07.05.2016 - 09:23 Uhr
Stefanu155
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Stefanu155
Top Rezension
33
Sanfte Gefangennahme
Hundert Prozent, das ist keine Wertung, das ist eher eine Art Anfall, Aussetzer oder Ausreißer, mehr von Überrumpelung und Verblüffung herstammend als von kritischer Bewertung und reflektiertem Urteil. Wahrscheinlich eine temporäre Totalverblödung durch Assoziationsoverkill. Oder so.
Düfte können einem mehr oder weniger gefallen und dann kann man stammelnd versuchen, das zum Ausdruck zu bringen und bestenfalls auch noch zu begründen. Ein Duft, dem ich hundert Prozent gebe, muss mich auf einer tieferen Ebene treffen und mir sozusagen das Werkzeug aus der Hand schlagen. Die Vorredner haben alle wesentlichen Aspekte des Duftes schon erfasst, - und ich? Ich strecke die Waffen.
Und dann auch noch ein Feigenduft, definitiv einer meiner dufttechnischen Problemzonen. Einem Feigenduft gebe ich hundert Prozent. Ha! Dir glaube ich noch mal was... Aber bei allem, was recht ist, der ist schon... phh... sehr schön. Sehr seltsam ist er auch und für meine Nase makellos. Er beginnt mit einer zart abgedämpften grasigen Note, der etwas Nadelholz und frischer Rindensaft beigemengt ist. Von diesem frühlingsgrünen Beginn aus kann man einem in jedem Moment hinreißenden Verlauf beiwohnen, in dem der Duft seine grünen Komponenten allmählich gegen cremefarbene Töne austauscht. Anmut ist dafür schon fast ein zu grobes Wort. Die Quellnymphe samt Grünzeug, schattiger Höhle, frischem Laub. Milchweiße Haut selbstredend. In der Stille des Mittags, nur Geraschel, leises Gluckern und ein Windhauch von Zeit zu Zeit...
Quatsch. Diese seltsam luftige Cremigkeit oder Milchigkeit stammt wahrscheinlich von dem - ich zögere nicht, das Wort zu benutzen - genialem Einsatz der Myrte zusammen mit diesen ganz unsüßen Feigennoten. Und nein, das Feigenblatt verdeckt hier keine Blöße, sondern erzeugt in meinem Hirn ein lindgrünes Loch, in das ich mit Wonne stürze. Diese Sanftheit! Bergende Natur und schützende Haut zugleich. Kühle ohne die übliche Frische, nichts wirkt hier angestrengt, Cremigkeit ohne irgendwelche Speisen- oder Vanilleassoziationen. Nur halt diese... Sanftheit.
Natürlich hat auch ein Duft wie "Ichnusa" seine Nachtteile. Erstens habe ich dadurch jede Glaubwürdigkeit verloren. Zweitens ist er kostspielig. Und drittens war ich noch nie dort, auf Sardinien.
Für alle, die es noch nicht wussten: Das war kein fucking Apfelbaum, der da im Paradies stand...
Düfte können einem mehr oder weniger gefallen und dann kann man stammelnd versuchen, das zum Ausdruck zu bringen und bestenfalls auch noch zu begründen. Ein Duft, dem ich hundert Prozent gebe, muss mich auf einer tieferen Ebene treffen und mir sozusagen das Werkzeug aus der Hand schlagen. Die Vorredner haben alle wesentlichen Aspekte des Duftes schon erfasst, - und ich? Ich strecke die Waffen.
Und dann auch noch ein Feigenduft, definitiv einer meiner dufttechnischen Problemzonen. Einem Feigenduft gebe ich hundert Prozent. Ha! Dir glaube ich noch mal was... Aber bei allem, was recht ist, der ist schon... phh... sehr schön. Sehr seltsam ist er auch und für meine Nase makellos. Er beginnt mit einer zart abgedämpften grasigen Note, der etwas Nadelholz und frischer Rindensaft beigemengt ist. Von diesem frühlingsgrünen Beginn aus kann man einem in jedem Moment hinreißenden Verlauf beiwohnen, in dem der Duft seine grünen Komponenten allmählich gegen cremefarbene Töne austauscht. Anmut ist dafür schon fast ein zu grobes Wort. Die Quellnymphe samt Grünzeug, schattiger Höhle, frischem Laub. Milchweiße Haut selbstredend. In der Stille des Mittags, nur Geraschel, leises Gluckern und ein Windhauch von Zeit zu Zeit...
Quatsch. Diese seltsam luftige Cremigkeit oder Milchigkeit stammt wahrscheinlich von dem - ich zögere nicht, das Wort zu benutzen - genialem Einsatz der Myrte zusammen mit diesen ganz unsüßen Feigennoten. Und nein, das Feigenblatt verdeckt hier keine Blöße, sondern erzeugt in meinem Hirn ein lindgrünes Loch, in das ich mit Wonne stürze. Diese Sanftheit! Bergende Natur und schützende Haut zugleich. Kühle ohne die übliche Frische, nichts wirkt hier angestrengt, Cremigkeit ohne irgendwelche Speisen- oder Vanilleassoziationen. Nur halt diese... Sanftheit.
Natürlich hat auch ein Duft wie "Ichnusa" seine Nachtteile. Erstens habe ich dadurch jede Glaubwürdigkeit verloren. Zweitens ist er kostspielig. Und drittens war ich noch nie dort, auf Sardinien.
Für alle, die es noch nicht wussten: Das war kein fucking Apfelbaum, der da im Paradies stand...
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