31.10.2016 - 08:53 Uhr

ParfumAholic
257 Rezensionen

ParfumAholic
Top Rezension
58
Louis Vuitton…kann mehr als teure Taschen!
Louis Vuitton ist sicherlich eine der bekanntesten Luxus-Marken weltweit. Für die einen stellt das Unternehmen mit seinen Produkten ein reines Status-Symbol, für die anderen eine selbstverständliche Unterstreichung ihres persönlichen Stils dar.
Als vor einigen Monaten „amtlich“ wurde, dass das gängige Produkt-Portfolio aus Lederwaren, Accessoires und Bekleidung nun (endlich) um eine eigene Duft-Kollektion erweitert werden solle, war die Resonanz allein auf die bloße Ankündigung schon riesig. Das Spektrum deckte (natürlich) die gesamte Bandbreite von großer Vorfreude bis hin zu spöttischen Bemerkungen (ja, ja, schon wieder ein Luxus-Hersteller, der den schnellen Euro mit seinen Düften machen möchte) ab.
Der vom Haus Louis Vuitton zur „Chef-Nase“ ernannte Parfümeur Jacques Cavallier-Belletrud schien auf jeden Fall schon mal eine gute Wahl zu sein, denn er hat in seiner langen Karriere bereits für sehr viele namhafte Häuser wie z.B. Boucheron, Tom Ford, Yves Rocher, Cartier, Jil Sander, Amouage Bvlgari, Zegna etc. Parfums komponiert.
Und von seinem Vater (selbst Parfümeur) hat er die sehr kluge Weisheit geerbt, dass „Parfümeur zu werden mehr bedeutet, als bloß ein paar Duftnoten miteinander zu vermischen...“ (Zitat LV-Homepage). Und so bereiste er vier Jahre die Welt, um sich von Orten und Düften für die LV-Duft-Kollektion inspirieren zu lassen. Das nenne ich mal eine gründliche Vorbereitung. Und von einem Schnell-Schuss kann damit sicherlich keine Rede sein.
Irgendetwas tief in mir drin sagte mir zudem, dass nichts Schlechtes oder gar Minderwertiges dabei herauskommen könne, denn bei LV überlässt man sicherlich nichts dem Zufall, schon gar nicht bei einem solchen Unterfangen.
Im September hatte ich dann die Möglichkeit, die LV-Düfte zu testen. Ich muss gestehen, dass sich zunächst Ernüchterung bei mir breit gemacht hat (Enttäuschung wäre zu hart, denn enttäuscht hat mich keiner der Düfte wirklich). Ich hatte mir nur (warum auch immer) ein „Mehr“ (an was auch immer) an den Düften versprochen, fand sie - bis auf eine Ausnahme – eher zurückhaltend und in sich gekehrt.
Doch warum sollte es bei LV-Düften anders als bei anderen Düften sein? Auch da kommt es ja gerne vor, dass der sprichwörtliche Funke nicht direkt überspringt.
Ein Duft hat sich jedoch direkt und erfolgreich an meine Duft-Synapsen angedockt: Matière Noire.
Die wirklich sehr nette Beraterin lächelte und teilte mir mit, dass dieser Duft der beliebteste der ganzen Reihe sei. Sie sprühte mir etwas von dem Duft auf meinen Arm und gab mir zudem ungefragt eine Probe des Dufts und eine besprühte Duftkarte in einem Umschlag mit.
Und diese Duftkarte und der Duft auf meiner Haut leisteten ganze Arbeit. Aus meiner Jackentasche heraus und von meinem Arm strömte bei jeder Bewegung ein fein-würziger und sinnlicher Duft zu mir hoch, der mich wirklich verzaubert hat.
Auch bei jedem weiteren Test sollte sich das nicht ändern: Tief dunkles Patchouli (feinwürzig, warm, sinnlich) und Oud (sehr sanft, fein, auf alle medizinischen Assoziationen verzichtend) eröffnen den Duft und vermengen sich alsbald mit den fruchtig und verhalten säuerlichen Noten der reifen und schwarzen Johannisbeere.
Die Fruchtnoten sind perfekt heraus gearbeitet, verschmelzen förmlich mit Patchouli und Oud und bilden so ein dunkles, aber keinesfalls düsteres Trio.
Bereits zu diesem Zeitpunkt gefällt mir die „schwarze Matiere“ extrem gut, doch die Reise sollte noch weitergehen, denn um für Duft-Aufhellung zu sorgen, kommen nun Weißblüher (ob es wirklich Narzisse oder nur Jasmin ist, vermag ich nicht zu sagen) in’s Spiel. Nicht mit Brachialgewalt, sondern ganz sanft und soft verleihen sie dem Trio eine hellere Klangfarbe ohne den Grundcharakter dieses Dufts komplett auf den Kopf zu stellen. Wie Sterne am Himmel sorgen sie für Highlights in einer dunklen, aber nicht finsteren Nacht.
Dieses Duftbild verändert sich im weiteren Verlauf dann (an mir) nicht mehr großartig, was ich allerdings sehr zu schätzen weiß.
Matière Noire hat es geschafft, mich vollends in seinen Bann zu ziehen. Mir fällt auch bei genauem Überlegen kaum ein Duft ein, der so gekonnt mit Licht und Schatten spielt.
Matière Noire ist wirklich viel mehr als eine Aneinanderreihung von Duftstoffen, sondern im Gegenteil eine perfekte Symbiose der einzelnen Stoffe. Hier sticht, piekst und kratzt nichts, alles scheint wie von leichter Hand, ja fast zufällig zusammen gefügt und miteinander verwoben zu sein. Jacques Cavallier-Belletrud hat ganze Arbeit geleistet und die vier Jahre für die Entwicklung der Düfte (neben seiner immensen Erfahrung) waren offenbar gut investierte Zeit.
Matière Noire ist unglaublich edel, weich, warm, cremig, luxuriös und umhüllend komponiert. Wie ein Seelentröster und –schmeichler begleitet es mich durch den Tag.
Die Haltbarkeit ist sehr gut (zwischen 8 – 10 Std.) und die Projektion stärker (langanhaltender) als man selbst denkt. Der Flakon ist sehr wertig und der Sprühkopf funktioniert sehr gut, gibt bei jedem Sprühstoß feinste Nebel des Dufts ab. Neben der üblichen Umverpackung ist der Duft in einer runden Stand-Box (analog zu den La Collection Privée Düften von Dior) beheimatet. 100ml EdP kosten 200€, was für einen Duft der Klasse (und in Anbetracht der sonstigen LV-Preise) noch im Rahmen liegt.
Unnötig zu erwähnen, dass der als Damen-Duft deklarierte Matière Noire durch seine dunklen Momente bzw. durch seinen dunklen Grund-Charakter auch von Herren getragen werden kann.
Wer also einen stilvollen, verlässlichen und extrem schmeichelnden Duft-Begleiter sucht, dem sei ein Test dieses Dufts definitiv empfohlen [egal, ob mit oder ohne LV-Tasche ;-)) ].
Als vor einigen Monaten „amtlich“ wurde, dass das gängige Produkt-Portfolio aus Lederwaren, Accessoires und Bekleidung nun (endlich) um eine eigene Duft-Kollektion erweitert werden solle, war die Resonanz allein auf die bloße Ankündigung schon riesig. Das Spektrum deckte (natürlich) die gesamte Bandbreite von großer Vorfreude bis hin zu spöttischen Bemerkungen (ja, ja, schon wieder ein Luxus-Hersteller, der den schnellen Euro mit seinen Düften machen möchte) ab.
Der vom Haus Louis Vuitton zur „Chef-Nase“ ernannte Parfümeur Jacques Cavallier-Belletrud schien auf jeden Fall schon mal eine gute Wahl zu sein, denn er hat in seiner langen Karriere bereits für sehr viele namhafte Häuser wie z.B. Boucheron, Tom Ford, Yves Rocher, Cartier, Jil Sander, Amouage Bvlgari, Zegna etc. Parfums komponiert.
Und von seinem Vater (selbst Parfümeur) hat er die sehr kluge Weisheit geerbt, dass „Parfümeur zu werden mehr bedeutet, als bloß ein paar Duftnoten miteinander zu vermischen...“ (Zitat LV-Homepage). Und so bereiste er vier Jahre die Welt, um sich von Orten und Düften für die LV-Duft-Kollektion inspirieren zu lassen. Das nenne ich mal eine gründliche Vorbereitung. Und von einem Schnell-Schuss kann damit sicherlich keine Rede sein.
Irgendetwas tief in mir drin sagte mir zudem, dass nichts Schlechtes oder gar Minderwertiges dabei herauskommen könne, denn bei LV überlässt man sicherlich nichts dem Zufall, schon gar nicht bei einem solchen Unterfangen.
Im September hatte ich dann die Möglichkeit, die LV-Düfte zu testen. Ich muss gestehen, dass sich zunächst Ernüchterung bei mir breit gemacht hat (Enttäuschung wäre zu hart, denn enttäuscht hat mich keiner der Düfte wirklich). Ich hatte mir nur (warum auch immer) ein „Mehr“ (an was auch immer) an den Düften versprochen, fand sie - bis auf eine Ausnahme – eher zurückhaltend und in sich gekehrt.
Doch warum sollte es bei LV-Düften anders als bei anderen Düften sein? Auch da kommt es ja gerne vor, dass der sprichwörtliche Funke nicht direkt überspringt.
Ein Duft hat sich jedoch direkt und erfolgreich an meine Duft-Synapsen angedockt: Matière Noire.
Die wirklich sehr nette Beraterin lächelte und teilte mir mit, dass dieser Duft der beliebteste der ganzen Reihe sei. Sie sprühte mir etwas von dem Duft auf meinen Arm und gab mir zudem ungefragt eine Probe des Dufts und eine besprühte Duftkarte in einem Umschlag mit.
Und diese Duftkarte und der Duft auf meiner Haut leisteten ganze Arbeit. Aus meiner Jackentasche heraus und von meinem Arm strömte bei jeder Bewegung ein fein-würziger und sinnlicher Duft zu mir hoch, der mich wirklich verzaubert hat.
Auch bei jedem weiteren Test sollte sich das nicht ändern: Tief dunkles Patchouli (feinwürzig, warm, sinnlich) und Oud (sehr sanft, fein, auf alle medizinischen Assoziationen verzichtend) eröffnen den Duft und vermengen sich alsbald mit den fruchtig und verhalten säuerlichen Noten der reifen und schwarzen Johannisbeere.
Die Fruchtnoten sind perfekt heraus gearbeitet, verschmelzen förmlich mit Patchouli und Oud und bilden so ein dunkles, aber keinesfalls düsteres Trio.
Bereits zu diesem Zeitpunkt gefällt mir die „schwarze Matiere“ extrem gut, doch die Reise sollte noch weitergehen, denn um für Duft-Aufhellung zu sorgen, kommen nun Weißblüher (ob es wirklich Narzisse oder nur Jasmin ist, vermag ich nicht zu sagen) in’s Spiel. Nicht mit Brachialgewalt, sondern ganz sanft und soft verleihen sie dem Trio eine hellere Klangfarbe ohne den Grundcharakter dieses Dufts komplett auf den Kopf zu stellen. Wie Sterne am Himmel sorgen sie für Highlights in einer dunklen, aber nicht finsteren Nacht.
Dieses Duftbild verändert sich im weiteren Verlauf dann (an mir) nicht mehr großartig, was ich allerdings sehr zu schätzen weiß.
Matière Noire hat es geschafft, mich vollends in seinen Bann zu ziehen. Mir fällt auch bei genauem Überlegen kaum ein Duft ein, der so gekonnt mit Licht und Schatten spielt.
Matière Noire ist wirklich viel mehr als eine Aneinanderreihung von Duftstoffen, sondern im Gegenteil eine perfekte Symbiose der einzelnen Stoffe. Hier sticht, piekst und kratzt nichts, alles scheint wie von leichter Hand, ja fast zufällig zusammen gefügt und miteinander verwoben zu sein. Jacques Cavallier-Belletrud hat ganze Arbeit geleistet und die vier Jahre für die Entwicklung der Düfte (neben seiner immensen Erfahrung) waren offenbar gut investierte Zeit.
Matière Noire ist unglaublich edel, weich, warm, cremig, luxuriös und umhüllend komponiert. Wie ein Seelentröster und –schmeichler begleitet es mich durch den Tag.
Die Haltbarkeit ist sehr gut (zwischen 8 – 10 Std.) und die Projektion stärker (langanhaltender) als man selbst denkt. Der Flakon ist sehr wertig und der Sprühkopf funktioniert sehr gut, gibt bei jedem Sprühstoß feinste Nebel des Dufts ab. Neben der üblichen Umverpackung ist der Duft in einer runden Stand-Box (analog zu den La Collection Privée Düften von Dior) beheimatet. 100ml EdP kosten 200€, was für einen Duft der Klasse (und in Anbetracht der sonstigen LV-Preise) noch im Rahmen liegt.
Unnötig zu erwähnen, dass der als Damen-Duft deklarierte Matière Noire durch seine dunklen Momente bzw. durch seinen dunklen Grund-Charakter auch von Herren getragen werden kann.
Wer also einen stilvollen, verlässlichen und extrem schmeichelnden Duft-Begleiter sucht, dem sei ein Test dieses Dufts definitiv empfohlen [egal, ob mit oder ohne LV-Tasche ;-)) ].
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