Maris

Maris

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6 - 10 von 107
Maris vor 7 Jahren 5
7
Flakon
4
Sillage
5
Haltbarkeit
5
Duft
Blumen am Ende
Seltsam muffiger Lavendel. Der Auftakt ist stark lavendelig, wird aber da schon begleitet von etwas süßem. Man hat also nicht das Gefühl auf einem Lavendelfeld zu stehen - leider. Dann folgt etwas anderes blumiges, undefinierbar, schwer zuordenbar, da vom Lavendel übertönt. Das geht so, bis der Lavendel schwächer wird und dann kommt eine süße Heunote. Für mich auch merkwürdig, da es weder frisch-Naturluft-heuig ist noch süß freundlich anschmiegsam. Es ist so beides und doch nichts von beidem. Diese Kombination aus süß und strohig-heuig mit Restlavendel, gefällt mir gar nicht und erinnert mich an den Geruch eines vergessenen Blumenstraßes, der zu lange in der Vase gestanden hat: Einige Blüten duften noch, einige Blumen und Halme sind bereits getrocknet und nunja, das Wasser ist auch schon zu lange in der Vase. Es hat leider so gar nichts frisches, sondern eher die Süße der Vergänglichkeit.
Aber vielleicht ist Vergänglichkeit ja das Thema des Duftes, denn der Dufteindruck verschwindet auch sehr schnell. Sillage ist von Anfang an praktisch nicht vorhanden - man riecht ihn nur, wenn man die Nase direkt heranführt - und nach ein, zwei Stunden hat er sich ganz verabschiedet. Wenn das die Intention war, wäre es ein geniales Kunstwerk, aber als Parfum möchte ich das nicht: Ein Blumenstrauß kurz vorm Gehen.
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Maris vor 8 Jahren 6 3
7
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Konzeptioneller, distanzierter Von-sich-aus-sauber-Moschus-Holz-Duft
Auch wenn dieser Duft kein Freund für mich ist, hat er eine Beschreibung verdient. Deshalb mach ich das, weil es hier noch gar keinen Kommentar gibt.
Bois d'Hiver wirkt auf mich leider wahnsinnig synthetisch. Obwohl ich irgendwas an ihm beim Aufsprühen schön finde - sonst hätte ich auch keine Probe von ihm bekommen und mitgenommen - gibt es etwas darin, was mich schon nach kurzer Zeit wahnsinnig stört. Ich habe diese Komponente noch nirgendwo anders gerochen und ich weiß überhaupt nicht, worum es sich handelt.

Beim Aufsprühen:
- leicht süß, die Süße verschweigt aber ihre Herkunft, definitiv nichts essbares, wirkt aber auch nicht wirklich wie Blüten
- Holz schimmert durch, aber kein Wald-Holz oder Sägespäne, sondern eher wie ein unbehandeltes Holzstück, das fein abschliffen wurde und dadurch eine offene aber samtige Oberfläche hat; angenehm, wenn man mit der Hand darüber streicht und zart nach Holz duftend, das man gegen Motten in den Kleiderschrank legen kann. Zedernholz benutzt man dafür, lese ich gerade. Das passt ja.
- Ich meine, dass man den Patchouli auch schon ahnen kann.

Bis hierhin gefällt mir der Duft und ich würde 70% geben. Aber auch jetzt schon ist eine Note darin, irgendwas im Hintergrund, das trotzdem die ganze Zeit präsent ist und den Duft in gewisser Weise "zusammen hält", da diese Note obwohl im Hintergrund, gleichzeitig dominant ist - ich kann sie nicht ausblenden - und von jetzt an bis zum Ende erhalten bleibt.
Diese Note hat etwas bitteres. Wenn ich an dem Duft schnuppere, legt sie sich bei mir hinten in den Rachen. Es ist als ob alle anderen Komponenten vorbeiziehen, wie Düfte das so tun, nur diese eine setzt sich fest. Direkt körperlich. Legt sich ab. Wie ein Schleier in meinem Rachen. Das empfinde ich als unangenehm.
Ich habe das Bedürfnis, Düften immer näher kommen zu wollen, dass ich mich hinein kuscheln will oder dass sie mich beleben und ich den Eindruck habe, sie machen mich wach, geben mir Erfrischung, hellen mich, die Stimmung, den Tag auf. Ein Gefühl, dass mich befreit und ich tiefer atmen möchte. Das hat dieser Duft nicht.
Einige schreiben in ihren Statements, er sei ein Sauber-Duft. Das passt sehr gut. Er ist wirklich sehr sauber. Ohne Duschgel-Attitude. Er wirkt so von-sich-aus-sauber. Als ob er etwas ist, das gar nicht dreckig werden könnte.
Anschließend ist etwa drei Stunden dieser Patchouli-Sauberholzduft mit Moschus zu riechen. Bis am Ende ein leicht holziger Moschus übrig bleibt mit eventuell noch Spurenelementen des Patchouli. Insgesamt empfinde ich den Duft als distanziert und etwas synthetisch.
Die Sillage ist die ersten Stunden im Mittelfeld und tendiert am Ende nach drei Stunden gegen Null. Ich habe den Eindruck, dass diese klinischen, oft leicht-holzigen Düfte in letzter Zeit modern sind - sozusagen das Pendant zu den orientalischen Oud-Schwergewichten - und als elegant gelten. Wie auch immer, für mich sind diese eher konzeptionellen, hautnahen Düfte nichts. Sie sind zu wenig emotional.
12.5.2016

15.2.2020
Neuer Eindruck
Das ist wirklich ungewöhnlich. Ich habe diesen Duft zufällig noch mal getestet ohne zu wissen, dass ich dne schon mal getestet hatte, und wieder gefiel er mir beim Aufsprühen, so dass ich ihn auf der Haut ausprobiert habe. Und dieses Mal gefiel er mir so gut, dass ich ihn auch auf den Hals sprühte, um zu sehen, wie er sich trägt, wenn ich mich mit ihm voll umgebe. Und siehe da: Ich finde ihn schön! Der trägt sich wunderbar. Nichts bitteres, kratziges mehr. Haben die ihn reformuliert? Eine andere Zutat verwendet, die jetzt nicht mehr diesen Kratzreiz bei mri auslöst? Oder habe ich mich so verändert, dass er mir jetzt gefällt und ich anders auf ihn reagiere? Wie auch immer, die 5 Punkte die ich ihm damals nur gegeben habe, finde ich jetzt viel zu niedrig, würde ihn heute bei 8 einordnen, aber vielleicht rutscht er auch in der nächstne Zeit wieder etwas runter auf 7,5. Aber id ehat er verdient.
3 Antworten
Maris vor 8 Jahren 3
10
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Intensiv pudrig-blumige Eleganz
Pudrig, dabei blumig, leicht holzig, sogar etwas grün - von Anfang bis Ende pudrig, pudrig-blumig, ganz leicht süß, eventuell etwas Frucht, sogar ein klein bisschen zitrisch ohne dass es Zitrone ist, irgendwie spritzig belebend. Holz, aber das sagte ich ja schon. Feine Sillage, die sich um einen herum verteilt, aber sehr leicht und unaufdringlich. Elegant, aber freundlich.
Die Haltbarkeit ist sehr gut, hält über Stunden. Im Drydown noch etwas pudrig-holziger als zu Beginn.
Für mich ist er auf Dauer leider nichts. Leider, da es mir der Flakon wirklich angetan hatte. Den finde ich in seinem grau-blauen Rauchglas wirklich schön, dem rose-lila-farben schimmerndem Duft darin und dem achteckigen Verschluss. Mit dem Signet von Givenchy darauf bekommt der Verschluss etwas sehr elegant chinesisches. Meinetwegen könnte Givenchy seine Düfte alle in dieser Flakonform anbieten. Ich bin wirklich sehr verliebt. Nur der Duft ist überhaupt nicht meiner.
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Maris vor 9 Jahren 1 1
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
6
Duft
das Innere eines Holzschranks
Eigentlich gut gemacht, aber absolut nicht mein Geschmack. Der Vetiver ist mir zu penetrant. Das riecht dann immer gleich trocken und staubig, wie vertrocknetes Grün. Für mich riecht er, dieser Duft, nach altem trockenem Holz und auch den Weihrauch kann ich riechen; eher wie ein Raum oder das Innere eines Holzschranks als ein Parfum. Irgendwie auch ätherisch wie ätherisches Öl. Durchaus schön, aber für mich kein Parfum. Am Körper mag ich das nicht. Auch wenn es etwas beruhigendes und anheimelndes hat. Als Raumduft in einer Blockhütte oder jetzt im Herbst im Wohnzimmer kann ich ihn mir allerdings ganz ausgezeichnet vorstellen.
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Maris vor 9 Jahren 6 1
2.5
Flakon
5
Sillage
7
Duft
kühle, freundliche Daunen
Der Auftakt: grün, hell, spritzig. Nach dem allerersten Schreck - sehr quietschig-beißend - beruhigt er sich schnell, wirklich schnell. Gefällt mir, sehr gut sogar. 80%.
Eventuell auch nur 70, denn er gefällt mir gut, ist jedoch kein Kaufkandidat für mich. Er riecht frisch, fruchtig, leicht zitrisch - vielleicht ist das aber auch Zeder - ein Hauch Gewürz, etwas gourmand, nur eine Spur. Außerdem ist er süß. Ich vermute Blumen, kann aber keine einzeln ausmachen. Ob da nun Rose drin ist oder etwas anderes, weiß ich nicht. Also als Duftnote zusammenfassend: etwas blumiges. Denn das ist eine Süße, die nicht an Früchte oder etwas Süßes zu essen erinnert, sondern an Blütenduft.
Dann nach ein paar Minuten verliert er seine Strahlkraft, er wird dumpfer. Also doch runter auf 70. Sillage ist kaum vorhanden.
Ein Blick nach oben auf die Noten. Jetzt weiß ich, warum es "dumpf" wird: Eichenmoos. Ich hasse es. Mag ich wirklich überhaupt nicht. Kann mir fast jedes Parfum verleiden.
Nun sehe ich auch, dass ich mich mit Zeder geirrt habe und das Grüne offenbar Galbanum ist. Und was ich als Hauch Gewürz empfand, könnte der Hauch Patchouli sein. Herausriechen kann ich es jedenfalls nicht, sondern es scheint dem Duft eine Tiefe und Stabilität zu geben. Offenbar durch Amber kommen Weichheit und eine Erinnerung an Vanille dazu. Eine flauschige Kuscheldecke. Ein bisschen wie ein frisch aufgeschütteltes Daunenbett, in dem man tief versinken kann. Daunendecken sind ja auch erst mal kühl und trotzdem sehr gemütlich. diese Mischung aus einerseits kühl, aber sehr lebendig und einen dabei freundlich umfangend, beschreibt für mich den Duft am besten. Also wirklich ein schöner, interessanter und ausgewogener Duft. Der mich nur leider wegen dem Eichenmoos-Ton nicht ganz überzeugt und deshalb bei mir nun bei 70% bleibt.
Sillage kaum vorhanden.
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