Ich würde sagen, ab 30 aufwärts, darunter werden sich wohl eher wenig Fans finden.

Performance: Sillage am Anfang ein echter Hammer, ein Auto komplett auszuduften und eine Wolke beim aussteigen zu entlassen - kein Problem :-) man wird definitiv wahrgenommen. Haltbarkeit enorm, auch am nächsten Morgen war Loewe an meinem Handgelenk deutlich vernehmbar.

Der Flakon: Schlicht. So schrill die 90er in Sachen Mode waren, so dezent und zurückhaltend waren die Flakons der damaligen Zeit. Daran hat Loewe - zum Glück - nichts geändert. Kein Vergleich zu manchen Preziosen von heutzutage, aber es muss ja nicht immer der große Auftritt sein. Letztlich zählen ja die inneren Werte, gell…

Ein Wort zur Preisgestaltung. 50 ml für schlanke 43 Euro auf Lanzarote. Unschlagbar. Und ein price performance ratio, das seinesgleichen sucht.

Wer diesen Sommer nach Spanien oder dessen Inseln kommt, dem sei ein Test unbedingt angeraten. Auch wenn der Duft vielleicht manchen einfach zu wenig modern erscheinen mag, einen Test ist er allemal wert.

Und eine Bereicherung meiner Sammlung auch.
6 Antworten
MajorTom vor 2 Jahren 16
10
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Ja, er kann es immer noch…
Davidoff. Eine Marke, die mir die 80er mit vielen Düften versüßt hat. Angefangen von Davidoff über Zino bis hin zum scheinbar Endlosklassiker Cool Water, der bis heute in den Regalen aller Parfümerien verfügbar ist. Auch bei mir stand Cool Water natürlich im Zimmer, regelmäßige Nachkäufe waren die Folge eines irren Verschleißes, wollte doch auch ich wenigstens so riechen, wie die Typen aus der Werbung, wenn schon nicht so aussehen ;-)

Und dann sehe ich mit Cool Water Reborn einen Flakon, der mich zögern lässt. Zögern, weil irgendwelche Flanker oft gescheiterte Versuche sind, an den Erfolg der Vergangenheit in irgendeiner Art und Weise anzuknüpfen. Aber, probieren geht über studieren, also alle Überlegungen beiseite gewischt und einen Teststreifen beduftet. Kurz angeschnuppert, für gut befunden und dann erst mal beiseite gelegt. Um eine Stunde später genauer zu analysieren. Hmmm, also für ein Produkt, das sich als Wiedergeburt des Originals bezeichnet, hätte ich klar mehr Ähnlichkeit erwartet.

Wo Cool Water Hölzer, Amber und Moschus zu seinem so typischen Duft vermengt, fehlen genau diese Komponenten beim reborn komplett. Was ich vernehme, ist Vetiver. Eine Menge Vetiver. Jede Menge Vetiver. Und trotzdem bringt er eine Leichtigkeit mit, die bei weitem nicht allen Vetiverdüften zu eigen ist. Nach zwei Stunden dreht der Duft leicht ins Süßliche ab, keine Ahnung warum, und das finde ich gar nicht so besonders. Dann aber eine erneute Überraschung, denn im drydown kommt das herbe Element des Vetiver voll zur Geltung. Ein maskuliner Duft, der sich die Stunden danach auch nicht mehr wirklich verändert. Haltbarkeit und Sillage kann ich als durchaus ordentlich bezeichnen, wenn schon auf einem Papierstreifen für lockere sieben Stunden reichend.

Der Flakon ist eine Hommage an das Original, nur von der Farbgebung her etwas neuer, moderner. Aber warum auch Erfolgreiches ändern, was schließlich über Jahrzehnte hinweg funktioniert hat.

Was bleibt als Resümee?
Die - vermutlich bewusst - komplett andere Version eines großen Klassikers. Ein Vetiverduft, der den Vergleich mit anderen Vertretern dieses Genres keineswegs scheuen muss, auch und schon gar nicht in Sachen Performance.

Viele Re-Makes sind nur ein Schatten ihrer Originale um nicht zu sagen, ein billiger Abklatsch. Reborn hat mich positiv überraschen können, deswegen auch eine Testempfehlung..
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MajorTom vor 2 Jahren 2
5
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
5
Duft
Laut, lauter, …
Bad Boy - ein Name, der von Anfang vermuten lässt, in welche Richtung es hier geht.

Bad Boys sind laut, krawallig, unzuverlässig, egoistisch, tätowiert, gepierced, auffällig, aufgepumpt (sowohl natürlich wie auch durch alles, was der Markt hergibt), manchmal gewalttätig und vielleicht auch ein Stück weit billig. Wenn also eine Marke einem Duft so einen Namen verleiht, dann ist das Zielpublikum ein Stück weit vordefiniert.

Der Flakon tut ein Übriges, beifallheischend und auffällig. Kann man mögen, muss man nicht, meins ist das nicht, ich bevorzuge eher zurückhaltende, subtile Eleganz, aber bitte, jedem das seine.

Der Duft. Zwei Sprüher und sofort habe ich bereut, nicht nur einmal gedrückt zu haben. Wuchtig hüllt mich die Wolke ein, zu meiner großen Überraschung aber nicht direkt unangenehm, sondern enorm fruchtig. Irgendwo zwischen zitrisch und bergamottig, mischt sich schnell Schärfe dazu und verdrängt leider diesen anfänglich angenehmen Auftakt. Der Rest mag mich weit weniger zu begeistern, driftet der Duft doch zusehends ins Süße und Schwere ab. Diese Richtung ist jetzt grundsätzlich nicht so mein Geschmack, allerdings gibt es durchaus Vertreter dieses Genres, die ich mitunter gut heißen kann. Bad Boy kann ich leider nicht dazuzählen. Je länger ich ihn trage, umso lauter erscheint er mir, er schreit mich förmlich an und er trägt in nicht unerheblichem Maße zu meinem Unwohlsein bei.

Eines muss man diesem Bad Boy allerdings lassen, in Sachen Sillage und Haltbarkeit stellt er manch deutlich teureren Konkurrenten nicht nur in den Schatten, er pulverisiert ihn und lässt Neid aufkommen auf diese Performance. Sechs Stunden? Kosten den Bad Boy höchstens ein müdes Lächeln. Acht Stunden? Problemlos. Eher problematisch ist es, das Zeugs wieder von mir abzubekommen. Nur ausgiebiges und mehrfaches schrubben bringt am Ende des Tages den Bad Boy dazu, sich zu verziehen.

Es gibt Düfte, die aufgrund ihrer Sillage ein Statement setzen und einen immerwährenden, positiven Eindruck hinterlassen. Bad Boy hingegen ist für mich eher der Typ Billigheimer, der zwar problemlos einen Raum mit seiner Sillage befüllt, aber nicht jedem, der den Raum betritt, einen Wohlfühleffekt beschert. Der Duft passt in billige Fitness-Studios, billige und zweifelhafte Barberläden, ebenso zweifelhafte wie zwielichtige Kaschemmen und all deren Besucher, die mutmaßlich irgendwelche auffällig aufgemotzten lärmigen Kisten durch die Gegend fahren.

In Summe: Zu laut, zu aufdringlich, zu lärmig, zu nervend. Zu schwer, zu süß….es ist für mich einfach alles ein Stück weit zu…

Aber, zu jedem Topf gibt es einen Deckel und so wird auch Bad Boy seine Abnehmer finden. Ich werde jedenfalls nicht dazugehören, denn mein Beuteschema geht in eine komplett andere Richtung.

Aufgrund der Gesamtgemengelage springt am Ende nicht mal eine Testempfehlung raus.

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MajorTom vor 2 Jahren 7 3
8
Flakon
6
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Fire and Ice oder Licht und Schatten
Neulich beim freundlichen Türkisen rumgestöbert, um zu sehen, was es alles an Neuigkeiten gibt. Typischerweise nicht sooooo viel, ist Dou….. im wesentlichen dafür bekannt, viel Mainstream und hin und wieder mal ein paar Sonderlinge anzubieten. Woran mein Auge hängenblieb, war Moncler. Einen Tester suchte ich vergeblich, doch eine sehr nette Dame kam, mich beim teuren Zeugs stehend sehend, geschwind um die Ecke, um die potenzielle Kaufklientel zu servicieren. Der Tester, so die Ausführungen der Dame, sei versteckt, weil „es Leute gibt, die nicht nur reinkommen und sich in den Düften baden , sondern auch gleich noch die Tester mitgehen lassen, weil die nicht gesichert sind“. Schon traurig, mit was für Assis sich das Verkaufspersonal heutzutage rumschlagen muss…..und wie ich noch über den Niedergang unserer Gesellschaft nachdenke, wedelt die nette Dame schon einen von ihr besprühten Teststreifen vor meiner Nase herum. Der erste Eindruck gefällt, also bitte ich um eine Hautbesprühung.

Während ich dem Duft Zeit zur Entfaltung gebe, frage ich mich, was das Zeugs so kostet. Beim Blick auf die Preisschilder wird alles klar. Moncler, sich selbst gern assoziierend mit einem Leben in luxuriösen Chalets inmitten ebenso extravaganter Bergmassive und exaltierter Nachbarschaft, wird sich gedacht haben, wer 600 Euronen für eine Jogginghose auszugeben ersten willens und zweitens finanziell in der Lage ist, der sollte auch noch ein paar Steine für den fragrance des brands übrig haben. Wobei, 80 Euro für 60ml hat mich jetzt nicht geschockt, ich habe tatsächlich mit mehr gerechnet. Dennoch, ein bargain ist der Duft zweifelsohne nicht, würde auch nicht zur generellen Attitüde der Marke passen.

Nun aber zum Duft selbst. Der Auftakt liegt vor allem auf der Haut bei mir irgendwo zwischen frisch, grün und herb. Diese für mich sehr angenehme Kopfnote weicht alsbald holzigen Untertönen, die - untermalt von in der Stärke zunehmenden vetiveren Anklängen - sich bis zum Ende hin durchziehen. Apropos Ende, ist die Sillage in der ersten Stunde noch stark, baut sie im Zeitverlauf genauso stark ab, nach drei Stunden kann von nennenswerter Sillage nicht mehr wirklich gesprochen werden. Mit der Haltbarkeit ist es etwas besser bestellt, auch nach acht Stunden ist Moncler, wenngleich nur hautnah, aber dennoch noch wahrnehmbar. Was wie gesagt bis zum Ende hin den Duft dominiert, sind Holz- und Vetivernoten.

Ein Wort zum Flakon. Er liegt satt und schwer in der Hand, fühlt sich hochwertig an und ja, auf den zweiten Blick passt er auch zur Marke. Die Wellblechoptik ist nicht billig, sondern exklusiv, hat einen hohen Wiedererkennungseffekt und Verschluss wie auch Sprüher unterstreichen den positiven Eindruck. Ein etwas unterkühltes Statement einer Marke, die sich ihrer Position am Markt bewusst ist und damit auch geschickt kokettiert. Preis-Leistungs-Verhältnis geht m.E. unter dem Strich in Ordnung.

Wenn eine Luxusmarke einen Duft lanciert, ist das oft eine Gratwanderung zwischen totalem überteuertem Flop oder einer prima Ergänzung des bestehenden Portfolios. Ich sehe den Duft unter letzterem Aspekt. Dennoch wird er weder Mainstream noch ein crowd pleaser. Dafür ist er in Summe zu speziell (was ich wiederum sehr gut finde), irgendwo zwischen kühl, krautig, holzig, ein Duft wie kein anderer. Wer darauf aus ist, über die Nase seiner Mitmenschen generierte, wohlwollende Komplimente im Hinblick auf den getragenen Duft einzuheimsen, wird sich eventuell enttäuscht sehen. Moncler ist mehr einer mit Ecken und Kanten, als einer, der es allen recht machen will.
Kritisch würde ich auch eine gewisse Synthetik sehen, die wahrscheinlich erst den Preis auf diesem Niveau ermöglicht, eine deutlich höhere handwerkliche Note hätte sicherlich auch einen deutlich höheren Preis zur Folge gehabt.

Testempfehlung für jeden, der mal etwas anderen riechen möchte.

3 Antworten
MajorTom vor 2 Jahren 5 1
7
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
6.5
Duft
We don’t need another hero….
Hero - der Held. Mit so einem Namen weckt man natürlich Begehrlichkeiten, man schürt Erwartungen und nicht zuletzt vermittelt man auch dem potenziellen Käufer auch eine Message in Richtung „mit diesem Duft wirst du zum (Frauen?-)Helden!“

Da alle bisherigen Burberrys, die ich kenne, eher eine schwere, süßliche oder orientalische Komponente in sich tragen, also eigentlich gar nichts mit dem Empire oder dem United Kingdom zu tun haben, habe ich eine Fortsetzung dieser Schiene vermutet. Aber weit gefehlt, der Auftakt überrascht mich durchaus positiv. Fast schon spritzig und frisch verlaufen die ersten Sekunden, bevor sich dann relativ zügig die Bergamotte ihren Weg bahnt.

Dennoch stört mich - und je länger je mehr - irgendein Beigeschmack, der die Bergamotte - erfolgreich - daran hindert, ihre volle Wirkung zu entfalten. Manch anderer mag diese Komposition als schön empfinden, ich als grundsätzlicher Fan von Bergamotte tue es nicht. Vielleicht ist es der Pfeffer, welcher der Bergamotte mit seiner Schärfe das Leben schwer macht, vielleicht ist es auch der Wacholder, vielleicht beides zusammen.

Hölzer: Ich musste grinsen, als ich die Duftpyramide bemüht habe, um eine Idee dessen zu bekommen, was leicht holzig durchschimmert. Ganz ehrlich gesagt, auf die dort angeführten Varianten an Zedern wäre ich im Leben nicht gekommen, aber ich bin ja auch kein professioneller Parfümeur. Ich liebe den Geruch meiner Zedernholzschuhspanner, aber hier fällt es mir echt schwer, die Zeder als solche herauszuriechen.

Immerhin, im Laufe der Zeit verzieht sich der Pfeffer wenigstens dorthin, wo er wächst, und lässt so der Bergamotte eine Überlebenschance. Zudem übernimmt der holzige Touch nach und nach die Bühne und lässt die Bergamotte verblassen, aber nicht vollends verschwinden. Am Ende, und das ist dann so nach etwa fünf Stunden, verabschiedet sich der Held mit leicht holzigem Winken, wobei das Finale bei mir irgendwie sehr künstlich und synthetisch riecht.

Der Flakon ist okay, nett gemacht, aber optisch jetzt nicht das Rad neu erfunden. Den Magnetverschluss finde ich gut, suggeriert zumindest Hochwertigkeit.

Sillage: Am Anfang stark, leider auch genauso stark nachlassend. Da trennt sich eben die Spreu vom Weizen. Wo hochkarätige Düfte stundenlang projezieren, lässt der Held leider zu schnell die Flügel hängen.

Ähnlich ist es um die Haltbarkeit bestellt. Nach fünf bis sechs Stunden ist wirklich nur noch bei direktem Nasenkontakt etwas vernehmbar, auch da ist die (wenngleich auch teuere) Konkurrenz besser aufgestellt.

Der Duft selbst passt perfekt ins Jahr 2021, ansprechend und modern, gleichzeitig aber auch irgendwie beliebig und austauschbar. Und genau das ist der Punkt, den ich hier machen möchte: Kein schlechtes Teil, da gibt es reihenweise klar schlechtere Beispiele, aber halt auch nicht gut genug, um mich vom Hocker zu reißen und einen sofortigen Kaufreiz zu triggern.

Testempfehlung für diejenigen, die einen Duft als Weihnachtsgeschenk suchen, denn falsch macht man damit nichts.

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