ParfumAholic

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16 - 20 von 252
ParfumAholic vor 7 Jahren 27 10
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Duft
Mondschein – Symphonie (à la Juliette Has A Gun)
Es gibt Natur-Spektakel, an denen ich mich einfach nicht sattsehen kann. Hierzu gehört u.a. auch der Vollmond. Am allerschönsten finde ich ihn, wenn man ihn über dem Meer beobachten kann. Ich hatte das Glück, ihn schon einige in voller Pracht über dem Mittelmeer erleben zu dürfen. Riesig groß und mit diesem ganz eigenen, silbrig-grauen Licht steht er über dem Meer und spiegelt sich darin. Anrührend schön, mystisch, faszinierend und auch gleichzeitig etwas beängstigend.

Als ich vor einiger Zeit rein zufällig eine Probe „Moon Dance“ von Juliette Has A Gun bekam, weckte allerhöchstens der Name und die damit verbundenen Assoziationen etwas Test-Interesse. Dies ist wohl dem Umstand geschuldet, dass mich die „normalen“ JHAG-Düfte nicht wirklich beeindrucken konnten. Bislang nicht.

Natürlich dauerte es trotzdem nicht allzu lange und ein Sprühstoß „Moon Dance“ landete auf meiner Haut. Ohne allzu große Erwartungen.
„Moon Dance“ startet mit frischer Bergamotte. OK, das ist jetzt noch keine Überraschung, ist ja bei vielen Düften so. Die Verweildauer der Bergamotte beträgt in diesem Fall allerdings nur gefühlte Sekunden-Bruchteile.
Sofort folgen tiefdunkelrote Rose und strahlende Tuberose mit etwas Veilchen im Schlepptau. Das mag sich jetzt „blümelig“ und harmlos anhören, ist es aber in keinster Weise.
Rose und Tuberose strahlen erwachsen und vollmundig um die Wette, wobei es aber keine Siegerin gibt. Tief dunkel und in voller Blüte stehend bestimmen sie die Szenerie. Das Veilchen legt sich geschickt darunter und sorgt mit seiner verhaltenen und unsüßen Pudrigkeit dafür, dass der Blüten-Traum nicht zum süßen Inferno und Blüten-Alptraum ausufert.
Da das kleine Veilchen der Rosen-Tuberose-Power auf Dauer alleine nicht gewachsen ist, gesellt sich nun noch eine Portion Patchouli mit sehr verhaltender Süße, aber einer guten Portion Würzigkeit hinzu.
Mehr braucht es offenbar nicht, denn ab diesem Zeitpunkt habe ich quasi eine „Mondschein-Symphonie“ für die Nase auf der Haut.

„Moon Dance“ besticht durch eine unglaubliche Dufttiefe, die man wirklich nicht so oft erlebt. Alle Duftbestandteile scheinen wie miteinander verschmolzen, bilden eine duftende Einheit, die sich gänzlich mit meiner Haut verbunden hat. Bei jeder Bewegung steigt mir dieses würzig-pudrig-blumige Trio aus Rose, Tuberose und Patch in die Nase. Betörend schön, geheimnisvoll, dunkel, mystisch und mit einem ordentlichen Schuss Erotik im Gepäck begleitet es mich in den Duftfarben rot-violett über viele Stunden. Hüllt mich ein, umfängt mich, schmiegt sich eng an mich und nimmt voll und ganz Besitz von mir. „Moon Dance“ ist fordernd und teilt nicht gern, ganz oder gar nicht ist seine Devise.

Romano Ricci (Urenkel von Nina Ricci, sowie Enkel von Robert Ricci, dem Parfümeur, der für das Haus Ricci Bestseller wie zum Beispiel L'Air du Temps kreierte) hat hier ganze Arbeit geleistet und einen absolut außergewöhnlichen Rosen-Tuberose-Duft geschaffen. Auch wenn „Moon Dance“ beileibe kein leiser Duft ist, verzichtet er dennoch auf lautes Gekreische. Die oftmals als unangenehm empfundene Dominanz und das Over-Acting der Tuberose hat Romano Ricci hier perfekt herunter gedimmt bzw. eine erträgliche sprich bedenkenlos tragbare Lautstärke“ geschaffen.

Und obwohl dieser Duft aufgrund seiner Duftbestandteile urweiblich erscheint, empfinde ich ihn doch als auch von Männern tragbar.

Das A und O besteht (für beide Geschlechter) lediglich in der Dosierung:
- Ein Sprühstoß und jeder Mann wird auch noch als Mann wahrgenommen.
- Ein bis zwei Sprühstöße betonen die Weiblichkeit jeder Frau.
- Ab drei Sprühstößen wird jede Frau unweigerlich zum Vamp.

Hier hat es also jeder sprichwörtlich selbst in der Hand.

Ich für meinen Teil bin jedenfalls restlos versöhnt mit JHAG, denn dieser Duft ist ein wahres Geschenk, qualitativ hochwertig und aus meiner Sicht eine der perfektesten Interpretationen zum Teil-Thema Tuberose überhaupt.

Diese Symphonie möchte ich nun öfters mal hören.
10 Antworten
ParfumAholic vor 8 Jahren 57 26
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Duft
Louis Vuitton…kann mehr als teure Taschen!
Louis Vuitton ist sicherlich eine der bekanntesten Luxus-Marken weltweit. Für die einen stellt das Unternehmen mit seinen Produkten ein reines Status-Symbol, für die anderen eine selbstverständliche Unterstreichung ihres persönlichen Stils dar.

Als vor einigen Monaten „amtlich“ wurde, dass das gängige Produkt-Portfolio aus Lederwaren, Accessoires und Bekleidung nun (endlich) um eine eigene Duft-Kollektion erweitert werden solle, war die Resonanz allein auf die bloße Ankündigung schon riesig. Das Spektrum deckte (natürlich) die gesamte Bandbreite von großer Vorfreude bis hin zu spöttischen Bemerkungen (ja, ja, schon wieder ein Luxus-Hersteller, der den schnellen Euro mit seinen Düften machen möchte) ab.

Der vom Haus Louis Vuitton zur „Chef-Nase“ ernannte Parfümeur Jacques Cavallier-Belletrud schien auf jeden Fall schon mal eine gute Wahl zu sein, denn er hat in seiner langen Karriere bereits für sehr viele namhafte Häuser wie z.B. Boucheron, Tom Ford, Yves Rocher, Cartier, Jil Sander, Amouage Bvlgari, Zegna etc. Parfums komponiert.
Und von seinem Vater (selbst Parfümeur) hat er die sehr kluge Weisheit geerbt, dass „Parfümeur zu werden mehr bedeutet, als bloß ein paar Duftnoten miteinander zu vermischen...“ (Zitat LV-Homepage). Und so bereiste er vier Jahre die Welt, um sich von Orten und Düften für die LV-Duft-Kollektion inspirieren zu lassen. Das nenne ich mal eine gründliche Vorbereitung. Und von einem Schnell-Schuss kann damit sicherlich keine Rede sein.

Irgendetwas tief in mir drin sagte mir zudem, dass nichts Schlechtes oder gar Minderwertiges dabei herauskommen könne, denn bei LV überlässt man sicherlich nichts dem Zufall, schon gar nicht bei einem solchen Unterfangen.

Im September hatte ich dann die Möglichkeit, die LV-Düfte zu testen. Ich muss gestehen, dass sich zunächst Ernüchterung bei mir breit gemacht hat (Enttäuschung wäre zu hart, denn enttäuscht hat mich keiner der Düfte wirklich). Ich hatte mir nur (warum auch immer) ein „Mehr“ (an was auch immer) an den Düften versprochen, fand sie - bis auf eine Ausnahme – eher zurückhaltend und in sich gekehrt.

Doch warum sollte es bei LV-Düften anders als bei anderen Düften sein? Auch da kommt es ja gerne vor, dass der sprichwörtliche Funke nicht direkt überspringt.

Ein Duft hat sich jedoch direkt und erfolgreich an meine Duft-Synapsen angedockt: Matière Noire.

Die wirklich sehr nette Beraterin lächelte und teilte mir mit, dass dieser Duft der beliebteste der ganzen Reihe sei. Sie sprühte mir etwas von dem Duft auf meinen Arm und gab mir zudem ungefragt eine Probe des Dufts und eine besprühte Duftkarte in einem Umschlag mit.

Und diese Duftkarte und der Duft auf meiner Haut leisteten ganze Arbeit. Aus meiner Jackentasche heraus und von meinem Arm strömte bei jeder Bewegung ein fein-würziger und sinnlicher Duft zu mir hoch, der mich wirklich verzaubert hat.

Auch bei jedem weiteren Test sollte sich das nicht ändern: Tief dunkles Patchouli (feinwürzig, warm, sinnlich) und Oud (sehr sanft, fein, auf alle medizinischen Assoziationen verzichtend) eröffnen den Duft und vermengen sich alsbald mit den fruchtig und verhalten säuerlichen Noten der reifen und schwarzen Johannisbeere.
Die Fruchtnoten sind perfekt heraus gearbeitet, verschmelzen förmlich mit Patchouli und Oud und bilden so ein dunkles, aber keinesfalls düsteres Trio.

Bereits zu diesem Zeitpunkt gefällt mir die „schwarze Matiere“ extrem gut, doch die Reise sollte noch weitergehen, denn um für Duft-Aufhellung zu sorgen, kommen nun Weißblüher (ob es wirklich Narzisse oder nur Jasmin ist, vermag ich nicht zu sagen) in’s Spiel. Nicht mit Brachialgewalt, sondern ganz sanft und soft verleihen sie dem Trio eine hellere Klangfarbe ohne den Grundcharakter dieses Dufts komplett auf den Kopf zu stellen. Wie Sterne am Himmel sorgen sie für Highlights in einer dunklen, aber nicht finsteren Nacht.

Dieses Duftbild verändert sich im weiteren Verlauf dann (an mir) nicht mehr großartig, was ich allerdings sehr zu schätzen weiß.

Matière Noire hat es geschafft, mich vollends in seinen Bann zu ziehen. Mir fällt auch bei genauem Überlegen kaum ein Duft ein, der so gekonnt mit Licht und Schatten spielt.

Matière Noire ist wirklich viel mehr als eine Aneinanderreihung von Duftstoffen, sondern im Gegenteil eine perfekte Symbiose der einzelnen Stoffe. Hier sticht, piekst und kratzt nichts, alles scheint wie von leichter Hand, ja fast zufällig zusammen gefügt und miteinander verwoben zu sein. Jacques Cavallier-Belletrud hat ganze Arbeit geleistet und die vier Jahre für die Entwicklung der Düfte (neben seiner immensen Erfahrung) waren offenbar gut investierte Zeit.

Matière Noire ist unglaublich edel, weich, warm, cremig, luxuriös und umhüllend komponiert. Wie ein Seelentröster und –schmeichler begleitet es mich durch den Tag.

Die Haltbarkeit ist sehr gut (zwischen 8 – 10 Std.) und die Projektion stärker (langanhaltender) als man selbst denkt. Der Flakon ist sehr wertig und der Sprühkopf funktioniert sehr gut, gibt bei jedem Sprühstoß feinste Nebel des Dufts ab. Neben der üblichen Umverpackung ist der Duft in einer runden Stand-Box (analog zu den La Collection Privée Düften von Dior) beheimatet. 100ml EdP kosten 200€, was für einen Duft der Klasse (und in Anbetracht der sonstigen LV-Preise) noch im Rahmen liegt.

Unnötig zu erwähnen, dass der als Damen-Duft deklarierte Matière Noire durch seine dunklen Momente bzw. durch seinen dunklen Grund-Charakter auch von Herren getragen werden kann.

Wer also einen stilvollen, verlässlichen und extrem schmeichelnden Duft-Begleiter sucht, dem sei ein Test dieses Dufts definitiv empfohlen [egal, ob mit oder ohne LV-Tasche ;-)) ].
26 Antworten
ParfumAholic vor 8 Jahren 21 10
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Duft
Die Auferstehung einer Marke?! (Teil 5 von 5)
Mein Weg (zurück) zur Marke Dali begann eigentlich mit einem Zufall. Ich nahm an dem Sharing zum „Dali Fabulous 1 (Eau de Parfum Intense)“ teil, weil mich der Duft bzw. die Duftpyramide einfach angesprochen hatte. Er war dann auch beileibe keine Enttäuschung, sondern im Gegenteil richtig gut und überhaupt nicht so (normal), wie ich mir einen Dali-Duft vorgestellt hatte.

Angefixt durch dieses sehr gute Duft-Erlebnis wollte ich dann wissen, wie der „Dali Fabulous 4 (Eau de Parfum Intense) wohl sein möge. Da ich hier und auch sonst nirgends Hinweise auf Bezugsquellen finden konnte, habe ich kurzerhand die Kontaktmöglichkeit auf der Dali-Website genutzt.

Ich bekam dann rasend schnell eine Info, dass es die Fabulous-Düfte nicht in Deutschland zu kaufen gebe, momentan aber auch keine Proben verfügbar seien. Man bot mir dann an, mir beduftete Papierstreifen zuzusenden, um einen Duft-Eindruck zu bekommen. Das fand ich sehr nett und nahm das Angebot dankend an.
Einige Tage später war der Duftbrief aus Frankreich da. Ich schnupperte und wagte den Kauf. Da man über die Seite allerdings nicht nach Deutschland liefern lassen kann, bestellte ich per Mail. Versandkosten fielen übrigens keine an (da Warenwert über 50€), was ich sehr erstaunlich fand, da sich gerade die Franzosen den Versand sonst ordentlich bezahlen lassen.

Über diesen ganzen Mail-Verkehr hat sich dann ein reger Kontakt mit der Dame von Cofinluxe (Produzent der Düfte) ergeben. Sie wollte wissen, woher man in Deutschland die Fabulous-Düfte kenne u.s.w. So habe ich ihr einige Infos zu Parfumo gegeben und mit was wir uns hier beschäftigen.

Ohne mein Zutun hat sie mir dann mitgeteilt, dass sie der Sendung noch Proben der neuen „Haute Parfumerie“ Serie beilegen würde.

Der guten Ordnung halber sei noch erwähnt, dass der Versand reibungslos geklappt hat und alles heil und ordentlich bei mir angekommen ist. Ach ja, und der bestellte Duft ist auch auf der Haut richtig gut. Dali – für mich alleine schon dadurch eine der positivsten Überraschungen des Jahres!

Aber die Reise sollte weitergehen, denn nun hatte ich ja die kleine, schwarze Box mit den „fünf Kostbarkeiten“ und war sehr gespannt, was mich erwarten würde.

Vorweggenommen sei, dass alle fünf Düfte ausnahmslos von sehr hoher Qualität sind. Man riecht förmlich, dass hier nichts „schnell zusammen gebraut“ wurde und man bei der Auswahl der Duftstoffe sehr anspruchsvoll war.

Alle fünf Düfte sind von Alberto Morillas komponiert worden, einem Vollblut-Parfumeur, der schon für namhafte Häuser wie By Kilian, Versace, Valentino, Zegna, Calvin Klein, Armani, Kenzo, Givenchy, Amouage etc. Düfte kreiert hat. Seine Leidenschaft für Düfte merkt man der neuen Dali-Serie definitiv an.

Alle fünf Düfte gibt es nur in der 100ml Größe und jeder Duft ist in einem aufwendigen Flakon mit auffälligen Schmuck-Verzierungen auf der Kappe beheimatet. Diese luxuriöse Gestaltung erklärt sich dadurch, dass die Duft-Serie durch die Dali-Juwelierskunst inspiriert worden ist.

Bis hier her also alles auf sehr hohen Niveau und ein sehr guter Schritt in Richtung Neuausrichtung, hin (zurück) zur Edel-Marke.

Doch nun zu den Düften selbst:

Voyage Onirique du Papillon de Vie (in etwa „Traumhafte Reise des Lebens-Schmetterlings“)
…ist der zweite Duft aus der Serie, der sich das Thema „weiße Blüten“ auf die Fahne geschrieben hat. Ich habe diesen Duft zuletzt getestet, da mich die vielen weißen Blüten (Tuberose, Maiglöckchen und Lilie) schon etwas geängstigt haben. Allerdings musste ich schnell feststellen, dass meine Angst unbegründet war und kein Blüten-Overkill in’s Haus stand. Denn Señor Morillas war so weitsichtig, diesen Overkill durch die Hinzugabe von weißem Moschus, feinstem Neroli und dezent herber Zeder zu unterbinden. Das so gezeichnete Duftbild aus einem weißen Blütenmeer einerseits und einer Feinwürzigkeit und Holzigkeit andererseits lässt den Eindruck einer perfekten Balance entstehen. Hier ist alles genau richtig, es gibt kein Zuviel und Zuwenig. Voyage Onirique du Papillon de Vie ist bei aller Power aber kein übertriebener Duft und kein egoistischer Selbstdarsteller. Vielmehr zeigt der Duft, dass auch von Haus aus lautere Düfte leisere Töne anschlagen können.

Fazit: Aus meiner ganz persönlichen Sicht hat es das Haus Dali geschafft bzw. wird es mit dieser Haute-Parfumerie-Serie schaffen, sich (wieder) im oberen Duft-Segment zu etablieren. Alle fünf Düfte sind nicht nur optisch, sondern vor allem inhaltlich exklusiv gemacht und warten mit feinsten Ingredienzien und durchdachten Duft-Konzepten und Duft-Kompositionen auf.
10 Antworten
ParfumAholic vor 8 Jahren 25 10
9
Flakon
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8
Haltbarkeit
9
Duft
Die Auferstehung einer Marke?! (Teil 4 von 5)
Mein Weg (zurück) zur Marke Dali begann eigentlich mit einem Zufall. Ich nahm an dem Sharing zum „Dali Fabulous 1 (Eau de Parfum Intense)“ teil, weil mich der Duft bzw. die Duftpyramide einfach angesprochen hatte. Er war dann auch beileibe keine Enttäuschung, sondern im Gegenteil richtig gut und überhaupt nicht so (normal), wie ich mir einen Dali-Duft vorgestellt hatte.

Angefixt durch dieses sehr gute Duft-Erlebnis wollte ich dann wissen, wie der „Dali Fabulous 4 (Eau de Parfum Intense) wohl sein möge. Da ich hier und auch sonst nirgends Hinweise auf Bezugsquellen finden konnte, habe ich kurzerhand die Kontaktmöglichkeit auf der Dali-Website genutzt.

Ich bekam dann rasend schnell eine Info, dass es die Fabulous-Düfte nicht in Deutschland zu kaufen gebe, momentan aber auch keine Proben verfügbar seien. Man bot mir dann an, mir beduftete Papierstreifen zuzusenden, um einen Duft-Eindruck zu bekommen. Das fand ich sehr nett und nahm das Angebot dankend an.
Einige Tage später war der Duftbrief aus Frankreich da. Ich schnupperte und wagte den Kauf. Da man über die Seite allerdings nicht nach Deutschland liefern lassen kann, bestellte ich per Mail. Versandkosten fielen übrigens keine an (da Warenwert über 50€), was ich sehr erstaunlich fand, da sich gerade die Franzosen den Versand sonst ordentlich bezahlen lassen.

Über diesen ganzen Mail-Verkehr hat sich dann ein reger Kontakt mit der Dame von Cofinluxe (Produzent der Düfte) ergeben. Sie wollte wissen, woher man in Deutschland die Fabulous-Düfte kenne u.s.w. So habe ich ihr einige Infos zu Parfumo gegeben und mit was wir uns hier beschäftigen.

Ohne mein Zutun hat sie mir dann mitgeteilt, dass sie der Sendung noch Proben der neuen „Haute Parfumerie“ Serie beilegen würde.

Der guten Ordnung halber sei noch erwähnt, dass der Versand reibungslos geklappt hat und alles heil und ordentlich bei mir angekommen ist. Ach ja, und der bestellte Duft ist auch auf der Haut richtig gut. Dali – für mich alleine schon dadurch eine der positivsten Überraschungen des Jahres!

Aber die Reise sollte weitergehen, denn nun hatte ich ja die kleine, schwarze Box mit den „fünf Kostbarkeiten“ und war sehr gespannt, was mich erwarten würde.

Vorweggenommen sei, dass alle fünf Düfte ausnahmslos von sehr hoher Qualität sind. Man riecht förmlich, dass hier nichts „schnell zusammen gebraut“ wurde und man bei der Auswahl der Duftstoffe sehr anspruchsvoll war.

Alle fünf Düfte sind von Alberto Morillas komponiert worden, einem Vollblut-Parfumeur, der schon für namhafte Häuser wie By Kilian, Versace, Valentino, Zegna, Calvin Klein, Armani, Kenzo, Givenchy, Amouage etc. Düfte kreiert hat. Seine Leidenschaft für Düfte merkt man der neuen Dali-Serie definitiv an.

Alle fünf Düfte gibt es nur in der 100ml Größe und jeder Duft ist in einem aufwendigen Flakon mit auffälligen Schmuck-Verzierungen auf der Kappe beheimatet. Diese luxuriöse Gestaltung erklärt sich dadurch, dass die Duft-Serie durch die Dali-Juwelierskunst inspiriert worden ist.

Bis hier her also alles auf sehr hohen Niveau und ein sehr guter Schritt in Richtung Neuausrichtung, hin (zurück) zur Edel-Marke.

Doch nun zu den Düften selbst:

Mélodie du Cygne de la Main (in etwa „Melodie der Schwanenhand“)
…ist für mich persönlich DER Duft der gesamten Serie. Eine über die Maßen fein-pudrige Iris, ja fast schon fein-pudriger Iris-Staub (nicht trocken!) geht eine gelungene Verbindung mit dem Veilchen ein und beide wirbeln quirlig durch den Raum. Erst nach einiger Zeit kommen beide etwas zur Ruhe und machen es sich auf mit dunkler Schokolade besprenkelter Orangenblüte richtig bequem bzw. versinken und verschmelzen mit ihr. Es entsteht ein sehr dichter und „dunkler“ Dufteindruck, gehaltvoll und unendlich warm, edel und weich. Um den Duft aber ab dieser Stelle nicht zu statisch wirken zu lassen, hat Señor Morillas nun noch für etwas Aufhellung mittels leuchtender Vanille und feinstem Sandelholz gesorgt. Das ist für mich echte Schönheit, die man wirklich erleben muss, um sie (be)greifen zu können. Mélodie du Cygne de la Main würde ich als einen mondänen, aber dennoch mehr als tragbaren Duft für beide Geschlechter einordnen, mit dem man immer „richtig angezogen“ ist, wenn es mal etwas mehr an Exklusivität sein darf…oder man einen tröstenden, einhüllenden und umfangenden Duft sucht. Grundvoraussetzung ist allerdings, dass man die Kombi aus Iris, Schokolade und Orangenblüte mag.

Fazit: Aus meiner ganz persönlichen Sicht hat es das Haus Dali geschafft bzw. wird es mit dieser Haute-Parfumerie-Serie schaffen, sich (wieder) im oberen Duft-Segment zu etablieren. Alle fünf Düfte sind nicht nur optisch, sondern vor allem inhaltlich exklusiv gemacht und warten mit feinsten Ingredienzien und durchdachten Duft-Konzepten und Duft-Kompositionen auf.
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ParfumAholic vor 8 Jahren 17 7
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8
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7.5
Duft
Die Auferstehung einer Marke?! (Teil 3 von 5)
Mein Weg (zurück) zur Marke Dali begann eigentlich mit einem Zufall. Ich nahm an dem Sharing zum „Dali Fabulous 1 (Eau de Parfum Intense)“ teil, weil mich der Duft bzw. die Duftpyramide einfach angesprochen hatte. Er war dann auch beileibe keine Enttäuschung, sondern im Gegenteil richtig gut und überhaupt nicht so (normal), wie ich mir einen Dali-Duft vorgestellt hatte.

Angefixt durch dieses sehr gute Duft-Erlebnis wollte ich dann wissen, wie der „Dali Fabulous 4 (Eau de Parfum Intense) wohl sein möge. Da ich hier und auch sonst nirgends Hinweise auf Bezugsquellen finden konnte, habe ich kurzerhand die Kontaktmöglichkeit auf der Dali-Website genutzt.

Ich bekam dann rasend schnell eine Info, dass es die Fabulous-Düfte nicht in Deutschland zu kaufen gebe, momentan aber auch keine Proben verfügbar seien. Man bot mir dann an, mir beduftete Papierstreifen zuzusenden, um einen Duft-Eindruck zu bekommen. Das fand ich sehr nett und nahm das Angebot dankend an.
Einige Tage später war der Duftbrief aus Frankreich da. Ich schnupperte und wagte den Kauf. Da man über die Seite allerdings nicht nach Deutschland liefern lassen kann, bestellte ich per Mail. Versandkosten fielen übrigens keine an (da Warenwert über 50€), was ich sehr erstaunlich fand, da sich gerade die Franzosen den Versand sonst ordentlich bezahlen lassen.

Über diesen ganzen Mail-Verkehr hat sich dann ein reger Kontakt mit der Dame von Cofinluxe (Produzent der Düfte) ergeben. Sie wollte wissen, woher man in Deutschland die Fabulous-Düfte kenne u.s.w. So habe ich ihr einige Infos zu Parfumo gegeben und mit was wir uns hier beschäftigen.

Ohne mein Zutun hat sie mir dann mitgeteilt, dass sie der Sendung noch Proben der neuen „Haute Parfumerie“ Serie beilegen würde.

Der guten Ordnung halber sei noch erwähnt, dass der Versand reibungslos geklappt hat und alles heil und ordentlich bei mir angekommen ist. Ach ja, und der bestellte Duft ist auch auf der Haut richtig gut. Dali – für mich alleine schon dadurch eine der positivsten Überraschungen des Jahres!

Aber die Reise sollte weitergehen, denn nun hatte ich ja die kleine, schwarze Box mit den „fünf Kostbarkeiten“ und war sehr gespannt, was mich erwarten würde.

Vorweggenommen sei, dass alle fünf Düfte ausnahmslos von sehr hoher Qualität sind. Man riecht förmlich, dass hier nichts „schnell zusammen gebraut“ wurde und man bei der Auswahl der Duftstoffe sehr anspruchsvoll war.

Alle fünf Düfte sind von Alberto Morillas komponiert worden, einem Vollblut-Parfumeur, der schon für namhafte Häuser wie By Kilian, Versace, Valentino, Zegna, Calvin Klein, Armani, Kenzo, Givenchy, Amouage etc. Düfte kreiert hat. Seine Leidenschaft für Düfte merkt man der neuen Dali-Serie definitiv an.

Alle fünf Düfte gibt es nur in der 100ml Größe und jeder Duft ist in einem aufwendigen Flakon mit auffälligen Schmuck-Verzierungen auf der Kappe beheimatet. Diese luxuriöse Gestaltung erklärt sich dadurch, dass die Duft-Serie durch die Dali-Juwelierskunst inspiriert worden ist.

Bis hier her also alles auf sehr hohen Niveau und ein sehr guter Schritt in Richtung Neuausrichtung, hin (zurück) zur Edel-Marke.

Doch nun zu den Düften selbst:

Fluidité du Temps Imaginaire (in etwa „Die Dynamik der imaginäre Zeit“)
...ist der Duft, der mich am meisten überrascht hat. Jasmin und Tuberose starten direkt von Duftbeginn an durch und zeigen, was in ihnen steckt. Wie ein Blüten-Vorhang, eine Blüten-Wand türmen sie sich auf und versprühen ihren eigenen Charme, der auch von der hier und da aufblitzenden grün-gelb-zitrischen Bergamotte nicht gebrochen werden kann. Doch bevor genau das zu viel wird und überhandnimmt, eilen herrlich würzig-samtig-weicher Safran, gold-gelbe Vanille und feinstes Sandelholz zur Hilfe, dimmen diese Blüten-Pracht auf ein (er)tragbares Maß herunter. Fluidité du Temps Imaginaire ist ein sehr präsenter und selbstbewusster Power-Duft, der definitiv gerne im Vordergrund steht. Alles andere als die erste Reihe ist in seiner Welt nicht vorhanden. Wer diesen Duft trägt, wird auffallen. Dessen sollte man sich bewusst sein. Sparsam dosiert könnte ich ihn mir als großen Event-Duft vorstellen, denn Fluidité du Temps Imaginaire gelüstet es nach Publikum und Aufmerksamkeit. Und trotz seiner Power geht er nicht brachial vor, sondern bezaubert gerade mit seinem eigenen Charme aus gebremster Opulenz.

Fazit: Aus meiner ganz persönlichen Sicht hat es das Haus Dali geschafft bzw. wird es mit dieser Haute-Parfumerie-Serie schaffen, sich (wieder) im oberen Duft-Segment zu etablieren. Alle fünf Düfte sind nicht nur optisch, sondern vor allem inhaltlich exklusiv gemacht und warten mit feinsten Ingredienzien und durchdachten Duft-Konzepten und Duft-Kompositionen auf.
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